Tilgung von welchem Darlehen erhöhen

  • Hallo zusammen,


    wir haben insgesamt 4 Darlehen mit unterschiedlichen Konditionen für unsere Immobilie am laufen.

    Wir würden gerne die Tilgung erhöhen, stellt sich nur die Frage, bei welchem Kredit dies am sinnvollsten wäre.


    Darlehen 1: 25.000 €, 236 € monatl. Rate, 2,5% Zins, Laufzeit bis 2031 dann abbezahlt

    Darlehen 2: 100.000 €, 389 € monatl. Rate, 0,75% Zins, Laufzeit bis 2030 dann Restschuld ca. 64.500 €

    Darlehen 3: 76.000 €, 244 € monatl. Rate, 1,85% Zins, Laufzeit bis 2030 dann Restschuld ca. 61.500 €

    Darlehen 4: 150.000 €, 277 € monatl. Rate, 1,21% Zins, Laufzeit bis 2040 dann Restschuld ca. XXX €



    Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen.


    Danke schonmal und viele Grüße :)

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Na ist doch wohl logisch. Das Darlehen mit dem höchsten Zinssatz zuerst.

    danke. ich habe mir beim lesen grad gedacht ob ich das erste mal in meinem leben zu pragmatische denken.

    Aber ja, die einzig richtige antwort hahaha

    Das Darlehen das am meisten Geld kostet ergo das mit dem höchsten Zins.

  • Danke. Ich schau nochmal nach ob wir bei allen Darlehen eine kostenfreie Tilgungsänderung vornehmen können. Falls dies so ist, das Darlehen mit dem höchsten Zinssatz, verstanden :)

  • Und um die Folgefrage schon einmal vorwegzunehmen, hier die genaue Reihenfolge für die zusätzliche Tilgung.


    Gestartet wird mit

    Darlehen 1: 25.000 €, 236 € monatl. Rate, 2,5% Zins, Laufzeit bis 2031 dann abbezahlt


    Wenn das abgezahlt ist, fängt man mit den Vergleichen an, da sich jetzt langsam Zinsdifferenzgeschäfte rechnen können. Sollte man für risikoarme Anlagen einem Zins von über 2,51% bekommen, ist ein Zinsdifferenzgeschäft möglich. Ansonsten die zusätzliche Tilgung in dieses Darlehen pumpen.

    Darlehen 3: 76.000 €, 244 € monatl. Rate, 1,85% Zins, Laufzeit bis 2030 dann Restschuld ca. 61.500 €


    Wenn das abgezahlt ist, ist die nächste Option dieses hier. Für ein Zinsdifferenzgeschäft sollte man in diesem Fall mehr als 1,64% bekommen.

    Darlehen 4: 150.000 €, 277 € monatl. Rate, 1,21% Zins, Laufzeit bis 2040 dann Restschuld ca. XXX €


    Zum Schluss ist dann das letzte Darlehen dran.

    Darlehen 2: 100.000 €, 389 € monatl. Rate, 0,75% Zins, Laufzeit bis 2030 dann Restschuld ca. 64.500 €

    Hier macht zusätzliche Tilgung bei dem Zinssatz allerdings kaum noch Sinn. Wenn die alternative risikoarme Anlagemöglichkeit mehr als 1,02% bringt, dann bringt die Anlage mehr, als die Zinsen kosten.



    Bei allen Zinssätzen für die Zinsdifferenzgeschäfte sind übrigens die Steuern berücksichtigt. Wenn der Freibetrag noch nicht ausgeschöpft ist (und auch nicht in nächster Zeit wird), sind die notwendigen Zinssätze niedriger und gleichen sich den Darlehenszinsen an.

  • Wenn es nicht gerade aufs Gemüt drückt, würde ich ein Darlehen mit einem Zins von unter 2% nicht vorzeitig ablösen.

    Das würde ich nur bedingt unterschreiben. Aktuell würde ich ein Darlehen mit <2% nicht vorzeitig ablösen. Wenn die Zinsen aber wieder in den Keller rauschen, sieht es wieder anders aus.

  • Noch ein Gedanke von mir…

    Würde es nicht auch evtl. Sinn machen, die Tilgung bei Darlehen 3 zu erhöhen um eine niedrigere Restschuld zu haben?

    Darlehen 1 ist ja dann eh abbezahlt und hat keine Restschuld mehr…

    Aber vermutlich wie oben beschrieben, erst Darlehen 1 und dann die Tilgung bei Darlehen 3 erhöhen für die restliche Zeit der Zinsbindung.

  • Ich würde gar kein Darlehen vorab ablösen, sondern aktuell das Zinsdifferenzgeschäft wählen.


    Auch wenn der Ertrag nach Steuer aktuell minimal ist, hälst Du dir Optionen offen. Wer weiss, wie der Zins sich entwickelt. Steigt dieser, kannst du das Zinsdifferenzgeschäft ausweiten. Fällt dieser, kannst Du neu überlegen. Im Extremfall Darlehen 2&3 verlängern und 4 Sondertilgen.

  • Würde es nicht auch evtl. Sinn machen, die Tilgung bei Darlehen 3 zu erhöhen um eine niedrigere Restschuld zu haben?

    Du musst bedenken, dass du bei Darlehen 1 mehr Zinsen zahlst. Sprich pro 1.000 Euro, die du in Darlehen 3 schiebst, zahlst du 0,65% p.a. mehr an Zinsen, also 6,50 Euro. Das ist erstmal nicht viel, aber das Geld kann man sich definitiv sparen. Und wenn Darlehen 1 früher abgezahlt ist, kannst du dann direkt die Rate zusätzlich in Darlehen 3 schieben (vorausgesetzt, ein Zinsdifferenzgeschäft lohnt sich zu dem Zeitpunkt nicht mehr).


    Ich würde gar kein Darlehen vorab ablösen, sondern aktuell das Zinsdifferenzgeschäft wählen.


    Auch wenn der Ertrag nach Steuer aktuell minimal ist, hälst Du dir Optionen offen.

    Mir wäre der Effekt definitiv zu niedrig, dann lieber tilgen. Aber wenn die Rate nicht erhöht werden kann und es nur über Sondertilgungen geht, dann kann man natürlich das Geld erstmal auf Tagesgeld parken und dann kurz vor dem Termin für die Sondertilgung nochmal nach einjährigem Festgeld gucken. Wenn der Zins dann deutlich über 3,5% ist (und/oder der Freibetrag von 1.000 Euro noch nicht ausgereizt ist), dann lässt man das Geld erstmal liegen.

  • Ich würde gar kein Darlehen vorab ablösen, sondern aktuell das Zinsdifferenzgeschäft wählen.

    Ich auch. Ich würde das aber einem Geldanlageanfänger, der so fragt wie der Threadersteller, nicht empfehlen.

    Auch wenn der Ertrag nach Steuer aktuell minimal ist, hältst Du dir Optionen offen.

    Das gilt für Dich und mich. Das gilt aber nicht für einen Geldbesitzer, der nicht ohne fremde Hilfe entscheiden kann, ob er eher ein Darlehen mit 2,5% tilgen soll oder eins mit 0,75%.