Zinseszins ETF

  • Hallo Leute


    Mein ETF Depot ist 70k schwer. Es besteht aus 9 verschiedenen ETFs. Allein der MSCI World hat einen Wert von 40K. Ich bin mit dem gesamten Depot mit 20 %im Plus. Ich könnte ohne Weiteres die 100K sofort voll machen. 100K soll ja der magische Wert sein, der sich relativ schnell verdoppelt.


    Bezieht sich dieser Wert auf einen ETF oder auf das gesamte Depot?


    Langfristig gesehen möchte ich die ETFs auf zwei bis drei reduzieren. World, EM IMI und evtl Small Cap. Diese befinden sich auch schon in meinem Depot.


    Viele Grüße

  • 100K soll ja der magische Wert sein, der sich relativ schnell verdoppelt.

    Das ist Humbug. Es ist mathematisch völlig wurscht ob du 1.000, 100.000, oder 100 Millionen im Depot hast. Sofern es sich dabei jeweils um die gleiche Portfoliozusammensetzung handelt, bspw. alles in einem MSCi World ETF, ist die Rendite in allen Fällen identisch. Und damit auch die Zeit einer Verdopplung des Depotwertes.


    Langfristig gesehen möchte ich die ETFs auf zwei bis drei reduzieren. World, EM IMI und evtl Small Cap. Diese befinden sich auch schon in meinem Depot.

    Das hingegen halte ich bei einem Depot in dieser Größenordnung für einen guten Plan.

  • Ich könnte ohne Weiteres die 100K sofort voll machen.

    Die Frage die sich mir stellt: Warum tust Du es dann nicht? :/

    Marktiming funktioniert zumeist nicht (wie ich selbst erleben durfte).


    Daher verfahre ich seit 2022 einfach so, dass Geld was langfristig 'über' ist auch investiert wird. Und zwar mit dem nächsten Sparplan.

    100K soll ja der magische Wert sein, der sich relativ schnell verdoppelt.

    Ich habe nix gespürt!

    Kein Lichtstrahl, plötzlich auf mich herabviel noch irgendein Hochgefühl. Ich kann Dir aber sagen, dass es bei 100K€ im Depot dann aber auch 30k€ runter geht, wenn der Markt um 30% einbricht.

    Dann denkt man schon mal darüber nach, wie lange man dafür arbeiten muss. :/

    Im Endeffekt spielt es auch Alles keine Rolle. Entscheidend für mich ist die Zielmarke, die ich mir bis zu meinem Rentenbeginn gesteckt habe. Und wenn das Ziel erreicht ist, muss man sich ein neues Ziel stecken.

  • Ich könnte ohne Weiteres die 100K sofort voll machen. 100K soll ja der magische Wert sein, der sich relativ schnell verdoppelt.

    Ja natürlich. Wenn man 1x die 100k geknackt hat, dann wächst die Rendite auf einmal und unerklärlich an. Und man ist natürlich schön blöd, wenn man unterhalb der 100k bleibt und diesen "100k Booster" nicht zündet.


    Wer Ironie findet, darf sie behalten.

  • 100K soll ja der magische Wert sein, der sich relativ schnell verdoppelt.

    Die anderen hier haben dazu ja schon einiges geschrieben. Ich hab zufällig heute noch ein kurzes Video gesehen von einem YouTuber, der genau das wieder verbreitet. Ich schaue mir solche Videos mehr zu meiner eigenen Unterhaltung an als zur Information und weil mich interessiert was und wie "Finfluencer" Sachverhalte vermitteln. Was dem Ganzen zugrunde liegt ist aus meiner Sicht einfach, dass die meisten Menschen, die irgendwie durchschnittlich Geld verdienen, in ihrem Leben die Chance auf einen mittleren bis höheren sechsstelligen Betrag haben, wenn sie entsprechend sparen, weltweit gestreut in Aktien-ETF(s) und den Zinseszins für sich nutzen. Oder das zumindest anstreben was ihre Rentenlücke angeht. Und da wird es einfach psychologisch eine Marke sein, wenn das Vermögen und/oder das Depot sechsstellig werden. Zudem ist es ebenfalls psychologisch ein Schritt hin zur nächsten "magischen Marke", der Million. In gewisser Weise kann man sich freuen wenn man das geschafft hat, aber es ist nicht so, dass die nächsten 100.000 von alleine kommen würden. Die nächsten 100.000 werden eben eventuell schneller erreicht als die ersten aufgrund des Zinseszinses. Vielleicht steigerst du aber auch dein Einkommen, weswegen es noch deutlich schneller geht. Sollte in dem Bereich noch eine deutlich größere Relevanz haben als der Zinseszins alleine.


    Das hier finde ich sehr passend:

    Ich kann Dir aber sagen, dass es bei 100K€ im Depot dann aber auch 30k€ runter geht, wenn der Markt um 30% einbricht.

    Dann denkt man schon mal darüber nach, wie lange man dafür arbeiten muss. :/

    Denn dann bist du plötzlich doch wieder unter dieser magischen Grenze. Und dann? Wie lange dauert es bis die wieder erreicht ist? Klappt es dann mit der schnelleren Verdoppelung? Im langfristigen Durchschnitt wird das vermutlich der Fall sein, aber ob das bei dir persönlich so sein wird, da kannst du Glück oder Pech haben. Und wie gesagt selbst etwas für deinen Verdienst tun.


    Bezieht sich dieser Wert auf einen ETF oder auf das gesamte Depot?

    Wenn dann auf das gesamte Depot oder sogar auf dein gesamtes Vermögen. Auf das kommt es nämlich letztlich an.


    Langfristig gesehen möchte ich die ETFs auf zwei bis drei reduzieren. World, EM IMI und evtl Small Cap. Diese befinden sich auch schon in meinem Depot.

    Warum nicht nur einen einzigen All-World-ETF besparen? Was spricht dagegen?


    Viel Erfolg wünsche ich dir auf jeden Fall auf dem Weg zur nächsten magischen Grenze - und dass du unter deine aktuelle magische Grenze nicht mehr fallen mögest ;)

  • Rein mathematisch spielt die Zeit bis zur Verdoppelung in Zusammenhang mit der Höhe der Einlage keine Rolle. Das hängt einzig und allein von der prozentualen Steigerung der Anteile ab. Den Zeitraum bis sich alles verdoppelt kennen wir alle nicht und selbst wenn du es erreicht hast, reicht ein Kursrückgang, dass es wieder Geschichte ist. Über solche Sachen mache ich mir allerdings keine Gedanken, man rechnet auf Dauer mit 5-7% und gut ist.

  • Vielen Dank für eure Beiträge. Ich hab jetzt erst wieder Zeit gefunden, mich damit zu beschäftigen. Außerdem finde ich meine Beiträge auf Anhieb nicht immer wieder😅.

    Ich habe den Mund etwas zu voll genommen. Wenn ich die 100K vollmachen wollen würde, müsste ich an den sog Notgroschen ran. Ich setze nicht auf Markttiming. Ich habe feste Sparpläne. Am 5.gehen direkt jeweils 1500 in den World und in den EM IMI.

    Ich habe noch World Information Tech, World AI und Big Tech, World Health Care, World Energy, Small Cap und Euro. Die bespare ich noch bis Ende des Jahres mit jeweils 250€, und dann wird liegen gelassen. Im neuen Jahr wird nur noch die Welt und EM bespart und zwar happig. Mein Giro Konto ist grad prall gefüllt und muss ausgedünnt werden.

    Ich bin 48, ledig, keine Kinder und hab es irgendwie geschafft in den letzten 15 Jahren 150 K anzusparen +Riester, + Betriebsrente+ private Rente. Und das bei einem Nettogehalt anfänglich 2K und mittlerweile 3K.

    Manche nennen es geizig, ich nenne es genügsam.

  • Vielen Dank für eure Beiträge. Ich hab jetzt erst wieder Zeit gefunden, mich damit zu beschäftigen. Außerdem finde ich meine Beiträge auf Anhieb nicht immer wieder😅.

    Das ist ganz einfach: Du gehst in Dein Profil (indem Du auf Deinen Nutzernamen klickst), dort "Inhalte suchen" und dann "Beiträge". Schon bekommst Du eine Liste Deiner Postings in zeitlich umgekehrter Reihenfolge, die neuesten also zuerst.

    Wenn ich die 100K vollmachen wollen würde, müsste ich an den sog Notgroschen ran. Ich setze nicht auf Markttiming. Ich habe feste Sparpläne. Am 5.gehen direkt jeweils 1500 in den World und in den EM IMI.


    Ich habe noch World Information Tech, World AI und Big Tech, World Health Care, World Energy, Small Cap und Euro.

    ... also ein wohl strukturiertes (manche werden sagen: zu strukturiertes) Portfolio. Das kann doch wohl nicht sein, daß man den Markt nicht outperformen kann! Also müssen in mein Portfolio Satelliten mit hinein, die besser performen als der Markt.

    Die bespare ich noch bis Ende des Jahres mit jeweils 250€, und dann wird liegen gelassen. Im neuen Jahr wird nur noch die Welt und EM bespart und zwar happig. Mein Giro Konto ist grad prall gefüllt und muss ausgedünnt werden.

    Warum fühlst Du Dich an den Jahreswechsel gebunden? Warum investierst Du nicht jetzt? Und warum ziehst Du das alte Sparschema durch, wenn Du schon jetzt weißt, daß Du es demnächst ändern willst? Warum änderst Du es nicht jetzt? Fragen über Fragen.

    Ich bin 48, ledig, keine Kinder und hab es irgendwie geschafft, in den letzten 15 Jahren 150 K anzusparen + Riester + Betriebsrente + private Rente. Und das bei einem Nettogehalt anfänglich 2K und mittlerweile 3K.

    Manche nennen es geizig, ich nenne es genügsam.

    Das ist schon eine stolze Summe!

    Andererseits: Zum frühen Ruhestand mit 50 reicht es noch nicht ganz.

  • Wenn dein Giro prall gefüllt ist, machst du was falsch, warum liegt das Geld, was du aktuell nicht benötigst, nicht wenigstens auf einem Tagesgeld- oder auf einem kurzläufigem Festgeldkonto? Auch 3 Monats-Sparbriefe bringen mehr, als die meisten Girokonten. :)

  • Ich komme mit dem Investieren nicht hinterher. Steuerrückzahlung bekommen, Aktien verkauft, Gehalt....alles auf einmal. Aber hast recht, schiebe mal die Hälfte aufs Tagesgeld. Festgeld hab ich auch dieses Jahr für 4% gemacht für 1 Jahr.

    Warum ich Satelliten habe?.....tja....das war wohl nicht die beste Entscheidung.

    Mein Börsenmatyrium hat kurz vor dem Ukrainekrieg angefangen. Lange Rede, kurzer Sinn. Hab viel Lehrgeld bezahlt. Meine Strategie, die wahrscheinlich nicht besonders ausgetüftelt erscheint, werde ich nochmal überdenken. Sparpläne laufen im Oktober nochmal und dann die Satelliten ruhen lassen und das Geld zusätzlich in den MSCI World und den IMI stecken.


    Ich will mindestens noch 15 Jahre arbeiten. Leider wird mein Arbeitgeber da wohl nicht mitmachen und irgendwann in den nächsten 10 Jahren in den Ruhestand gehen.

  • Wenn man keinen klaren Plan hat, kommt man halt schnell ins Schwimmen.


    Der Plan fällt aber halt nicht vom Himmel. Man tut vermutlich wohl daran, sich vordringlich zu überlegen, was man machen will, statt die Planung auf den St. Nimmerleinstag zu verschieben und sich so lange im Tagesgeschäft durchzuwursteln.

  • Maltrato

    Habe nur Beitrag Nr. 1 überflogen


    Mein ETF Depot ist 70k schwer.

    Das ist immer alles ziemlich bis sehr relativ. Andere würde daher vielleicht sagen "leicht" ...

    Es besteht aus 9 verschiedenen ETFs.

    Auch wenn ich nur Direktanlagen sprich Einzelaktien habe: Da dürfte in Sachen ETFs bei dem Anlagevolumen eine sehr deutliche Überdiversifikation sprich viel zu kleinteilig sein (der Wunsch nach einer Art der Überoptimierung ... ?)

    Ich könnte ohne Weiteres die 100K sofort voll machen.

    Würde ich machen - wenn dies a) Deine adäquat sprich individuell eingestellte Rücklage nicht tangiert und b) Deiner individuell eingestellten Asset-Allocation auch noch entspricht (insbesondere die Gewichtung "risikoarme" vs "risikoreiche" Anteile betreffend).

    100K soll ja der magische Wert sein, der sich relativ schnell verdoppelt.

    Davon habe ich noch nie was gehört: Diesbezüglich (Vermehrung aus sich selbst heraus als eine Art "Zinseszins-Effekt") ist das Ausgangsvermögen irrelevant, es kommt allein auf die Rendite per annum an, bei der Frage in welcher Zeit sich die Ausgangssumme verdoppeln kann.


    Erfahrungsgemäß setzen sich aber nicht wenige Menschen solche Demarkationslinien als Ziel - auch als eine Art der psychologischen Stütze bzw. zwecks Motivationshilfe (wie typischerweise das erste Mal sechsstellig, siebenstellig, achtstellig usw.).


    Um einen der klügsten Menschen zu zitieren, die ich kennenlernen durfte: "Es ist immer später als Du denkst, Du hast immer wenig Vermögen als Du glaubst und am Ende bleibt die Erkenntnis, daß alles Materielle ohnehin nur geliehen war und Du gehst wie Du gekommen bist - nackt"


    Was einen meines Erachtens aber nicht von einer finanziellen Gesamtplanung abhalten darf ...

    Bezieht sich dieser Wert auf einen ETF oder auf das gesamte Depot?

    Weder noch. Relevant für den Zeitraum in der sich das Ausgangsvermögen (aus sich selbst heraus) verdoppeln kann, hängt allein von den erzielten Renditen über die Zeit hinweg ab.


    Dabei sollte man aber des Realitätsbezugs halber das Ganze stets inflationsbereinigt sehen.

    Langfristig gesehen möchte ich die ETFs auf zwei bis drei reduzieren.

    Klingt aus meiner Sicht sehr vernünftig. Bei solchen Summen könnten auch 1 bis 2 ETFs bestens ausreichen (jedenfalls, wenn da im ETF-Depot nicht auch noch Anleihen dabei sein sollen (Gov. Bonds und/oder Corp. Bonds)).



    Dir weiter gute Gedanken und dann ebensolche Finanz-Entscheidungen.

  • Warum fühlst Du Dich an den Jahreswechsel gebunden? Warum investierst Du nicht jetzt? Und warum ziehst Du das alte Sparschema durch, wenn Du schon jetzt weißt, daß Du es demnächst ändern willst? Warum änderst Du es nicht jetzt? Fragen über Fragen.

    Nicht rational, ja, aber auch keine Katastrophe.


    Ich habe auch mal am Jahresende den Sparplan einmalig um ca. 800 EUR erhöht, weil das den im Depot investierten Betrag genau auf volle 100.000 EUR gehoben hat. Einfach weil sich das gut anfühlte. 😁


    Maltrato Ich an deiner Stelle würde mal eine Gesamtaufstellung deines gesamten Vermögens machen, schauen wie sich das aufteilt und wo du hinmöchtest. Und dann konsequent so investieren, dass es zu deiner Ziel-Aufteilung passt bzw. Du da möglichst schnell hinkommst.

  • Hatte, wie gesagt (siehe Nr. 13) nur Deinen Beitrag Nr. 1 überflogen ...


    Dies hier aber nun kurz nachgelesen:

    Ich bin 48, ledig, keine Kinder und hab es irgendwie geschafft in den letzten 15 Jahren 150 K anzusparen +Riester, + Betriebsrente+ private Rente. Und das bei einem Nettogehalt anfänglich 2K und mittlerweile 3K.

    Auch wenn ich eine andere Formulierung (als "geil") verwenden würde

    Ich finde 150 K bei meinem Einkommen schon ziemlich geil.

    wie zum Beispiel sehr beachtlich um nicht zu sagen sehr erstaunlich - dann ist das jedenfalls (i.V.m. + Riester, + Betriebsrente, + private Rente - + vermutlich auch einem vorhandenen Anspruch an die GRV) eine stolze Leistung. Erst recht vor dem Hintergrund Deines Einkommens.


    Es gibt nicht wenige Leute mit höherem Einkommen, die viel weniger oder kaum etwas an Vermögen aufgebaut haben und auch solche, die noch dazu Konsumschulden haben. Das nur am Rande.


    In dem Kontext:

    Was einen meines Erachtens aber nicht von einer finanziellen Gesamtplanung abhalten darf ...

    Solltest Du das noch nicht gemacht haben, wäre eine Art "Vermögensübersicht" oder "Bilanz" sinnvoll, um auch einen Überblick nicht nur über Deine liquiden Mittel sondern auch über schon bestehende Ansprüche (GRV, PRV, Betriebsrente usw.) und eine ungefähre Einschätzung (soweit absehbar) auf die Situation bei Renteneintritt zu erhalten. Daraus sollte auch (ungefähr) zu entnehmen sein, wo Du - beispielsweise in Sachen Altersvorsorge bzw. Versorgungslücke - aktuell stehst und vermutlich später (in 20 Jahren) etwa landen könntest. Das könnte ggf. auch "Feineinstellungen" also Justierungen an Deiner weiteren Vorgehensweise ermöglichen (Sparquote, Asset-Allocation usw.).



    Weiterhin viel Erfolg wünsche ich !

  • Guten Morgen

    Ich entschuldige mich für meine Wortwahl. Es ist für mich viel Geld. Ich habe keine Vergleiche, mein Umfeld hält sich diesbezüglich sehr bedeckt. Meine Arbeitskollegen sorgen überhaupt nicht vor. Ich habe es nie bewusst gespart, es ist einfach immer übergeblieben.

    Das Sichten und Ordnen der Papiere ist mir ein Graus Es ist schon jedes Jahr schwierig den Steuerfreibetrag so zu platzieren auf den einzelnen Konten, um ihn maximal auszuschöpfen.

    Ich war vor 3 Jahren bei der Verbraucherzentrale wegen Rentenversicherungen, die mein eifriger Versicherungsmann für mich abgeschlossen hat. Dort wurde mir das Investieren in ETFs empfohlen. Ich habe dann 30K in den Ishares MSCI World gesteckt. Dummerweise habe ich gesehen wie leicht es ist, Aktien zu kaufen. Ich war wie im Kaufrausch und habe schnell Geld verbrannt. Ich habe jetzt noch 10K im Aktien Depot, will es aber auflösen, nach und nach, wenn die Werte mal grün sind. Kleines Beispiel gefällig. Habe 100 Byd für 28 Euro gekauft, sie 2 Jahre hauptsächlich im Minus gehabt und dann ein Verkaufsorder bei 30 gesetzt. Letzte Woche war ich im Urlaub und da wurde dann bei 30 verkauft. Jetzt geht das Ding ab wie ne Rakete. Schön blöd.

    Hätte ich mich strikt an die Ratschläge der Verbraucherzentrale gehalten, würde ich jetzt wesentlich besser dastehen.

    Hätte, wennte, könnte.....

    Nächster Fehler....Satelliten. Zuviel yt Videos geguckt und Podcasts gehört.

    Für Eure Tipps und Anregungen hier im Forum bin ich sehr dankbar. Diese und meine "teuren" Erfahrungen bewirken ein Umdenken.

    Vielen Dank und ein schönes Wochenende

  • Ich habe jetzt noch 10K im Aktien Depot, will es aber auflösen, nach und nach, wenn die Werte mal grün sind.

    Der Gedanke ist menschlich und nachvollziehbar, aber leider unsinnig. Es ist (von marginalen steuerlichen Aspekten abgesehen) völlig unerheblich zu welchem Preis du die Aktien einmal gekauft hast. Ob diese heute x% im Minus oder y% im Plus stehen ist für diese Entscheidung völlig egal. Bitte nicht falsch verstehen, natürlich wäre es schöner wenn alles im Plus wäre. Die Vergangenheit ist aber Schnee von gestern und der ist längst geschmolzen. Wenn du entschieden hast, diese Aktien zu verkaufen und bspw. in einen breit gestreuten ETF umzuschichten der die durchschnittliche Marktentwicklung abbildet, dann tue dies unabhängig vom aktuellen Kurs. Denn du - und niemand - weiß ob deine Einzelaktien sich künftig besser oder schlechter als der Marktdurchschnitt entwickeln. Am Ende ist es eben immer wieder das Gleiche, kein Stock Picking und kein Market Timing :saint:

  • Ich entschuldige mich für meine Wortwahl.

    Da gibt es nix zu entschuldigen. Viele jüngere Leute in meinem Umfeld formulieren so - selbst zwei meiner Patenkinder ...

    Es ist für mich viel Geld.

    Da ist für viele bis die meisten Menschen "viel Geld" - wenn man an die durchschnittlichen Vermögen hierzulande denkt. Erst recht vor dem Hintergrund Deines Einkommens.

    Ich habe keine Vergleiche, mein Umfeld hält sich diesbezüglich sehr bedeckt. Meine Arbeitskollegen sorgen überhaupt nicht vor.

    Dieses (durchaus hierzulande besonders ausgeprägte) Phänomen (Geld, Einkommen, Vermögen als eine Art "Tabu-Thema) ist jedenfalls der Sache - nach meinem Dafürhalten - wenig dienlich und wenig förderlich. Ebenso wie solche Sprüche "Über Geld spricht man nicht" usw. Habe ich in anderen Länder auch schon anders erlebt (USA, UK, Niederlande, Schweiz usw.). Hier reden viele Menschen eher über ihre Scheidung, ihre Krankheiten usw. - als über ihr Einkommen, ihr Vermögen usw. Das aber nur am Rande.

    Das Sichten und Ordnen der Papiere ist mir ein Graus

    Fast wäre ich geneigt zu sagen: Wem nicht ? Eine halbwegs Ordnung darin samt einem ebensolchen Überblick scheint mir dennoch angezeigt. Heutzutage gibt es da ja auch wohl gewisse Helferlein (meine Patenkinder haben, so wie vermutlich viele junge Leute, ihr "Leben" und auch ihr "Finanz-Leben" größtenteils in ihrem Smartphone ...). Für meinen Teil habe ich viele Ordner - bin aber auch schon alt (und zudem old-fashioned). Wie man das mit dem Überblick in praxi umsetzt scheint mir nebensächlich - Hauptsache man hat ihn.

    Dort wurde mir das Investieren in ETFs empfohlen.

    Eine probate, gut diversifizierte, pflegeleichte und sehr kostengünstige Möglichkeit in Aktien zu sparen bzw. zu investieren. Renditeträchtig noch dazu. Man braucht im Prinzip nur den Anteil "Aktien-ETF(s) weltweit gestreut" so zu seinen objektiven und subjektiven Rahmenbedingungen einstellen (Gewichtung "risikoreich" vs "risikoarm"), daß die Asset-Allocation dazu paßt.

    Dummerweise habe ich gesehen wie leicht es ist, Aktien zu kaufen. Ich war wie im Kaufrausch und habe schnell Geld verbrannt.

    Solche technischen Möglichkeiten wie heute müssen nicht immer und für alle von Vorteil sein. Kenne Leute, die beispielsweise auf einer Zugfahrt mehrfach oder ständig Börsenkurse anschauen - manche "handeln" auch ständig oder gar täglich. Davon würde ich stark abraten. Es sei denn man strebt ein Dasein als Day-Trader an.

    Ich habe jetzt noch 10K im Aktien Depot, will es aber auflösen, nach und nach, wenn die Werte mal grün sind.

    Da würde ich - ganz persönlich - anders herangehen. Würde ich die Vorgehensweise (klingt nach Direktanlage bzw. Einzelwerten) und die jeweilige Aktie auch heute noch wählen und kaufen = behalten. Würde ich die Vorgehensweise heute nicht mehr präferieren (passiver ETF statt aktive Anlage mit Einzelaktie(n)) und diese spezielle(n) Aktie(n) nicht mehr auswählen = Depot auflösen. Das wäre aber nur meine Vorgehensweise. Und zwar unabhängig von dem aktuellen Kurs (als "rot" oder "grün").

    Hätte ich mich strikt an die Ratschläge der Verbraucherzentrale gehalten, würde ich jetzt wesentlich besser dastehen.

    Glücklich ist, wer vergißt, was nicht mehr zu ändern ist ...


    Mache es einfach ab jetzt besser, bewußter und zielgenauer.


    Das hier bietet beste Voraussetzungen:

    Ich habe es nie bewusst gespart, es ist einfach immer übergeblieben.

    Diese Mittel ab jetzt sinnvoller (in Deinem Sinne) und strukturierter anzulegen und zu investieren ist ein sehr guter Weg.


    Zumal Du in Deinem Alter (48 nach meiner Erinnerung) noch reichlich Zeit dafür hast.



    Dabei gutes Gelingen und viel Erfolg !