Ältere Dame benötigt maximale Automatisierung (Entnahmeplan)

  • Eine ältere Dame möchte ihre Rente aufbessern und eine maximale Automatisierung bei den Auszahlungen von ihrem Vermögen (Einfachheit ist oberste Priorität). Manuelle ETF-Verkäufe, Rebalancing usw. kann sie nicht leisten und Vertrauenspersonen, die es machen könnten, gibt es nicht.


    Momentan wird sie von der Sparkasse ,,betreut" und maximal ausgebeutet (regelmäßiger Fondstausch mit Ausgabeaufschlägen, Sparbuch zu Minus 2-3 Prozent realer Rendite, Bausparvertrag ohne Bauabsicht.... das volle Grusel-Programm - man muss bis auf das Girokonto eigentlich alles auflösen und weg von dem ,,Berater").


    Kennt jemand eine Möglichkeit einen monatlichen Entnahmeplan eines (Misch-)ETFs direkt aufs Girokonto laufen zu lassen?

    Mir fällt nur eine Robo-Advisor-Lösung ein, obwohl die Mehrkosten von 0,35 - 1,0% p.a. schon heftig sind ,,nur" fürs Rebalancing und die automatische Auszahlung (Whitebox scheint mit 0,35% Verwaltungskosten am günstigsten).


    Flatex würde anscheinend einen kostenlosen Entnahmeplan anbieten - aber halt nur aufs Verrechnungskonto.

  • Bin bei Ing DiBa und da gibt es den automatischen Entnahmeplan nicht, aber man kann einen Dauerauftrag vom Verrechnungskonto anlegen. Sicher, dass letzteres bei Flatex nicht geht?

    Bei der Flatex geht es nicht. Sie müsste sich jeden Monat einloggen und eine manuelle Auszahlung tätigen.


    Soweit ich weiß, bieten diese broker momentan einen Entnahmeplan an.


    Broker / Depot / Min. / Kosten

    FlatexKostenfreiab 25 €0,00 €
    SmartbrokerKostenfreiab 25 €0,20 % (min. 0,80 €)
    Finvesto36 € p.a.ab 10 €0,20 %
    S BrokerKostenfreiab 50 €2,50 %
    TargobankKostenfreiab 50 €2,50 % (min./max. 1,50 € / 3,00 €)
  • Eine ältere Dame möchte ihre Rente aufbessern und eine maximale Automatisierung bei den Auszahlungen von ihrem Vermögen (Einfachheit ist oberste Priorität). Manuelle ETF-Verkäufe, Rebalancing usw. kann sie nicht leisten und Vertrauenspersonen, die es machen könnten, gibt es nicht.

    Wenn es keine Vertrauenspersonen gibt - warum fragst Du dann?

    Momentan wird sie von der Sparkasse ,,betreut" und maximal ausgebeutet (regelmäßiger Fondstausch mit Ausgabeaufschlägen, Sparbuch zu Minus 2-3 Prozent realer Rendite, Bausparvertrag ohne Bauabsicht.... das volle Grusel-Programm - man muss bis auf das Girokonto eigentlich alles auflösen und weg von dem ,,Berater").

    Warum muß man das? Ich habe die allerschlechtesten Erfahrungen damit gemacht, anderen Leute zu deren Gutem raten zu wollen. Davon läßt man sinnvollerweise die Finger - bereits in der eigenen Familien, aber schon gleich gar bei Fremden.

    Kennt jemand eine Möglichkeit einen monatlichen Entnahmeplan eines (Misch-)ETFs direkt aufs Girokonto laufen zu lassen?

    Mir fällt nur eine Robo-Advisor-Lösung ein, obwohl die Mehrkosten von 0,35 - 1,0% p.a. schon heftig sind ,,nur" fürs Rebalancing und die automatische Auszahlung (Whitebox scheint mit 0,35% Verwaltungskosten am günstigsten).


    Flatex würde anscheinend einen kostenlosen Entnahmeplan anbieten - aber halt nur aufs Verrechnungskonto.

    Online-Konten sind für eine ältere Dame nichts, die sich gern von der lokalen Sparkasse betüdeln und ausnehmen lassen möchte. Eine Vertrauensperson existiert offensichtlich nicht, alleine kann es die Dame nicht. Ich sehe da keinen Weg.

  • Wenn es keine Vertrauenspersonen gibt - warum fragst Du dann?

    Ich habe nicht geschrieben, dass es keine Vertrauenspersonen gäbe, sondern keine Vertrauenspersonen, die ihre Konten verwalten können. Eine einmalige Einstellung stellt kein Problem dar, aber regelmäßiges Rebalancing und monatliche Auszahlungen schon.


    Zitat von Achim Weiss

    Warum muß man das? Ich habe die allerschlechtesten Erfahrungen damit gemacht, anderen Leute zu deren Gutem raten zu wollen. Davon läßt man sinnvollerweise die Finger - bereits in der eigenen Familien, aber schon gleich gar bei Fremden.

    In dem Punkt sind wir vermutlich andere Menschen und vermutlich ist die Situation eine andere.


    Zitat von Achim Weiss

    Online-Konten sind für eine ältere Dame nichts, die sich gern von der lokalen Sparkasse betüdeln und ausnehmen lassen möchte. Eine Vertrauensperson existiert offensichtlich nicht, alleine kann es die Dame nicht. Ich sehe da keinen Weg.

    Doch. Man kann das Geld von einem Robo-Advisor verwalten lassen und eine monatliche Auszahlung aufs Girokonto einrichten. Das ist deutlich besser als jedes Jahr 7-8% an des Vermögens an die Sparkasse zu überweisen und wäre komplett wartungsfrei. Ich frage hier nach besseren oder günstigeren Möglichkeiten zu einem Robo. Eine Grundsatzdiskussion, ob sich eine ältere Dame weiter ausnehmen lassen soll oder, dass man ihr nicht helfen soll, weil sie es nicht besser könne oder verdient habe, ist irrelevant.

  • Früher hieß das Fonds-Auszahlplan und nicht Entnahmeplan, war ein Standardprodukt im Anteilsscheingeschäft der Privatbanken und ging mit allen Fonds - wurde aber nie aktiv beworben, um nicht Assets under Custody (AuC) zu verlieren. Kann sein, dass das Werbeunwillen noch immer vorherrscht und man aktiv danach fragen muss.

    Öffentlich-rechtliche und genossenschaftliche Institute hatten das früher nicht im Angebot und nur einige von ihnen haben später nachgezogen.

  • Wenn es keine Vertrauenspersonen gibt - warum fragst Du dann?

    Ich habe nicht geschrieben, dass es keine Vertrauenspersonen gäbe, sondern keine Vertrauenspersonen, die ihre Konten verwalten können. Eine einmalige Einstellung stellt kein Problem dar, aber regelmäßiges Rebalancing und monatliche Auszahlungen schon.

    Rabulistik.


    Je älter ein Mensch wird, desto geringer wird die Bedeutung einer Rendite. Bei alten Menschen könnte man problemlos Geld auf ein Tagesgeldkonto legen oder in einen Bankauszahlplan. Das ärgert allenfalls die Erben.


    Auch für Deine ältere Dame gilt: Finanzplanung muß ganzheitlich sein. Wenn man nicht weiß, was sie hat und wie es angelegt ist, ist es schwer, in diesem Fall zu raten.

  • Meiner Oma mit 91 könnte ich auch erzählen, dass ihre Sparsocke vielleicht 3% mehr bringen würde wenn man sie so oder so anlegen würde.

    Ihr interessiert allerdings nur, dass jemand täglich vorbei kommt und ihr den Haushalt schmeisst und da wars dann. (Bin sogar froh, wenn sie mich überhaupt noch erkennt... Demenz ist im Anflug... anderes Thema). In der Lebensphase wird man sowieso nicht mehr die irren Ausgaben haben, wenn man mal von Gesundheitskosten absieht.

    Vielleicht sollte man ab einem bestimmten Alter der "Klienten" die Kirche im Dorf lassen und es gut sein lassen. Wenn ich z.B. 90+ bin, wird es mir wahrscheinlich auch herzlich wenig interessieren ob meine Geldanlagen 0,5% oder sogar 4% mehr abwerfen. Da habe ich ganz andere Themen die mir wichtig erscheinen werden.

    Oft erscheint es mir, dass es den potentiellen Erben wichtig erscheint so viel Nachlass wie möglich zu erhalten..... (aber das ist jetzt eine ganz wilde Theorie von mir ;) )

  • Rebalancing ist meiner Meinung nach völlig überschätzt. Eine Aufteilung der Vermögenswerte nach absoluten Werten macht aus meiner Sicht oft mehr Sinn als einem prozentualen Verhältnis anzuhängen.


    Muss die Entnahme denn monatlich erfolgen? Zum Zeitpunkt X den Jahresbedarf zu entnehmen würde den manuellen Aufwand deutlich reduzieren.

  • Je älter ein Mensch wird, desto geringer wird die Bedeutung einer Rendite. Bei alten Menschen könnte man problemlos Geld auf ein Tagesgeldkonto legen oder in einen Bankauszahlplan. Das ärgert allenfalls die Erben.

    Das kann man machen und wäre auch eine Alternative. Die inflationsbereinigte Entnahmerate würde allerdings deutlich sinken. Diese Dame käme auch ohne diese zusätzliche Entnahme zurecht. Allerdings nicht weil sie Geld im Überfluss hat, sondern weil sie gelernt hat mit sehr wenig klarzukommen. Die Erben sind egal.



    Zitat von Alaska79x

    Oft erscheint es mir, dass es den potentiellen Erben wichtig erscheint so viel Nachlass wie möglich zu erhalten..... (aber das ist jetzt eine ganz wilde Theorie von mir ;) )

    Das ist in dem Fall nicht so. Wenn sie Pech (oder Glück?) hat, lebt sie noch 20-25 Jahre. Das Geld sollte ausgegeben werden. Und das wird sie ausgeben, wenn es in Form einer monatlichen Zahlung eingeht. Jetzt wird es von der Sparkasse in Provision getauscht.

    Man könnte alles abheben, auf ein Tagesgeldkonto packen und einen Dauerauftrag einrichten. Allerdings wird auch hier kein Tagesgeld-hoping möglich sein und die Rendite wird über kurz oder lang unter Inflation fallen. Ein Portfolio-ETF mit Auszahlplan erscheint mir die nachhaltigere und wartungsfreiste Art und die Entnahmerate könnte minimal erhöht werden. Ich weiß nur nicht wie man die Auszahlungen automatisch aufs Girokonto bekommt.


    Zitat von Referat Janders

    Rebalancing ist meiner Meinung nach völlig überschätzt. Eine Aufteilung der Vermögenswerte nach absoluten Werten macht aus meiner Sicht oft mehr Sinn als einem prozentualen Verhältnis anzuhängen.

    Muss die Entnahme denn monatlich erfolgen? Zum Zeitpunkt X den Jahresbedarf zu entnehmen würde den manuellen Aufwand deutlich reduzieren.

    Das ist die Option, die ohne die Möglichkeit einer automatischen Entnahme übrig bleibt.

    Nikolaus Braun meint man kann 5 Jahre Entnahmen auf einem Tagesgeld oder Geldmarkt-ETF parken und den Rest ins Risiko setzten (50% Aktien 50% Staatsanleihen kurzfr.) und dann nach guten Jahren das Tagesgeldkonto wieder befüllen und die schlechten Jahre aussitzen.

    So ähnlich wird das dann auch ablaufen, aber dann muss auf jeden Fall ein mal im Jahr ran.


    Ich dachte es gäbe mittlerweile eine Möglichkeit so ein Ding komplett auf Autopilot zu setzen. Der (auch nicht ganz günstige) Portfolio-ETF von xtrackers wäre m.E. eine sinnvolle All-in-One-Lösung (Aktienquote antizyklisch 30-70%) für einen Zeitraum von 20-25 Jahren. Allerdings sehe ich noch keine Möglichkeit die Entnahmen automatisch aufs Girokonto laufen zu lassen. Bleibt nur der Robo-Advisor oder nur ein Tagesgeld. :/

  • Wäre es denn so problematisch einmal im Jahr einen Teilverkauf zu tätigen? Das wäre doch kostentechnisch und verwaltungstechnisch echt vertretbar.

    Auf das wird es vermutlich hinauslaufen. Ich dachte nur, dass es vielleicht eine Möglichkeit gäbe, das ganze auf 100%-Autopilot zu setzen. Erfahrungsgemäß wird der manuelle Teilverkauf dann doch nicht getätigt oder fear/greed-Emotionen setzen ein. Vor allem bei älteren Menschen ist die Denke, dass man das Geld noch vermehren müsse bzw. nichts ausgeben sollte sehr tief verankert. So zumindest mein Eindruck.


    Eine vernünftige Entnahme- und Ausgabenstrategie fehlt meistens und der größte Teil wird dann an Hinterbleibende vererbt. Das mag für Leute, bei denen Geld ohnehin keine Rolle spielt, weniger problematisch sein, bei Rentner mit kleinem Einkommen machen jedoch 300 Euro mehr im Monat einen Unterschied. Bei der Dame ist das so. Die gibt das aus was monatlich aufs Girokonto kommt und das ist nicht viel mehr als Grundsicherung. Und dann gibt es einen Batzen Geld bei der Sparkasse, der jedes Jahr ein paar Mal durch alle möglichen Produkte getrieben wird. Das Geld in Teilen aufzulösen und auszugeben fällt schwer. Der ,,Berater" ist dabei vermutlich auch nicht gerade hilfreich. Wenn allerdings jeden Monat automatisch eine ,,zusätzliche Rente" aufs Girokonto eingehen würde, hätte dies eine direkte Auswirkung auf die Geschenke für die Enkel, ihre Einkäufe im Supermarkt und wie oft sie sich einen Kaffee+Kuchen leisten kann. Rational ist das Ganze nicht - aber es ist nun mal so.

  • Auf das wird es vermutlich hinauslaufen. Ich dachte nur, dass es vielleicht eine Möglichkeit gäbe, das ganze auf 100%-Autopilot zu setzen. Erfahrungsgemäß wird der manuelle Teilverkauf dann doch nicht getätigt oder fear/greed-Emotionen setzen ein. Vor allem bei älteren Menschen ist die Denke, dass man das Geld noch vermehren müsse bzw. nichts ausgeben sollte sehr tief verankert. So zumindest mein Eindruck.


    Eine vernünftige Entnahme- und Ausgabenstrategie fehlt meistens und der größte Teil wird dann an Hinterbleibende vererbt. Das mag für Leute, bei denen Geld ohnehin keine Rolle spielt, weniger problematisch sein, bei Rentner mit kleinem Einkommen machen jedoch 300 Euro mehr im Monat einen Unterschied. Bei der Dame ist das so. Die gibt das aus was monatlich aufs Girokonto kommt und das ist nicht viel mehr als Grundsicherung. Und dann gibt es einen Batzen Geld bei der Sparkasse, der jedes Jahr ein paar Mal durch alle möglichen Produkte getrieben wird. Das Geld in Teilen aufzulösen und auszugeben fällt schwer. Der ,,Berater" ist dabei vermutlich auch nicht gerade hilfreich. Wenn allerdings jeden Monat automatisch eine ,,zusätzliche Rente" aufs Girokonto eingehen würde, hätte dies eine direkte Auswirkung auf die Geschenke für die Enkel, ihre Einkäufe im Supermarkt und wie oft sie sich einen Kaffee+Kuchen leisten kann. Rational ist das Ganze nicht - aber es ist nun mal so.

    Ja die menschliche/emotionale Komponente ist nicht zu unterschätzen. Es gibt Menschen die sitzen eher vor einem leeren Kühlschrank als Anteile zu verkaufen. Aber leider haben wir noch nicht die Möglichkeit wie amerikanische Investoren. Was hilft ist "einfach" an seinem Mindset zu arbeiten und/oder quasi einen Vertrag mit sich selber schließen dass immer einmal im Jahr zum Beispiel 2 Prozent verkauft wird egal was ist. Viele Menschen tun sich mit der Umsetzung leichter wenn für sie eine Art Verpflichtung besteht. Die Idee (Vertrag mit sich selbst) ist von Charles Ellis weil er meinte Menschen haben genauso Probleme beim Rebalancing und umzuschichten wenn eine Assetklasse abschmiert. Das soll die emotionale Hürde leichter machen.

  • Ja die menschliche/emotionale Komponente ist nicht zu unterschätzen. Es gibt Menschen die sitzen eher vor einem leeren Kühlschrank als Anteile zu verkaufen. Aber leider haben wir noch nicht die Möglichkeit wie amerikanische Investoren. Was hilft ist "einfach" an seinem Mindset zu arbeiten und/oder quasi einen Vertrag mit sich selber schließen dass immer einmal im Jahr zum Beispiel 2 Prozent verkauft wird egal was ist. Viele Menschen tun sich mit der Umsetzung leichter wenn für sie eine Art Verpflichtung besteht. Die Idee (Vertrag mit sich selbst) ist von Charles Ellis weil er meinte Menschen haben genauso Probleme beim Rebalancing und umzuschichten wenn eine Assetklasse abschmiert. Das soll die emotionale Hürde leichter machen.

    Solche Sachen sind für Menschen, die in der Materie stecken oder grundsätzlich Interesse haben, machbar. Bei vielen fehlt aber das Wissen. Nicht nur was den Kapitalmarkt angeht, sondern auch wie man einen vernünftigen Plan aufsetzt und welche Möglichkeiten es gibt.


    Die Dame macht halt was der Verkäufer sagt und lebt von ihrer Rente. Irgendwann bekommen die Hinterbliebenen das Geld, obwohl sie es gar nicht benötigen. Und dann beginnt das Spiel wieder von vorne.


    Ein einfaches 50/50 Portfolio, das mit einer automatischen Entnahme von [4-5%/12+2% Dynamisierung] monatlich auf 20-25 Jahre in den Boden gerockt wird, würde m.E. deutlich mehr Sinn in Form von mehr Lebensqualität bringen, als so eine Geldkugel bis zum Grab vor sich herzurollen. Und dabei spielt es dann keine Rolle mehr, ob das Geld 15, 20 oder 30 Jahre reicht. Und es scheint einen erheblichen Unterschied zu machen, ob das Geld jeden Monat automatisch aufs Girokonto eingeht oder manuell aus dem Vermögen entnommen werden muss.

  • Solche Sachen sind für Menschen, die in der Materie stecken oder grundsätzlich Interesse haben, machbar. Bei vielen fehlt aber das Wissen. Nicht nur was den Kapitalmarkt angeht, sondern auch wie man einen vernünftigen Plan aufsetzt und welche Möglichkeiten es gibt.


    Die Dame macht halt was der Verkäufer sagt und lebt von ihrer Rente. Irgendwann bekommen die Hinterbliebenen das Geld, obwohl sie es gar nicht benötigen. Und dann beginnt das Spiel wieder von vorne.


    Ein einfaches 50/50 Portfolio, das mit einer automatischen Entnahme von [4-5%/12+2% Dynamisierung] monatlich auf 20-25 Jahre in den Boden gerockt wird, würde m.E. deutlich mehr Sinn in Form von mehr Lebensqualität bringen, als so eine Geldkugel bis zum Grab vor sich herzurollen. Und dabei spielt es dann keine Rolle mehr, ob das Geld 15, 20 oder 30 Jahre reicht. Und es scheint einen erheblichen Unterschied zu machen, ob das Geld jeden Monat automatisch aufs Girokonto eingeht oder manuell aus dem Vermögen entnommen werden muss.

    Ja verstehe, aber dann muss man halt sagen "man kann nicht alles haben". Irgendwo und irgendwann muss man dann Abstriche machen und einen Kompromiss finden und eingehen. Da holt man eben nicht das Optimum heraus. Das ist aber auch irgendwie fair wenn man sich auch nicht mit der Materie auseinander setzt. Dann muss man sehen dass man für die betreffende Person eben eine tragbare Lösung findet. Mit allen Vorteilen aber auch mit allen Nachteilen.

  • Ja verstehe, aber dann muss man halt sagen "man kann nicht alles haben". Irgendwo und irgendwann muss man dann Abstriche machen und einen Kompromiss finden und eingehen. Da holt man eben nicht das Optimum heraus. Das ist aber auch irgendwie fair wenn man sich auch nicht mit der Materie auseinander setzt. Dann muss man sehen dass man für die betreffende Person eben eine tragbare Lösung findet. Mit allen Vorteilen aber auch mit allen Nachteilen.

    Das sehe ich genauso. Was mich wundert ist, dass bei Brokern (und Finanzratgebern - auch hier im Forum) der Fokus sehr stark auf die Ansparphase gerichtet ist und es sehr wenige Angebote für die Entnahmephase gibt. Kaum ein Broker bietet z.B. einen Entnahmeplan für die ETFs an. Bei Banken mit aktiven Fonds macht dieser Unwillen noch Sinn, weil jeder Euro Abgang Bestandsprovision kostet. Aber broker verdienen an gehaltenen ETFs nichts. Nur Transaktionen bringen Geld. :/

  • Das sehe ich genauso. Was mich wundert ist, dass bei Brokern (und Finanzratgebern - auch hier im Forum) der Fokus sehr stark auf die Ansparphase gerichtet ist und es sehr wenige Angebote für die Entnahmephase gibt. Kaum ein Broker bietet z.B. einen Entnahmeplan für die ETFs an. Bei Banken mit aktiven Fonds macht dieser Unwillen noch Sinn, weil jeder Euro Abgang Bestandsprovision kostet. Aber broker verdienen an gehaltenen ETFs nichts. Nur Transaktionen bringen Geld. :/

    Ja Transaktionen bringen Geld. Und wir hinken einfach hinterher. Deutschland ist immer noch ein Land der Kapitalmuffel 😆 Gerd Kommer und Co haben ja schon mal gute Aufklärungsarbeit geleistet und ich sehe eine positive Entwicklung. Der Fokus liegt wahrscheinlich auf die Ansparphase weil eben die jüngere Generation "open minded" (plus weiterer Gründe) und mehr am Kapitalmarkt teilnimmt und das Thema Entnahmephase noch in weiter Ferne ist. Ich kenne genug ältere Menschen die kein Aktien bzw Aktien ETF Vermögen haben. Ergo gibt es da auch kein Entnahmethema.


    To make it short: Die automatisierte Entnahme wird in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen wenn die Zeit hierfür reifer ist m. M. nach.

  • Das sehe ich genauso. Was mich wundert ist, dass bei Brokern (und Finanzratgebern - auch hier im Forum) der Fokus sehr stark auf die Ansparphase gerichtet ist und es sehr wenige Angebote für die Entnahmephase gibt. Kaum ein Broker bietet z.B. einen Entnahmeplan für die ETFs an. Bei Banken mit aktiven Fonds macht dieser Unwillen noch Sinn, weil jeder Euro Abgang Bestandsprovision kostet. Aber broker verdienen an gehaltenen ETFs nichts. Nur Transaktionen bringen Geld. :/

    Da stimmt ich dir zu. Der Fokus liegt noch selten auf der Entnahmephase, auch hier im Forum oder bei Finanztip und Co. Liegt aber sicherlich auch daran, dass die finanzielle Bildung aktuell langsam, aber deutlich schneller als vor 20 oder 30 Jahren, auf dem Vormarsch ist und wohl vor allem jüngeres Publikum angesprochen wird oder sich angesprochen fühlt, wohingegen ältere Menschen in der Tendenz eben nochmal mehr auf Sicherheit gepolt sind und/oder es sie eben nicht mehr so sehr interessiert. Insofern ist das nachvollziehbar.


    Ich gehe davon aus, dass sich das in den nächsten Jahren und Jahrzehnten immer mehr wandeln wird. Möglich wäre natürlich auch ein Rückschlag wie Dot-COM und auf einmal sind wieder alle verbrannt was die Börse angeht. Ich hoffe diesmal aber auf einen etwas nachhaltigeren Wandel und sehe dafür denke ich ein paar Anzeichen. Aber es kann eben noch etwas dauern. Vielleicht hilft die „Riesterreform“ ja in der Hinsicht. Aber das Thema möchte ich nun nicht anfangen, warten wir es ab.

  • Roboadvisors sind ja ehr was für junge Menschen.

    Das würde ich so nicht sagen. Ich meine auch mal irgendwo gelesen zu haben, dass es relativ viele Menschen aus der Ü60-Gruppe gibt, die ihr Geld mit einem Robo verwalten. Also nicht im Vergleich zum klassischen Berater, sondern als Anteil innerhalb der Robos. Mittlerweile haben ja auch klassische Vermögenverwalter ähnliche Angebote (Flossbach von Storch zum Beispiel).


    Die Bedienung ist relativ einfach und ich bin grundsätzlich ein großer Fan von sowas, weil wirklich alles automatisiert abläuft und man später einen Auszahlplan direkt aufs Girokonto einrichten kann.


    Was mich extrem stört und völlig unverständlich ist, sind die hohen Kosten. Warum soll man 0,4-0,9 Prozent p.a. aufs Gesamtvermögen bezahlen (zusätzlich zu den ETF-Kosten), wenn man im Endeffekt ,,nur" eine initiale Asset-Allokation, ein automatisches Rebalancing und die Möglichkeit einen Auszahlplan einrichten zu können bekommt. Vor allem wenn man bedenkt, dass die komplette Verwaltung eines ETFs inklusive Reporting heute nur 0,1-0,5% p.a. kostet? Es gibt in der Robo-Szene auch gar keinen Kostendruck. Die Gebühren haben sich kaum verändert. Das steht in keinem Verhältnis zur Gesamtsituation der Branche in der um jeden Cent Ordergebühren und TER gekämpft wird.

  • Momentan wird sie von der Sparkasse ,,betreut" und maximal ausgebeutet (regelmäßiger Fondstausch mit Ausgabeaufschlägen, Sparbuch zu Minus 2-3 Prozent realer Rendite, Bausparvertrag ohne Bauabsicht.... das volle Grusel-Programm - man muss bis auf das Girokonto eigentlich alles auflösen und weg von dem ,,Berater").


    Kennt jemand eine Möglichkeit einen monatlichen Entnahmeplan eines (Misch-)ETFs direkt aufs Girokonto laufen zu lassen?

    Mir fällt nur eine Robo-Advisor-Lösung ein, obwohl die Mehrkosten von 0,35 - 1,0% p.a. schon heftig sind ,,nur" fürs Rebalancing und die automatische Auszahlung (Whitebox scheint mit 0,35% Verwaltungskosten am günstigsten).

    Da die Dame bei einer Sparkasse ist, könnte es vielleicht noch einen weiteren Weg geben.


    Bei vielen Sparkassen - nicht allen - gibt es die Möglichkeit, das Girokonto der Sparkasse als Verrechnungskonto für den s-Broker einzurichten. Ob die Sparkasse der genannten Dame dazugehört, kann man auf der Webseite vom s-Broker abfragen (Link).


    Bleibt das Problem der hohen Kosten von 2,5 % für die Auszahlung. Die entfallen allerdings nach der Preisliste bei Fondsrückgaben. Wir sind uns hier zwar wahrscheinlich schnell einig, dass (gemanagte) Fonds keine Lösung, sondern Teil des Problems sind. Es gibt allerdings einen Deka-Fonds, der auch von Finanztip immer wieder im Zusammenhang mit Alternativen zum Tagesgeld genannt wird und der in deutsche Staatsanleihen mit weniger als einem Jahr Laufzeit investiert (ETFL22). Vielleicht hilft das ja weiter.