Fondsgebundene Rentenversicherung Kündigen - Übertrag Fonds auf Depot?

  • Hallo zusammen,

    ich habe zwei Fondsgebundene Rentenversicherungen der Continentale.

    1) Läuft seit 2014. Rentenfaktor 34,47. 4780€ eingezahlt, ist momentan 4451€ wert. :(

    2) Läuft seit 2017. Rentenfaktor 31,94. 7777€ eingezahlt ( :S ), ist momentan 7841€ wert. ?(

    Ich will da raus. Beitragsfrei stellen ist wahrscheinlich nicht attraktiv, weil die Kosten dann irgendwann alles auffressen.

    Verkaufen geht wahrscheinlich nicht?

    Also würde ich gerne kündigen, laut Vertrag betragen die Kosten dafür 60€. Ich habe Anfang des Jahrens das Fondsvermogen bei beiden auf 50% Pictet - USA Index - R USD und 50% Pictet - Europe Index - R EUR umgeschichtet, weil die laufende Kosten mit 0,74% sensationell günstig waren (hust) in vergleich zu allem anderen was die Continentale angeboten hat. Außerdem war es so einigermaßen diversifiziert. Nicht so günstig wie ein ETF, aber ganz OK. Sind auch ganz gut gelaufen und haben dieses Jahr sogar einiges an Kosten wettgemacht.

    Pictet Asset Management (Europe) S.A. Fonds • Pictet - USA Index - R USD ACC (694232 | LU0130733172) • onvista

    Pictet Asset Management (Europe) S.A. Fonds • Pictet - Europe Index - R EUR ACC (694230 | LU0130731713) • onvista

    Daher meine Frage, wäre es bei Kündigung möglich die Fonds einfach zu meinem bereits existierenden Depot bei der 1822Direkt zu übertragen? Vertragswerk sagt nichts über diese Option, schließt es aber auch nicht aus. Wenns möglich ist, seht ihr eventuell andere Nachteile?

  • Elena H. 17. Oktober 2024 um 09:46

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Moin Similaun , willkommen im Forum.


    Wenn deine Depotbank diese Fonds handelt könntest du sie übertragen lassen und dann selber verkaufen. Dazu muss das dein Versicherer dies auch anbieten. Das dürfte im Kleingedruckten stehen welches du bei Vertragsabschluss selber unterschrieben hast.

    Den einzigen Nachteil den ich daraus sehe ist eigentlich ein Vorteil: Bei einer Übertragung musst du die Fonds selber verkaufen.

    Also erst prüfen ob deine Depotbank die Fonds handelt, wenn ja dann nachfragen ob es möglich ist zu übertragen. Wenn Möglich dann kündigen mit der Bitte die ganzen Fondsanteile auf dein Depot bei der 1822 zu übertragen. Die Bruchstücke können sowieso nicht übertrage werden und werden verkauft.

    Viel Erfolg mit deinen Finanzentscheidungen.

  • Hallo Similaun , würdest Du diese Fonds heute wieder neu kaufen oder lieber kostengünstige marktbreite ETF erwerben?

    Wenn Du heute für Dich bessere ETF vorziehst, warum solltest Du dann alte schlechtere aktive Fonds behalten wollen? Der einzig denkbare logische Grund, die Gewinne aus der Altanlage aus steuerlichen Erwägungen jetzt nicht realisieren zu wollen, scheidet mangels Gewinnen aus.

    Du leidest vermutlich unter einer sunk-costs-fallacy. Aber keine Sorge, die ist behandelbar. ;)

  • Verkauft man die Fonds selber kann man eine Verkaufsorder kurz unter dem aktuellen Ask-Kurs angeben und erhält bei dem Spread des Fonds mehr als 1% Extra-Verkaufserlös. Bei knapp 12000€ Fondsvermögen macht das mal eben über 120€ aus. Beim Verkauf über die Versicherung wird ganz bestimmt zum Bid-Kurs verkauft und womöglich noch etliches an Kosten dazu abgezogen.

  • Pantoffelheld ,

    nein würde ich nicht. Die Steuer ist mir auch relativ wurst. Aber wie Horst schon sagt, wer weiß was die Versicherung noch an Kosten für den Verkauf berechnet usw. Und 0,75% Kosten sind jetzt auch nicht die Welt, es sind ja auch Index nachbildende Fonds.

    Das Geld was die Versicherung verdient hat, schreibe ich ab als Lehrgeld. Gottseidank sind meine ETF Positionen um ein vielfaches mehr als was ich hier "investiert" habe.

  • wer weiß was die Versicherung noch an Kosten für den Verkauf berechnet usw.

    Im Wesentlichen gibt die Versicherung nur Dinge heraus, die Dir gehören. Der Spielraum für zu berechnende Kosten der Versicherung ist gering und wurde dank Verbraucherschutzbemühungen immer weiter verengt. Das sollte kein Argument sein.

    Im übrigen fallen die - sagen wir einfach mal 100 € - bei jeder Kündigung an, egal ob mit Barauszahlung oder Herausgabe der Stücke. Für die Versicherung ist die Herausgabe der Anteile im übrigen aufwendiger.

  • Hallo zusammen,

    wollte euch Mal erzählen wie es ausgegangen ist. Ich habe mich dafür entschlossen, einfach zu kündigen.

    Das habe ich dann am 29.10.2024 über das Onlineportal von der Continentale auch getan. Das wurde dann erstmal hart von der Continentale ignoriert und im November wurden sogar noch weitere Beiträge abgebucht.

    Empört habe ich dann Anfang November eine Email geschrieben mit Erinnerung an der Kündigung. Es kam dann am 13.11.2024 (!) einen Brief von der Continentale, dass sie die Kündigung am 29.10.2024 erhalten haben. (Was ja bestätigt, dass Kommunikation über das Onlineportal aus Sicht der Continentale rechtssicher ist - könnte ja für einige Interessant sein).
    Das Schreiben ging dann mit 1,5 Seiten geschwurbel weiter, dass die Versicherung doch eine gute Wahl ist und dass ich doch über andere Möglichkeiten mit der Continentale Kontakt aufnehmen soll.

    Aus meiner Sicht zeigt alleine diese Reaktion schon, wie dreist die Continentale agiert und wie unantastbar sie sich fühlt. Sie bestätigt eine Kündigung per Briefpost, schreibt aber in den gleichen Brief durch die Blume, dass sie die Kündigung erstmal ignorieren wird, was ein krasser Verstoß gegen die Vertragsbedingungen ist.

    Ich habe dann eine längere Antwort geschrieben, wo ich um Zurückzahlung der Beiträge ab November verlangt habe, nochmals auf die Vertragsbedingungen hingewiesen hab und mit meiner Rechtschutzversicherung gedroht habe. Das Schreiben habe ich vorher nochmal von der Online Rechtsschutz Service der WGV abklären lassen (kann ich wirklich empfehlen, ist auch eine Empfehlung von Finanztip).

    Da kam erstmal Wochenlang wieder keine Antwort, bis dann Anfang Dezember das Guthaben der Versicherungen überwiesen wurde und noch eine Woche später kam dann per Briefpost die genaue Abrechnung. Jetzt am 30.01.2025 kamm eine erste Rückzahlung der widerrechtlich abgebuchte Novemberbeiträge...

    Die ganze Odyssee bestätigt für mich folgendes:
    - Rentenversicherungen sind nur attraktiv für die Versicherung, sonst würden sie Kündigungen nicht so schwer machen (war ja schon vorher klar, aber trotzdem)
    - Die Kundenservice der großen Versicherer in Deutschland steckt noch im letzten Jahrhundert und ist unangemessen langsam

    - Die Versicherer fühlen sich anscheinend so unantastbar, dass sie widerrechtliches Verhalten schriftlich bestätigen und ankündigen! =O

    Also finger Weg von dieser Abzocke mit den RVs!