Amundi mal wieder (Verschmelzung Amundi Prime Global)

  • Aus Sicht des Langfristinvestors nicht schön, aber es gibt einfach Dinge, welche man nicht beeinflussen kann. Die Alternative wäre zum Beispiel einfach nicht zu investieren, dann umgeht man das Risiko einer vorzeitigen Versteuerung.

    Die Alternative wäre für mich Anbieter, bei denen das häufiger vorkommt, Amundi ist ja hier quasi ein "Wiederholungstäter" zu meiden.

  • Vielen Dank für die Info lieber monstermania!


    Was bedeutet das denn jetzt praktisch für mich? Habe den ETf in meinem ING Depot. Muss ich jetzt bei der ING den Steuerbetrag auf dem Verrechnungskonto hinterlegen oder erfolgt automatisch ein Verkauf- und Kauf und es reduziert sich einfach der ETf Wert um die Steuer?


    Lieben Dank vorab!

  • Ich habe immer noch Probleme, die Abhängigkiet vom ETF Domizil zu verstehen.

    Ich habe mich gerade gefragt: Was passiert, wenn das ETF Domizil in die USA verlagert wird?

    Dann gibt es keine dritte Partei für das Domizil.

    Die USA und der Deutsche Staat wollen aber immer noch "ihre" Steuern haben. Dann müsste doch unmittelbar das Besteuerungsabkommen zwischen USA und Deutschland gelten.

    Dann müsste vermutlich individuell pro ETF Nutzer berechnet werden(?)

    Wird also ein "ETF Domizil != USA" nur als Anlass genommen, um die Verwaltungsaufwände zu reduzieren und der quasi Verkauf/Kauf ist der Weg für diese Vereinfachung?

  • Vielen Dank für die Info lieber monstermania!


    Was bedeutet das denn jetzt praktisch für mich? Habe den ETf in meinem ING Depot. Muss ich jetzt bei der ING den Steuerbetrag auf dem Verrechnungskonto hinterlegen oder erfolgt automatisch ein Verkauf- und Kauf und es reduziert sich einfach der ETf Wert um die Steuer?


    Lieben Dank vorab!

    Ich denke Du solltest die Informationen der ING dazu abwarten. Praktisch vermute ich, dass Du einfach weniger Geld in den neuen ETF investierst und keine Steuerbeträge auf Deinem Verrechnungskonto vorhalten musst.

  • Die dritte Partei ist nicht relevant. Wenn der Fonds in den USA aufgelegt wird, dann schüttet ein US-Fonds an einen deutschen Anleger aus. Das bedeutet, dann auch wieder 30% Quellensteuer allerdings dann auf der Ebene des ETF-Anlegers. Der amerikanische Staat bekommt dann in diesem Fall aber Gewinnsteuern des ETF-Anbieters, da dieser jetzt ein amerikanisches Unternehmen ist.


    Als deutscher Staatsbürger müsstet Du dann die W8BEN-Form ausfüllen und versuchen die Steuer von den USA zurückzubekommen.

  • Was bedeutet das denn jetzt praktisch für mich? Habe den ETf in meinem ING Depot. Muss ich jetzt bei der ING den Steuerbetrag auf dem Verrechnungskonto hinterlegen oder erfolgt automatisch ein Verkauf- und Kauf und es reduziert sich einfach der ETf Wert um die Steuer?

    Zunächst mal erfolgt die Umschichtung auf den neuen ETF automatisch. Man muss da also nix tun!

    Es wird halt in Deutschland steuertechnisch wie ein Verkauf von ETF1 und anschließender Neukauf von ETF2 behandelt. Sprich es fallen Kapitalertragssteuern an.

    Wer seinen Freibetrag noch nicht ausgeschöpft hat, für den mag es ohnehin keine Rolle spielen.

    Wie es sich bei den einzelnen Brokern verhält: Keine Ahnung!


    Die Frage ist auch, was mit bestehenden Sparplänen passiert. Werden die auch automatisch auf die neuen ETF umgestellt? Viel Spaß bei der Recherche.


    Halt wieder mal typisch Amundi. :rolleyes:

    Und ich hatte schon gedacht, dass die nach der erfolgten Lyxor-Übernahme so langsam zu einem ernsthaften Mittbewerber im Bereich ETF werden.

    Aber das ist wieder mal so typisch. Überall wird sich beschwert, warum man als europäischer Anleger lieber ETF von Vanguard, ishares oder SPDR nutzt und keine europäischen Anbieter und immer wieder fi..t einen ein europäischer Anbieter. <X

  • Die dritte Partei ist nicht relevant. Wenn der Fonds in den USA aufgelegt wird, dann schüttet ein US-Fonds an einen deutschen Anleger aus. Das bedeutet, dann auch wieder 30% Quellensteuer allerdings dann auf der Ebene des ETF-Anlegers. Der amerikanische Staat bekommt dann in diesem Fall aber Gewinnsteuern des ETF-Anbieters, da dieser jetzt ein amerikanisches Unternehmen ist.


    Als deutscher Staatsbürger müsstet Du dann die W8BEN-Form ausfüllen und versuchen die Steuer von den USA zurückzubekommen.

    Dann geht es bei der Wahl des ETF Domizils für den ETF Anbieter um seine eigene Gewinnsteuer für den von ihm verwalteten ETF?


    Und die Behandlung als Verkauf und Neukauf für deutsche ETF Nutzer ist dann eine reine Sache des deutschen Staates?


    Wenn für die ETF Anteile eines deutschen ETF Nutzers der quasi Verkauf/Neukauf durchgefürht wird: werden dann die quasi-Gewinne dieses "Verkaufs" auch in den USA entsprechenden besteuert? Oder fallen hierfür die Steuern erst an, wenn man wirklich verkauft?

  • Um wessen Geldanlage und Steuern geht es denn?

    Der Punkt ist doch vielmehr, das Market-Timing bei dieser Anlageform nicht gewünscht ist.

    Wenn es aber so ist, das der Anleger damit rechnen muss, dass es über diesen Weg fremdbestimmt passieren kann - und es gibt einige Threads hier im Forum, darüber, dass es passiert ist - dann geht der Anleger diese Risiko wissentlich ein. Damit schliesst er Market Timing nicht aus. D.h. er kann es nicht ausschliessen. Was nützen denn all die Hinweise, dass man kein aktives Market-Timing machen soll, wenn es einem passiv passieren kann?


    Anders formuliert: Deutsche Regelungen unterminieren das "bitte kein Market Timing" Ziel.

  • Wir drehen uns im Kreis, weil unsere Definitionen von Market-Timing offensichtlich unterschiedlich sind. Market Timing ist für mich ZWINGEND aktiv.

    Ja.

    Dir geht es um den eingegrenzten Begriff und wie er definiert ist.

    Mir geht es um die Wirkung bzw. den Effekt hinter dem Begriff und ob diese jenseits des eingegrenzten Begriffs nicht doch wieder zum Tragen kommen und da ggf. denselben Schaden anrichten können.

  • Hab mir jetzt nicht sämtliche Beiträge durchgelesen, aber beim Thema Amundi und Prime Global... Das nächste Thema für mich ist neben dem ETF - Anbieter auch der drunterliegende Index. Ich bevorzuge Indizes von MSCI (evtl. noch FTSE) - da es hier mMn einfach mehr Infomaterial gibt und die eben renommierter sind als Solactive.

    Wer weiß, ob Solactive in 10 Jahren noch existiert und was passiert dann mit dem ETF, wenn diese Indizes nicht mehr verfügbar sind. Bei MSCI (und FTSE) sehe ich das Risiko geringer.


    Auch ist mir zB bei MSCI schon klar, wie deren Definition von Industrie- und Schwellenländern ist, was es einfacher macht, MSCI World/EM bzw. deren Factor Indizes zu kombinieren - plus jeder ETF Anbieter hat MSCI Indizes. FTSE Indizes haben wieder nur Vanguard und mittlerweile Invesco im Portfolio.


    Da zahl ich gerne 0,1% mehr TER, damit ich MSCI Indizes im Depot habe.

  • Markettiming bedeutet für mich, dass ich aktiv versuche, durch Kaufen/Verkaufen bessere Kurse zu bekommen. Ich verkaufe z.B. einen ETF, weil ich glaube, dass er in der Zukunft günstiger sein wird. Oder ich warte mit dem Kauf, bis die Kurse fallen werden.


    Im Falle der Verschmelzung der beiden ETF passiert das aber nicht. Es wird einfach steuerlich gesehen der eine ETF verkauft und quasi zeitgleich der andere gekauft. Die Kurse ändern sich in diesem Zeitraum nicht. Also hat das auch nichts mit Markettiming zu tun.

  • ...


    Auch ist mir zB bei MSCI schon klar, wie deren Definition von Industrie- und Schwellenländern ist, was es einfacher macht, MSCI World/EM bzw. deren Factor Indizes zu kombinieren - plus jeder ETF Anbieter hat MSCI Indizes. FTSE Indizes haben wieder nur Vanguard und mittlerweile Invesco im Portfolio.


    Da zahl ich gerne 0,1% mehr TER, damit ich MSCI Indizes im Depot habe.

    M.E. ist die Dokumentation seitens Solactive recht detailliert. Vielleicht schaust du dir deren Webseite einfach mal genauer an.


    Solactive GBS Developed Markets Large & Mid Cap USD Index PR

    Solactive | Indices
    Since 2007, we've been developing tailor-made and multi-asset class index solutions for ETFs and other index-linked investment products.
    www.solactive.com


    Solactive bietet i.d.R. für jeden Index eine Version NTR, PR, TR an. Zudem hat jeder Index eine eigene ISIN.


    Dev vs. EM:

    Seite 6

    https://www.solactive.com/wp-content/uploads/2023/12/Solactive-Country-Classification-Framework-v1.2_2023.pdf

  • was passiert dann mit dem ETF, wenn diese Indizes nicht mehr verfügbar sind.

    Es wird ein anderer Index von einem anderen Anbieter genommen mit Beschluss der stimmberechtigten Anteilseigner. Das der Index wechselt bei einem ETF, kommt durchaus auch mal vor.


    Vanguard wechselte z.B. 2013 bei den meisten Indexfonds von MSCI zu FTSE als Indexanbieter.