Was zum Schmunzeln - Sparverein in Not

  • Dass es sowas noch gibt ... Der Sparverein (!) kommt in die Bredouille - bzw. nicht ans (top verzinste) Geld seiner (bedauernswerten) Mitglieder.

    Hier zu bewundern in einem kurzen Beitrag ab Minute 25:


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  • Dass es sowas noch gibt ... Der Sparverein (!) kommt in die Bredouille - bzw. nicht ans (top verzinste) Geld seiner (bedauernswerten) Mitglieder.

    Hier zu bewundern in einem kurzen Beitrag ab Minute 25:


    https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdFNjaGVkdWxlU2xvdC80MDQ2MzI1NzI4MTNfRjIwMjNXTsichzAxNzQ5NkEw

    Eine kirchliche Bank hat immerhin einige Millionen eines Sparvereins ultrasicher auf mindestens 10 Jahre angelegt - zu 0,25% Zinsen. Immerhin keine Minuszinsen, das war den Leuten wichtig. Und ultrasicher, so sicher, daß noch nicht einmal die Sparer selbst an "ihr Geld" herankommen.


    Unseren maximal sicherheitsbewußten Mitlesern zur Mahnung!

  • Hallo,


    o tempora o mores. Der Laienvorstand des Sparvereins ist also von seinem langjährigen Geschäftspartner so richtig über den Tisch gezogen worden. Dass bei den Katholen beim Geld das Christentum aufhört, ist spätestens seit Tetzel bekannt. Ich hoffe, allen ähnlichen Vereinen ist der Vorfall Mahnung. Zum Schmunzeln finde ich es nicht.


    Gruß Pumphut

  • Ich verstehe bei solchen Sachen immer nicht, wie es sein kann, dass man bei solchen Summen darauf vertraut, was einem irgendwer erzählt hat.


    Und ich verstehe auch nicht, wieso man überhaupt in so einem Verein Geld anlegt. Als Kleinsparer, dem es nur darum geht, Negativzinsen zu vermeiden und kurzfristigen Zugriff auf das Geld oder jedenfalls einen Teil davon zu haben, gab es doch auch zu Niedrigzinszeiten zahllose Möglichkeiten, selbst für nicht-Internet-affine Menschen, von Tagesgeld über Festgeldtreppen bis hin zum Sparkonto bei der örtlichen Sparkasse.

  • Die Infos sind Recht dürftig. Aber wenn ich das richtig verstehe, haben die Anleihen mit 0,25% Verzinsung gekauft. Die sind jetzt natürlich vermutlich um einiges weniger Wert. So ist das halt mit Anleihen und ich verstehe das Gemecker nicht. Wer 16 Mio. € verwaltet sollte schon Ansatzweise verstehen was er da tut.

  • Hallo Newb,


    so hart würde ich nicht urteilen. Die Damen und Herren im Vorstand des Sparvereins und die meisten Mitglieder leben noch in einer anderen Welt. Diese Gedankenwelt ist Ihnen vermutlich nicht zugänglich; ich kann sie zumindest noch erahnen. 25 Jahre lang hat die Bank das Geld zur Zufriedenheit und im Sinne des Sparvereins verwaltet. Da kommt man nicht so ohne weiteres auf die Idee, jetzt ist es anders und die wollen ihre Probleme zu unseren Lasten lösen.


    Wie schon geschrieben, hier ist das Kind im Brunnen. Hoffentlich führt es bei anderen Vereinen zum Nachdenken.


    Gruß Pumphut

  • Gibt es da überhaupt noch andere? Ich habe noch nie von Sparvereinen gehört. War das früher mal verbreiteter?

    Ja doch.

    Bei uns im Norden gibt es immer noch die Sparclubs. In diversen älteren Eckkneipen hängen die Sparkästen der jeweiligen Sparclubs. Einmal im Jahr ist dann Auszahlung und Sparclubessen.

    Ich denke aber, heute ist das mehr dazu da um einen Grund zu haben in die Kneipe zu gehen, als dass es um den eigentlichen Spargedanken geht. ;)

    Sparverein – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Sparclub - Statt-Sparkasse - Notgroschen bunkern in der Eckkneipe - Hamburg Guide
    In den 1960er Jahren gab es noch rund 20.000 Sparclubs in Deutschland, davon allein in Hamburg rund 2800. Sie hingen in Form von grauen Kästen mit kleinen…
    hhguide.de


    Ich bin kein Mitglied im Sparclub. Ein Grund in die Kneipe zu gehen findet sich auch so immer. 8)

  • 0,25% für 10 Jahre war vor einigen Jahren vermutlich schon durchaus marktgerecht. Auch viele Fachleute gingen ja davon aus, dass die Nullzinsphase noch lange anhält.


    Die Grundidee eines Sparvereins ist, dass durch Pooling bessere Konditionen erreicht werden können. Das hat gerade bei Negativzinsen nicht funktioniert, im Gegenteil: Der Kleinsparer hat 0% bis 0,01% Zinsen bekommen, der Großsparer hat Negativzinsen zahlen müssen.


    Erstaunlich ist, dass so ein großer Verein, der Millionen verwaltet, keinen Fachmann im Vorstand hat. Die wirken eher wie "Freizeit-Kleinrentner", die noch nie über Fristenkongruenz nachgedacht haben.


    Negative Zinsen wären für eine liquide Anlage marktgerecht gewesen, aber das sollte vermutlich unbedingt vermieden werden. Also musste ein Teil des Geldes langfristig angelegt werden.

  • Ja doch.

    Bei uns im Norden gibt es immer noch die Sparclubs. In diversen älteren Eckkneipen hängen die Sparkästen der jeweiligen Sparclubs. Einmal im Jahr ist dann Auszahlung und Sparclubessen.

    Ich denke aber, heute ist das mehr dazu da um einen Grund zu haben in die Kneipe zu gehen, als dass es um den eigentlichen Spargedanken geht. ;)

    Danke, wieder was gelernt!


    Aus Deinem Link:

    Zitat

    Regelmäßig wurden die Fächer geleert, der Inhalt wurde bei der Sparkasse zu attraktiven Zinsen gespart. Pünktlich zu Weihnachten bekamen die Sparer ihr angehäuftes Geld ausgezahlt. Von den Zinsen wurde ein Fest organisiert und es wurde kräftig gebechert

    Die Tradition kommt offensichtlich aus einer sehr anderen Zeit… 😁


    0,25% für 10 Jahre war vor einigen Jahren vermutlich schon durchaus marktgerecht. Auch viele Fachleute gingen ja davon aus, dass die Nullzinsphase noch lange anhält.

    Vielleicht wäre das ohne Zinswende nie aufgefallen, zumindest wenn nicht das gesamte Geld so langfristig angelegt war. Bzw. die Anleihe wäre wohl auch nicht gefallen, das heißt „jederzeit an das Geld rankommen“ wäre wohl auch ohne (wesentliche) Einbußen möglich gewesen.


    Ende 2021 war natürlich der denkbar schlechteste Zeitpunkt für 10 Jahre zu 0,25%…

  • Genau so ist es. Und deshalb habe ich auch nur begrenztes Mitleid. Es ist eben immer das Gleiche. Die Leute wollen die konkurrierenden Ziele Sicherheit, Rendite und Liquidität alle gleichzeitig optimieren. Es ist so als wollten sie ins Magische Dreieck der Vermögensanlage für eine einzelne Kapitalanlage nicht nur einen Dartpfeil werfen, sondern gleich mehrere.

  • Ich verstehe bei solchen Sachen immer nicht, wie es sein kann, dass man bei solchen Summen darauf vertraut, was einem irgendwer erzählt hat.

    Ja, das verstehe ich auch nicht. Bei den Summen kann man nicht einfach darauf vertrauen, da muss sich eigentlich jemand drum kümmern, der versteht, was er dort unterschreibt.