Idee für ETF-Sparplan (Student)

  • Folgende Konstellation:


    Student am Anfang des Studiums. Die nächsten Jahre auf jeden Fall Nichtveranlagungsbescheinigung vorhanden.


    Ein ETF Sparplan soll jetzt begonnen werden und dann mit Zielbereich 30-40 Jahre (!) durchlaufen.

    Was meinen, die erfahrenen Cracks dazu?


    Von Anfang an aufteilen auf zwei ETF ? Also zum Beispiel ausschüttend und thesaurierend?


    Oder zwei gleichartige ETF, um dann später bei Bedarf einen verkaufen zu können und den andern weiterlaufen lassen zu können?


    Stellt sich dann auch die Frage, ob sich ein komplett weltweiter mit allen Industrieländern lohnt.


    Angefangen werden soll mit 50 € im Monat.

    Einmalzahlungen sind nicht geplant.

  • Ich bin für Flexibilität.

    Daher: 1 thesaurierenden ETF und rollen um Freibetrag zu nutzen.

    Ob mit oder ohne Schwellenländer ist Geschmackssache.

    Was heißt „rollen“ ? Die nächsten Jahre gibt es auf jeden Fall eine Nichtveranlagungsbescheinigung. Der normale Freibetrag ist ausgeschöpft derzeit wegen Dividendenzuflüssen.

  • Hlalo Tomarcy

    Bei den momentan geringen Beträgen reicht erstmal 1 einziger ETF, am besten ein thessaurierender weil man keine Erträge braucht.

    Im Laufe der JAHRE kannst Du immer noch einen 2. ETF dazu nehmen mit Ausschüttung.

    Wenn Du bei 1 einzigen Fonds bleibst ist das auch kein Beinbruch und auch im Alter kein Nachteil.

    Steuer zahlen musst Du am Ende immer.

    Ausschüttende Fonds sind eben genauso wie Aktien mit Dividende vor allem für solche Leute ideal die ein großes Vermögen anlegen und von den Dividenden leben wollen oder zumindest den Lebensunterhalt aufbessern wollen, ohne ständig sich mit Teilverkäufen zu beschäftigen.

    Da bist Du aber noch 40 Jahre davon entfernt!!

    Viel Erfolg und vor allem Durchhalten wünscht Dir McProfit

  • Ich bin für Flexibilität.

    Daher: 1 thesaurierenden ETF und rollen um Freibetrag zu nutzen.

    Ob mit oder ohne Schwellenländer ist Geschmackssache.

    Tomarcy


    Dem schließe ich mich mit an.


    Einen globalen breit diversifizierten und kostengünstigen Aktien ETF nehmen und durch ziehen. Egal was in der Welt passiert.


    Ansonsten würde ich noch einen Notgroschen aufbauen (Tagesgeld) so dass du immer flexibel bist wenn etwas unerwartetes passiert und nicht Anteile am Welt Aktien ETF verkaufen musst.


    Das ist schon mal eine gute Basis. Kostengünstig, steuerfreundlich, leicht zu verstehen und umsetzbar, gute risikoadjustierte Rendite.


    Willst du mehr Rendite dann Anteil am Aktien ETF erhöhen. Willst du weniger Schwankungen (und somit weniger Rendite) dann Anteil Tagesgeld erhöhen.


    Keep it simple.


    Mit dem Mehr an der freien Zeit gegenüber komplizierten (und oft schlechter laufenden) Strategien sich auf das Studium konzentrieren und das Leben genießen.

  • Danke für die Anregungen. Frage ist für einen jungen Studenten. Nicht für mich. Bin auch schon über 40 Jahre „auf der Piste“.


    Die Feinheiten von ETF-Sparplänen kenne ich nicht besonders.

  • Was heißt „rollen“ ?

    Das heißt, etwaige Gewinne am Jahresende durch Verkauf zu realisieren, soweit ein Freibetrag nicht ausgenutzt ist, und direkt wieder neu in den gleichen ETF anzulegen.


    Der normale Freibetrag ist ausgeschöpft derzeit wegen Dividendenzuflüssen.

    Wozu Dividendenzuflüsse, wenn geplant ist, die nächsten 30-40 Jahre anzusparen?

  • Student am Anfang des Studiums. Die nächsten Jahre auf jeden Fall Nichtveranlagungsbescheinigung vorhanden.

    Ein ETF Sparplan soll jetzt begonnen werden und dann mit Zielbereich 30-40 Jahre (!) durchlaufen. Was meinen die erfahrenen Cracks dazu?

    Ich nehme an, dieser Sparplan dient der Altersvorsorge.


    Ein 20jähriger, der an seine eigene Rente denkt, ist nach meiner Einsicht psychisch auf dem falschen Dampfer.


    Wenn man jung ist, sollte man sein Leben genießen. Von einer Billigreise, wie man sie mit Zelt oder Jugendherberge in seinen Jugendjahren macht, hat man sein ganzes Leben etwas. Der Luxusurlaub im 5-Sterne-Ressort mit 60 kann das nicht mehr ausgleichen.


    Es ist grundsätzlich günstig, wenn man finanziell Speck auf den Rippen hat. Das gilt auch für Studis. Angesichts der geringen Beträge ist es aber eigentlich egal, welches Sparmedium man dafür nutzt. Es kann natürlich kein Schaden sein, wenn man sich schon in jungen Jahren an den Gedanken zu gewöhnt, daß man sich mit Festgeld arm spart und mit Aktien tendenziell reich, und daß man nicht gleich pleite ist, wenn der Markt mal um 20% einknickt.

  • Wenn man jung ist, sollte man sein Leben genießen. Von einer Billigreise, wie man sie mit Zelt oder Jugendherberge in seinen Jugendjahren macht, hat man sein ganzes Leben etwas. Der Luxusurlaub im 5-Sterne-Ressort mit 60 kann das nicht mehr ausgleichen.

    Das sehe ich grundsätzlich genauso. Aber der 20-Jährige hier hat jedenfalls schonmal genug geerbt, um mit Dividenden den Freibetrag auszuschöpfen. An der geplanten 50 EUR-Sparrate wird das Backpacking durch Südostasien wohl nicht scheitern.

  • Das sehe ich grundsätzlich genauso. Aber der 20-Jährige hier hat jedenfalls schonmal genug geerbt, um mit Dividenden den Freibetrag auszuschöpfen. An der geplanten 50 EUR-Sparrate wird das Backpacking durch Südostasien wohl nicht scheitern.

    Ah! Mal wieder eine punktuelle Anfrage mit nur fragmentarischer und schlückchenweiser Angabe der Randbedingungen.


    Also ist es sinnlos, sich zu überlegen, was mit 50 € pro Monat passieren soll, wenn man die anderen Vermögenswerte nicht kennt.

  • Das heißt, etwaige Gewinne am Jahresende durch Verkauf zu realisieren, soweit ein Freibetrag nicht ausgenutzt ist, und direkt wieder neu in den gleichen ETF anzulegen.

    Gibt's eigentlich dafür irgendwo einen Rechner, wieviel Anteile man verkaufen und wieder kaufen sollte, um den Freibetrag optimal zu nutzen?

  • Wenn man eine Excel-Liste hat mit allen Käufen über die Zeit von Anfang an, dann geht es damit. (Meine bisherige Lösung.)

    Man braucht dazu aber die Kurse zum Kauf....

    Es gibt auch viele Tools, die man füllen kann und dann z.T. auch online die Kurse und Depos tracken, aber damit habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt.

  • Hallo zusammen,

    Respekt, hört sich gut an. Es ist wirklich einfach.

    Welt ETF und Sparplan.

    … und los.

    Das 4 Töpfe Prinzip ist die Grundlage.

    Wirklich dann passiv zu investieren ist die eigentlich Herausforderung.

    Ein rasanter Anfang.

    LG

  • Gibt's eigentlich dafür irgendwo einen Rechner, wieviel Anteile man verkaufen und wieder kaufen sollte, um den Freibetrag optimal zu nutzen?

    Es gilt das FIFO-Prinzip („first in, first out“), das heißt, wenn Du einen Anteil verkaufst, verkaufst du den ältesten. Den darin enthaltenen Gewinn musst Du versteuern.


    Beispiel: Du hast 100 ETF-Anteile im Depot, die Du im Lauf der letzten 3 Jahre gekauft hast. Heute ist der Kurs bei 140 EUR /Anteil, das heißt Dein Depotvolumen beträgt 14.000 EUR. Die ersten 10 Anteile hast Du vor zwei Jahren für 100 EUR/Anteil gekauft (in denen stecken jeweils 40 EUR Gewinn), die nächsten 10 irgendwann für 110 EUR /Anteil (in denen stecken jeweils 30 EUR Gewinn) usw… Vorabpauschale lassen wir jetzt mal der Einfachheit halber außen vor.


    Im laufenden Jahr hast Du im Dezember noch 490 EUR Freibetrag übrig. Du kannst also noch 500 EUR Gewinn steuerfrei realisieren. In den ersten 10 Anteilen stecken 400 EUR (10x40 EUR) Gewinn. In den nächsten 3 Anteilen stecken 90 EUR Gewinn (3x30 EUR). Du musst also 13 Anteile verkaufen, um den restlichen Freibetrag auszunutzen.

  • Kleiner Hinweis noch dazu - "Teilfreistellung"

    Bei Aktien-ETF musst du nur 70% der Gewinne versteuern, der Rest ist steuerfrei.


    Wenn ich richtig gerechnet habe musst du - um 490,- EUR Freibetrag zu nutzen - Anteile verkaufen, die 700,- EUR Gewinn gemacht haben.


    Ob sich (Rechen-)Aufwand jedes Jahr bei einer langfristigen Anlage lohnt, die mehrere Jahrzehnte läuft, muss jeder für sich selbst entscheiden. :)


    Es gibt ein Video von Saidi, da rechnet er vor, dass der Gewinn am Ende wohl nur marginal sein soll ;)

  • Habs gefunden - ist schon etwas älter :S


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  • Habs gefunden - ist schon etwas älter :S

    So schön und instruktiv so ein Video ist, es nervt es doch regelmäßig ob seiner Länge, auch wenn man die Geschwindigkeit auf 1,25 stellt.


    Saidi vergleicht 4 Anleger.

    Alle vier kaufen anfänglich für 10.000 ETFs (die zu 7% rentieren, 5% Kursgewinn, 2% echte oder implizite Ausschüttung) und legen monatlich 200 € per Sparplan drauf. Kauf- und Verkaufspesen bleiben außer Betracht. Nach 30 Jahren wird Bilanz gezogen.


    #1 Chris kauft einen Thesaurierer und macht nichts weiter. Am Ende hat er 267.900 € auf dem Depot.


    #2 David kauft einen Ausschütter und verbraucht die Ausschüttungen. Logischerweise hat er nach 30 Jahren deutlich weniger, also 228.600 € auf dem Depot.


    #3 Emre kauft einen Ausschütter, mit denen er (zu Anfang nur zum Teil) den Freistellungsauftrag nutzt. Die versteuerten Ausschüttungen legt er wieder an. Er zahlt letztlich somit weniger Steuer als Chris. Am Schluß hat er 268.900 € auf dem Depot.


    #4 Francesco kauft einen Thesaurierer und rollt, nutzt so den Freistellungsauftrag gleich von Anfang an voll aus. Am Schluß hat er 270.800 € auf dem Depot.


    Saidi sagt: Zwischen Chris, David und Francesco ist schon ein Unterschied, aber er ist nicht groß. Ob sich wohl der Zeitaufwand lohnt?


    Ich sage: So, wie ich die Deutschen kenne, lohnt sich das in jedem Fall. Wenn Steuersparen in der Luft liegt, werden sie wild, und wenn auch nur 3 € Steuer zu sparen sind.


    Ob man das im Einzelfall macht, muß jeder selber entscheiden. Ich halte es für nützlich, die entsprechenden Prinzipien zu kennen (etwa das Rollen oder auch das Umdrehen des Prinzips FIFO zu LIFO). Es gibt Situationen, in denen sich diese Kenntnis auszahlt.


    Der Steuerfreibetrag (heute 1000 € und nicht mehr 801 €, dürfte in den kommenden 30 Jahren irgendwann einmal steigen) ist ein Absolutwert, der bei kleinen Vermögen relativ mehr zuschlägt als bei großen.


    Als das Video erstellt wurde, spielte die Vorabpauschale keine Rolle. Heute ist das anders. Aktuell wird (auch wenn man nichts macht) etwa 1% des Wertes eines ETF-Depots der Steuer unterworfen. Das bringt die Roller und die Nicht-Roller rechnerisch näher zueinander.


    Saidi nimmt recht große Vermögen an. Wer 100.000 € Vermögen hat (die Hälfte des Enddepotwerts im Video, vermutlich erreicht nach grob der Hälfte der Zeit, also nach 15 Jahren), bei dem deckt die Vorabpauschale zu den Freibetrag ganz oder zumindest zum großen Teil ab. Wenn das der Fall ist, gibt es nichts mehr zu rollen.


    Andersherum: Wer nur 10.000 € oder 20.000 € hat oder wer sonst wenig zu versteuern hat (Günstigerprüfung, Kind, Vorsicht Krankenkasse!) kann ein Rollen schon ins Auge fassen.


    Und natürlich auch der, der Steuern sparen will, koste es, was es wolle.

  • Tomarcy

    Habe nur Beitrag Nr. 1 überflogen ...

    Student am Anfang des Studiums.


    Angefangen werden soll mit 50 € im Monat.

    In der Konstellation wäre mein erster, genereller und wichtigster Rat: Das Studium so schnell und gut es nur geht zu absolvieren samt einem ebensolchen Abschluß - und dann den Einstieg ins Berufsleben finden.


    Das Humankapital samt Einsatz desselben dürfte nämlich viele Millionen schwer sein - was sind dagegen mikroskopische 50 € monatlich geschoben in einen ETF-Sparplan ... ?

    Was meinen, die erfahrenen Cracks dazu?

    Bin kein Crack sondern nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter. Erfahrung ist allerdings ein bißchen vorhanden. Auf Detailfragen (ein oder zwei ETFs, ausschüttend oder thesaurierend usw.) einzugehen, scheint mir verfehlt - weil schon der Ansatz - aus meiner Sicht - verfehlt ist.


    Würde versuchen - neben der Umsetzung der grundlegenden Empfehlung (siehe oben) - gedanklich und auch finanziell flexibel sprich beweglich zu bleiben. Neben der Versicherungsseite und der üblichen Rücklage würde ich den Fokus auf eine aufzubauende und risikoarm gehaltene Liquiditätsreserve richten. Parallel kann man anfangen sich mit Finanz-Themen inhaltlich zu beschäftigen.

    Ein ETF Sparplan soll jetzt begonnen werden und dann mit Zielbereich 30-40 Jahre (!) durchlaufen.

    In dem (vermutlich jungen) Alter und in der Konstellation ("Student am Anfang des Studiums") halte ich - ob der typischen Unwägbarkeiten in solchen Konstellationen - einen derartigen zeitlichen "Zielbereich" fast für eine Hybris. Da ist die Chance groß, daß einem das Leben "dazwischen" kommt.


    By the way: Warum fragt der Student nicht selbst hier nach ?