Welche Geldanlage mit Anfang 60 als Alternative zu privaten Versicherungen und DRV?

  • Hallo,

    ich bin seit ein paar Monaten Rente und erhalte eine staatliche Rente, die die laufenden Ausgaben kaum deckt. Allerdings erziele ich durch eine freiberufliche Tätigkeit regelmäßig Einkommen, das die staatliche Rente bei Weitem übersteigt. Bisher war meine Überlegung, einen großen Teil davon in die Rentenversicherung einzuzahlen. Das ist bei mir etwa noch 60 Monate lang möglich.

    Nachteil: Das würde sich nur auszahlen, wenn a) ich ziemlich alt werde b) die staatliche Rente auch in Zukunft entsprechend dem Lohn steigt und c) ich nicht kurzfristig viel Geld brauche, z.B. weil der Arzt sagt, ich habe nicht mehr lange zu leben.

    Die privat angebotenen Rentenversicherungsprodukte gefallen mir durch die Bank weg nicht. Deren Rendite ist nach meinen Berechnungen nicht größer als bei Einzahlungen in die DRV.

    Welche Anlagealternativen gäbe es darüber hinaus? ETFs, in die ich eine größere Einmaleinzahlung und dann nach Verfügbarkeit weitere Geldbeträge einzahle? Ich kann nicht garantieren, dass ich die 15 Jahre lang nicht anfassen möchte. Gibt es gute Auszahlungsfonds? Und: Gibt es gar steuerbefreiende ETFs?

  • Du kannst natürlich in gute, auf Dividenden ausschüttende ETF setzten.

    Du kannst sie sie so kombinieren, dass du jeden Monat eine Zahlung erhältst.


    Zudem sparst du durch das 70 -Prozent-Privileg der ETF mit über 51 Prozent Aktienquote noch ordentlich Steuern.

  • Neuer Thread zum alten Thema?

    Mein "altes" Thema hatte ich ja unter einem anderen Blickwinkel formuliert. Nun rücke ich von den damaligen Zielen und geplanten Strategien etwas ab und möchte neu entscheiden. Dafür suche ich Entscheidungshilfen in Form von Hinweisen und Argumenten. Ich hoffe, ich konnte die Frage beantworten.

  • Du kannst natürlich in gute, auf Dividenden ausschüttende ETF setzten.

    Du kannst sie sie so kombinieren, dass du jeden Monat eine Zahlung erhältst.


    Zudem sparst du durch das 70 -Prozent-Privileg der ETF mit über 51 Prozent Aktienquote noch ordentlich Steuern.

    Ja, Dividenden-ETFs scheinen naheliegend zu sein. Ich besitze aber auch schon einen Einzelaktienposten eines Unternehmens, das immer ordentlich Dividenden ausschüttete. Aber eben nur ein Einzelposten, kein Fonds (keine Angst: nicht Automobilbranche).

    Vom "70-Prozent-Privileg der ETF mit 51+%-Aktienquote" höre ich zum ersten Mal.


    Der Aspekt des Steuernsparens wäre mir schon wichtig ...

  • Der Aspekt des Steuernsparens wäre mir schon wichtig ...

    Du bist völlig fixiert auf diesen Aspekt.


    Ich darf Dich an Deinen anderen Thread erinnern, in dem es für Dich keinerlei Alternative dazu gab, Deinen Verdienst in die Deutsche Rentenversicherung zu stecken, weil das angeblich steuerbefreiend sei. Dabei stimmt das noch nicht einmal: Du zahlst "steuerbefreiend" ein und mußt dann die Auszahlungen versteuern.


    Jetzt stellst Du diesen Aspekt wiederum in den Mittelpunkt Deines Denkens.


    Ich gieße Dir gleich Wasser in den Wein: Es trifft zwar zu, daß Du die offen kommunizierten Erträge eines Aktien-ETFs nur zu 70% versteuerst. Dabei übersehen die Leute aber die Vorversteuerung der enthaltenen Dividenden auf Unternehmensebene (ggf. im Ausland). Wenn Du diesen Effekt mit einbeziehst, bleibt nur noch ein minimaler Steuervorteil gegenüber etwa einer Zinsanlage übrig.


    Und noch eins: Du versteuerst erstmal Dein Einkommen, wie sich das gehört. Was übrig bleibt, magst Du in einen ETF stecken - also vom Nettobetrag Deines Einkommens. Die Erträge der Geldanlage versteuerst Du dann wieder (zu etwa 25 %). Vermutlich dürfte für Dich eine Günstigerprüfung vorteilhaft sein, mit der Du die Kapitaleinkünfte normal versteuerst und dabei bei geringem Einkommen unterhalb der genannten 25 % bleibst.

  • Hallo zusammen,

    ja, die Steuer.

    Ich kann es gut verstehen, dass einem das wichtig ist.

    Sich, das Thema mal anzusehen ist sicher richtig.

    Doch dann Schluss damit.

    Ein Welt ETF ist zu passend - auch bezüglich eines Auszahlungsplanes.

    (15 Jahre liegen lasse, irgendwas ist immer).

    Es gibt auch ein gutes Video von Finanztip: Geldanlage mit 60.

    LG

  • Halte dich doch einfach an die zehn Gebote hier.


    Die zehn Gebote stehen auf zwei Steintafeln.


    Bespare immer einen Welt-ETF, sonst nix


    Egal was passiert, spare immer weiter.


    Lies das Buch von Walz.


    Mache dir keine Gedanken über die weltweiten Aktienmärkte.


    Nimm immer thesaurierende ETF


    Nach 10 Jahren wechselst du den ETF


    Wenn du Aktien hast, verkaufe sie


    Glaube an Kommer, aber kaufe nicht seine ETF

  • Wenn etwas gebraucht wird, wird etwas verkauft.

    Das wäre plausibel, wenn ich (seit gut 7 Monaten Rentner) eine auskömmliche Rente hätte, die alle laufenden Kosten locker abdeckt. Das ist nicht der Fall. JETZT in einen Auszahlungsfonds zu investieren, bietet sich aber auch nicht wirklich an, weil kein allzugroßes Vermögen verfügbar ist.

    Zahlte ich das Einkommen, das ich durch meine freiberufliche Arbeit neben der Rente jetzt erübrigen kann, in die DRV ein, hätte ich in 5 Jahren, wenn ich 67 bin, eine ausreichende Rente – sofern die zukünftigen Bundesregierungen die jährlichen Rentenerhöhungen nicht einstellen.

    Auch die vielen, zum Teil heftigen Einwände gegen meine Steuersparwünsche leuchten mir in der Praxis nicht wirklich ein:

    Wenn ich jetzt 10.000 EUR für das Jahr 2024 an die DRV überweise, berechnet mir das Finanzamt für das Jahr 2024 null Euro Steuern (auf mein Gesamteinkommen). Lege ich die 10.000 EUR Einkommensüberschuss jedoch bspw. in einen Fonds an, ergibt der Steuerbescheid eine Steuernachzahlung von vielleicht 2.500 EUR jährlich. Das mit 5 Jahren multipliziert sind 12.500 EUR, die ich in den nächsten 5 Jahren z.B. in meine staatliche Rente investieren könnte.

    Zwar ist es richtig, dass von meinen staatlichen Rentenzahlungen Sozialversicherungsbeiträge und Steuern abgezogen werden. Aber doch nur in kleinen, monatlichen Stückelungen. Aber auch als Rentner habe ich doch später noch die Möglichkeit, sofern ich freiberuflich tätig bleibe, die Steuerlast durch steuermindernde Ausgaben zu reduzieren. Und die Rentenzahlungen steigen jedes Jahr entsprechend dem durchschnittlichen Lohnzuwachs, jedenfalls solange die Politik nichts ändert. Wenn dann irgendwann mit 85 der Zeitpunkt kommt, wo die gesamten auf die Rentenzahlungen gezahlten Steuern meine Steuerersparnis in den Jahren 2024 bis 2028 übersteigen, wird mich das in dem Alter doch nicht mehr kratzen.

    Fazit:
    Ich bin nicht Max Mustermann. Statistiken, Studien, Umfragen, Durchschnittswerte sind schön und gut, haben jedoch nullkommanichts mit meiner individuellen Biografie zu tun. 8)

  • !!! Nicht vollständig !!!

    Da sind nur 8 Gebote gelistet. :saint:

  • ... dann ist also Ihre Frage beantwortet

    wenn ich Sie richtig verstanden habe ...

    Naja, es sei denn, jemand hat noch einen 100%igen Geheimtipp, den sonst niemand kennt, und der alle denkbaren Probleme löst :)

  • Zahlte ich das Einkommen, das ich durch meine freiberufliche Arbeit neben der Rente jetzt erübrigen kann, in die DRV ein, hätte ich in 5 Jahren, wenn ich 67 bin, eine ausreichende Rente – sofern die zukünftigen Bundesregierungen die jährlichen Rentenerhöhungen nicht einstellen.

    Dir fehlen für eine auskömmliche Rente also ganze 400€ Brutto heutiger Kaufkraft (5 Jahre * 2 RP * 39,32€ aktueller Wert eines RP). Dass ein RP heute gut 8400€ kostet und Du mit den genannte 10000€ im Jahr 2024 gerade mal 1,2 RP erhälst (und ab 2025 noch weniger) kommt noch dazu. Macht also eher eine Rentenlücke von 235€ Brutto nach heutiger Kaufkraft.


    Mehr wie 2 RP pro Jahr (nicht pro Monat) kann man zumindest auf normalem Weg nicht erzielen, u.U. durch Nachkauf von RP, aber dafür muss das Geld für die zu kaufenden RP schon vorhanden sein und nicht aus dem aktuellen Einkommen erzielt werden. Dann müsstest Du im Jahr des Kaufes aber auch diesen Gesamtbetrag steuerlich geltend machen können, damit Deine Rechnung aufgeht.


    Wenn es um einen solchen Kläckerbetrag (sorry, ist nicht abwertend gemeint, ich setze das nur ins Verhältnis zu meinen Ausgaben bzw. zu dem, wie ich die 7500€ Netto im Jahr investieren würde) geht, dann mag das Für Dich die beste Lösung sein. Du hast das ja alles für den wichtigsten aller Punkte (die Steuer) durchgerechnet, der von dir genannte Punkt "kurzfristig viel Geld brauche" ist eher zehntrangig in der ganzen Betrachtung.


    Wenn dann irgendwann mit 85 der Zeitpunkt kommt, wo die gesamten auf die Rentenzahlungen gezahlten Steuern meine Steuerersparnis in den Jahren 2024 bis 2028 übersteigen, wird mich das in dem Alter doch nicht mehr kratzen.

    Damit ist Deine Entscheidung doch schon gefallen. Die Gefahr (Deine Einschätzung), dass die GRV in der heutigen Form und für Dich relevanten Höhe ist über die nächsten 25+ Jahre u.U. weniger steigt wie spekuliert ist bedeutend geringer wie die Gefahr, in den 25+ Jahren mit einer privaten Anlage und dem Aufwand der selbstorganisierten Entnahme mehr wie die Steuerersparnis wieder rauszuholen.


    haben jedoch nullkommanichts mit meiner individuellen Biografie zu tun.

    So ist es, weshalb dir hier auch niemand passende Tips geben kann, weil nur Du Deine Situation und deren Bewertung kennst. Ob Deine Rechnungen und Spekulationen aufgehen, wirst Du erst in 20+ Jahren wissen.


    Ich weiss, dass ich mit dem Betrag aus meiner privaten Rentenversicherung anders vorgehen werde, wenn Deine Grundannahme (die GRV wird mind. in den nächsten 10 Jahren nicht massiv gekürzt) stimmen sollte. Und das auch, wenn der (recht gute) Rentenfaktor der Altversicherung bleiben sollte.