Inspiriert vom Parallelthread „Ältere Dame benötigt maximale Automatisierung (Entnahmeplan)“, möchte ich eine Frage zur Diskussion stellen, die mich schon länger umtreibt:
Berücksichtigt ihr bei eurer Altersvorsorge, dass eure geistigen Fähigkeiten im Alter nachlassen könnten? Und wenn ja wie?
Ich habe noch > 10 Jahre bis zum Renteneintritt und möchte den Lösungsraum erstmal nicht eingrenzen (also definitiv nicht nur an einen ETF-Entnahmeplan denken).
Persönlicher Hintergrund zu meiner Frage ist folgender:
Meine Altersvorsorge besteht bisher im Wesentlichen aus einem ETF-Depot, das ich seit einigen Jahren bespare und im Alter zur Aufbesserung der Rente (DRV, Einzahlungen als Angestellter) verzehren möchte. Kinder habe ich keine und auch sonst keine jüngeren Vertrauenspersonen, die mich bei der Verwaltung meiner Finanzen später unterstützen würden.
Meine Unsicherheit ist also: werde ich im Alter von 70, 80, x Jahren noch in der Lage sein, eine gute Entnahmestrategie zu verwalten? Ausgehend von meinen Erfahrungen mit älteren Verwandten denke ich da sowohl an Überforderung im doing (künftige technische Banking-Lösungen?) als auch an steigende Risikoaversion (reicht das Geld bis zum Tod? -> irrationale Selbstbeschränkung bei Entnahme). Ich habe erlebt, dass selbst Personen, die nicht dement waren und in jüngeren Jahren versiert in kaufmännischen Dingen, zunehmend überfordert waren im Umgang mit Banken bzw. „Schriftkram“ allgemein.
Wie könnte ich also vorsorgen, um auch bei nachlassenden geistigen Fähigkeiten noch bestmöglich von meinen Ersparnissen zu profitieren? Kann es sinnvoll sein, dazu evtl. bereits in der Ansparphase (auch) andere Vorsorgeformen als ein selbstverwaltetes ETF-Depot einzusetzen, die ich ohne die oben geschilderten Sorgen nicht nutzen würde (z.B. Sonderzahlungen zum Ausgleich von Rentenabschlägen für Versicherte ab 50 Jahren in die GRV oder ETF-Sparen über Versicherungsmantel, Nettopolice)?
Oder kennt ihr evtl. Lösungen, dass man in Form einer Dienstleistung von einer neutralen Person in Finanzangelegenheiten „unterstützt“ wird (unterhalb der gesetzlichen Betreuung)?
Vielleicht habt ihr auch ganz andere Denkansätze?