Arero Weltfond Kosten

  • Mir ist sehr wichtig, dass man den Begriff ,,Qualität" bei Fonds nicht mit ,,kann gut labern"

    Die Begrifflichkeit "kann gut labern" mag auf einen Herrn Dirk Müller zutreffen - aber wohl kaum auf einen Prof. Weber und einen Dr. Flossbach (ebenso wenig auf einen Prof. Mayer, der das Flossbach Research Institut leitet). Das nur am Rande.

    Und in dem Punkt ist der Arero schlichtweg eine Katastrophe.

    Kein Mensch ist gezwungen sein Geld in ein solches Produkt zu schieben (das sieht beispielsweise bei der Gesetzlichen Rentenversicherung in den meisten Fällen anders aus ...). Prioritäten und Risikoprofile (samt objektiver und subjektiver Risikotragfähigkeit) der Menschen sind nicht selten sehr unterschiedlich. Ebenso wie das Maß der Bereitschaft sich mit solchen Finanz-Themen intensiver zu beschäftigen.


    Nur am Rande: Ein Mikrokosmos wie ein solches Special-Interest Finanz-Forum hier dürfte diesbezüglich nicht ansatzweise repräsentativ für die Gesamtbevölkerung sein.


    Dazu kommt (siehe beispielsweise hier)

    Ich denke aber, diese Einsicht, eher das „Downside Risk“ zu managen statt der „Upside Opportunity“ wächst nicht nur mit zunehmendem Alter und Erfahrung sondern auch mit dem Vermögen. Gerade Jüngere die noch kein nennenswertes Vermögen haben gehen daher oftmals stärkere Risiken ein um schneller voranzukommen. Krypto all in und der heilige Amumbo etc. Linke Spur und Vollgas

    die Tatsache, daß nicht wenige mit Erreichen ihres persönlichen Finanz-Ziels (Stichwort: Finanziell auskömmliche Alterssicherung - um ein Beispiel zu nennen) von Vermögensaufbau auf (möglichst stressfreie) Vermögenssicherung umschalten.


    Unter den mir bekannten ARERO-Haltern sind durchaus sogar einige halbwegs kundige, finanz-affine und nicht ganz mittellose Protagonisten, die sich diesen Fonds ganz bewußt ausgesucht haben und teilweise relevante Teile ihres Vermögens darin halten. Aus meiner Sicht eines Finanz-Laien scheinen diese den ARERO nicht als "Katastrophe" zu sehen sondern als eine für sie individuell passende Lösung.


    Nicht mehr und nicht weniger wollte ich aufzeigen.

  • Und Weber trägt aus meiner Sicht viel Positives zur finanziellen Bildung in Deutschland bei. Genauso wie Kommer, den ich ebenfalls schätze.

    Volle Zustimmung. Ich war bis Anfang der 2000er in Einzelaktien unterwegs. Dann habe ich mir zufällig das Buch von Gerd Kommer gekauft und bin darüber zum passiven Buy&Hold mit ETF gekommen. Heute ist das ja fast schon Mainstream, damals war es aber völliges Neuland. Ich bin Herrn Kommer dafür ewig dankbar. Verdient hat er an mir bis heute trotzdem nur spärlich an dem Verkauf des Buches. Eigentlich müsste ich ihm noch ne Provision zahlen ;)

    Natürlich will er Geld verdienen, so wie die anderen vergleichbaren Protagonisten auch. Und das halte ich auch für völlig legitim. Schliesslich ist nicht jeder ne gemeinnützige Stiftung. Aber das Geldverdienen fällt schwer wenn die alle unisono sagen, "kauf nen Aktien Welt ETF und nen Geldmarktfonds und gut is". Die müssen eben ein Differenzierungsmerkmal finden mit dem sie ihre 0,3 oder 0,5% Extra-Gebühren rechtfertigen können. Immer noch besser als der "Finanzwesir" der plötzlich nen aktiv gemanagten Alpha-Fonds promotet.

    Wenn jemandem dann eine solche All-in-one Experten-Lösung wie der Arero oder Kommer-ETF oder GPO von Beck den Aufpreis wert ist, ist das auch völlig ok. Es gibt eben nichts umsonst im Leben. Andernfalls muss man es eben selber machen und spart ein paar Promille. Und man darf und sollte sich von solchen Produkten auch keine Überperformance erwarten.

  • Die Begrifflichkeit "kann gut labern" mag auf einen Herrn Dirk Müller zutreffen - aber wohl kaum auf einen Prof. Weber und einen Dr. Flossbach (ebenso wenig auf einen Prof. Mayer, der das Flossbach Research Institut leitet).

    Du bestreitest also, dass Floßbach gut reden kann, Stock picking und market Timing betreibt und fast alle seiner Fonds die Benchmark nicht schlagen? Was wenn nicht Alpha spricht für Qualität? Und warum sind Prognosen von einem Menschen relevant oder qualitativ gut, wenn sie nachweislich zu einer Minderrendite führen? Ich habe das Gefühl du bist seinem Charme verfallen und blendest Fakten aus.


    Zitat von Sovereign

    Kein Mensch ist gezwungen sein Geld in ein solches Produkt zu schieben.

    Die Freiwilligkeit in ein Produkt investieren zu können oder es zu lassen hat keine Relevanz zur Feststellung ob das Produkt sie Benchmark underperfomed und in seiner Kategorie schlecht rentiert.

  • Teurer als die üblichen Welt-ETFs ist der von dir genannte von Kommer auch, meinem letzten Stand nach underperformte er auch im ersten Jahr. Zumal er erstmal beweisen muss wie gut er langfristig läuft im Vergleich. Positiv wie negativ. Und gerne reden hört er sich wohl auch. Das tun vermutlich die meisten Experten, die in die Öffentlichkeit gehen und erst recht wenn sie ein Produkt bewerben ;)

    Der Kommer-Vergleich hinkt aber gewaltig.


    Der Kommer ETF kostet 0,3 Prozent mehr. Der Arero kostet anlageklassenbereinigt das Doppelte, Flossbach und Co. Verlangen das Dreifache bis Vierfache.


    Der Kommer läuft ein Jahr. Der Arero 15 Jahre. Flossbach mehrere Jahrzehnte.


    Die Underperformance von gerade mal 1% bei Kommer lässt sich erklären (Faktoren). Kommer hat in den letzten Monaten outperformed.


    Kommer redet viel, gibt aber keine Prognosen ab und ubtermauert alles extern und wissenschaftlich. Flossbach nicht. Weber auch nicht.


    Ich habe kein Problem mit Kommer und Beck, die klar benennen, dass sie die Zukunft nicht vorhersagen können und Prognosen unmöglich sind. Ein Problem habe ich mit Flossbach, der in Interviews ziemlich deutliche Prognosen abgibt, gegen ETFs wettert und das aktive Anlegen propagiert, um dann in allen Fonds krachend zu scheitern.

  • Ich habe kein Problem mit Kommer und Beck, die klar benennen, dass sie die Zukunft nicht vorhersagen können und Prognosen unmöglich sind. Ein Problem habe ich mit Flossbach, der in Interviews ziemlich deutliche Prognosen abgibt, gegen ETFs wettert und das aktive Anlegen propagiert, um dann in allen Fonds krachend zu scheitern.

    Ich stimme einigermaßen zu, auch wenn ich es nicht "Problem" nennen würde. Ich höre den Herren gerne zu, und mache dann einfach nix. Buy&Hold eben.

    Aber letztlich ist es doch eine Frage der Zielgruppe. Wir hier sind Finanzselbermacher. Wir wissen wie ETF funktionieren und dass ein aktiver Fonds diese nicht (dauerhaft) schlägt.

    Ich kenne aber viele - sogar durchaus sehr vermögende - Leute, die kaufen keine Aktien. Wenn ich das Thema auch nur anschneide, kommt immer die Aussage "mach ich nicht, davon habe ich keine Ahnung". Für diese kann ein ARERO, oder sogar ein etwas schlechter performender, aktiv gemanagter Flossbach von Storch Fonds durchaus passend sein. Zumindest wenn dies der einzige Weg ist über den sie sich an Aktien herantrauen. Mir geht das in anderen Lebensbereichen jenseits der Finanzwelt ähnlich.

  • Du bestreitest also, dass Floßbach gut reden kann

    Keineswegs. Davon habe ich auch keine einzige Silbe geschrieben. Ich bestreite lediglich, daß Deine Terminologie (zur Erinnerung)

    ,,kann gut labern"

    im Kontext mit Protagonisten wie Prof. Weber, Prof. Mayer, Dr. Flossbach angemessen und zutreffend ist. Diese dann in eine beispielhaften Reihe mit ausgerechnet einem Dirk Müller zu stellen, macht das Ganze - nach meinem Dafürhalten (mir persönlich ist übrigens niemand bekannt, der dies anders sieht) - noch seltsamer.

    Und warum sind Prognosen von einem Menschen relevant oder qualitativ gut, wenn sie nachweislich zu einer Minderrendite führen?

    Zum wiederholten aber Dich betreffend letzten Mal: Rendite ist für viele Menschen - bei der Auswahl zu ihnen passender Finanzvehikel - nur ein Kriterium neben diversen anderen. Siehe beispielsweise schon hier:

    Nicht bei allen (aus meiner Erfahrung eher bei einer nur überschaubaren Gruppe der Anleger) steht die höchstmögliche Performance - noch dazu nur über lange Zeiträume - im absoluten Vordergrund.

    Last but not least

    Ich habe das Gefühl du bist seinem Charme verfallen und blendest Fakten aus.

    Ich bin schon dem Charme einiger Damen verfallen (jedenfalls temporär). Ein solcher Gedanke käme mir bei Männer generell (und bei Prof. Weber, Prof. Mayer usw. erst recht) niemals in den Sinn.


    Ansonsten nehme ich dies als humoristische Einlage. Denn (siehe schon hier):

    Für meinen Teil bin ich weder in aktive noch in passive Fonds investiert.

    An der Stelle möchte ich den Austausch den ARERO betreffend mit Dir beenden.



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Ich stimme einigermaßen zu, auch wenn ich es nicht "Problem" nennen würde. Ich höre den Herren gerne zu, und mache dann einfach nix. Buy&Hold eben.

    Aber letztlich ist es doch eine Frage der Zielgruppe. Wir hier sind Finanzselbermacher. Wir wissen wie ETF funktionieren und dass ein aktiver Fonds diese nicht (dauerhaft) schlägt.

    Ich kenne aber viele - sogar durchaus sehr vermögende - Leute, die kaufen keine Aktien. Wenn ich das Thema auch nur anschneide, kommt immer die Aussage "mach ich nicht, davon habe ich keine Ahnung". Für diese kann ein ARERO, oder sogar ein etwas schlechter performender, aktiv gemanagter Flossbach von Storch Fonds durchaus passend sein. Zumindest wenn dies der einzige Weg ist über den sie sich an Aktien herantrauen. Mir geht das in anderen Lebensbereichen jenseits der Finanzwelt ähnlich.

    Nach der Logik müssten dann auch die Produkte, die Bankberater, Strukturvertriebler (DVAG) und Versicherungsvertreter verkaufen akzeptabel sein. Besser als nix, oder? Für Leute, die sich nicht auskennen okay, oder? Wo zieht man die Grenze?

  • Zum wiederholten aber Dich betreffend letzten Mal: Rendite ist für viele Menschen - bei der Auswahl zu ihnen passender Finanzvehikel - nur ein Kriterium neben diversen anderen.

    Ganz genau. Und woran liegt das? Weil Leute wie Flossbach und Co. durch ihr Gelaber suggerieren, dass sie einen Mehrwert bieten. Den bieten sie nachweislich nicht. Ich behaupte, wenn es ein Gesetz gäbe, das jeden Fondsmanager, Finfluencer, Tippgeber verpflichten würde bei jedem Auftritt seine Performance nach Kosten im Vergleich zu einer ehrlichen Benchmark einzublenden, die Anzahl der Zuhörer und Kunden würde in sich zusammenbrechen. So meinen halt doch viele, dass aktive Manager einen Mehrwert bieten können.

  • Nach der Logik müssten dann auch die Produkte, die Bankberater, Strukturvertriebler (DVAG) und Versicherungsvertreter verkaufen akzeptabel sein. Besser als nix, oder? Für Leute, die sich nicht auskennen okay, oder? Wo zieht man die Grenze?

    Nunja, da ist was dran. Zumindest den Kommer ETF würde ich dieser Zielgruppe aber noch sehr ruhigen Gewissens empfehlen.

  • Ich kenne aber viele - sogar durchaus sehr vermögende - Leute, die kaufen keine Aktien. Wenn ich das Thema auch nur anschneide, kommt immer die Aussage "mach ich nicht, davon habe ich keine Ahnung".

    Das ist der Wahnsinn, oder? Als wenn die Einrichtung eines ETF-Sparplan Rocket Science wäre. Ist bei mir im Umfeld genauso. Die Leute haben kein Problem wochenlang einen Urlaub zu planen oder sich durch 200 Prospekte fürs neue Auto zu lesen, aber kein Interesse sich 1 Stunde mit dem Thema ETF zu beschäftigen. Das genügt ja. Man muss nicht mal mehr lesen, sondern kann sich alles bei Finanztip, Finanzfluss usw. auf youtube anschauen. Aber nein. Aktien sind Teufelszeug. 100 Euro ETF-Sparplan? Viel zu riskant. Aber dann einen Neuwagen kaufen, der am ersten Tag 15.000 Euro an Wert verliert. ;(

  • Das ist der Wahnsinn, oder? Als wenn die Einrichtung eines ETF-Sparplan Rocket Science wäre. Ist bei mir im Umfeld genauso. Die Leute haben kein Problem wochenlang einen Urlaub zu planen oder sich durch 200 Prospekte fürs neue Auto zu lesen, aber kein Interesse sich 1 Stunde mit dem Thema ETF zu beschäftigen. Das genügt ja. Man muss nicht mal mehr lesen, sondern kann sich alles bei Finanztip, Finanzfluss usw. auf youtube anschauen. Aber nein. Aktien sind Teufelszeug. 100 Euro ETF-Sparplan? Viel zu riskant. Aber dann einen Neuwagen kaufen, der am ersten Tag 15.000 Euro an Wert verliert. ;(

    Vom heissgeliebten Betongold ganz zu schweigen. Denn da kennt man sich ja aus! Wenn im Fenster jeder vermieteten Eigentumswohnung eine LED Anzeige hängen würde, auf der im Minutentakt der aktuelle Marktpreis angezeigt wird ;)

  • Unabhängig vom ARERO:

    Weil Leute wie Flossbach und Co. durch ihr Gelaber ...

    Verhebe Dich mal nicht an Deinen Formulierungen und Zuschreibungen.


    Zum Realitätsbezug: It always takes two to tango ...

    Ich behaupte, wenn es ein Gesetz gäbe, das jeden Fondsmanager ...

    Gesetzlich vollumfänglich betreutes Anlegen für den Untertan ... ?


    Zumal der Gesetzgeber ja schon unter Beweis gestellt hat, wie gut und umsichtig dieser in Sachen Geld, Finanzen, gesetzliche Systeme (Beispiel: GRV), gesetzlich geregelte Angebote (Beispiel: Riester), gesetzliches Zahlungsmittel (Beispiel: Euro) etc. pp. vorgeht und aufgestellt ist ...

    Das ist der Wahnsinn, oder? Als wenn die Einrichtung eines ETF-Sparplan Rocket Science wäre ...

    Aber nein. Aktien sind Teufelszeug ... Viel zu riskant.

    Um nur ein Beispiel aus diversen zu nennen: Mir sind reichlich Menschen bekannt, die zur Erreichung ihres Finanz-Ziels auf Aktien gar nicht angewiesen sind.

    Aber dann einen Neuwagen kaufen, der am ersten Tag 15.000 Euro an Wert verliert.

    Vielleicht eine gesetzliche Verordnung implementieren (inklusiver einer neuen Behörde zur Überwachung derselben), daß bei jedem Neuwagen der typbedingte durchschnittliche Wertverlust per annum explizit ermittelt und ausgewiesen werden muß ... ?


    Jeder auch nur halbwegs mündige Verbraucher findet das übrigens schon längst in Automagazinen, im Internet, beim ADAC usw. ...

  • Unabhängig vom ARERO:

    Verhebe Dich mal nicht an Deinen Formulierungen und Zuschreibungen.

    Der Flossbach scheint ja mächtig Eindruck bei dir zu machen. Kannst du durch Fakten belegen, dass er nicht nur labert?

    Zitat von Sovereign

    Um nur ein Beispiel aus diversen zu nennen: Mir sind reichlich Menschen bekannt, die zur Erreichung ihres Finanz-Ziels auf Aktien gar nicht angewiesen sind.

    Klassisches Strohmannargument. Nach der Logik kann ich ja meiner Tochter auch raten keine Ausbildung zu machen. Gibt ja auch Menschen, die ohne Arbeit leben können. Oder?

  • Der Kommer-Vergleich hinkt aber gewaltig.

    Du hast doch selbst den Kommer ins Spiel gebracht, meine ich ;) Bitte korrigiere mich, sollte das falsch sein. Zumindest nennst du Kommer immer wieder im Vergleich. Aber dieser Vergleich hinkt doch schon stark, weil der Kommer-ETF eine ganz andere Ausrichtung hat als der Arero. Du kannst einen Mischfonds nicht mit einem Aktienfonds vergleichen. Kommer sagt doch nicht "nehmt diesen ETF und gar keine risikoarmen Anlageklassen", sondern es ist eben ein Renditebaustein, wohingegen der Arero ein "ganzheitlicher" Ansatz sein soll. Betonung auf "soll". Ich bin selbst von diesem Ansatz nicht überzeugt. Ich bin auch vom Kommer-ETF nicht voll überzeugt, aber deutlich mehr als vom Arero. Und ja, das liegt am wissenschaftlichen Hintergrund - und an meiner persönlichen präferierten (simplen) Anlagestrategie, der Kommer näher kommt als der Arero von Weber.


    Der Kommer läuft ein Jahr. Der Arero 15 Jahre. Flossbach mehrere Jahrzehnte.


    Die Underperformance von gerade mal 1% bei Kommer lässt sich erklären (Faktoren). Kommer hat in den letzten Monaten outperformed.

    Sprich du kannst es beim Kommer noch gar nicht sagen. Warten wir mal ab ;)


    Kommer redet viel, gibt aber keine Prognosen ab und ubtermauert alles extern und wissenschaftlich. Flossbach nicht. Weber auch nicht.

    Was Kommer angeht stimme ich dir zu. Flossbach kenne ich persönlich zu wenig, von ihm habe ich auch nie geredet. Über die entsprechenden Fonds höre ich nichts Gutes. Ich beschäftige mich prinzipiell eher wenig mit aktiven Fonds und ihren Propheten. Gilt grundsätzlich auch für den Arero. Der ist aber anscheinend einer der besseren aktiven, die es gibt.


    Wie kommst du eigentlich auf 1 % Kosten? Ich finde eine TER von ca. 0,5 %. Das entspricht doch auch dem Kommer-ETF, oder?


    Weber habe ich aber mal völlig unabhängig vom Arero in Erinnerung als Jemanden, der durchaus sehr wissenschaftlich arbeitet. Er ist ja nun mal Wissenschaftler. Das bedeutet nicht, dass er immer mit allem richtig liegen muss. Aber ich habe auch nicht in Erinnerung, dass er das behauptet.


    Flossbach und Weber in einen Sack zu stecken finde ich jedenfalls nicht korrekt nach allem was ich von beiden weiß.


    Ich habe kein Problem mit Kommer und Beck, die klar benennen, dass sie die Zukunft nicht vorhersagen können und Prognosen unmöglich sind. Ein Problem habe ich mit Flossbach, der in Interviews ziemlich deutliche Prognosen abgibt, gegen ETFs wettert und das aktive Anlegen propagiert, um dann in allen Fonds krachend zu scheitern.

    Da stimmt ich zu, wobei ich Weber in eine Reihe in den ersten Satz gesetzt hätte. Wenn das anders sein sollte aus deiner Sicht bitte ich um Belege, an welcher Stelle Weber Zukunft vorhersagt oder Prognosen aufstellt.


    Von Flossbach habe ich nie gesprochen, auch wenn ich dir nach allem was ich über ihn und seine Fonds weiß zustimme.


    Das ist der Wahnsinn, oder? Als wenn die Einrichtung eines ETF-Sparplan Rocket Science wäre. Ist bei mir im Umfeld genauso. Die Leute haben kein Problem wochenlang einen Urlaub zu planen oder sich durch 200 Prospekte fürs neue Auto zu lesen, aber kein Interesse sich 1 Stunde mit dem Thema ETF zu beschäftigen. Das genügt ja. Man muss nicht mal mehr lesen, sondern kann sich alles bei Finanztip, Finanzfluss usw. auf youtube anschauen. Aber nein. Aktien sind Teufelszeug. 100 Euro ETF-Sparplan? Viel zu riskant. Aber dann einen Neuwagen kaufen, der am ersten Tag 15.000 Euro an Wert verliert. ;(

    Ganz wichtiger und "trauriger" Punkt. Aber du kriegst eben viele Leute nicht überzeugt, indem du ihnen ausschließlich 100% Aktien empfiehlst. Ohne in die Streitdiskussion von vor ein paar Wochen/Monaten wieder einsteigen zu wollen (bitte aufpassen, dass es nicht wieder ausartet).


    Aber der Arero könnte für manch einen eben ein okayes Produkt sein. Das beste? Vermutlich nicht. Aus meiner Sicht jedenfalls. Aber es ist aus meiner Sicht auch kein indiskutables Produkt, das direkt abgestoßen gehört, wenn Jemand eben genau so eine Aufteilung haben will. Und nein, natürlich kommen die meisten nicht her und haben eine konkrete Vorstellung von "15 % Rohstoffe müssen drin sein", sondern sehen das Produkt und sagen sich "ja, das passt ungefähr". Besser sie fangen mit sowas an als sie fangen überhaupt nicht an.


    Der folgende Finanztip-Artikel fasst die Thematik übrigens gut zusammen: https://www.finanztip.de/boerse/arero-weltfonds/

  • Der Flossbach scheint ja mächtig Eindruck bei dir zu machen.

    Nö. Wie kommst Du darauf ? Wäre das so mit dem "mächtigen Eindruck" dann würde ich ihm vielleicht meine Mittel anvertrauen. Das ist aber nicht der Fall. Und das habe ich nicht mal ansatzweise in Betracht gezogen.


    Zum wiederholten Male (von Dir gelesen und verstanden ?):

    Für meinen Teil bin ich weder in aktive noch in passive Fonds investiert.

    Immerhin "interessant" finde ich Leute (dazu zählen so einige in der Finanz-Community), die sich ernsthaft, fundiert, ergebnisoffen (also unter Verzicht einer selektiven Datenauswahl), mit auch profunden Kenntnissen der Finanz- und Währungsgeschichte und mit Realitätsbezug zu Finanz-Themen äußern. Nicht mehr und nicht weniger.

    Klassisches Strohmannargument.

    Ist das so ?


    Warum "muß" jemand beispielsweise in Aktien anlegen, wenn er sein Finanz-Ziel (Beispiel: Finanziell auskömmlicher Ruhestand) auch auf anderem Weg (im Gesamtpaket beispielsweise via GRV, Pension, PRV, bAV, KLV, Ersparnisse, Wohneigentum usw.) erreicht ? Was natürlich nicht ausschließt, daß er ggf. in Aktien investieren "kann".


    Um mal zu den Menschen zu kommen, bei denen man wenigstens schon von einem gewissen "Vermögen" sprechen kann: Selbst da kenne ich genug, die gar keine Aktien halten oder noch mehr, die nur typischen Quoten wie 30% oder 60% bezogen auf das Gesamtvermögen in Aktien halten. Wenn man Dir zuhört, könnte man fast meinen, die sind alle ahnungslos. Dies widerspricht aber meinen Erfahrungen diese Leute betreffend. Wer bestimmte Vermögensgrenzen erreicht, hat - in aller Regel (Erbschaften, Schenkungen, Lottogewinne ausgenommen) - bewiesen, daß er mit Geld umgehen kann, seine Finanzen recht gut im Griff hat und seine Mittel auch vernünftig anlegt, investiert und bewirtschaftet.



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Warum "muß" jemand beispielsweise in Aktien anlegen, wenn er sein Finanz-Ziel (Beispiel: Finanziell auskömmlicher Ruhestand) auch auf anderem Weg (im Gesamtpaket beispielsweise via GRV, Pension, PRV, bAV, KLV, Ersparnisse, Wohneigentum usw.) erreicht ? Was natürlich nicht ausschließt, daß er ggf. in Aktien investieren "kann".

    Weil das nicht die Realität in der überwältigenden Mehrheit der deutschen Haushalte darstellt. Die Zahlen sind ja kein Geheimnis. Bei deiner Generation mag es noch viele Menschen geben, die ohne Aktien im Alter leben können. Bei meiner Geraration und der kommenden Generation ist Altersarmut kein Randphänomen mehr. Ich finde es einigermaßen zynisch bei den gewaltigen Problemen, die wir im Bereich der Altersvorsorge haben, mit dem Argument ,,es gibt auch sehr Vermögende, die gar keine Rendite benötigen" zu kommen. Was kommt als nächstes? Was braucht ihr Brot? Esst halt Kaviar!

  • Aber der Arero könnte für manch einen eben ein okayes Produkt sein. Das beste? Vermutlich nicht. Aus meiner Sicht jedenfalls. Aber es ist aus meiner Sicht auch kein indiskutables Produkt, das direkt abgestoßen gehört, wenn Jemand eben genau so eine Aufteilung haben will. Und nein, natürlich kommen die meisten nicht her und haben eine konkrete Vorstellung von "15 % Rohstoffe müssen drin sein", sondern sehen das Produkt und sagen sich "ja, das passt ungefähr". Besser sie fangen mit sowas an als sie fangen überhaupt nicht an.

    Der Arero ist ein Produkt, das teuer ist und schlecht rentiert im Vergleich zu ähnlichen Produkten.Das ist Fakt und kann von jedem nachgelesen werden.


    Ich halte es für bedenklich sich trotz dieser Tatsache positiv für dieses Produkt auszusprechen, weil es eventuell unerfahrene Anleger dazu verleitet in den Arero und nicht bessere Produkte zu investieren.

  • Der Arero ist ein Produkt, das teuer ist und schlecht rentiert im Vergleich zu ähnlichen Produkten.Das ist Fakt und kann von jedem nachgelesen werden.

    Was ist denn ein ähnliches Produkt deiner Meinung nach? Ernsthafte Frage. Wenn deine Antwort darauf Kommer oder ein Welt-Aktien-ETF ist, dann halte ich das eben nicht für vergleichbar. Es braucht also einen anderen Mischfonds. Mir ist kein solcher bekannt, der sich hiermit vergleichen lässt.


    Vergleichbar wäre ein Gesamtportfolio, in dem Jemand 60% in den Kommer-ETF, 15% in Gold und 25% in deutsche Staatsanleihen investiert. Dass das nicht deine präferierte Anlagestrategie ist, ist mir klar. Auch meine ist es nicht. Aber es gibt eben nicht nur eine Strategie und es geht nicht Jedem nur um Rendite.


    Ich halte es für bedenklich sich trotz dieser Tatsache positiv für dieses Produkt auszusprechen, weil es eventuell unerfahrene Anleger dazu verleitet in den Arero und nicht bessere Produkte zu investieren.

    Hier wird kaum Jemand den Arero empfehlen. Auch Finanztip und Co haben ihn nicht als Empfehlung. Deshalb verstehe ich an der Stelle nicht, wieso du dich hier so hineinsteigerst (diesen Eindruck habe ich zumindest). Die Begründung für die Nicht-Empfehlung ist die einfache, die du auch gibst: es gibt bessere Produkte. Warum also nicht in bessere investieren? Da sind wir einer Meinung.


    Aber es gibt eben nicht nur schwarz und weiß. Wenn Jemand gerne Gold und Staatsanleihen mit im Portfolio hätte, dann kann er das entweder individuell oder mit einem solchen Mischfonds machen. Ich würde wenn Jemand mit dieser Idee kommt, besonders was die "Renten" angeht, kritisch hinterfragen wofür das denn sein muss. Für Rohstoffe im Sinne von Gold sehe ich schon ein paar mehr Argumente, allerdings eigentlich nur wenn es dann auch um physisches Gold geht. Aber das ist eben auch nur meine Meinung und es gibt andere Sichtweisen. Das Thema hatten wir "damals" im ausufernden "100 % Thread" doch schon mehrmals. Viele Menschen, viele Sichtweisen - man selbst hat vielleicht nicht zu 100 % recht.


    Ich wäre froh, wenn deutlich mehr Menschen mit 60 % ihres Vermögens in Aktien investieren würden als es heute der Fall ist - soweit ich es richtig im Kopf habe sind 80% überhaupt nicht in Aktien unterwegs. Erst einmal daran arbeiten. Und da ist der Arero eben aus meiner Sicht eher ein positives als ein negatives Produkt. Und es ist vor allem eine Detailfrage, deren Diskussion dem Ziel der besseren finanziellen Bildung nicht sehr dienlich sein wird. Lieber auf die Frage konzentrieren, wie wir überhaupt mehr Aktionäre in Deutschland bekommen.

  • Ganz wichtiger und "trauriger" Punkt.

    Auf die tendenziell fraglos eher "traurige" Finanzaufstellung der Menschen hierzulande hatte ich an diversen Stellen hingewiesen (siehe beispielsweise erst jüngst hier in Nr. 27):

    Billionen in nur Nominalwerten, sehr niedrige Aktienquote (17%), letzter Platz beim Thema Wohneigentum (Immobilie) in der gesamten Eurozone ...

    Ebenso an diversen Stellen auf die mediokeren Aussichten in Sachen "Gesetzliche Rente".


    Das ändert aber nix an der schlichten Tatsache

    Aber du kriegst eben viele Leute nicht überzeugt, indem du ihnen ausschließlich 100% Aktien empfiehlst.

    :thumbup: Dem kann ich nur vollumfänglich zustimmen. Dürfte sogar eher kontraproduktiv wirken.


    Und zum wiederholten Male: Manche Leute erreichen ihr Finanz-Ziel auch ohne Aktien (siehe Nr. 55 vorletzter Abs.) und selbst viele mit schon halbwegs relevanten Vermögen halten ebenso keine Aktien oder fahren typische Aktienquoten wie 30% oder 60% (siehe Nr. 55 letzter Abs.).


    Um mal den Blick über dieses Forum hinaus (und das "Selbstentscheider-", "Selbermacher-" sowie passive "ETF-Mantra" zu weiten; was ich im Prinzip einen sehr guten Ansatz finde - was aber dennoch in der Breite (noch) eine Art "Biotop" oder zumindest eher Minderheit sein dürfte ... ?! Wie schon eine Aktienquote von lediglich 17% (?) bestätigt): Viele bis die meisten mir bekannten Menschen selbst mit halbwegs relevantem Vermögen haben spätestens ab einem gewissen Alter (oftmals schon weit vor dem Ruhestand) weder Zeit, Lust noch Interesse ihre Mittel selbst zu verwalten sprich zu bewirtschaften. Zumal die meisten dieser Protagonisten auch beruflich ziemlich eingespannt sind. Daher delegieren sie das an Banken (früher der übliche Weg) bzw. an bankenunabhängige Vermögensverwalter (seit rund 15 Jahren immer häufiger festzustellen). Und selbst da ist dann die Bandbreite groß: Ein guter Bekannter hat beispielsweise seine nicht ganz unerheblichen Mittel zu einem sehr großen Teil (um die 80%) zum einen den Leuten von Siemens (Fonds Invest - in einem Fonds mit einer eher defensiven Ausrichtung) und zum anderen einem BlackRock Fonds (Global Allocation - oder so ähnlich; mit einer eher offensiven Ausrichtung) anvertraut. Da wäre hier sicherlich sofort der Tenor: "Aktiv gemanagte Fonds - das geht ja gar nicht". Für unwissend in Finanzdingen halte ich ihn aber auf keinen Fall (!) - er ist damit seit sehr vielen Jahren hoch zufrieden und froh sich nicht selbst kümmern zu müssen. Sprich: Die Wirklichkeit ist deutlich bunter als so ein Forum. Oder: Nicht alle aber diverse Wege führen nach Rom.

  • Was ist denn ein ähnliches Produkt deiner Meinung nach? Ernsthafte Frage. Wenn deine Antwort darauf Kommer oder ein Welt-Aktien-ETF ist, dann halte ich das eben nicht für vergleichbar. Es braucht also einen anderen Mischfonds. Mir ist kein solcher bekannt, der sich hiermit vergleichen lässt.

    Zunächst sollte man sich rational über die Unsinnigkeit eines Rohstoff-Investments im Klaren sein (eigentlich kein Investment, sondern Spekulation, da kein Cash-Flow):


    Die langfristige Rendite von Rohstoffen ist real negativ oder sehr schlecht (Spot 1970-2020 -1,1% p.a., Com. Futures 2,2% p.a.) und extrem riskant ( max. drawdown 77%, bei Futures sogar 89% ). Dadurch verpufft die niedrige Korrelation zu Aktien praktisch völlig.


    Dann kann man sich auf die einzigen Renditequellen dieses Planeten konzentrieren: Eigenkapital und Fremdkapital.


    Wer das unbedingt in einem Mantel kombinieren will, sollte sich die Misch-ETF von Vanguard anschauen (LifeStrategy) oder auf den Portfolio-ETF von xtrackers gehen (es gibt weitere von anderen Anbietern).