Firmenwagen Fahrtenbuch verworfen, was dann?

  • Ich beschäftige mich zum ersten Mal mit einem Firmenwagen als Freiberufler.

    Die Vorgaben für das Fahrtenbuch scheinen ja wirklich streng zu sein.

    Die Frage ist: Mit was hat man schlimmstenfalls zu rechnen?

    Das FA prüft ja meist nur drei Jahre rückwirkend.

    Wenn aber z.B. in acht Jahren das Fahrtenbuch meines dann acht Jahre alten Firmenwagens verworfen wird,

    werden dann gleich für alle acht Jahre Nachzahlungen fällig?

    Oder schauen sie sich nur die drei Jahre an.

    Ich will das Fahrtenbuch natürlich sehr korrekt führen, bin aber etwas unsicher wie viele Rücklagen ich für den "worst case" bilden muss.


    Eine weitere Option wäre es, den sehr alten Privat-PKW zu behalten und für Kurzstrecken ein kleines Elektrofahrzeug anzuschaffen.

    Da könnte ich Privatnutzungsanteil pauschal mit 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises versteuern.

    Das Problem: Wegen der geringen Reichweite wäre ich für längere Fahrten immer noch auf den Verbrenner angewiesen.

    Kann ich trotz vorhandenem Dienstwagen zusätzlich die Kilometer mit dem Verbrenner absetzen?

    Wir leben zu zwei im Haushalt, haben keine weiteren PKW.

  • Peter Cobbles-Coops

    Hat den Titel des Themas von „Firmenwagen“ zu „Firmenwagen Fahrtenbuch verworfen, was dann?“ geändert.
  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Wenn das Fahrtenbuch verworfen wird dann kommt es zur Anwendung der sog. 1 Prozent Regel berechnet auf den Bruttolistenpreis im Zeitpunkt der Erstzulassung für privatgetätigte Fahrten mit dem PKW. Sofern noch Fahrten Wohnung Betrieb dann die 0,03 Prozent Regel.


    Beides erhöht das Betriebsergebnis mit der Folge dass darauf Steuern anfallen. Sofern du Vorsteuerabzugsberechtigt bist fällt bei der 1 Prozent Regel Umsatzsteuer an. Jedoch nicht bei der 0,03 Prozent Regel (Fahrten Wohnung Betrieb) da diese betrieblich veranlasst sind.


    Keine Rechtsberatung.

  • Ich will das Fahrtenbuch natürlich sehr korrekt führen, bin aber etwas unsicher wie viele Rücklagen ich für den "worst case" bilden muss.

    Wenn du die fahrtenbuch variante wählst mach das doch digital, dann kannst es auch jahrzehnte wenn nötig aufbewahren.

    Entweder mit bestimmten Apps oder eben einer Excel Tabelle.

    Es gibt elektronische die man an den obd klemmt und in der App nur noch markiert beruflich/privat.


    Ich persönlich würde bei einem neufahezueg zu einem elektro Auto tendieren, und zwar eines womit man auch längere Strecken fahren kann, dass ist bereits bei Fahrzeugen der Fall die 400km wltp haben und von 0 auf 80% in unter 30minuten laden können. Reichweiten Angst braucht man mit diesen in aller regel nicht haben.

  • Fahrtenbuch scheint bei Finanzämtern immer einen gewissen Alarm auszulösen. Ich hatte vor einigen Jahren auch mal diese Idee, eine befreundete Steuerberaterin hat mir empfohlen, einen Monat nach Vorschrift ein Testlauf zu erstellen. Ich habe einen Tag durchgehalten und entschieden es bleibt bei der 1% Regelung. Der Zeitaufwand wiegt den eventuellen finanziellen Vorteil nicht auf, bleibt das elektronische Fahrtenbuch, damit habe ich mich noch nicht beschäftigt.

  • Hallo zusammen,

    eine Möglichkeit ist es auch das Fahrzeug privat zu lassen und pauschal km abzusetzen.

    Häufig werden 7.000 km pauschal anerkannt.

    (Kommt Ggf. auf das FA an).

    Nützt natürlich nur etwas wenn es eher weniger km sind.

    LG

  • Eine weitere Option wäre es, den sehr alten Privat-PKW zu behalten und für Kurzstrecken ein kleines Elektrofahrzeug anzuschaffen.

    Da könnte ich Privatnutzungsanteil pauschal mit 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises versteuern.

    Das Problem: Wegen der geringen Reichweite wäre ich für längere Fahrten immer noch auf den Verbrenner angewiesen.

    Warum ein Kurzstrecken-Elektroauto? Wenn dein Budget ein Auto ab 50k zulässt, würde ich auf ein Elektroauto mit 80kWh-Akku setzen, damit kommst du schon ziemlich weit. Hier mal ein Beispiel für den ID7: https://www.goingelectric.de/s…a502b8b1d6b1d4ebf3b3e483/

    3 Mal eine Viertelstunde Pause für Deutschland Nord-Süd ist sicherlich auch mit dem Verbrenner nicht übertrieben. Klar wird man in der Praxis auch etwas höheren Verbrauch haben, aber mit den großen Akkus sind die Elektroautos echt konkurrenzfähig geworden. Wären sie nicht so sündhaft teuer, würde ich zeitnah umsteigen, denn bei den reinen Betriebskosten kommt man relativ günstig durch, wenn man zu Hause laden kann (Überschlagsweise müsste ich unter 45c/kWh im Durchschnitt bleiben, damit es günstiger wird als der Diesel)