Finanzierung Neubau

  • Hallo zusammen,

    Wir haben vor knapp 2 Jahren ein Haus gebaut (Neubau):

    1x Hauskredit: knapp 300k, 1%, 15 Jahre.

    2x KfW: 2x 120k: 240k, 1%, 10 Jahre.

    Tilgung 2%.


    Unser Plan ist es in 7 Jahren (Ablauf Zinsbindung Kfw) die Restschuld (ca. 120k) unseres KfW Darlehens zu tilgen.

    Alternativ: Angbebot Anschlussfinanzierung für 5 Jahre abzuwarten. Nach 12 Jahren wäre dann die Zinsbindung für beide Kredite ausgelaufen.

    Bei den Zinsen macht eine Sondertilgung für den Hauskredit eher wenig Sinn?!


    2 Fragen:

    1. Plan soweit sinnvoll? Hierzu noch Anmerkungen oder Ideen?


    2. Um das KFW Darlehen ggfs. in 7 Jahren komplett zu tilgen, besparen wir aktuell monatlich eine ETF Police, ein Depot und ein wenig auf dem Tagesgeld (Trade R.).

    Was wäre aus Eurer Sicht bei 7 Jahren hier die beste Anlangestrategie? Ist ja weder kurz- noch langfristig.


    Danke!!!

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • 1. Plan soweit sinnvoll? Hierzu noch Anmerkungen oder Ideen?

    Falls ihr die Rate bei Kredit Nr. 1 senken dürft, würde sich ein Zinsdifferenzgeschäft anbieten. Wir haben noch einen etwas niedrigeren Zinssatz als ihr und machen das so. Wir sind bei der ING, da kann man zweimal kostenlos zwischen 1% und 10% Tilgung die Rate anpassen. Bei den meisten Banken geht das nicht, wenn man es nicht gezielt reinverhandelt hat, aber mal einen Blick in euren Vertrag werfen schadet ja nicht.


    2. Um das KFW Darlehen ggfs. in 7 Jahren komplett zu tilgen, besparen wir aktuell monatlich eine ETF Police, ein Depot und ein wenig auf dem Tagesgeld (Trade R.).

    Was wäre aus Eurer Sicht bei 7 Jahren hier die beste Anlangestrategie? Ist ja weder kurz- noch langfristig.

    Einige (eher ungeordnete) Gedanken dazu:


    Was heißt "eine ETF Police, ein Depot"? Sind das bei euch zwei getrennte Dinge, oder einfach ein ETF, der im Depot liegt? Welcher? Wie verteilt sich euer Sparvermögen auf ETF/Depot und Tagesgeld? Wieviel spart ihr monatlich, wieviel habt ihr bisher angespart, wieviel voraussichtlich in 7 Jahren (Rendite außen vorgelassen, nur die Sparrate)?


    Bei einem ETF kann es passieren, dass er am Stichtag X in 7 Jahren bei minus 50% steht. Wäre das ein Problem für euch? Ich würde einmal durchrechnen, was (zum Beispiel) die nächsten 7 Jahre eine negative Rendite von 3% pro Jahr und dann noch ein Crash um 50% kurz vor dem Stichtag finanziell bedeuten würde. Wäre dann trotzdem genug zum Ablösen da? Habt ihr sonst noch finanzielle Reserven, oder soll alles an Ersparnissen und (Depot-)Vermögen ins Haus fließen?


    Alternative wäre eine Anschlussfinanzierung, aber auch da ist die Frage, wo liegt eure finanzielle Schmerzgrenze? Wieviel zahlt ihr derzeit an Rate auf die KfW-Kredite? Bei 1% Tilgung und 2% Zins auf 240.000 EUR dürften das 7.200/EUR pro Jahr, also 600 EUR pro Monat sein. Bist Du wirklich sicher, dass nach 10 Jahren nur 120.000 EUR übrigbleiben? Wenn ich die Daten hier eingebe, kommen knapp 190.000 EUR Restschuld raus... https://www.zinsen-berechnen.d…er.php?paramid=lf7kiuj1ea


    Was wäre, wenn in 7 Jahren auf die verbleibenden 120.000 EUR (wenn es denn nur 120.000 EUR sind) in der Anschlussfinanzierung der Zinssatz bei 8% läge + 2% Tilgung (mal mit einem "worst case" gerechnet)? Das wären 12.000 EUR/Jahr, also 1.000 EUR Rate nur für die KfW-Restschuld. Reicht das auch noch, wenn ihr 5 Jahre später dann auch das "große" Darlehen anschlussfinanzieren müsst zu hohen Zinssätzen? Wenn ihr bisher auch hier nur 2% Tilgung zahlt, sind das 9.000 EUR / Jahr, also 750 EUR im Monat, und nach 15 Jahren bleiben immer noch gut 200.000 EUR übrig. Auch hier, bei 8% Zinsen und 2% Tilgung werden daraus 20.000 EUR/Jahr, also 1.666 EUR im Monat.


    ETFs sind da eben etwas Zockerei. Es kann gutgehen, die letzten zwei Jahre ist es sehr gut gegangen. Aber 7 Jahre sind keine lange Zeit für ein ETF-Investment (hattest Du ja selbst auch schon festgestellt). Ich würde das nur machen, wenn ich in jedem (großzügig angenommenen) Worst-Case-Szenario einen Plan B hätte, der funktioniert und mit dem ich gut leben kann. Also z.B., dass auch mit 50% Verlust noch genug Geld da ist zum Ablösen (und ein realisierter Verlust in so einer Höhe akzeptabel für einen persönlich ist), oder dass eine Anschlussfinanzierung für beide Kredite auch noch mit 8-10% Zinsen finanziell tragbar und eine Ablösung bis zur bzw. rechtzeitig vor der Rente realistisch ist und die Altersvorsorge anderweitig gesichert ist.


    Alternativen:

    - Tagesgeld oder Geldmarktfonds

    - Bundesanleihen, die passend zum Stichtag des Auslaufens der Zinsbindung enden.

  • Der Punkt drei mit dem ETF ist keine gute Idee.

    Wenn jetzt in den nächsten Tagen oder Monaten die amerikanische Börse so richtig in die Grütze geht und das weltweit ungefähr 8-10 Jahre dauert, bis wieder das Niveau von 2024 er erreicht wird (ja… das ist möglich und hatten wir schon) ist nach sieben Jahren nichts da.

    Absolut vorrangig ist sie Rückführung der Kredite.

  • Ich weiss nicht genau was eine ETf Police ist, würde persönlich eher auf Festgeld/ Tagesgeld oder in einen Geldmarktfond gehen.


    In 7 Jahren könnt ihr dann überlegen was ihr macht. Ggf. macht es dann auch Sinn, den KFW Kredit zu verlängern, um in 12 Jahren den großen Kredit abzulösen. Das muss man sich dann anschauen, wenn es soweit ist.


    Der Rest ist schon geschrieben. Wenn möglich, Tilgungsrate reduzieren und ggf. hier ein Zinsdifferenzgeschäft mitnehmen.

  • Bei den Zinsen macht eine Sondertilgung für den Hauskredit eher wenig Sinn?!

    Das sehe ich auch so. Bei der KfW geht das ohnehin nicht.

    Ansonsten hängt die "beste Strategie" ein bisschen von euch ab. 120k in 7 Jahren ansparen ist schon eine ordentliche Hausnummer. Habt ihr über 1000€ pro Monat übrig? Gleichzeitig ist das jetzt aber auch eine Hausnummer, die sich auch bei höheren Zinsen noch gut beherrschen lässt. Ich persönlich würde an der Stelle einfach abwarten und ein bisschen sparen. Falls die Kurse zur Anschlussfinanzierung gut sind und die Zinsen schlecht, würde ich einiges ablösen. Ansonsten in die Anschlussfinanzierung und das Gesparte zur Altersvorsorge umwidmen. Auch zwischendrin die Augen offen halten, bis 5 Jahre vorher lässt sich ein Forward-Darlehen abschließen. Wer weiß, was das Jahr 2028 bringen wird?

    Abraten würde ich von einer Konstruktion, die darauf angewiesen ist, dass man zu einem festen Stichtag den kompletten Betrag liquidiert. Das setzt euch einem großen Risiko aus

  • Die meisten Häuser sind dann, wenn man sie gerade gebaut hat, Neubauten.

    Welchen von den beiden KfW-Darlehen beabsichtigtst Du denn zu tilgen?


    Aktuell hast Du auf "dem" KfW-Darlehen noch eine Restschuld von etwa 115 T€. Diese willst Du binnen 7 Jahren tilgen, das wäre eine Tilgung von 16 T€/a oder etwa 1350 €/m neben Deinen anderen Kreditverpflichtungen. Das scheint mir eine ganze Menge zu sein.

    Alternativ: Angebot Anschlussfinanzierung für 5 Jahre abwarten. Nach 12 Jahren wäre dann die Zinsbindung für beide Kredite ausgelaufen.

    Wenn ich Deine Vorgabe richtig interpretiere, hast Du nicht 2, sondern 3 Kredite laufen.

    Bei den Zinsen macht eine Sondertilgung für den Hauskredit eher wenig Sinn?!

    Wenn 1 % der Zinssatz für Deine Kredite ist, dann wäre man einem Zinsdifferenzgeschäft zugeneigt.

    1. Plan soweit sinnvoll? Hierzu noch Anmerkungen oder Ideen?

    2. Um das KFW Darlehen ggfs. in 7 Jahren komplett zu tilgen, besparen wir aktuell monatlich eine ETF Police, ein Depot und ein wenig auf dem Tagesgeld (Trade R.).

    Was wäre aus Eurer Sicht bei 7 Jahren hier die beste Anlagestrategie? Ist ja weder kurz- noch langfristig.

    Keine Ahnung, ob Dein Plan sinnvoll ist. Mir sind das zu wenig Vorgaben. Ein Darlehen zu 120 T€ neben einem anderen Darlehen zu 120 T€ und 240 T€ in 7 Jahren komplett zu tilgen (direkt oder indirekt) scheint mir sportlich zu sein (siehe oben).


    Was eine "ETF-Police" ist, ahne ich nicht, auf einem Depot kann alles mögliche sein, zudem fehlen mir dort die Zahlen. 7 Jahre sind eine eher kurze Zeit, in der einem eine Börsenkrise durchaus in die Quere kommen könnte. Wenn Du andererseits locker 1350 €/m zusätzliche Tilgung realisieren kannst, magst Du ein so hohes Einkommen haben, daß Du auch eine Verlängerung der Darlehen zu deutlich höherem Zins tragen könntest.


    Kurz: Ich kann angesichts der schmalen Vorgaben Deine Situation nicht beurteilen.

  • Danke schonmal für die vielen hilfreichen Tips und sorry für fehlende Infos:


    - 2x Kfw 1% Zinsen, 650€ mtl. Tilgung + 40k Förderung bereits erhalten, daher müsste die Restschuld zw. 120 und 130k liegen?! Haben nicht sofort nach Abschluss der Fisnzierung getilgt aufgrund Verzögerungen....



    - Hauptkredit ebenfalls 1% Zins über 15 Jahre. Tilgung 2,25%. Sorry, war nicht ganz präzise.



    -- d.h. ja, es sind theoretisch 3 Kredite. Auch wenn der von der KFW in Summe 240k (für 2 WE, da mit Einliegerwohnung geplant) als einer zählt.



    Aktuell:


    - 750€ mtl. MSCI World


    - 250€ Restl. Depot


    - 500€ Tagesgeld TradeR., da aktuell noch keine Idee wie für 7 Jahre am besten angelegt.


    D.h. es sind min. 1.500€ zum sparen mtl. übrig.



    Das Geld soll weitestgehend für die Kredittilgung genutzt werden. Altersversorge ist unabhängig davon, da sehr ordentliche Betriebsrenten, zusätzliche fondsgebundene Basistenten und generell hohes Gesamteinkommen (10k Netto mtl. zu zweit, Alter 30 und 34, angestellt.), daher hoffentlich auch ein wenig aus der gesetzlichen.



    D.h. das Einkommen wäre zwecks der Anschlussfianzierung nicht das Problem, aber wir möchten uns ambitionierte Ziele für die nächsten Jahre setzen, insbes. in der Zeit in der wir mit einem eher steigendem Einkommen rechnen. Daher hoffe ich, dass das Tilgen der Restschuld nach 7 Jahren nicht komplett utopisch ist ;) Man weiß ja leider nie was langfristig so passiert....

  • Danke schonmal für die vielen hilfreichen Tips und sorry für fehlende Infos:

    ... ich liefere die fehlenden Informationen aber nun nicht auf einen Schlag nach, sondern lasse sie mir (wie üblich) einzeln aus der Nase ziehen, damit dieser Thread spannend bleibt.


    So kann man als Außenstehender die Situation aber nicht nachvollziehen, und nur auf dieser Basis läßt sich sinnvoll raten.

  • ... ich liefere die fehlenden Informationen aber nun nicht auf einen Schlag nach, sondern lasse sie mir (wie üblich) einzeln aus der Nase ziehen, damit dieser Thread spannend bleibt.


    So kann man als Außenstehender die Situation aber nicht nachvollziehen, und nur auf dieser Basis läßt sich sinnvoll raten.

    Ja, war mein Fehler - tut mir leid. Mir war nicht bewusst, dass hier gleich so viele Antworten kommen. Aber natürlich 100% korrekt, ohne zusätzliche Infos, schwierig einen guten Ratschlag zu geben.

  • Ich weiss nicht genau was eine ETf Police ist, würde persönlich eher auf Festgeld/ Tagesgeld oder in einen Geldmarktfond gehen.


    In 7 Jahren könnt ihr dann überlegen was ihr macht. Ggf. macht es dann auch Sinn, den KFW Kredit zu verlängern, um in 12 Jahren den großen Kredit abzulösen. Das muss man sich dann anschauen, wenn es soweit ist.


    Der Rest ist schon geschrieben. Wenn möglich, Tilgungsrate reduzieren und ggf. hier ein Zinsdifferenzgeschäft mitnehmen.

    Danke - tendiere aktuell ebenfalls mehr in Festgeld/Tagesgeld in den nächsten 7 Jahren anzulegen und den ETF mtl. etwas zu reduzieren.


    Zum Thema "Zinsdifferenzgeschäft":

    Sofern ich das richtig verstehe, würde ich meine aktuell mtl. Tilgung bei meinem Hauptkredit 2,25% um x% reduzieren (falls überhaupt möglich), um das zusätzliche Kapital mtl. zu investieren/anzulegen um den KfW-Kredit nach 7 Jahren "einfacher tilgen" zu können.


    D.h. sofern ich meine Tilgungsrate z.B. um 100€ mtl. reduzieren könnte, hätte ich ca. (7J.x12Mx100€) 8.500€ + x% Zinsen für die Tilgung des KfW Kredits zur Verfügung.

    Richtig?