Daumenwert gesucht ...

  • Hallo,


    kann man einen sehr ungefähren Wert angeben, wieviel man bei dem Verkauf von Anteilen an einem ETF nach n Jahren im Wert von X EUR nach Abzug aller - nun ja - Abzüge als reinen Nettogewinn erhält?


    Es geht mir hier nicht um Angaben der Genauigkeit von +/- 1%... sondern darum, den Gesamtbestand abzuschätzen.

    Welche zusätzlichen Angaben können hier die Genauigkeit dieses Wertes erhöhen?

  • Jain wenn du den gesamten posten verkaufst anstatt nur einen anteil braucht man die einzelkaufwerte nicht unbedingt.


    Aber ja wenn man Bruchstücke des postens verkauft sollte man wissen für wie viel man diesen teil eingekauft hat.

  • Jain wenn du den gesamten posten verkaufst anstatt nur einen anteil braucht man die einzelkaufwerte nicht unbedingt.


    Aber ja wenn man Bruchstücke des postens verkauft sollte man wissen für wie viel man diesen teil eingekauft hat.

    Natürlich. Aber für diesen Fall macht die Frage keinen Sinn, weil man den Gewinn dann in seinem Depot direkt sehen kann und keinen "Daumenwert" benötigt.

  • Ein breiter, globaler Aktien-ETF verdoppelt sich im Schnitt nominal alle 10 Jahre.

    Verkaufst du gehen ca. 19% vom Gewinn ans Finanzamt.


    Diese grobe Abschätzung macht allerdings nur bei sehr langen Zeiträumen Sinn. Einzelne 10-Jahreszeiträume können auch nominal negativ sein oder es kann eine Verdreifachung geben.

  • Bei einem Aktienfonds werden die Gewinne versteuert und diese sind 30% Steuerfrei. Bei einem gesamten Verkauf steht dein durchschnittlicher Gewinn im Depot vermerkt. Es gehen von den verbleibenden Gewinn die 25% Steuern ab weiterhin Soli und Kirchensteuer. Bei anteiligen Verkauf werden die zuerst gekauften Anteile zuerst verkauft, FIFO Prinzip, hier muss die Differenz von Anteilspreis und Einkaufspreis berechnet werden. Das wäre der Gewinn, dieser würde nach diesem oben genannten Prinzip versteuert werden.

  • Kommt darauf an, wie grob du es haben willst. Wenn man als Extremfall einmal annehmen würde, dass dein Depot nur aus Gewinn besteht, dann bekommst du nach Teilfreistellung und Abgeltungssteuer ungefähr 80% des Depotwerts ausgezahlt. Das wäre steuerlich der Worst Case.


    Wenn Dein Depot überhaupt keinen Gewinn beinhaltet, bekommst Du 100% raus.


    Die Realität wird irgendwo dazwischen liegen. Wenn du so von 90% ausgehst und es dir tatsächlich nicht auf +/- 5% ankommt, dann liegst du damit wahrscheinlich nicht völlig falsch.

  • Nicht leicht zu beantworten, da die Börse keine Einbahnstraße ist. An der Börse ist alles möglich. Sogar das Gegenteil. Auch wissen wir nicht wie sich die steuerlichen Grundlagen ändern.


    Aber gehen wir von den empirischen Daten der Kapitalmarktforschung aus und subsumieren dass auf die Zukunft, dann gehen wir bei einem globalen Welt Aktien ETF von einer Rendite von 6 Prozent vor Steuern und Gebühren aus. Bei Anwendung der 72er Regel würde sich theoretisch dein Investment in ca. 12 Jahren (72 : 6) verdoppeln. So zumindest mal als Anhaltspunkt.


    Es gibt jedoch vereinzelte Jahre in denen dein Investment negativ rentieren kann aber dafür auch Jahre mit einem Kursplus von beispielsweise 20 Prozent.


    Die 6 Prozent beziehen sich auf den Durchschnitt.

  • Kommt darauf an, wie grob du es haben willst. Wenn man als Extremfall einmal annehmen würde, dass dein Depot nur aus Gewinn besteht, dann bekommst du nach Teilfreistellung und Abgeltungssteuer ungefähr 80% des Depotwerts ausgezahlt. Das wäre steuerlich der Worst Case.


    Wenn Dein Depot überhaupt keinen Gewinn beinhaltet, bekommst Du 100% raus.


    Die Realität wird irgendwo dazwischen liegen. Wenn du so von 90% ausgehst und es dir tatsächlich nicht auf +/- 5% ankommt, dann liegst du damit wahrscheinlich nicht völlig falsch.

    Das empfinde ich noch am ehesten als hilfreiche Antwort im Bezug auf die Frage.

    Was bringen einem hier die historischen Durchschnittswerte, wenn man den konkreten Gewinn im Jahre x vorherbestimmen will? Genau, nichts.

    Und sollte man sie rückwirkend bestimmen wollen, bringt es einem auch nichts ohne die konkreten Kaufpreise.

  • Man weiß noch nicht einmal, wie die Steuerbestimmungen in n Jahren sind. In die Zukunft gerichtet ist so ziemlich alles ungewiss. Als Faustformel rechne ich auf lange Zeiträume mit 15% auf den Auszahlungsbetrag. (Also grob Teilfreistellung von 70% und 70% Gewinne bzw. 30% Einstandskurs). Bei kürzeren Zeithorizonten dann weniger.


    Ob das passt oder nicht sehe ich dann. Ich kenne aber ohnehin den Vermögensstand in n Jahren nicht (Rendite?, wieviel kann ich durchgängig sparen? Werde ich krank oder arveitslos, mache ich Karriere...?) und auch weiß ich nicht, welche Kaufkraft diesem innewohnen wird.


    Ich versuche stattdessen im hier und jetzt auf Basis meines aktuellen Wissen möglichst gute Entscheidungen zu treffen. Das ist zwar auch keine Garantie, da gute Entscheidungen schlechte Ergebnisse nicht verhindern und schlechte Entscheidungen auch zu guten Ergebnissen führen können, aber so erhöhe ich die Chance.

  • Man weiß noch nicht einmal, wie die Steuerbestimmungen in n Jahren sind. In die Zukunft gerichtet ist so ziemlich alles ungewiss. Als Faustformel rechne ich auf lange Zeiträume mit 15% auf den Auszahlungsbetrag. (Also grob Teilfreistellung von 70% und 70% Gewinne bzw. 30% Einstandskurs). Bei kürzeren Zeithorizonten dann weniger.


    Ob das passt oder nicht sehe ich dann. Ich kenne aber ohnehin den Vermögensstand in n Jahren nicht (Rendite?, wieviel kann ich durchgängig sparen? Werde ich krank oder arveitslos, mache ich Karriere...?) und auch weiß ich nicht, welche Kaufkraft diesem innewohnen wird.


    Ich versuche stattdessen im hier und jetzt auf Basis meines aktuellen Wissen möglichst gute Entscheidungen zu treffen. Das ist zwar auch keine Garantie, da gute Entscheidungen schlechte Ergebnisse nicht verhindern und schlechte Entscheidungen auch zu guten Ergebnissen führen können, aber so erhöhe ich die Chance.

    Genau so sieht das aus, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass hier irgendjemand die nähere Zukunft kennt, geschweige was in 10 Jahren so abläuft. Sicherlich macht eine private Vorsorge für den Ruhestand weiterhin Sinn, aber wie der Ertrag und das Steuerrecht aussehen, kann man da nicht mit Sicherheit sagen. Weiterhin gehe ich fest von weiter steigenden Kosten aus, Versicherung, Rentenbeiträge und Krankenkassen werden wohl weiterhin stark steigen.