Pflegezusatzversicherung Beitragserhöhung - Sinn und Unsinn

  • Hallo zusammen,


    ich bitte hier mal um Eure Meinungen.


    Ich, Jahrgang 1987, habe Ende 2022 eine Pflegezusatzversicherung abgeschlossen, welche ausschließlich die stationäre Pflege umfasst. Vor dem Abschluss hatte ich natürlich einen Versicherungsvergleich (Preis & Leistungen) durchgeführt.


    Vor einer Woche, nach ziemlich genau zwei Jahren, teilt mir die Versicherung mit, dass sich mein Beitrag um satte 26% erhöht.


    Man müsse aus gesetzlichen Gründen jedes Jahr den Beitrag überprüfen und bei mehr als 5% Abweichung entsprechend handeln. Dabei habe sich beitragserhöhend ausgewirkt, dass es eine starke Zunahme der Pflegefälle gegenüber den erwarteten Pflegefällen im ambulanten Bereich in den Pflegegraden 1, 2 und 3 gegeben habe...


    Mir war natürlich klar, dass der Beitrag keine 40 Jahre stabil bleibt, aber 26% nach nur zwei Jahren finde ich eine erschreckend krasse Beitragserhöhung.


    Ich stehe nun vor der Wahl:

    1. Akzeptieren.

    2. Kündigen und Wechseln.

    3. Kündigen und keine Neuversicherung.


    zu 1) Muss ich jetzt alle zwei Jahre mit einer Steigerung von 26% rechnen? Die Pflegekosten explodieren ja ohnehin.

    zu 2) Natürlich kann ich jetzt wieder die Beiträge anderer Versicherer vergleichen, aber da diese auch alle paar Jahre den Beitrag anheben können, ist die Frage, ob dies überhaupt nützlich ist. Zumal es sich hier nicht um eine "normale" Versicherung (z. B. wie Hausratversicherung) handelt, sondern die bereits eingezahlten Beiträge bei der bisherigen Versicherung dann verbrannt wären und die neue Versicherung mein späteres Eintrittsalter dann wieder beitragssteigernd berücksichtigen würde.

    zu 3) Macht der Mist unter diesen Umständen überhaupt Sinn? Oder sollte ich die Beiträge besser in einen ETF stecken? Zumal der versicherte Betrag die heutigen Kosten der stationären Pflege natürlich auch bei Weitem nicht vollständig abdeckt.


    Danke.

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • zu 3) Macht der Mist unter diesen Umständen überhaupt Sinn? Oder sollte ich die Beiträge besser in einen ETF stecken? Zumal der versicherte Betrag die heutigen Kosten der stationären Pflege natürlich auch bei Weitem nicht vollständig abdeckt.

    Moin Triple-J , willkommen im Forum.


    Wenn du diese Versicherung jetzt schon als Mist bezeichnest willst du diese dann noch wirklich über 2 Jahrzehnte besparen?


    Musst du dir ausrechnen und dann entscheiden ob du das Risiko der Pflegebedürftigkeit wirklich absichern möchtest oder ob dir ein ordentliches ETF-Depot im Alter auch die Pflege bezahlen könnte. Solltest du nicht Pflegebedürftig werden hast du zumindest freies Vermögen, aber einige Menschen können damit nicht umgehen und kaufen sich davon Quatsch. Dann ist natürlich nichts mehr für die Pflege da......


    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen .

  • zu 3) Macht der Mist unter diesen Umständen überhaupt Sinn? Oder sollte ich die Beiträge besser in einen ETF stecken? Zumal der versicherte Betrag die heutigen Kosten der stationären Pflege natürlich auch bei Weitem nicht vollständig abdeckt.

    Das mache ich.

  • Wenn du diese Versicherung jetzt schon als Mist bezeichnest willst du diese dann noch wirklich über 2 Jahrzehnte besparen?


    In 2 Jahrzehnten wäre ich 57. :) Es dürfte also ein noch längerer Zeitraum sein.


    Musst du dir ausrechnen und dann entscheiden ob du das Risiko der Pflegebedürftigkeit wirklich absichern möchtest oder ob dir ein ordentliches ETF-Depot im Alter auch die Pflege bezahlen könnte. Solltest du nicht Pflegebedürftig werden hast du zumindest freies Vermögen, aber einige Menschen können damit nicht umgehen und kaufen sich davon Quatsch. Dann ist natürlich nichts mehr für die Pflege da......


    So wie sich die Pflegekosten mittlerweile entwickeln, ist ohnehin fraglich, ob eine Vorsorge (ob nun in Form einer Pflegezusatzversicherung oder ein ETF-Depot) am Ende auch nur annähernd ausreicht. Und diejenigen, die sich "Quatsch kaufen" und sich die Pflege dann nicht mehr leisten können, bekommen es - Stand heute - vom Staat finanziert.

  • Um welche Beträge in Euro geht es denn bei den 26%?


    Ich habe selbst seit 2007 eine Pflegetagegeldversicherung, deren Beitrag ebenfalls (in mehreren Wellen) sehr stark angestiegen ist und heute ein Mehrfaches des Ursprungsbeitrages beträgt. Maßgebliche Gründe waren neben den gestiegenen Leistungen und der längeren Lebenserwartung v.a. die niedrigeren Zinsen.


    Ich habe die Versicherung trotzdem behalten, u.a. weil ich mir die Beiträge weiterhin leisten kann und ich bei meiner Mutter seit drei Jahren regelmäßig die horrenden Rechnungen des Pflegeheims sehe (Pflegegrad 5) sowie der begleitenden Ergotherapie, Physiotherapie sowie individueller Betreuung (insgesamt fünfstellig pro Monat).


    Und diejenigen, die sich (...) die Pflege dann nicht mehr leisten können, bekommen es - Stand heute - vom Staat finanziert.

    Das stimmt nur für Pflege auf Sozialhilfeniveau. Ich glaube nicht, dass ich das für mich, meinen Partner oder meine Eltern wünschen würde.


    Das Pflegeheim meiner Mutter ist eher wie ein gehobenes gutbürgerliches Hotel mit Küche auf Restaurantniveau und einem Personalschlüssel, der auch eine persönliche(re) Betreuung zulässt als gesetzlich vorgeschrieben. Wenn es einem so schlecht geht, dass man auf Pflege angewiesen ist, ist das zentral für die verbleibende Lebensqualität.


    Insofern meine Frage - kannst Du Dir den Beitrag langfristig leisten und wie möchtest Du im Fall des Falles gepflegt werden, auf Holzklasseniveau im Mehrbettzimmer mit Krankenhausessen oder evtl. besser?

  • Um welche Beträge in Euro geht es denn bei den 26%?


    Der neue Betrag läge jetzt bei knapp 22€ monatlich.


    Nichts, was ich mir nicht leisten könnte. Nur in Anbetracht eines Preissprungs von 26% nach nur 2 Jahren hat sich mir schon die Frage gestellt, ob das ggfls. so weitergeht und wenn ja, ob es sinnvoll ist oder z. B. ein ETF die bessere Wahl ist. Wenn kündigen, dann jetzt. Wenn die Versicherung einmal so lange läuft, wie seit 2007 bei Dir, dann macht eine Kündigung aufgrund der vielen eingezahlten Beiträge trotz starker Erhöhungen natürlich kaum noch Sinn.


    ...und ich bei meiner Mutter seit drei Jahren regelmäßig die horrenden Rechnungen des Pflegeheims sehe (Pflegegrad 5) sowie der begleitenden Ergotherapie, Physiotherapie sowie individueller Betreuung (insgesamt fünfstellig pro Monat).


    Versichert ist in meinem Fall nur die stationäre Pflege. In allen Pflegegraden sind 2.000€ monatlich versichert (alle drei Jahre Anpassung um 5%). Das ist ja der nächste Punkt: Wie weit kommt man mit den 2.000€ zzgl. der eher geringen Anpassung zukünftig überhaupt noch bei den tatsächlichen Pflegekosten?


    Das Pflegeheim meiner Mutter ist eher wie ein gehobenes gutbürgerliches Hotel mit Küche auf Restaurantniveau und einem Personalschlüssel, der auch eine persönliche(re) Betreuung zulässt als gesetzlich vorgeschrieben. Wenn es einem so schlecht geht, dass man auf Pflege angewiesen ist, ist das zentral für die verbleibende Lebensqualität.


    Das dürfte aber auch eher Glückssache sein. Bei meinem Onkel mitsamt Frau machen wir in Bezug auf das dortige Pflegeheim doch sehr durchwachsene Erfahrungen. Freundlich formuliert.

  • Der neue Betrag läge jetzt bei knapp 22€ monatlich. (...)


    Versichert ist in meinem Fall nur die stationäre Pflege. In allen Pflegegraden sind 2.000€ monatlich versichert (alle drei Jahre Anpassung um 5%). Das ist ja der nächste Punkt: Wie weit kommt man mit den 2.000€ zzgl. der eher geringen Anpassung zukünftig überhaupt noch bei den tatsächlichen Pflegekosten?

    Das ist doch geradezu ein Schnäppchen! Für 2.000 EUR habe ich bereits 2007 über 30 EUR monatlich gezahlt, wobei in der geringsten Pflegestufe damals nur 800 EUR gezahlt worden wären. Bist Du Dir sicher, dass Dein Tarif auch Altersrückstellungen aufbaut?


    2.000 EUR ist besser als nichts, im höchsten Pflegegrad ist es etwa eine Verdoppelung der gesetzlichen Leistung, in den niedrigeren Pflegegraden ein Zigfaches. Das kann schon eine deutliche Entlastung sein und je nach erwarteter Rentenhöhe und Vermögen im Alter die Lücke füllen. Mehr ist natürlich immer mehr, s.o. (fünfstellige Kosten im Extremfall p.M.).


    Nichts, was ich mir nicht leisten könnte. Nur in Anbetracht eines Preissprungs von 26% nach nur 2 Jahren hat sich mir schon die Frage gestellt, ob das ggfls. so weitergeht und wenn ja, ob es sinnvoll ist oder z. B. ein ETF die bessere Wahl ist.

    Ein ETF ist ein ETF. Das kann man nicht mit einer Versicherung vergleichen. Die Beiträge für die Versicherung sind weg, aber falls man sie brauchen sollte, ist sie plötzlich da. Beim ETF ist es genau umgekehrt. ;)


    Das dürfte aber auch eher Glückssache sein. Bei meinem Onkel mitsamt Frau machen wir in Bezug auf das dortige Pflegeheim doch sehr durchwachsene Erfahrungen. Freundlich formuliert.

    Es gibt riesige Unterschiede bei Pflegeheimen - bei der Qualität und auch den Kosten. Von der simplen "Altersherberge" mit Krankenhauskost und Mehrbettzimmern bis zur 5*-Residenz.

  • Nimm doch mal ein realistisches Beispiel, das ich hier im Großraum Stuttgart in einem ordentlichen Pflegeheim so verifizieren konnte.

    Die Daten stehen alle im Internet.


    Der Witz ist, dass es ab Pflegestufe völlig zwei völlig egal ist. Du zahlst immer den Betrag, der sich nach der Verweildauer in der Anstalt bemisst.

    Die ersten zwölf Monate, die nächsten zwölf Monate. Bis dann nach 48 Monaten, die Endstufe nach unten erreicht ist.

    Wenn du über ein Jahr zum Beispiel in diesem Heim bist, zahlst du im Monat komplett für alles 3060 Euro. Das Heim wurde 2005 erbaut, würdest du ihn neu erbauten Heim nebenan von 2021 leben müsstest du 600 € im Monat mehr bezahlen.


    Aber Achtung: bei diesen 3060 ist natürlich die staatliche Pflegeversicherung bereits komplett abgezogen.

    Diese wird nämlich direkt zwischen Heim und Pflegeversicherung gezahlt.

    Nach insgesamt vier Jahren Verweildauer zahlst du aktuell in dem Heim etwa 2100 € im Monat.


    Und jetzt überleg doch mal: wem nützt denn eine private Pflegeversicherung als Zusatzversicherung? Im Prinzip nur den Erben oder dem Staat.


    Warum? Ganz einfach, weil die Differenz zwischen Monatseinkommen und Zahlbetrag entweder aus dem Vermögen oder vom Staat gezahlt werden muss.

  • Und jetzt überleg doch mal: wem nützt denn eine private Pflegeversicherung als Zusatzversicherung? Im Prinzip nur den Erben oder dem Staat.

    Ist das nicht etwas zu kurz gedacht? Zumindest wenn es - abseits von diesem speziellen Fall - um häusliche Pflege geht und darum, dass der betreffende drei- oder vierstellige Betrag jeden Monat deiner indirekt, also finanziell mitbetroffenen Frau das Leben schon etwas erleichtern kann?


    Etwa in Form von zusätzlich über die Kassenleistung hinaus finanzierten Pflegeeinsätzen,

    was dann nicht aus der Doppelrente extra bezahlt werden muss.


    Klar, wenn ich niemanden mehr habe und im Dauerdämmerschlaf im Pflegeheim liege, kann es mir vielleicht egal sein, aber noch ist es nicht soweit. Und zum Glück: Bei weitem noch nicht. ;)

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Der Witz ist, dass es ab Pflegestufe völlig zwei völlig egal ist. Du zahlst immer den Betrag, der sich nach der Verweildauer in der Anstalt bemisst.

    (...)

    Wenn du über ein Jahr zum Beispiel in diesem Heim bist, zahlst du im Monat komplett für alles 3060 Euro. Das Heim wurde 2005 erbaut, würdest du ihn neu erbauten Heim nebenan von 2021 leben müsstest du 600 € im Monat mehr bezahlen.

    Ich kenne dieses Stuttgarter Heim nicht, aber realistischerweise hätten wir unsere Mutter dort nicht untergebracht, denn das erscheint mir für Stuttgart zu billig.


    In Hamburg zahlen wir für unsere Mutter nach Abzug der Pflegeversicherung mehr als das Doppelte (knapp 8.000 EUR p.M.). Sie lebt schon drei Jahre dort. Hinzu kommen noch monatlich rund 1.500 EUR für zusätzliche private Physiotherapie und Ergotherapie (die Krankenkasse würde nur 2x pro Woche zahlen) sowie weitere rund 1.000 EUR monatlich für eine Seniorenbetreuerin, die sie an den Tagen besucht, an denen weder unser Vater noch eines der Kinder kommen kann. Diese Betreuerin fährt sie zB im Rollstuhl in den benachbarten Park, nimmt sie zu Konzerten, füttert sie oder liest ihr vor.


    Und jetzt überleg doch mal: wem nützt denn eine private Pflegeversicherung als Zusatzversicherung? Im Prinzip nur den Erben oder dem Staat.


    Warum? Ganz einfach, weil die Differenz zwischen Monatseinkommen und Zahlbetrag entweder aus dem Vermögen oder vom Staat gezahlt werden muss.


    Nichts von dem, was meine Mutter bekommt, würde das Sozialamt übernehmen. Im Sozialhilfefall müsste sie schlicht in ein völlig anderes, billigeres Heim mit schlechterer Betreuung (Massenabfertigung im Minutentakt), viel schlechterem Essen, evtl. sogar Fremde im gleichen Zimmer etc.


    Physio- und Ergotherapie würden auch auf das absolute Minimum beschränkt (zum Sterben zuviel, zum Leben zu wenig).


    Ich sehe, anders als Du, dass eine bessere Pflege vor allem der pflegebedürftigen Person und ihrer persönlichen Lebensqualität zugute kommt.

  • In Hamburg zahlen wir für unsere Mutter nach Abzug der Pflegeversicherung mehr als das Doppelte (knapp 8.000 EUR p.M.). Sie lebt schon drei Jahre dort. Hinzu kommen noch monatlich rund 1.500 EUR für zusätzliche private Physiotherapie und Ergotherapie (die Krankenkasse würde nur 2x pro Woche zahlen) sowie weitere rund 1.000 EUR monatlich für eine Seniorenbetreuerin, die sie an den Tagen besucht, an denen weder unser Vater noch eines der Kinder kommen kann. Diese Betreuerin fährt sie zB im Rollstuhl in den benachbarten Park, nimmt sie zu Konzerten, füttert sie oder liest ihr vor.

    Etwa 126 T€/a - und der Vater muß nebenher ja auch noch leben (und braucht dafür Geld).


    Das können sich vermutlich nur wenige leisten, und die Pflegezusatzversicherung, die das abdeckt, mag nicht so ganz billig (gewesen) sein.

  • Wenn man diese Beträge hört - ganz sauber sind die Heimbetreiber doch nicht, oder?


    Schon steinalt, aber im Kern steckt viel Wahres:


    " I c h will n i e ins A l t e n h e i m "


    Wenn ich einmal in später Zukunft alt und klapprig bin, werde ich bestimmt nicht in ein Altersheim gehen, sondern auf ein Kreuzfahrtschiff.

    Die Gründe dafür hat mir Ullallalla Schmidt geliefert:

    Die durchschnittlichen Kosten für ein Altersheim betragen 200,-€ pro Tag.


    Ich habe die Reservierung für das Kreuzfahrtschiff „AIDA“ geprüft und muss für eine Langzeitreise als Rentner 135 € pro Tag zahlen !

    Nach Adam Riese bleiben mir dann noch 65 € pro Tag über. Die kann ich verwenden für:

    Trinkgelder 10 € pro Tag

    Ich habe mindestens 10 freie Mahlzeiten an Bord, wenn ich in eines der Restaurants wackele und sogar das Essen mir aufs Zimmer bringen lasse, d.h. ich kann jeden Tag der Woche mein Frühstück im Bett einnehmen.

    Die AIDA hat drei Swimming-Pools, einen Fitnessraum, freie Waschmaschinen und Trockner und sogar jeden Abend Shows.

    Es gibt auf dem Schiff kostenlos Zahnpasta, Rasierer, Seife und Shampoo.

    Das Personal behandelt mich wie einen Kunden, nicht wie einen Patienten. Für 5 € Trinkgeld lesen mir die Stewards jeden Wunsch von den Augen ab.

    Alle 8 bis 14 Tage lerne ich neue Leute kennen (und kann die nach der Zeit auch wieder vergessen).

    Fernseher defekt? Glühbirnen müssen ausgewechselt werden? Die Bettmatratze ist viel zu weich oder zu hart? Kein Problem, das Personal wechselt es kostenlos und bedankt sich für mein Verständnis.

    Frische Bettwäsche und Handtücher selbstverständlich jeden Tag, und ich muss nicht einmal nachfragen.

    Wenn ich im Altersheim hinfalle und mir die Rippen breche, komme ich in ein Krankenhaus und muss gemäß der neuen Krankenkassenreform täglich dick draufzahlen. Auf der „AIDA“ bekomme ich für den Rest der Reise eine Suite und werde vom Bordarzt kostenlos verarztet.

    Und das Beste:

    Mit der „AIDA“ kann ich nach Südamerika, Australien, Japan, Asien … wohin auch immer ich will.

    Darum sucht mich in Zukunft nicht in einem Altersheim, sondern "just ca*l shore to ship". Ich spar auf der „AIDA“ damit jeden Tag 50,-€ und muss nicht einmal für meine Beerdigung ansparen.

    Mein letzter Wunsch ist:

    Werft mich nur grade über die Reeling – kostenlos!

    RE-SOLUT Ausgabe 4/2005

  • Das Ding ist nur, dort pflegt Dich keiner.


    Keiner holt Dich aus dem Bett und setzt Dich in den Rollstuhl. Niemand bringt Dich an den Pool. Keiner füttert oder wäscht Dich, zieht Dich an oder achtet darauf, dass Du genug trinkst, Deine Medikamente bekommst oder ein Arzt Dich untersucht.


    Wenn Du das dazubuchen wolltest, bräuchtest Du deutlich sehr mehr Geld (oder eine sehr gute Versicherung, die auch auf hoher See leistet).

  • Das ist doch geradezu ein Schnäppchen! Für 2.000 EUR habe ich bereits 2007 über 30 EUR monatlich gezahlt, wobei in der geringsten Pflegestufe damals nur 800 EUR gezahlt worden wären. Bist Du Dir sicher, dass Dein Tarif auch Altersrückstellungen aufbaut?


    Vereinbart sind konkret die 2.000€ Pflegemonatsgeld bei ausschließlich stationärer Pflege in Pflegegrad 1-5 und die Versicherungsdynamik um 5% alle drei Jahre.


    Du meinst mit "Altersrückstellungen", dass der Beitrag mit steigendem Alter nicht automatisch ansteigt? Ich habe nochmal die Vertragsunterlagen durchforstet, davon kann ich nichts finden. Dieses Wort taucht dort nicht auf, auch nicht, dass automatische Beitragserhöhungen bei Erreichen eines bestimmten Alters erfolgen würden.


    Im aktuellen Schreiben bezüglich der Beitragserhöhung taucht das Wort aber auf. Dort wird mir ein Alternativangebot gemacht, dass, wenn das Pflegemonatsgeld in den Pflegestufen 1 und 2 aus dem Vertrag entfallen würde, könnte ich meinen bisherigen Beitrag in gleicher Höhe weiterführen. Dazu heißt es dann: "Durch den Entfall der Leistungen in den Pflegegraden 1 und 2, werden die darauf entfallenden Alterungsrückstellungen frei. Diese übertragen wir auf die verbleibenden Pflegegrade, was sich dort beitragsreduzierend auswirkt."

  • Ich halte eine PPV für wichtig und habe diese für alle meine Familienmitglieder abgeschlossen und das sogar mit mehr Leistung und zu einem höheren Beitrag. Das ist ein Luxus, den ich mir leisten möchte.

    Warum? Weil ich mehr als einmal gesehen habe, dass man diese Versicherung auch weit vor dem Erreichen der Lebensmitte benötigen kann... einmal davon sogar vor dem Erreichen des Schulabschlusses.

    Es ist eine Versicherung und kein Investment, oder betrachtet Ihr eine RLV, UV, BU, DDS, IZV etc. auch unter Investmentgesichtspunkten?

    Hier wird doch sonst auch immer propagiert Investment und Versicherungen klar zu trennen.

    Wer sich diese Versicherungen nicht Leisten möchte, braucht sie ja nicht abschließen.

    Einfach mal überlegen, was es für die Familie bedeutet, wenn nur eine Person schwer erkrankt oder verunfallt. Welches Geld steht dann wie lange zur Verfügung und wer kann dann noch wieviel arbeiten.


    Zum TO:

    a) Überlege Dir, ob Du Dich wirklich absichern möchtest. Wenn ja, finde ich die Leistungen zu mager, wenn Nein, dann kündige

    b) stelle auf jährliche Beitragszahlung um, das spart ein paar Euro.

  • Du meinst mit "Altersrückstellungen", dass der Beitrag mit steigendem Alter nicht automatisch ansteigt? (...)


    Im aktuellen Schreiben bezüglich der Beitragserhöhung taucht das Wort aber auf. Dort wird mir ein Alternativangebot gemacht, dass, wenn das Pflegemonatsgeld in den Pflegestufen 1 und 2 aus dem Vertrag entfallen würde, könnte ich meinen bisherigen Beitrag in gleicher Höhe weiterführen. Dazu heißt es dann: "Durch den Entfall der Leistungen in den Pflegegraden 1 und 2, werden die darauf entfallenden Alterungsrückstellungen frei. Diese übertragen wir auf die verbleibenden Pflegegrade, was sich dort beitragsreduzierend auswirkt."

    Genau das meinte ich.


    Dann baut Dein Vertrag tatsächlich sogar Altersrückstellungen auf. WIe das von dem Minibeitrag geht, ist mir zwar unklar, aber der Vertrag erscheint mir sehr sehr günstig.


    Wenn ich Du wäre, würde ich versuchen, das Pflegegeld zu erhöhen und evtl. noch auf die Pflege zu Hause auszudehnen. Denn auch diese kann sehr sehr teuer werden. Die meisten Menschen haben keine Vorstellung, wie teuer. Gerade wenn man den Umzug ins Heim so lange wie möglich vermeiden möchte.