Geldanlage im Altet

  • Hallo zusammen,

    macht es denn Sinn mit 68 Jahren noch anzufangen in Aktien zu investieren??

    Oder besser in Festgeld oder Tagesgelds

    anlegen.

    Ich habe mal kleines Geld in ETF‘s angelegt um das Geld nicht auf dem Sparkonto versauern zu lassen. Bin mir aber nicht sicher ob das noch so eine gute Idee ist.

  • Franziska_FT

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo und herzlich Willkommen :)


    Deine Frage lässt sich so pauschal nicht beantworten. Wenn du schon Börsenerfahrung hast und/oder mit den Schwankungen an der Börse leben kannst und nicht panisch alles verkaufst UND wenn du Geld hast, das du die nächsten 15 Jahre nicht zwingend brauchst, dann kann es schon Sinn ergeben. Die Frage ist aber wie deine allgemeine Ruhestandsplanung ist. Ist deine Vorsorge für deinen Ruhestand, auch für das etwas höhere Alter (ggf. Pflege...) gesichert? Möchtest du vielleicht in den Jahren, in denen du hoffentlich noch etwas fitter bist dir auch mal etwas gönnen, beispielsweise reisen? Hast du vielleicht ein Eigenheim, das du nochmal sanieren müsstest - dann vielleicht besser jetzt am Anfang des Ruhestands, wenn du noch etwas davon hast. Möchtest du etwas vererben? Usw. ...


    Wenn das geklärt ist und du noch Geld zur Verfügung hast, dann kannst du das mit Aktien-ETFs in Erwägung ziehen. Mit einer Entnahmestrategie, die es sehr wahrscheinlich macht, dass dir das Geld auch in 20 Jahren und mehr nicht ausgeht. Ziemlich sicher solltest du nicht dein ganzes Geld in Aktien-ETFs legen, aber vielleicht einen Teil. Es gab Zeiträume in der Börsengeschichte, in denen man 15 Jahre warten musste, bis man eine positive Rendite hatte. Das sollte einem klar sein. Du bist dann über 80. Die Fragen oben, also was du eigentlich alles machen möchtest in deinem Ruhestand, sind wie gesagt aber erstmal zu klären.


    Ob das für dich persönlich eine gute Idee ist, kann ich nicht beantworten.


    Tagesgeld und/oder Geldmarkt-ETFs wären eine Alternative, wenn du flexibler an dein Geld ran willst und das Risiko, die Volatilität der ersten 15 Jahre nicht haben möchtest. Oder auch eine Ergänzung zum Aktien-ETF. Oder umgekehrt der Aktien-ETF ist dann eine Ergänzung zu der risikoärmeren Geldmarkt-Anlage.


    Von Festgeld halte ich persönlich eher weniger, außer du hast ein ganz konkretes Sparziel, bei dem du viel Sicherheit haben willst, und/oder machst ein Zinsdifferenzgeschäft.


    Viel Erfolg wünsche ich dir bei deiner Entscheidung!

  • Macht es denn Sinn, mit 68 Jahren noch anzufangen, in Aktien zu investieren?

    Oder besser in Festgeld oder Tagesgeld anlegen.

    Ich habe mal kleines Geld in ETFs angelegt, um das Geld nicht auf dem Sparkonto versauern zu lassen. Bin mir aber nicht sicher, ob das noch so eine gute Idee ist.

    Man kann Deine Frage so nicht beantworten. Anlageplanung muß immer ganzheitlich sein, man müßte Deine Verhältnisse ziemlich genau kennen. Die wirst Du hier aber nicht offenlegen wollen, also kann es hier keine gute, für Dich genau passende Antwort geben, sondern nur allgemeine Ratschläge.


    Wenn Du von Dir aus anfangen willst, Geld in Aktien anzulegen - warum eigentlich nicht? Du hast kleines Geld in ETFs angelegt (das interpretiere ich als: einen kleinen Teil Deines freien Vermögens). In den ziemlich vielen letzten Jahren sind Aktien sehr viel stärker gestiegen als Fest- oder Tagesgelder, aber es kann halt auch andersherum gehen. Man muß sicher nicht damit rechnen, daß morgen die gesamte Weltwirtschaft pleite ist, somit alle Aktien wertlos, aber deutlich abgehen, vielleicht 30%, vielleicht 50% können die schon.


    Die primäre Überlegung ist: Was sagst Du dann? Was machst Du dann? Bringt Dich das in Not?


    Ich habe noch ein langes Weilchen bist 68, lege anderseits schon ein langes Weilchen mein Geld in Aktien an. Ich werde mein Geld in Aktien angelegt lassen, wenn ich mal 68 bin.


    Wenn Du es Dir leisten kannst, wenn Du durch einen möglichen Verlust nicht in Not kommst:


    Machs doch einfach!

  • Danke für Deinen Kommentar. Ich will nur einen kleinen Teil anlegen vom Sparbuch.

    Andres Geld habe ich verteilt auf Tagesgeld ( da laufen jetzt die höheren Zinsen aus ) und auf Festgeld. Mit meiner Rente kann ich den Lebensunterhalt bestreiten so dass ich nicht auf die Reserven zugreifen muss. Deshalb dachte ich ein Teil 3k auch bei Trade republic in ETF MSCI ACWI anzulegen. Wollte mich einfach mal mit dem Thema beschäftigen.

  • Deshalb dachte ich ein Teil 3k auch bei Trade republic in ETF MSCI ACWI anzulegen. Wollte mich einfach mal mit dem Thema beschäftigen.

    Warum nicht!

    Wenn der ETF sich in 8-10 Jahren gut entwickelt hat, hast du das doppelte. (Ob vor oder nach Steuern, zeigt sich dann erst.)

    Wenn er wegen einem crash darnieder liegt, läßt man ihn noch länger gären, und nutzt ihn später, wenn wieder Gewinn ´drauf ist.

  • Hallo zusammen,

    ...anzufangen in Aktien zu investieren??

    Wohnst in der nähe von Großstädten könnte es lustig sein, einfach nur zu den Hauptversammlungen diverser Gesellschaften zu gehen, wo man z.B. eine Aktie hält. Linsensuppe oder Brot mit Wurst, irgendwann amortisiert sich der Kauf durch Speis und Trank ;) Lernt andere Leute kennen....



    ETF statt Sparbuch wäre auch meine Wahl.

  • Da fehlen leider noch ein paar Informationen.


    Nur frage ich mich warum du zu erst investiert hast und erst im Nachgang dich fragst ob das richtig ist ?


    Ein Grundsatz lautet: investieren nur in etwas was du verstehst und wo du das Geld nicht in Kürze wieder benötigst.


    Auch schreibst du du wolltest das Geld nicht auf dem Bankkonto versauern lassen. Hier möchte ich anmerken das ein Bankkonto innerhalb der gesetzlichen Einlagensicherung an sich keine schlechte Idee grundsätzlich ist. Es gibt immer noch gute Angebote fürs Tagesgeld und Festgeld. Nur das ganze muss zu deiner Situation anpassen. Und diese kann sein das eben Tagesgeld und Festgeld für dich wunderbar ist. Auch wenn der ETF Hype mittlerweile (und auch gut so) immer präsenter wird. Aber vielleicht passt es nicht zu dir und deiner Situation ? Denn die Frage stellst du dir ja selber indem du dich fragst ob das überhaupt richtig ist ?!


    Nur um das beurteilen zu können musst du mehr über deine Vermögenssituation und Anlageziel schreiben.

  • Ich will nur einen kleinen Teil anlegen vom Sparbuch.

    Andres Geld habe ich verteilt auf Tagesgeld (da laufen jetzt die höheren Zinsen auf) und auf Festgeld.

    Wieviel bekommst Du denn fürs Tagesgeld? Und wieviel weniger fürs Festgeld. Normalerweise bekommt man eine Prämie fürs Festlegen. Aktuell ist diese Prämie allerdings negativ. Festgeld bringt meist weniger als Tagesgeld.

    Mit meiner Rente kann ich den Lebensunterhalt bestreiten so dass ich nicht auf die Reserven zugreifen muss. Deshalb dachte ich ein Teil 3k auch bei Trade Republic in ETF MSCI ACWI anzulegen. Wollte mich einfach mal mit dem Thema beschäftigen.

    Klar. Und 3 T€ sind ja nicht die Welt. Wenn Du allerdings schon bei Trade Republic bist, könntest Du Dir mal als Alternative zum Tagesgeld einen Geldmarktfonds ansehen. Damit sparst Du Dir das Hoppen. Ok, auf dem Verrechnungskonto von Trade Republic bekommst Du m.W. 3,75%. Solange das so ist, brauchst Du kein Tagesgeldkonto und auch keinen Geldmarktfonds.

  • Ich finde diese Fixierung auf €-Zahlen falsch.

    Denn das suggeriert, dass Geld eine sichere Anlage sei.


    Man sollte die Anlage in Bezug zu dem setzen, was man damit tun will.

    Wenn man eine Baufinanzierung ablösen muss, ist € recht sicher, denn die Ablösung ist auch in €.


    Wenn man allerdings seinen Lebensunterhalt bestreiten muss, ist € der falsche Bezugswert.

    In den letzten 4 Jahren hat man zum korrekten Bezugswert 15-20% Verlust erlitten mit €.


    Eine gute Mischung aus Vermögenswerten macht's.

    Wenn ich € in € messe und daher nie Verlust machen kann, habe ich mir nur selbst veräppelt.

    Ich messe Gold ja auch nicht in Gold.


    Ja, die Schwankungen von € zu Lebenshaltung sind niedrig, aber teilweise auch mal ruckartig.

    € gehört zwar in ein eher kurzfristig angelegtes Portfolio. Aber nur € wäre mir zu viel Klumpenrisiko.


    Bei kleinen Vermögen würde ich mir schon auch Aktien oder (leider gibt es nicht so viele) mittelfristige inflationsindexierte Anleihen anschauen .

  • Ich denke, die wichtigste Frage ist, was ist das Ziel?


    Wenn du das Geld zum Lebensunterhalt nicht brauchst, wunderbar. Und wenn es dich einfach nur interessiert, dich damit zu beschäftigen, auch toll. Kann ein spannendes Thema sein und wenn man das Geld nicht wirklich braucht, eine schöne Basis zum stressfreien entdecken.


    Vor diesem Hintergrund würde ich selber vermutlich auch in deinem Alter in Aktienanlagen gehen. Vorausgesetzt du hast das Gemüt auch deutliche Verluste mental auszuhalten. Auch die immer wieder genannten 15 Jahre sind nur Werte aus der Vergangenheit und keine zuverlässigen Prognosen für die Zukunft. Klar, mit 30 hat man noch längere Zeiträume auch längere Rücksetzer auszuhalten. Also dürfte sich das Risiko im Alter erhöhen, zumindest weil man keine längeren Zeiträume mehr hat etwas auszusitzen. Und da ist eben das Ziel wichtig. Wenn es um die Erben geht, die haben dann wieder viel mehr Zeit und es ist wieder egal.

  • Entscheidend ist wann du auf das Geld zugreifen möchtest (musst). Eine Anlage in weltweite ETFs sollte ein Entnahme-Ziel nicht unter 10 besser 15 Jahren haben. Sicherlich ist es möglich auch vorher Gewinne zu erzielen, aber auch das Gegenteil ist durchaus möglich. Wenn es nur ein kleiner Teil deines Vermögens ist, dass auch nicht gebraucht wird, spricht nichts gegen ein Investment. Allerdings ist das immer an die Frage gekoppelt, für was ist das Geld vorgesehen, hilft sicher nicht weiter der reichste Mensch auf dem Friedhof zu sein.