Optimale Anschlussleistung bei Fernwärme: Eure Erfahrungen?

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Frage zur optimalen Nutzungsdauer bzw. den sogenannten Vollbenutzungsstunden bei der Fernwärme. Finanztip gibt als idealen Wert 1.800 Stunden an. Gleichzeitig findet man im Internet andere Angaben, die von 1.200 bis 1.800 Stunden reichen, und diese stammen nicht nur von Fernwärmeanbietern, sondern auch von Verbraucherverbänden.


    Diese unterschiedlichen Werte machen einen erheblichen Unterschied aus, insbesondere wenn man die Kostenkalkulation für den eigenen Haushalt oder die wirtschaftliche Effizienz einer Fernwärmeheizung betrachtet.


    Mich würde interessieren:

    Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Gibt es in der Praxis einen bestimmten Wert, der realistischer oder hilfreicher ist? Habt ihr vielleicht Empfehlungen oder Hinweise, wie man den passenden Wert für seine individuelle Situation ermitteln kann?


    Danke im Voraus für Eure Rückmeldungen!

  • Habt ihr vielleicht Empfehlungen oder Hinweise, wie man den passenden Wert für seine individuelle Situation ermitteln kann?

    Die Immobilie sollte eine Heizlastberechnung bei Normaußentemperatur haben. Das ist der richtige Wert für die Dimensionierung der Heizung. Hier könnte für ein Neubau-EFH z.B. 5kW rauskommen, dann nimmt man sich eine entsprechend große Wärmepumpe oder Fernwärmeanschluss.

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    Diese unterschiedlichen Werte machen einen erheblichen Unterschied aus, insbesondere wenn man die Kostenkalkulation für den eigenen Haushalt oder die wirtschaftliche Effizienz einer Fernwärmeheizung betrachtet.


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    Macht das wirklich einen erheblichen Unterschied aus? Diverse Artikel, wie z.B. dieser hier:


    energieverbraucher.de | Anschlusswerte zu hoch - Die Tricks der Fernwärmeerzeuger


    suggerieren dies. Habe mir das mal für "mein" Haus (MFH mit 8 Wohnungen, 80er Jahre) durchgerechnet.


    Gemäß NKA für 2023 wurden rd. 75.000 kWh Fernwärme (HZ + WW) verbraucht. Die Anschlussleistung beträgt 48 kW.


    75.000 kWh / 48 kW = 1.562,5 h


    Also ungefähr "mittig" zw. 1.200 h und 1.800 h. Rechne ich das ganze nun mal mit diesen beiden Werten durch, ergeben sich folgende Anschlussleistungen.


    75.000 kWh / 1.200 h = 62,5 kW bzw.

    75.000 kWh / 1.800 h = 41,7 kW.


    Ein Unterschied von rd. 20 kWh. Hier bei "mir" liegt der Grundpreis bei etwa 4,20 € pro Monat und kW Anschlussleistung.


    20 * 4,20 = 84 €

    84 € / 8 Whg. = 10,5 € pro Monat und Whg.


    Ja, x 12 macht das dann 126 € pro Jahr und Whg.


    Was steht dem "gegenüber"?


    Die kWh "brutto" (hier Grundpreis + Arbeitspreis (Verbrauch) + Nebenkosten (Zählermieter, Erfassung Abrechnung)) liegt bei 0,155 €/kWh.


    75.000 kWh x 0,155 €/kWh = 11.633,45 € Energiekosten


    11.633,45 € / 8 = 1.454,18 pro Whg und Jahr bzw. 121,18 € pro Whg und Monat


    Btw.:

    Kürzlich gab es hier mal einen Post zum Thema FW + Anschlussleistung. Der/die TE hat sich jedoch bisher nicht wieder gemeldet. Da war es wohl so, dass der Anbieter bis 18 kWh Anschlussleistung einen Pauschalpreis erhoben hat. Eine Verringerung der Anschlussleistung hätte da dann wohl keine Kostenersparnis gebracht.