Im Titel ist eigentlich alles gesagt
Wie ist eure Erfahrung mit der Schlichtungsstelle Energie bzw. der Verbraucherbeschwerde (§111a EnWG)?
- HerbertK
- Erledigt
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Elena H.
Hat das Thema freigeschaltet. -
(Speziell mit dieser Schlichtungsstelle habe ich keine Erfahrungen, aber mit den Banken.)
Wenn Du es mit dem Unternehmen belegbar nicht klären konntest und alles ordentlich als PDF chronologisch beisammen hast, solltest Du es auf jeden Fall versuchen. Du hast außer überschaubarem Zeiteinsatz beim Ausfüllen von https://www.schlichtungsstelle…tungsantrag/formular.html und maximal einigen Monaten Wartezeit auf das Ergebnis nichts zu verlieren.
Direkt mit anwaltlicher Unterstützung an die Sache gehen würde ich nur, wenn ich mir 99,9 % sicher bin dass ich mich am Ende durchsetze und auch die Anwaltskosten abwälzen kann oder es um sehr viel Geld geht und ich unbedingt ein schnelles Ergebnis brauche.
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Wenn Du es mit dem Unternehmen belegbar nicht klären konntest und alles ordentlich als PDF chronologisch beisammen hast, solltest Du es auf jeden Fall versuchen. Du hast außer überschaubarem Zeiteinsatz beim Ausfüllen von https://www.schlichtungsstelle…tungsantrag/formular.html und maximal einigen Monaten Wartezeit auf das Ergebnis nichts zu verlieren.
Guter Punkt! Bin halt besorgt, dass neben Mahnkosten auch noch Inkassogebühren, gericht. Mahnverfahren oder was die Stromfirma einem sonst noch an den Hals hetzten kann, dazukommen und evtl. dann doch irgendwie an mir "kleben bleiben".
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HerbertK Du hast nichts zu dem eigentlichen Fall geschrieben.
Grundsätzlich gilt, dass wenn der Stromanbieter zu Unrecht handelt, er für seine dadurch verursachten Kosten selbst aufkommen muss. Manchmal denkt man als Kunde aber auch nur, die wären im Unrecht, und es ist anders. Wenn von Deiner Seite grundsätzlich eine Zahlungspflicht besteht und ihr nur über die Höhe unterschiedlicher Meinung seid, ist es daher günstig, zunächst den unstrittigen Teil zu zahlen, gerne mit einem Vermerk wie "Kürzung lt. Schreiben vom ...).
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Ich hatte einen Fall bei der Schlichtungsstelle Energie - hat zwar etwas länger gedauert, aber es führte zu einem (am Ende für mich positiven) Ergebnis.
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Die zentrale Frage ist eine ganz andere, nämlich: Traut man sich als Kunde oder traut man sich nicht.
Es ist bekannt, daß der Energiemarkt ein Haifischbecken ist, in dem neben vielen seriösen Anbietern auch unseriöse schwimmen. Ist man an einen unseriösen Anbieter geraten (oder hat man ihn vielleicht sogar bewußt gewählt!), so kann man damit den schwarzen Peter gezogen haben oder auch nicht.
Viele Leute haben eine viel zu positive Vorstellung etwa von Verbraucherzentralen oder auch staatlichen Schlichtungsstellen. Diese sind nicht die gütigen alten Herrn, zu denen man nur gehen muß, sich dort ausweinen kann - und alles wird gut. In erster Linie ist man selbst gefragt.
Hat man beispielsweise die eigenen Unterlagen nicht sauber beieinander, hat man gleich von Anfang an verloren, egal vor welcher Stelle.
Unser Threadstarter verrät gleich von Anfang an nichts von seinem Fall, was jeden Rat in der Sache ausschließt, aber wir haben ja in einem anderen Fall jemanden, dem sein Energieanbieter aus dem Nichts 400 Euro vom Konto abgebucht hat, ohne Rechnung, ohne sachliche Begründung. Man muß in einem solchen Fall dann konsequent handeln und sollte wissen, was man dabei tut.
Wer bei klarer Sachlage keine Traute hat und jammert: Das Inkassobüro schreibt laufend Briefe, und die Gebühren werden immer mehr! der hat letztlich schon verloren. Wenn man so drauf ist, zahlt man besser gleich, auch unrechtmäßige Forderungen, damit ist man die Nervensägen dann sicher los.
Ich hatte mal einen Stromanbieter, der mir nachträglich eine Preiserhöhung untergemogelt hat. Er hatte sie in einem vielseitigen Schreiben, das wie ein Werbeposting aufgemacht war, auf einer der letzten Seite in einer völlig mißverständlichen Formulierung versteckt und dann erst neun Monate später in der Jahresrechnung angesetzt. Das geht so natürlich nicht, zumal dann nicht, wenn ein Vertrag mit Preisgarantie abgeschlossen wurde.
Die Firma ist dieser angeblichen Forderung mit aller Vehemenz nachgegangen.
Bei solchen Firmen gehört das Inkasso zum Geschäftsmodell. Eine Mahnung kostet die Firma Geld oder sie ist allenfalls kostenneutral. Ein Inkassobrief jedoch ist profitabel, er ist letztlich nicht mehr als eine Mahnung, darf aber nicht nur mit 5 € berechnet werden, sondern mit etwas Zweistelligem, sagen wir mal 35 €. Der Aufwand dafür ist nicht höher als für eine schlichte Mahnung. Dazuhin hat ein Inkassobrief ein ganz anderes Drohpotential im Vergleich zu einer Mahnung.
Offensichtlich sehr viele Kunden knicken dann ein und bezahlen auch unrechtmäßige Forderungen.
Hartnäckige Kunden (die dazuhin eventuell auch wissen, daß sie im Recht sind), bekommt man so aber nicht. Allerdings: Weitere Maßnahmen kosten dann nennenswert Spesen. Die unseriöse Firma muß für weiteres Drohpotential nennenswert Geld in die Hand nehmen.
Ein gerichtlicher Mahnbescheid kostet um die 30 € (Arbeitszeit der Inkassofirma nicht gerechnet), und dieses Geld ist halt verloren, wenn der angebliche Schuldner sich immer noch nicht ins Bockshorn jagen läßt.
Ein Zivilverfahren kostet ein vielfaches dessen - und dieses Geld ist auch verloren, wenn die Forderung unberechtigt ist und der vermeintliche Schuldner das auch weiß. Es mag allerdings für den vermeintlichen Schuldner nicht ganz einfach sein, einen engagierten Rechtsanwalt zu finden, der für das kleine gesetzliche Honorar den Fall übernimmt.
Aber man darf sich als angeblicher Schuldner halt nicht ins Bockshorn jagen lassen und muß von Anfang an rechtssicher agieren.