Instandhaltungsrücklage anlegen

  • Guten Abend zusammen,


    wie würdet ihr Geld, dass man spart um später Renovierungen am Haus, Reparaturen, evtl. Autokauf, usw. also sozusagen Instandhaltungsrücklagen anlegen?

    Ich denke da so an einen Betrag von 30.000 EUR.

    Es ist ausdrücklich nicht der Notgroschen gemeint.


    Wäre eine Anlage im ETF nicht zu riskant?

    Da der Anlagehorizont ggf. nur maximal vielleicht 10 Jahre entspricht?


    Vielen Dank schon mal für eure Tipps.


    Schönen Abend

    royma

  • wie würdet ihr Geld, dass man spart um später Renovierungen am Haus, Reparaturen, evtl. Autokauf, usw. also sozusagen Instandhaltungsrücklagen anlegen

    Das Auto mag für Dich eine Instandhaltungsrücklage sein, für mich ist es das nicht.


    Da ich aber "nur" in einer Eigentumswohnung lebe und damit ggf. eine Sonderumlage der WEG nicht einfach schieben kann, liegt dafür einiges auf dem Tagesgeld oder ggf. (s.U.) in einem Geldmarkt-ETF.


    Wenn mein Bad oder die Küche kaputt geht, dann kann ich selber entscheiden, wann ich (abseits von Absicherungen, die das Gemeinschaftseigentum betreffen) die Renovierung/Erneuerung in Angriff nehme.


    Das Auto brauche ich nicht zwingend, es ist erst knapp 2 Jahre alt und die Vollkasko zahlt im Zweifel den Wiederbeschaffungs-/Zeitwert, wenn es zu Schrott gefahren wird. Damit benötige ich derzeit nur die Differenz zum Ersatzwagen.


    Es ist ausdrücklich nicht der Notgroschen gemeint.

    Da ich seit jahrzehnten verfügbares Geld nicht einfach ausgebe, habe ich noch nie eine Unterscheidung zwischen Notgroschen und Barreserven gemacht. Soviel, wie ich evtl. denke, kurzfristig an Bargeld benötigen zu wollen, liegt auf dem Tagesgeld (oder für Ausgaben, die mind. eine Woche warten könnten, auf einem Geldmarkt-ETF) bzw. wird nach Nutzung dort wieder angespart.


    Alles andere liegt im weltweiten Aktien-ETF. Dort kann ich mir bei allen Ausgaben, die den sofortigen Barbedarf übersteigen, zum Zeitpunkt der Ausgabe überlegen, ob ich Anteile Verkaufe oder ob ich noch warte.


    Da der Anlagehorizont ggf. nur maximal vielleicht 10 Jahre entspricht?

    10 Jahre für ein neues Dach, das ggf. gerade gemacht wurde und gegen Elementarschäden versichert ist (gemeint ist von mir das Vorhalten des Betrages, nicht das Ansparen über die 10 Jahre)? Ich habe keinen Ahnung, was Du für eine Immobilie besitzt, wie alt und evtl. Renovierungs-/Dämmbedürftig diese ist. Genauso wenig kann hier jemand abschätzen, wie risikobereit Du bist.


    Ich würde derzeit vermutlich mein Geld, das ich mit hoher Wahrscheinlichkeit die nächsten 5 Jahren nicht benötige, in einen Laufzeit-ETF stecken (und bitte keine Links zu Blogs, falls nicht royma danach fragt, ich schätze das Risiko dafür lieber selber ab). Und Geld, das ich planbar die nächsten 8-10 Jahre nicht benötigen dürfte (mein Auto wird vermutlich noch so lange für mich wirtschaftlich nutzbar sein) würde ich in den weltweiten Aktien-ETF stecken und ggf. (je nach Marktlage) erst ein paar Jahre vor vermuteter Nutzung das Geldes in Tagesgeld/Geldmarkt-ETFs umschichten.


    Das alles beruht aber in viel zu vielen Punkten auf meiner Risikoafinität und, noch viel wichtiger, auf meiner finanziellen und privaten Situation (Single, Einkommen sicher bis zur Rente, ETW ist relativ neu, das Auto kann zur Not warten und alles andere, was typischerweise für den Notgroschen genannt wird, finanziere ich aus dem laufenden Einnahmen unter Aussetzung meiner Sparrate).


    Mit Familie, nicht so sicherem Job, einem älteren Haus oder einem alten Auto, das vermutlich die kommenden paar Jahre zu ersetzen sein könnte, wäre meine Barreserve höher und würde derzeit überwiegend im Geldmarkt-ETF liegen.

  • Wie schon beim Notgroschen:

    Alles in ETFs investieren. Sollte der Fall eintreten dass ich was an der Immobilie machen will, nehme ich einen Kredit auf oder ziehe das Geld wieder raus.

    Das ist am Ende die (durchschnittlich) günstigste Variante.


    Wer mehr Sicherheit will muss auf Geld verzichten und Tagesgeld oder so nehmen.

  • Hallo royma

    Deine Frage ist nicht ausreichend gestellt.

    Wenn Du einem eigenen 1-Fam.-Haus wohnst und für gößere Reparaturen oder Modernisierungen Rücklagen hast, dann kannst Du dieses Geld in einem ETF Fonds anlegen.

    In der Regel zeichnen sich solche Reparaturen langfristig ab.

    Zum Beispiel:

    neue Fenster, neue Heizung, neue Fassade, neues Dach, Gartenanlage, neue Einbauküche oder uauh mal ein neues Auto.

    Sollte der ETF Fonds ausgerechnet in dieser Zeit einen Kursrückgang verzeichnen, kann man meist mit solchen Arbeiten auch nochmal zuwarten, oft sogar mehrere Jahre.

    Für kurzfristige Reparaturen, oder Investitionen z.B. elektrisches Garagentor, Waschmaschine Geschirrspüler, Hebeanlage, Wasserschaden, Maler . PKW Reparaturrauchst Du natürlich eine jederzeit verfügbare Rücklage.

    Die hat man üblicherweise ohnehin für PKW Reparatur, Urlaub, Kleidung, Kinder,

    Da würde ich nicht auch noch eine Trennung machen.

    Das nennst Du wohl als sogenannten "Notgroschen"

    Die Beträge hängen von Deinem Lebensstil ab.

    Wenn Du ein großes Haus hast das in die Jahre gekommen ist, sind 30.000 Euro nicht gerade viel. Geht es beispielweise um eine neueres Reihenhaus vom Bauträger reicht auch viel weniger Geld.

    Das ist eigenlich alles sehr logisch und mit gesundem Menschenverstand zu organisieren.

    Viele Grüße McProfit

  • Moin zusammen,


    vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen.


    Grundsätzlich ware ich dann schon auf dem richtigen Dampfer mit Tagesgeld oder Geldmarkt-ETF.


    Als Notgroschen bezeichne ich genau die Dinge, die im Notfall sofort bezahlt werden müssen.


    Mir gings hauptsächlich um die Reserve für ein neues Auto (falls das alte kaputt ist) und um die Wärmepumpe.

    Hierbei handelt es sich in meinem Fall um nichtaufschiebbare Dinge, die sofort ersetzt werden müssten. Aus welchen Gründen ich das so empfinde, soll hier nicht zur Diskussion stehen :)

    Für diesen Fall rechne ich mit einem Betrag (ob schon vollständig verfügbar oder erst in der Ansparphase ist erstmal egal) in Höhe von 30.000 EUR. Über die die Höhe lässt sich natürlich streiten.


    Ich würde derzeit vermutlich mein Geld, das ich mit hoher Wahrscheinlichkeit die nächsten 5 Jahren nicht benötige, in einen Laufzeit-ETF stecken (und bitte keine Links zu Blogs, falls nicht royma danach fragt, ich schätze das Risiko dafür lieber selber ab). Und Geld, das ich planbar die nächsten 8-10 Jahre nicht benötigen dürfte (mein Auto wird vermutlich noch so lange für mich wirtschaftlich nutzbar sein) würde ich in den weltweiten Aktien-ETF stecken und ggf. (je nach Marktlage) erst ein paar Jahre vor vermuteter Nutzung das Geldes in Tagesgeld/Geldmarkt-ETFs umschichten.


    Was ist mit einem Laufzeit-ETF gemeint?



    Vielen Dank nochmal für eure vielen Rückmeldungen!


    royma

  • Hier müssen wir zwei Fälle unterscheiden:

    - planbare Sanierungen: willst du die Fenster am Haus tauschen, kannst du das planen. Hier bietet sich Festgeld an, für sehr risikofreudige auch ETFs. Im Fall sehr schlechter Kurse kann man sowas auch eine Weile verschieben.

    - nicht planbare Ersatzbeschaffung: Auto Totalschaden, etc. Hier brauchst du das Geld innerhalb weniger Tage, entsprechend kommt eigentlich nur Tagesgeld und Geldmarktfonds in Frage.

  • Eine pauschale Aussage lässt sich dazu nicht treffen, da es von vielen Faktoren abhängt. Es kommt halt auch darauf an, wie die Instandahltunsgrücklage konzipiert ist. Zahlt man da einen monatlichen Betrag an? In der Regel werden einzelne Instandsetzungsmaßnahmen ja auch nacheinander erfolgen und einzelne Gewerke/Bauteile haben unterschiedliche Nutzungszeiträume.


    Aber generell:

    Eine Anlage ausschließlich im Weltaktienmarkt stand in der Vergangenheit auch schon mal 15 Jahre nominal unter Wasser. In einem solchen Fall dauerte es dann ca. 20 Jahre bis da überhaupt eine nennenswerte Rendite stand. Daher gibt es ein gewisses Risiko, dass Du selbst nach 10 Jahren sogar nominal im Minus sein kannst. Dieses Risiko kann man minimieren, wenn man die Aktienquote senkt. Hierdurch senkt man den maximalen Rückgang und die maximale Verlustphase. Steckst Du alles in Nominalwerte kannst Du nach 10 Jahren real dennoch weniger haben, als jetzt. Kommen da nochmals 2 oder 3 Jahre hoher und unerwarteter Inflation, sind schnell 20 bis 30% der Anlage dauerhaft vernichtet.


    Am Ende ist es also das selbte Dilemma, wie immer: Wieviel und welche Risiken gehe ich ein?


    Da Du ja nur einen Pfad hast, bringen Dir Durchschnittswerte nichts, sondern Du musst schauen, mit welcher Wahrscheinlichkeit Du welches Ergebnis erzielen kannst. Es kann also sein, dass es im Durchschnitt sogar rational gesehen besser ist alles in 100% Aktien zu halten, aber dennoch nimmt die Spreizung der Vermögenswerte zu einem Stichtag halt (deutlich) zu. Das ist dann Pech oder Glück.


    Insofern bleiben nicht viele Möglichkeiten denke ich, denn alles läuft wieder auf die Level 1 Vermögensallokation hinaus.


    Du kannst schlicht Dein gesamtes liquides Vermögen so allokieren, dass es Deinem Sicherheitsbedürfnis auch unter Berücksichtigung möglicher Entnahmen entspricht. Hierbei spielt dann auch eine Rolle, wie sehr Du ggfls. bereit bist Ausgaben an die jeweilige Situation anzupassen.


    Oder Du betreibst mentale Buchführung (grundsätzlich keine gute Idee, aber für diese Zwecke meiner Meinung nach vertretbar) und denkst in Fristigkeiten. Dabei wird dann zum Beispiel alles über 20 Jahre in Aktien gesteckt und kurfristiges in GM/Tagesgeld. Im Endeffekt machst Du das ja schon, in dem Du die 30k in Zinsanlagen hälst. Hier ist dann die Frage welcher Anteil voraussichtlich wann benötigt wird.


    Je nach Fristigkeit könnte man auch mittelfristige Anlagen mit einem gewissen Aktienanteil ausstatten, wenn man so risikobereit und -tragfähig ist. Ansonten kommen für Zeiträume von 5 bis 10 Jahren Tagesgeld/Geldmarkt, aber auch Bundesanleihen und Unternehmensanleihen und vieleicht ja sogar ein gewisser Teil Aktien in Frage. Es kommt halt drauf an, welche Vola Du ertragen kannst und welchen Drowdown. Eine 50/50 Aktien/Anleihen Allokation kann halt auch im Extremfall mal um 25% einbrechen. Eine 25%ige dann halt um 12,5%. Diese Werte dienen nur der Veranschaulichung und hängen von der sonstigen Allokation ab, es geht ums Prinzip.

    Dann steht eigentlich wie immer nur die Frage im Raum, wieviel Rückgang vertrage ich. Was ist, wenn von den 30k zwischenzeitlich 12,5% "fehlen", also 3.750€ - und das ja nur am Anfang, wenn noch keine Zinsen/Kursgewinne drauf sind. Oder dürfen da auch mal 20% fehlen, oder eher nichts.


    Am Ende wird aber alles auf eine gewisse Gesamtallokation Deines liquiden Vermögens hinauslaufen, ob in mittelfristig und langfristig aufgeteilt oder nicht. Diese kann man ja auch nicht mit statischen Anteilen (also z.B. 70% Aktien / 30% schwankungsarm ("sicher"))

    sondern auch mit 30 oder 40k Anleihen/schwankungsarm/"sicher" und Rest Aktien aufsetzen, also eine safe floor Allokation. Also rein rational würdest Du mit einer entsprechenden Allokationsanpassung schon zum Ziel kommen.


    Der Vorteil einer Allokation mit festen relativen Anteilen hat charmante Vorteile: Da die Assetklassen unterschiedlich koorrelieren/ sich in unterschiedlichen Marktphasen unterschiedlich entwickeln sinkt die Vola stärker, als es dem Anteil des Sicherheitsbaustein entspricht. Auch begrenzt Du bei positiven Nominalzinsen im Sicherheitsteil die Rückgänge stärker, als die Gewinne steigt. Dazu kannst Du antizyklisch handeln, wenn Du bei starken Abweichungen der Gewichtung rebalanced. Insgesamt wirst Du also ein besseres Rendite/Risiko.


    Es liegt an Dir, entweder:

    Risiko und an die Märkte glauben und die 30k einfach in den Pott werfen

    Gesamtallokation anpassen und die 30k da reinschieben

    Fristigkeitstöpfe aufsetzen und die mittlere Frist so allokieren, dass Rendite und Risiko für Dich passen.

  • Kurzlaufende Geldmarktinstrumente würde ich bevorzugen.


    Hier findest du einige:


    https://www.finanztip.de/investmentfonds/geldmarktfonds/

    Ist das aber keine Zinsspekulation? Du gehst bei diesem Vorschlag ja davon aus, dass die Zinsen am kurzen Ende auch künftig höher sein werden als am langen. Das ist aber ja nicht die Regel, oder?


    Bei einer Fristigkeit von 10 Jahren würde ich mich anders aufstellen...

  • Wie würdet ihr Geld, das man spart, um später Renovierungen am Haus, Reparaturen, evtl. Autokauf, usw. also sozusagen Instandhaltungsrücklagen anlegen?

    Wie das andere Geld auch. Ich halte nichts von mentaler Buchhaltung.


    Wenn ich ein Vermögen von meinetwegen 100.000 € habe, lege ich das so an, wie ich es nach meiner Vorstellung für ein derartiges Vermögen für richtig halte und teile das nicht in Häppchen ein. Und wenn ich davon dann etwas brauche, dann nehme ich es vom großen Haufen, egal ob ich davon nun einen neuen Heizkessel bezahlen muß oder ein neues Auto kaufen oder davon in Urlaub fahren will.


    Du bist offensichtlich Sicherheitssparer und suchst nun die Bestätigung der Gruppe für Deinen Weg. Ich bin aber halt kein Sicherheitssparer.

  • Wie das andere Geld auch. Ich halte nichts von mentaler Buchhaltung.


    Wenn ich ein Vermögen von meinetwegen 100.000 € habe, lege ich das so an, wie ich es nach meiner Vorstellung für ein derartiges Vermögen für richtig halte und teile das nicht in Häppchen ein. Und wenn ich davon dann etwas brauche, dann nehme ich es vom großen Haufen, egal ob ich davon nun einen neuen Heizkessel bezahlen muß oder ein neues Auto kaufen oder davon in Urlaub fahren will.


    Du bist offensichtlich Sicherheitssparer und suchst nun die Bestätigung der Gruppe für Deinen Weg. Ich bin aber halt kein Sicherheitssparer.

    Ich handhabe das genau so, wie Du. Etwas Liquidität sofort verfügbar auf Giro und TaGe, der Rest in "meiner" AssetAllokation. Da kommt alles rein, was ich nicht kurzfristig benötige und da geht alles raus, was muss. Und ja, mentale Buchführung ist grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. Aber: Wir sind alle nur Menschen, uns fehlt nicht nur der Sinn für exponentielles Wachstum, sondern für Geld im Allgemeinen. Mentale Buchführung kann ordentliche Anlegerschäden verursachen, aber eine gewisse Struktur kann Menschen helfen ihre Finanzen besser zu überblicken und eine feste Struktur hat disziplinierende Effekte.


    Am Ende läuft es auch fast auf das gleiche raus. Wenn ich absehbar gewisse Beträge benötige (2-10 Jahre) und mir diese Beträge in den mittelfristigen Teil packe und alles weitere in den langfristigen für viel später, ergibt sich daraus eine Gesamtallokation. Diese ist nur nicht relativ fixiert. Im Laufe der Zeit wird sich der Aktienteil erhöhen. Mental kann eine solche Strategie durchaus positiv sein und sie verhindert, dass man den Überblick verliert. Ob ich mein Portfolio also in relativen Verhältnissen oder mit einem safe asset floor allokiere ist doch eine rein persönliche Sache, oder nicht. Sicherheitssparer oder nicht.


    Natürlich macht es keinen Sinn, das Weihnachsgeld in Lotto zu stecken und vom regulären Einkommen solide zu sparen. Es macht auch keinen Sinn mit einem Gewinn zu spekulieren, während man das restliche Vermögen solide anlegt. Natürlich sollte man sein Vermögen ganzheitlich betrachten und alle Einnahmen gleich bewerten. Alles andere sind typische Fehler der mentalen Buchführung die ordentlich ins Auge gehen können. Seine Assetallokation nach Fristigkeiten statt nach festen relativen Anteilen vorzunehmen, zähle ich jetzt nicht zu den größten Risiken mentaler Buchführung.


    Aber Tagesgeld oder Geldmarkt allleinig für eine Frist von 10 Jahren wäre nix für mich.

  • Auch wenn man mir wahrscheinlich jetzt wieder erzählen wird, wie unsinnig meine Betrachtung ist und wie viel Geld ich liegen lasse - ich erzähle einfach was ich mir für meine Situation ausgedacht habe:


    Haus aus den 1960ern ist vorhanden - Dach, Fassade, ein Badezimmer noch im Original vorhanden.

    Die Statistik sagt, ein Dach hält ca 40 - 50 Jahre, Fenster ca. 30, Bad ca. 20 (wobei man hier eher "schieben" kann als eine Heizung) neue Fassaden auf Isolierung nur noch 15 Jahre. Das, so habe ich es mir erklären lassen liege an den mit der Isolierung verbundenen anderen Anforderungen an den Putz.


    Es gibt Durchschnittswerte, was so ungefähr pro Gewerk der Quadratmeter kostet.


    Als wir uns entschieden haben in dem Haus zu bleiben, haben wir uns damit auch entschieden, Geld für die Instandhaltung aufzubringen

    Mit dem Alter des Hauses und dem Wissen, was wann gemacht wurde, ist es zumindest mir klar, dass das Dach uns keine 25 Jahre schenken wird, um "auf der sicheren Seite" MSCI World - Anlage zu sein.

    Weil wir schon an konkreten Sanierungsplänen sind liegt aktuell ein guter Anteil unseres Geldes in Tagesgeld und Geldmarktfonds.

    Wenn wir mit der Sanierung fertig sind und wissen, dass die Finanzierung läuft, gucken wir, ob wir was übrig haben, um es langfristig anzulegen. Der Verkauf von Aktienfondsanteilen ist derzeit nicht geplant, aber auch nicht gänzlich ausgeschlossen.


    Ohne konkreten Plan bzw. Sanierungsewartung hätte ich das Geld aber in Aktienfonds....


    Grüße,

    DerDenker

  • Wenn du schon planst ist das ja was Anderes.


    Und von den Durchschnittswerten halte ich auch wenig. Mein Haus ist mittlerweile 32 Jahre alt. Es wurde noch garnichts gemacht. Also noch die ersten Bäder, erste Küche, erste Fenster usw

    Und ich habe auch nicht vor da die nächsten 10 Jahre was dran zu ändern. Diese Dinge neu zu machen ist für mich eher „Luxus“. Definitiv nichts was MUSS oder was plötzlich kommt.

  • Deswegen: Es kommt auf die Fristigkeit an, also wann muss welcher Betrag zur Verfügung stehen und welcher Betrag wird für Notfälle liquide benötigt. Daraus ergibt sich meiner Meinung nach die Anlage. Wenn in 3 Jahren ein ein konkreter Betrag benötigt wird gehört der halt nicht in Aktien, könnte aber gut in Festgeld oder Staatsanleihen gehen. Wir Geld erst in 10 Jahren benötigt wäre vieleicht - je nach eigenem Gusto - eine Allokation 50% Aktien, 25% Staatsanleigen oder Geldmarkt und 25% Unternehmensanleihen denkbar. Usw.


    Einige hier sehen darin "mentale Buchführung", ich denke aber es ist ein simples Werkzeug seine Finanzen zu strukturieren ohne den Überblick zu verlieren. Theoretisch kann man auch die mittlere Fistigkeit nehmen und alles entsprechend allokieren. Es hängt auch daran, wie groß das Gesamtvermögen im Verhältnis zu den mittelfristigen Ausgaben ist. Dann kann man ggfls. auch eine Gesamtallokation wählen die den eigenen Wünschen entspricht.


    Ich habe kein Eigenheim und bei mir fließt alles, was nicht kurzfristig benötigt wird ins Anlagevermögen, welches eine feste Allokation besitzt. Wenn mal was ist, muss ich da halt ran. Wenn der Markt am Boden ist, muss ich die Ausgabe schieben oder schlicht in den sauren Apfel beißen und einen Teil zu günstigen Kursen liquidieren.


    Das muss jeder für sich entscheiden. Bei einem Anlagehorizont von 10 Jahren, würde ich auf produktive Sachwerte nicht verzichten, sei es eine Aktienquote von 25%, 50% oder auch mehr, je nach persönlichem Empfinden. Nur nominal wäre mir da zu riskant (unerwartete Inflation...).