Private Altersvorsorge ohne ETF/Aktien

  • Hallo,


    einem befreundeten Ehepaar helfe ich gerade, die Finanzen gerade zu rücken.

    Basics sind erledigt: Kostenloses Girokonto, Tagesgeld mit ordentlich Zins, Versicherungen aufgeräumt/gekündigt/optimiert, Konsumausgaben kritisch hinterfragt, Sparrate-Dauerauftrag eingerichtet ...


    Bei der Altersvorsorge weiß ich aber nicht wirklich weiter ...

    Beide sind Anfang/Mitte 30 und angestellt/GRV, mittleres Einkommen. Wohnen im Eigenheim, Finanzierung (auch mit Wohnriester) läuft voraussichtlich bis zum Rentenenteintritt. Zwei Kinder.


    Mein Rat war natürlich Welt-ETF-Sparplan im kostenlosen Depot ... aber, beide sind da eher skeptisch ?(

    Er fürchtet um seine Disziplin, wenn die Kurse hoch sind und man ja auch was rausnehmen und verkonsumieren könnte.

    Sie kann mit Schwankungen im Kapitalmarkt schlecht umgehen.


    Gibt es abseits von Aktien -brauchbare- Altersvorsorge-Alternativen? Ich hab mir da bislang überhaupt keine Gedanken gemacht :/


    Gut - bei ihm wärs egal - wenn er meint Gewinne abverkaufen zu müssen, hat er im Alter halt weniger. Hauptsache ETF-Sparplan läuft :S

    Bleibt für sie nur eine renditelose Anlage in Tages-/Festgeld, bei der mittelfristig wahrscheinlich sogar der Zins wieder unter die Inflation rutschen wird?



    Grüße

  • Evtl. wäre ja eine ETF-Nettopolice das richtige für Deine Bekannten. Ist sozusagen die 'seriösere' Variante über eine Versicherung. 8o Da schaut man auch nicht ständig ins Depot und kommt auf dumme Gedanken.


    Hier mal ein Link auf einen Beitrag (Video) den Prof. Walz in Zusammenarbeit mit einem Honorarberater zu dem Thema gemacht hat.

    Fondspolice oder ETF-Sparplan? - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Sollte man ETFs tatsächlich in eine Fondspolice packen? Hier ein Vergleich ETF-Sparplan versus Fondsplice. Schauen Sie auch das Video-Interview!
    hartmutwalz.de


    Evtl. verringert das ja auch die Skepsis gegenüber ETF, wenn man sieht, dass die großen Versicherungen auch mit ETF arbeiten. :/

  • Für undisziplinierte / unruhige Anleger, könnte ggf. tatsächlich eine günstige ETF Police dann eine Option sein. Auch, wenn rechnerisch am Ende in der Regel weniger dabei raus kommt. Aber so kann man wenigstens emotionsgesteuerte Verkäufe verhindern.

  • Ohne Aktien als Renditestärkste Anlageklasse wird´s schwierig sinnvollen Vermögensaufbau zu betreiben.


    Ich würde ausschüttende ETF´s versuchen und die Ausschüttungen sollen deine Freunde hemmungslos verbraten.


    Der Baum der die leckeren Äpfel liefert wird nicht so leicht umgesägt.


    Und langsam anfangen und du musst deine Freunde mitnehmen.....die müssen ihre Geldanlage später alleine können.


    Der Wert des Eigenheims schwankt ja auch sehr stark, nur ist kein Preisschild dran und das wollen deine Freunde auch nicht verkaufen.

    So ähnlich ist es mit den Aktien-ETF´s . Die wollen deine Freunde ja auch nicht verkaufen sondern damit später ihre Rente aufbessern. Nur sieht man hier die Schwankungen, wenn man nicht verkaufen will ist das ja auch egal.


    Viel Erfolg dabei deinen Freunden den Weg zum "Finanzen selber machen" zu zeigen.

  • Ich finde es schwierig für Freunde, Familie und Bekannte die "Finanzen zu regeln". Das kann ordentlich nach hinten losgehen... Man kann Hilfe zur Selbsthilfe geben und zum Beispiel eines der oder alle Bücher von Prof. Walz empfehlen und die generelle Empfehlung auszusprechen sich einmal dezidiert mit verschiedenen Anlageklassen und deren Rendite und Risiko auseinander zu setzen. Auch ein grundsätzlicher Hinweis auf die Konstruktion und Kosten einer Versicherung sind sicherlich legitim. Auch auf die Risiken von Tagesgeld für den langfristigen Vermögensaufbau hinzuweisen.


    Jeder muss selbst schauen, was er/sie mit ihrem Geld macht. Mir blutet das Herz, wenn Menschen die eigene Verantwortung versuchen abzuwälzen, zur Bank oder Versicherung rennen und meinen, es sei alles geregelt.


    Vieleicht hilft es aber ihnen zu erklären, dass es nicht allzuviele Anlageklassen gibt, die der zugrundeliegende Renditetreiber sind? Da gibt es Immos (haben die schon, gut Eigenheim ist nicht 100% gleich Invest...). Bleiben noch Aktien und Anleihen als Hauptanlageklassen (Rohstoffe und Gold lasse ich mal beiseite, genauso, wie Kunst usw.).


    Und: Invest you must! Was meine ich damit? Du bringst Geld zur Bank, weil investieren, willst Du nicht. Was macht die Bank, sie investiert das in Konsumkredite, Gewerbekredite, Hypotheken oder legt es in Anleihen an...


    Was macht die Versicherung? Sie packt das Kundengeld nach Gebühren in eine oder mehrere dieser Anlageklassen. Die klassische LV geht halt zum Großteil in Anleihen, Immobilien und zu geringeren Anteilen in Aktien. Heute werden aber meist Fondpolicen angeboten. Diese zahlen die Kundengelder nach Kosten in Fonds oder ETF ein.


    Also invest you must. Wenn Du es nicht direkt machst, dann jemand anderes. Dann kann es sein, dass die Anlage nicht zu Dir passt, aber es wird auf jeden Fall so sein, dass ein Großteil der Rendite nicht bei Dir landet. Das Risiko meist schon.


    Dem Weltaktienmarkt unterstellt man grob 7% nominale Rendite. Nominal dann irgendwo grob 5%. Wenn davon 2% an den Fond und 2% an die Versicherung gehen, was bleibt übrig? Noch schlimmer bei weniger renditeträchtigen Anlagen. Eine klassische LV mit der entsprechenden Assetallocation wird sicher schwerlich über 3,5% Rendite kommen, denke ich. Was ist dann? 2% oder mehr Kosten abgezogen bleibt nichts für den Kunden! Garantiert.


    Also: Du kannst auf die Risiken hinweisen, die entstehen, wenn man mit Nominalanlagen auf geringe Inflation wettet auf 30 Jahre. Und Du kannst Grundlagen der Kapitalmärkte erklären und Du kannst an Finanztip, Prof. Walz, Gerd Kommer, Beck, Bogel verweisen als gute Infoquellen.


    Und zuletzt: Wem 100% Aktienmarktrisiko zu viel sind (und das ist legitim), dem bleibt nur eines: Aktienquote runter... Aber vor allem, wenn man schon eine Immobilie hat, bleiben nur noch die zwei Anlageklassen Anleihen und Aktien. Erstere unterliegt dem Inflationsrisiko (DeepRisk!!) und letztere dem Aktienmarktrisiko (Vola, Renditereihenfolge). Ohne Risiko ist nichts.


    Inflationsrisko wird oft unterschätzt: Der Nominalbetrag bleibt schön gleich. Wenn ich jetzt 100 € unter das Kopfkissen lege, was kann ich mir dann in 35 Jahren davon kaufen bzw. was sind die noch wert? Bei moderater Inflation vieleicht 50€? Aber was ist, wenn (und ist das nicht wahrscheinlich) mal 2,3 oder 5 Jahre hohe Inflation herrscht? Dann sind schnell mal 30% oder mehr weg!


    Also die beiden sollten sich mal informieren und erkennen:


    - Nichts ist ohne Risiko. Mache das Risiko zu Deinem Freund und kombiniere verschiedene Risiken für mehr Sicherheit, verstehe die unterscheidlichen Risiken

    - Nicht auf Produkte schauen, sondern auf die zugrundeliegenden Assetklassen

    - Nicht verraten sondern beraten lassen

    - Einmal richtig informieren und verstehen und ein Leben lang Ruhe

    - Es ist das eigene Geld, niemand anderes kann und wird die Verantwortung dafür übernehmen


    Und nochmal: Halte Dich mit Empfehlungen zurück. Wenn die gewählte Anlage nicht zum Anleger passt, oder er diese nicht aus Überzeugung gewählt hat, kann das schlecht enden. Auch hängt alles mit allem zusammen. Was ist, wenn die Liquiditätsplanung nicht stimmt und bei Fälligkeit der Hypothek oder, wenn das Dach tropft, die Heizung ausfällt das Geld in Aktien steckt und die gerade schlecht stehen...


    Ich "durfte" mal die Finanzen der Schwiegeroma übernehmen, weil sie schlicht nicht mehr wollte und konnte (da war das Kind aber schon in den Brunnen gefallen und die Bank hatte ihr über die Jahre schon große Teile des Vermögens in die eigene Tasche umverteilt und durch sehr unkluge Anlagen das Vermögen deutlich minimiert, ich habe geheult, als ich die Unterlagen von 12 Jahren durchforstet habe, ehrlich). Das ist kein Spaß, sage ich Dir. Heute will sie alles für die Erben aufsetzen und selbst nicht mehr dran, morgen möchte sie aber spontan eine Schenkung machen, dann soll alles an die Enkel, in Wirklichkeit wird das Geld ggfls. fürs Pflegeheim benötigt. Da die Balance zwischen dem Wohlbefinden der Dame und einer rationalen und passenden Liquiditätsplanung und Anlage zu finden ist eine Gradwanderung. Manchmal ist es da besser objektiv gesehen schlechte Entscheidungen zu treffen, damit der Mensch sich wohlfühlt. Schließlich ist es "nur" Geld... Als Kopfmensch kostete mich das aber manchmal wirklich Überwindung... Daher kann es unter Umständen schon Sinn machen - wie der Vorredner sagt - lieber zu helfen an eine wirklich günstige und gute ETF Versicherung zu kommen, auch, wenn selber machen vieleicht rational die bessere Wahl wäre. Besser eine schlechtere Anlage, die durchgezogen wird, als die "beste" Lösung, die nach 3 Jahren über den Haufen geworfen wird.


    Menschen gehen meist sehr emotional an Geldanlagen heran. Ein Blick auf die Finanzen ist oft ein Spiegel der Persönlichkeit des Anleger. Oft kann man daran ablesen, wie jemand tickt, welche Ängste er hat und so weiter. Da dazwischen zu funken kann richtig Ärger geben.


    Lieber Hilfe zur Selbsthilfe geben, als sich da in die Nesseln zu setzen...

  • Noch ein Tipp, der mir sehr geholfen hat:


    Ich mache jeden Letzten im Monat eine Vermögensaufstellung. Dabei berücksichtige ich alle Kontostände und unterscheide jededoch zwischen langfristigem Anlagevermögen und allem anderen (um Kursschwankungen getrennt zu betrachten).


    So bekommt man einen Überblick, ob und welchen Haushaltsüberschuss es wirklich gibt. Wenn man das über längere Zeiträume macht bekommt man ein gutes Gespür.


    Deine Ausführen (bzw. was Du da schon alles gekündigt hast, dass es keine AV gibt usw) erweckt den Eindruck, dass das Ehepaar eher weniger Überblick über die eigenen Finanzen hat, ich kann mich aber natürlich auch täuschen). Ich habe halt schon erlebt, dass Menschen brav jeden Monat eine Sparrate in die AV überweisen und denken "ich spare ja". In Wirklichkeit sinkt aber das Vermögen über die Zeit, weil sich das Auto an Wert verliert, das Tagesgeldkonto schrumpft, das Konto wird mal überzogen oder gar ein Kredit wird aufgenommen usw. Bei den meisten schwanken die Ausgaben von Monat zu Monat, einige Dinge sind nur einmal im Jahr oder gar alle paar Jahre fällig. Da verliert man leicht den Überblick. Ich glaube viele Menschen wissen daher nicht, was sie im Schnitt übrig haben, also sparen. Es kommt vor, dass man 5 oder gar 10 Jahre über die Verhältnisse lebt und sich entreichert ohne es zu merken und in dem Glauben "ich spare jeden Monat 200€ für Alter". Dass da Konsumkredite und Verbindlichkeiten das Vermögen zwischenzeitlich reduzierten, Geldtöpfe geschrumpft sind usw. geht manchmal unter.


    Für mich ist sparen, all das, was ich nicht kurz und mittelfristig ausgebe. Unabhängig davon welche Sparpläne und Versicherungen ich bediene...


    Nur so ein Tipp und auch einer, der erst in der Zukunft (lange genug diszipliniert durchgeführt) eine Wirkung entfachen kann.

  • Da das Ehepaar, um das es hier geht, in den 30er-Jahren und angestellt ist, kommt die Nachzahlung von Beiträgen für Ausbildungszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung in Betracht. Gewiss nicht sonderlich renditestark, und auch über die Sicherheit könnte man trefflich diskutieren. Aber wenn es ganz ohne Aktien oder ETF sein soll, kommt dies vielleicht doch in Betracht. Gleichfalls kommt in Betracht eine zusätzliche Einzahlung zu einer Zusatzversorgungskasse (VBL o.ä.), falls der Arbeitgeber Mitglied einer solchen ist.

  • Da das Ehepaar, um das es hier geht, in den 30er-Jahren und angestellt ist, kommt die Nachzahlung von Beiträgen für Ausbildungszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung in Betracht. Gewiss nicht sonderlich renditestark, und auch über die Sicherheit könnte man trefflich diskutieren. Aber wenn es ganz ohne Aktien oder ETF sein soll, kommt dies vielleicht doch in Betracht. Gleichfalls kommt in Betracht eine zusätzliche Einzahlung zu einer Zusatzversorgungskasse (VBL o.ä.), falls der Arbeitgeber Mitglied einer solchen ist.

    Ja, man könnte sicher darüber nachdenken. Aber zunächst sollte man doch schauen, ob man die Beiden nicht dazu bekommt sich mal mit dem Kapitalmarkt zu beschäftigen. Vielleicht kann man ja auch am Risikoverständnis arbeiten? Rational ist es ja nicht, wenn man als Normalverdiener mit zwei Kindern eine gehebelte Investition in ein Risikoasset im Wert mehrerer Jahresgehälter tätigt und 35jährige Verbindlichkeiten eingeht und dann die Vola des Aktienmarktes meiden will oder sich die Disziplin anspricht einen getroffenen Plan auch durchzuziehen.


    Aber im Zweifel ist der vorgeschlagene Weg vielleicht besser, als keiner...


    Zu klären wäre auch: Gibt es ausreichend Liquidität für Instandhaltung und unerwarteten Kosten der Immobilie? Bleibt überhaupt Geld für die Altersvorsorge übrig? Sonst spart man fleißig in ETF oder auch sonstwie und in 5 oder 10 Jahren steht man dann blöd da, weil notwendige Kosten nicht leistbar sind. Aus der Ferne und mit den Angaben ist das schlicht nicht zu sagen.

  • Gibt es ausreichend Liquidität für Instandhaltung und unerwarteten Kosten der Immobilie? Bleibt überhaupt Geld für die Altersvorsorge übrig?

    Ein sehr valider Punkt, dem ich hinzufügen möchte: Wurde schon geprüft, die Verbindlichkeiten für die Immobilie schneller zu tilgen als geplant? Jeder Euro, der nicht in Form von Zins an die Bank geht, ist (potenziell) ein Euro für die Altersvorsorge...

  • Rational ist es ja nicht, wenn man als Normalverdiener mit zwei Kindern eine gehebelte Investition in ein Risikoasset im Wert mehrerer Jahresgehälter tätigt und 35jährige Verbindlichkeiten eingeht und dann die Vola des Aktienmarktes meiden will oder sich die Disziplin anspricht einen getroffenen Plan auch durchzuziehen.

    Sind Menschen rational!? Emotional trifft es wohl viel besser.

    Jeder weiß, dass z.B. rauchen oder zu viel Zucker/Fett der Gesundheit nicht zuträglich ist. Trotzdem handeln viele Menschen nicht danach.

    Ist auch schwierig zu fassen, wenn Dir heute Dein Arzt sagt, durch XYZ verlängerst Du Dein leben. Die Gewissheit hast Du eben doch nicht, dass der heutige Verzicht Dein Leben verlängert. ;)

    Ähnlich ist es mit der Altersvorsorge. Man verzichtet heute auf Konsum um dann evtl. in 30-60 Jahren nicht bzw. weniger verzichten zu müssen.:/

  • Da das Ehepaar, um das es hier geht, in den 30er-Jahren und angestellt ist, kommt die Nachzahlung von Beiträgen für Ausbildungszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung in Betracht. Gewiss nicht sonderlich renditestark, und auch über die Sicherheit könnte man trefflich diskutieren. Aber wenn es ganz ohne Aktien oder ETF sein soll, kommt dies vielleicht doch in Betracht. Gleichfalls kommt in Betracht eine zusätzliche Einzahlung zu einer Zusatzversorgungskasse (VBL o.ä.), falls der Arbeitgeber Mitglied einer solchen ist.

    Darüber hinaus liessen sich auch Abschläge für eine vorgezogene Altersrente ausgleichen. Solange das Betriebsrentenstärkungsgesetz II noch nicht verabschiedet ist sind die 50 Jahre keine harte Grenze.


    Die Idee mit den Sondertilgungen verdient auch einen weiteren Blick.


    Aber das Paar sollte vielleicht einmal darüber reflektierten zu welchem Grad es aktuell auf Sicherheit bzw. auf Chance spielt.


    Aber von allem losgelöst ist JEDE Finanzentscheidung, die die beiden treffen, richtig.

  • Zunächst sollte man doch schauen, ob man die beiden nicht dazu bekommt, sich mal mit dem Kapitalmarkt zu beschäftigen.

    Dazu müßten die Leute emotional bereit sein - und der Weg des Durchschnittsdeutschen dorthin ist weit. Ich weiß das aus meiner eigenen Erfahrung. Ich habe mich auch ziemlich lang geziert und kenne die Argumente zur Genüge.

    Rational ist es ja nicht, wenn man als Normalverdiener mit zwei Kindern eine gehebelte Investition in ein Risikoasset im Wert mehrerer Jahresgehälter tätigt und 35jährige Verbindlichkeiten eingeht und dann die Vola des Aktienmarktes meiden will oder sich die Disziplin anspricht einen getroffenen Plan auch durchzuziehen.

    Daß das Eigenheim eine gehebelte Investition ist, sieht der Durchschnittseigenheimer nicht. Ein eigenes Haus gilt als Inbegriff der finanziellen Solidität. Würdest Du Deine obige - sachlich richtige - Anmerkung einem Eigenheimer gegenüber machen, er würde Dich anschauen wie ein Mondkalb.


    Ich kann mich nur Factfulness anschließen: Sicherheitssparern die Börse nahebringen zu wollen, kann nur ein Weg in Unheil und Streit sein. Das läßt man sinnvollerweise bleiben, wenn man die Freundschaft nicht gefährden (oder gleich aufgeben) will.

  • Ich kann mich nur Factfulness anschließen: Sicherheitssparern die Börse nahebringen zu wollen, kann nur ein Weg in Unheil und Streit sein. Das läßt man sinnvollerweise bleiben, wenn man die Freundschaft nicht gefährden (oder gleich aufgeben) will.

    Das sehe ich anders. Sich sachlich über eine Materie zu unterhalten und Meinungen auszutauschen gefährdet keine Freundschaft. Eine Diskussion mit unterschiedlichen Meinungen sollte die aushalten können :/


    Auch wenn viele (ja fast alle Argumente) für ein langfristiges Aktieninvestment sprechen, so kann das ja jeder selbst für sich entscheiden

  • Ich kann mich nur Factfulness anschließen: Sicherheitssparern die Börse nahebringen zu wollen, kann nur ein Weg in Unheil und Streit sein. Das läßt man sinnvollerweise bleiben, wenn man die Freundschaft nicht gefährden (oder gleich aufgeben) will.

    Das sehe ich anders. Sich sachlich über eine Materie zu unterhalten und Meinungen auszutauschen gefährdet keine Freundschaft.

    Dann mach es doch einfach so!


    Wir alle äußern hier nur unsere Meinung, und meine Erfahrung ist halt so wie geschildert.


    Wer beispielsweise im Gespräch immer wieder auf seinen tollen "Finanzberater" zu sprechen kommt und den in den höchsten Tönen lobt, bei dem ist erfahrungsgemäß Hopfen und Malz verloren.

  • Das sehe ich anders. Sich sachlich über eine Materie zu unterhalten und Meinungen auszutauschen gefährdet keine Freundschaft. Eine Diskussion mit unterschiedlichen Meinungen sollte die aushalten können :/

    Genau. Aber es ist eben ein schmaler Grat zwischen sachlichem Austausch bzw. Erklären der eigenen Meinung einerseits und zu versuchen, einen anderen von der eigenen Meinung zu überzeugen und danach zu handeln andererseits.


    Ich würde Freunden, die mich danach fragen, durchaus erzählen, wie ich mein Geld anlege und warum ich das so mache. Wenn sie sagen, sie vertrauen ihrem Versicherungsberater und haben lieber Lebensversicherungen und Riester, würde ich Ihnen vermutlich sagen, was ich davon halte (wenig bis nichts…) und warum, vermutlich verpackt in ein „wir haben uns gegen Lebensversicherung und Riester entschieden und setzen lieber auf ETFs, weil…“, aber ich würde sie nicht versuchen zu überreden, ihr Anlageverhalten zu ändern, wenn sie selbst das partout nicht wollen.


    Man kann Denkanstöße geben und Informationsquellen zum Nachlesen, man kann auch praktisch unterstützen („ich will ein Depot eröffnen bei dem Broker, wo Du auch eines hast, kannst Du dabei sein und mir zeigen, wo ich was finde in der App?“), aber Entscheidungen muss jeder selbst treffen, und zwar frei und aus eigener Überzeugung, nicht weil er das Gefühl hat, von einem Freund dazu gedrängt worden zu sein.