Auswahl ETF

  • Hallo Community bin ein Späteinsteiger mit 62 Jahren möchte mir aber dennoch ein vernünftiges Depot aufbauen.

    Wenn ich die 70/30 Empfehlung verfolge machte es dann Sinn z.b. bei den 70% 2 oder 3 verschiedene ETFs zu kaufen die den gleichen Markt abdecken aber von verschiedenen Fondsanbietern sind. Minimiere ich damit evtl. mein Restrisiko etwas oder ist es unsinnig ? Habe ich dadurch evtl. gewisse Vorteile ? Wäre nett wenn Ihr mir dazu Eure Erfahrungen mitteilen würdet. Besten Dank. Gruß Peter

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo Schmidti und willkommen im Finanztip Forum,

    entscheidend ist wann du die Kohle brauchst, da sollte vom Start der Investition bis zur Auszahlung eine Zeitspanne von 10 besser 15 Jahren liegen.

    Dein Restrisiko minderst du mit mehreren ETFs bei verschiedenen Anbietern nicht, es reicht ein weltweiter von Finanztip empfohlener ETF völlig aus. Ich empfehle aber bevor du beginnst in Ruhe die Finanztip Seiten zu lesen und die passenden Videos von Saidi anzusehen. Anlageregel Nr1 investiere nur in Anlagen die du zu 100% nachvollziehen kannst.

  • 70/30 bezogen auf was? 70% Aktien?


    Mehrere ETF auf den gleichen Index kann man machen. EFT sind reguliert und Probleme sind schon sehr unwahrscheinlich, zumal es sich um Sondervermögen handelt. Auszuschließen, dass mal ein Anbieter gehackt wird, Opfer von Betrug wird, Insolvent geht oder gegen Regeln verstößt usw. Im unwahrscheinlichen Fall könnte es vorkommen, dass man nicht sofort über die Sondervermögen verfügen kann. Auch können - bei den großen ETF der führenden Anbieter eher auch unwahrscheinlich - ETF verschmolzen werden, der Sitz verlagert werden oder Änderungen in den Anlagegrundlagen (z.B. ESG) erfolgen.


    Es können sich steuerliche Vorteile ergeben, wenn man mehrere ETF nacheinander Entspart, da FiFo Prinzip. Ein Teil der ältestens Anteile könnten dann weiterarbeiten.


    Es schadet nicht, wenn man mehrere ETF auf einen Index nimmt. Man erhöht die Chance, das es zu Problemen kommt natürlich, dafür begrenzt man den "Schaden". Bei hohen Vermögen kann das sinnig sein, wenn man sich dann besser fühlt. Ein Muss ist das nicht.


    Zur geplanten Aufteilung und der Strategie kann man ohne konkrete Infos nichts sagen. Zu 70% in Aktien zur Rentenbeginn, das kann passen muss aber nicht.

  • Ich bin 64 Jahre alt und auch in ETFs investiert, weil sie eine kostengünstige und transparente Anlageform darstellen.

    Bevor du investierst, solltest du dir noch etwas Grundlagenwissen aneignen, z.B. mit dem Taschenbuch von Hartmut Walz: Ihre Finanzen fest im Griff oder auf den Finanztip Seiten. Außerdem empfehle ich dir Schritt für Schritt vorzugehen, um eine fundierte Investmententscheidung zu treffen. Dazu musst du dir vorher einige Fragen beantworten: Notgroschen vorhanden, Betrag, den du investieren willst? deine Risikobereitschaft?, nachhaltig - nicht nachhaltig, ausschüttend - thesaurierend, etc.. Hierbei ist die genannte Literatur super hilfreich.

    Alles Gute für deine Finanzplanung und -entscheidungen!

  • Vielen Dank für Eure schnellen Rückinfos.

    Freue mich sehr dass ich dabei sein darf 👍.

    Ja mein Anlagehorizont liegt schon bei mind. 10 eher 15 Jahren.

    Meine Frau ist 8 Jahre jünger da passt das dann schon noch zum Rentenbeginn.

    ( zumindest für meine Frau 😀)

    Grundwissen habe ich mir die letzten Monate schon erworben und eine realistische Einschätzung bezügl. meiner Investitionen / Altersversorgung habe ich hoffentlich auch.

    Aber man lernt ja nie aus. Daher interessieren mich immer gerne sinnvolle Tipps von erfahrenen Anlegern.


    Ja an die steuerlichen Vorteile bei einem Teilverkauf dachte ich auch bei der Aufteilung.

    Erschien mir zweckmäßig.


    Bezüglich einer evtl. Verschmelzung von ETFs dachte ich eher dass hier kleinere ETFs gefährdet sind.


    Bezügl. Notgroschen, Anteil am Gesamtvermögen das ich investieren möchte, Risikobereitschaft, ausschüttend oder thesaurierend sowie Nachhaltigkeit hatte ich schon einige schlaflose Nächte denke aber dass ich hier auch einen Mittelweg für mich gefunden habe mit dem ich klar komme.


    Aber trotzdem fehlt mir noch die Praxis 🤣 und daher bin ich sehr dankbar um gute Infos.


    Eine Aufteilung der ETFs (bei gleichem Index) werde ich nun auch berücksichtigen tut ja nicht weh 👍


    Herzlichen Dank


    LG PS

  • Die Praxis kommt von alleine, wichtig ist bei Rücksetzern die Füße still halten, daran scheitern leider viele. Zum Start reicht wirklich ein weltweiter ETF.

    Verschmelzungen sind ein Thema für sich, aber du hast schon recht, die Giganten sind schon weniger gefährdet allerdings nicht ausgeschlossen.

    Wenn dann ein größerer Gewinn erwirtschaftet wurde, kann man über einen weiteren ETF nachdenken. Ich habe seit vielen Jahren nur einen, habe aber 2 Depots und kann mit hin und her schieben FIFO ein wenig austricksen, aber bis dahin ist bei dir noch viel Zeit.

    Notgroschen ist wichtig, aber du hast bereits darüber nachgedacht und wirst für dich (euch) eine Lösung finden. Bei der Art des ETF bin ich bei der Thesaurierend-Fraktion und verkaufe bei für mich guten Stand Anteile für die schönen Dinge des Lebens. Viel Erfolg!

  • Hi ja mal sehen wie das so läuft. Hab mir den Finanzplan aber mal so aufgestellt dass ich selbst bei Totalverlust nicht verhungern werde 😀.

    Über ein zweites Depot habe ich auch schon nachgedacht aber das hat noch etwas Zeit.

    Tesaurierend ist auch meine 1. Wahl.

    Ich ärgere mich aber schon dass ich so spät zu dieser Entscheidung mit ETFs gekommen bin.

    Abgesehen davon dass ich in den 90er einige LV abgeschlossen habe die vor ein paar Jahren fällig waren mit überschaubarer Rendite hat die Sparkasse beim Anlegen des Kapitales meine Nerven etwas zu sehr strapaziert. Als ich gesehen habe was die Sparkasse damit verdient hat ist mir der Puls auf über 200.

    Das ist im Nachhinein für mich sehr ärgerlich aber leider nicht zu ändern. War ja mein Fehler.

    Ich denke dass ich nun einen besseren Weg gefunden habe um noch etwas gut zu machen.

    Vielen Dank

    LG PS

  • Ja mein Anlagehorizont liegt schon bei mind. 10 eher 15 Jahren.

    Meine Frau ist 8 Jahre jünger da passt das dann schon noch zum Rentenbeginn.

    ( zumindest für meine Frau 😀)

    Man darf ja auch nicht vergessen, dass man in aller Regel nicht bei Renteneintritt auf einen Schlag das gesamte Depot liquidiert und alle ETFs verkauft, sondern meist nur nach und nach Teile entnimmt. Wer damit rechnet, 80 oder 90 zu werden, hat auch mit 60 noch 20 bis 30 Jahre Anlagehorizont vor sich.

  • Guten Morgen, das mit dem Bedarf bei Renteneintritt sehe ich aus so und die Lebenserwartung ist ja auch gestiegen.


    Bezügl. Anteilig 70/30 habe ich noch eine Frage.

    Wenn ich Gert Kommer anhöre so sagt er im Vidio mit Saidi er würde den Anteil EM grob zw. 10 und 20 % legen umfassesnde ETFs haben meistens ca. 10-12% EM Anteil.

    Da erscheint mir 30% schon sehr groß. Liegt das daran dass man bei sehr langem Anlagehorizont 30 Jahre und mehr davon aus geht dass sich der EM Markt stärker entwickelt als die jetzigen Industrieländer ? Oder habe ich da etwas falsch für mich interpretiert ?

    Wenn ich das richtig verstanden hätte sollte ich bei 10-15 Jahre eher der Empfehlung von Gert Kommer folgen und für den EM max. 20% vorsehen.

    Klar kann keiner die Zukunft vorhersagen und jeder muss das für sich selbst einschätzen und vertreten.

    Eure Meinung dazu würde mich aber trotzdem interessieren.

    Vielen Dank LG

  • Hallo zusammen,

    kann man machen muss man aber nicht.

    Ein Welt ETF reicht auch.

    Eine Beimischung von maximal 20 Prozent kann man machen muss es aber nicht.

    Entscheidend sind die 80 Prozent Welt ETF.

    Das Thema Beimischungen sollte man nicht überbewerten.

    So kleine Hinzufügen machen wohl eher wenig aus.

    Ohne Wertpapier ist es schwer ein Vermögen aufzubauen.

    Dazu ist der Welt ETF bestens geeignet.

    LG

  • Alles was sich besser oder schlechter entwickelt, wissen wir und alle anderen auch nicht. Wenn es denn 30% EM sein sollen, ist es sicherlich nicht falsch, interessant wird es wenn durch hin und her Kosten und Steuern entstehen, nur um die Prozente in etwa zu halten. Fakt ist, wenn die Industrienationen ins straucheln kommen wird es auch die EM mit treffen. Da die Big Player weltweit aktiv sind, stört mich auch der hohe US Anteil im Moment wenig. Ich bleibe bei einem weltweiten ETF und gut ist. Sollte es krasse Verschiebungen geben, wird dieser automatisch angepasst, ohne Kosten für den Kunden.

  • Ob 10, 20 oder 30 EM...einfach den Gesamtmarkt (1 Welt ETF) kaufen und halten und das Verhältnis den Gesamtmarkt entscheiden lassen. Momentan sind es eben um die 10%.


    Wenn man die Entscheidung in die Hände des Gesamtaktienmarktes legt, so liegst du nicht falsch und bekommst die entsprechende Gesamtmarktrendite.


    Der Markt ist nun mal schlauer als wir und macht das schon. Dazu automatisch, emotionslos, kostengünstig und steuerfreundlich.

  • Bezügl. Anteilig 70/30 habe ich noch eine Frage.

    Wenn ich Gert Kommer anhöre so sagt er im Vidio mit Saidi er würde den Anteil EM grob zw. 10 und 20 % legen umfassesnde ETFs haben meistens ca. 10-12% EM Anteil.

    Da erscheint mir 30% schon sehr groß. Liegt das daran dass man bei sehr langem Anlagehorizont 30 Jahre und mehr davon aus geht dass sich der EM Markt stärker entwickelt als die jetzigen Industrieländer ? Oder habe ich da etwas falsch für mich interpretiert ?

    Die 70/30 Aufteilung ware vor ca. 5 Jahren rückblickend für die davor liegenden Jahrzehnte die ziemlich optimale Auteilung in Punkto Gesamtrendite. Deshalb sind in der Folge viele auf diese Verteilung aufgesprungen, in den letzten 5 Jahren wäre eine sehr viel niedrigere Quote der EM besser gewesen, was man damals natürlich noch nicht absehen konnte und auch heute für die Zukunft nicht absehen kann.


    Ich persönlich setze trotzdem auf 25% Emerging-Markets, weil ich da a) für die nächsten Jahrzehnte großes Potenzial sehe, b) damit etwa die Hälfte zwischen Marktkapitalisierungsgewichtung und BIP-Gewichtung der Regionen anpeile und c) den Anteil der USA von über 70% im MSCI-World auf rund 50% runterbringe (bei mir durch eine Europa-Überhöhung sogar nur gut 40%). Für mich überwiegen daher ganz klar die Vorteile von 20% und mehr EM, aber das muss jeder für sich bewerten…

  • Zu mehreren ETF auf den gleichen Index schrieb ich ja schon. Weil es nun aber im Thema immer mehr um die 70/30 Aufteilung geht hier meine Meinung dazu.


    Ich finde es suboptimal nur über die Quote der EM die Gewichtung des Gesmatportfolios zu steuern. Innerhalb der beiden Klassen EM und Industrieländer wäre die Gewichtung dann ja immer noch nach MarketCap. Man gewichtet so halt nicht nur USA, sondern auch Europa und Asien-Pazifik und alle anderen Industriestaaten unter...


    Grundsätzlich stimme ich John Bogle zu: Es braucht nur einen ETF (MSCI ACWI IMI oder FTSE All World). Natürlich läuft man in jede Blase mit rein, aber auf dem Weg nimmt man ja auch die Rendite dahin mit. Das ist eine Indexkonstruktion die funktioniert. Dennoch kann es - auch abhängig vom Vermögen - Sinn machen eine abweichende Gewichtung zu wählen um Klumpen und Blasen zu vermeiden. BIP Gewichtung funktioniert über lange Zeiträume auch. Eine Gewichtung nach Kapitalkosten, wie Beck sie macht, wird auch funktionieren. Am Ende versucht jeder Vorstand aller 10.000 Aktien-Unternehmen auf der Welt eine gewisse Eigenkapitalrendite zu erwirtschaften, wie man die gewichtet ist in gewissem Maße weniger relevant. Auch Eqal Weight wäre ein Ansatz. Es sind alles nur Modelle der Weltwirtschaft und es ist auch ein bisschen eine Glaubensfrage, welches Modell "den Markt" am Besten abbildet. Wenn ich equal weight gewichte hole ich mir ja quasi auch die durchschnittliche Rendite aller Aktien ins Portfolio. MarketCap aber folgt der Marktentwicklung, ist daher eine Trendfolge- bzw. Momentummodell. Die Meinungen hierzu gehen auseinander. Fakt ist aber, dass man keine Klimmzüge machen muss um ans Ziel zu kommen. Ein Weltaktien-ETF ist genug.


    Was man aber nicht machen sollte, wie ich finde, ist als Ansatz für seine Strategie konkrete Marktmeinungen oder Prognosen einfließen zu lassen. "Die EM können die nächste Dekade besser laufen" usw. Man ist dann auch wieder geneigt zu traden, wenn nach 3 Jahren die Hoffnungen nicht aufgegangen sind.


    Ich habe in meinem Portfolio EM statt mit ca. 10% (MarketCap) mit ca. 15% gewichtet, und auch Asia-Pasific und Small-Cap habe ich leicht übergewichtet. Hintergrund ist, dass ich den Gesamtmarkt abbilden will, aber dass ich bereits mein Humankapital und meine Rentenansprüche in Deutschland/Europa allokiert habe und daher das weitere Invest in diese Region etwas senken möchte. Durch die im Vergleich zur Marktkapitalisierung andere Gewichtung habe ich etwas mehr Faktor Tilt auf Quality, Value, SmallCap und political risk. Damit fühle ich mich wohl. Ich reduziere so auch die Klumpen. Ob das was bringt? Die Zeit wird es zeigen.


    Würde ich heute mit einem solchen Konzept nochmals starten? Wahrscheinlich nicht. Würde ich es einem jungen Mensch für einen wirklich langfristigen Sparplan empfehel? Wahrscheinlich auch nicht. Wenn jemand an Faktorprämien glaubt oder eine abweichende Allokation wünscht, dann wäre vieleicht auch der Griff zu dem Gerd Kommer ETF oder dem Global Portfolio One die einfacherer (aber teurere) Lösung.


    30% EM wäre mir to much.

  • Hallo zusammen,

    Herrn Kommer braucht es nicht.

    Warum mehr Kosten als nötig. Warum der algorithmischen Marktkapitalisierung eines ETFs auf dem MSCI nicht folgen.

    Zur Zeit gewichtet er die Staaten über.

    - Ca. 1980 war es Japan. -

    Der MSCI macht das schon. (Oder ein anderer Welt ETF).

    Es ist gewollt langweilig.

    (intentionally boring)

    LG