Was muss man beachten wenn man von seinem Kapital leben möchte?

  • Hallo,


    Ich habe eine Frage an euch.

    Wenn man von seinem Kapital leben möchte, was muss man dabei beachten?


    Welche Kosten die ich aktuell nicht habe würden auf mich zu kommen, wenn ich jetzt aufhöhren würde zu arbeiten.


    Kann ich alle Ausgaben die ich aktuell habe zusammen rechnen und es kommt nix mehr dazu.

    Oder muss man, wenn man aufhört zu arbeiten noch zusätzlich etwas bezahlen?


    Muss man eine Private Krankenversicherung abschließen oder kann man in der gezetzlichen Krankenversicherung bleiben und irgendeinen Beitrag zahlen? wie läuft das dann?

  • Hallo Frankchief,


    Grundvoraussetzung, Sie müssen genügend Kapital haben. Was genügend ist, bestimmt Ihr gewünschter Lebensstandard. (Ich kenne Jemanden, der ist für ein Jahr mit 50 Euro im Monat ausgekommen – wirklich.)


    Wenn Sie in Deutschland bleiben wollen, müssen Sie eine Kranken- und Pflegeversicherung abschließen. Sie können in der GKV als freiwillig Versicherter bleiben und werden nach Ihren Einnahmen verbeitragt, mit Mindestbeitrag.


    Wenn Sie bisher Arbeitnehmer waren, dürften m.E. darüber hinaus keine zusätzlichen neuen Kosten auf Sie zukommen – zumindest nach derzeitiger Rechtslage.


    Gruß Pumphut

  • ich war bisher immer Angestellt und in der GKV


    Wie kann ich diesen Beitrag denn errechnen?


    Ich habe das zb bei der TK gefunden:


    Wenn Sie keine eigenen Einkünfte haben

    Leben Sie ausschließlich von Ersparnissen und haben keine eigenen Einkünfte, zahlen Sie den gesetzlichen Mindestbeitrag von 179,11 Euro (2024). Unser Zusatzbeitrag ist darin bereits enthalten.

    Wenn Sie eigene Einkünfte haben

    Höchstens wird Ihr Beitrag aus einem Einkommen von 5.175,00 Euro pro Monat (2024) errechnet, selbst wenn Sie mehr Einkommen haben. Mindestens werden jedoch 1.178,33 Euro Einkommen pro Monat zugrunde gelegt - auch wenn Sie weniger Einkommen haben.



    Wie werden Einkünfte genau definiert? zählen Zinseinnahmen oder Aktiengewinne usw dazu?

    oder zählen bei Einkünfte nur Jobs dazu und Zinseinnahmen usw. werden nicht berücksichtigt?

  • Die Frage ist sehr offen gestellt...


    Viele Kosten fallen eher weg (Auto/Weg zur Arbeit, teures Mittagessen, evtl Versicherungen, ...).

    Aber Du solltest auf dem Schirm haben, dass Dein Arbeitgeber aktuell die Hälfte Deiner Krankenkassen- und Pflegeversicherungsbeiträge zahlt sowie die Hälfte zu Deiner Rentenversicherung.


    Das musst Du natürlich dann komplett selbst übernehmen.

    Andererseits wird die KK vermutlich günstiger, da an Dein Gehalt angepasst. Bei der Rente kommt es dann eben darauf an, ob/wo/wieviel Du einzahlst/zurücklegst.


    Zu dem Thema gibt es aber bessere Foren. Mitunter wird hier https://der-privatier.com/ empfohlen, aber ich habe da keine Ahnung.

  • Wenn Sie keine eigenen Einkünfte haben

    Leben Sie ausschließlich von Ersparnissen und haben keine eigenen Einkünfte, zahlen Sie den gesetzlichen Mindestbeitrag von 179,11 Euro (2024). Unser Zusatzbeitrag ist darin bereits enthalten.

    Dahinter fehlt aber noch der Satz "Vergessen haben wir leider den zusätzlich fälligen Pflegeversicherungsbeitrag von mindestens 47,13 Euro (2024)".


    47,13? Da war doch mal was? Ach ja, die Weltrekordzeit in sec. von Edwin Moses über 400 m Hürden. Dürfte inzwischen aber unterboten sein.

    Arbeit macht Spaß. Aber wer kann schon Spaß vertragen?





  • Wenn man von seinem Kapital leben möchte, was muss man dabei beachten?

    Nach meinen Erfahrungen: Eine ganze Menge.

    Welche Kosten die ich aktuell nicht habe würden auf mich zu kommen, wenn ich jetzt aufhöhren würde zu arbeiten.

    Wer an so etwas ("vom Kapital leben") in noch jüngeren Jahren denkt - auf den kommt auf jeden Fall noch das Alter (Rente) bzw. eine adäquate Altersvorsorge/Ruhestandsplanung zu (und dabei die Kalkulation auf Basis einer realistischen Lebenserwartung plus einem üblichen Sicherheitspolster von z. B. + fünf Jahren - damit am "Ende des Geldes" nicht noch "Leben übrig" ist).

    Kann ich alle Ausgaben die ich aktuell habe zusammen rechnen und es kommt nix mehr dazu.

    Oder muss man, wenn man aufhört zu arbeiten noch zusätzlich etwas bezahlen?

    Das Thema "Inflation" beispielsweise sollte man auf jeden Fall mitdenken (zwei oder drei Prozent per annum klingen harmlos - akkumulieren sich aber über die Jahre und Jahrzehnte zu ganz erheblichen Werten).


    Eine Kranken- und Pflegeversicherung (in welcher Form auch immer) ist meines Wissens beispielsweise hierzulande obligatorisch.

    Muss man eine Private Krankenversicherung abschließen oder kann man in der gezetzlichen Krankenversicherung bleiben und irgendeinen Beitrag zahlen? wie läuft das dann?

    Bin kein Versicherungsexperte. Aus meiner Laien-Sicht: Varianten bzw. Ausgestaltungen dazu gibt es diverse wie gesetzlich als Pflichtversicherter in der GKV, als freiwillig in der GKV-Versicherter, als freiwillig in der GKV-Versicherter mit privaten Zusatzversicherungen (wie für den stationären Bereich, im Fall der Pflegebedürftigkeit usw.), als Versicherter in der PKV (private Krankenversicherung).


    Im Hinblick auf das Alter (Rente) kann dies - nach heutiger Rechtslage - ggf. auch eine strategische Entscheidung sein, ob jemand in der PKV ist, den Status KVdR (Krankenversicherung der Rentner) erreicht oder in der Rente auch freiwillig gesetzlich Krankenversicherter ist bzw. bleiben muß. Das würde hier aber zu weit führen.


    Ganz allgemein: Das dafür erforderliche Vermögen ("vom Kapital leben") sollte man nicht unterschätzen.


    Im Detail wird die dafür erforderliche Höhe des Vermögens von vielen Parametern abhängen wie dem Alter, den ggf. bereits vorhandenen Renten-/Pensionsansprüchen, dem eigenen Bedarf (Lebensstandard), dem eigenen Sicherheitsbedürfnis (Risikotoleranz), ggf. mit zu versorgendem Partner (und/oder Kinder), dem Wohnort (Land vs Großstadt), der eigenen Einschätzung das Thema künftige "Inflation" betreffend etc. pp. - und last but not least auch vom Thema Krankenversicherung und dem diesbezüglich eigenen Status.



    Gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen wünsche ich Dir !

  • Zu dem Thema gibt es aber bessere Foren. Mitunter wird hier https://der-privatier.com/ empfohlen, aber ich habe da keine Ahnung.

    Ahnung habe ich als Finanz-Laie eher auch wenig bis keine. Neben der genannten Seite ("der privatier.com") soll auch "finanzen-erklaert.de" (oder so ähnlich) zu diesem speziellen Thema ganz ordentlich sein. Auch in einem Forum für sog. "Frugalisten" wird dieses Thema (inkl. der KV-Thematik) wohl gezielt behandelt.

  • Ja, es benötigt viel Vermögen um davon leben zu können.


    ich wollte erstmal meine Kosten ausreichen die ich habe und auch als Privatier haben werde.


    Ich habe das mit der GKV noch nicht verstanden.

    Man kann in die GKV freiwillig rein (ablehnen können die mich nicht)


    Muss ich bei der GKV den Mindestbetrag zahlen da ich nicht arbeite oder zählen meine Einnahmen aus Vermögen auch als Einkünfte?


    Wenn ich zb 5175€ aus meinem Vermögen bekomme durch Zinsen, Dividenen, Aktienverkäufe usw. dann muss ich die 1.178,33€ bezahlen + Pflege oder nur die 179,11€ + Pflege?

  • Für die meisten Einkommensarten gilt der ermäßigte Beitragssatz von 15,2 Prozent. Darin ist der TK-Zusatzbeitrag von 1,2 Prozent bereits enthalten. Der ermäßigte Beitragssatz wird zum Beispiel bei folgenden Einkommensarten angewendet:

    • Beamtenbezüge,
    • Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung,
    • Einnahmen aus Kapitalvermögen, Aktien und Ähnlichem,
    • Unterhalt, der aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen gezahlt werden muss - also etwa der von geschiedenen Ehepartnern.

    Sie zahlen monatlich mindestens 179,11 Euro und höchstens 786,60 Euro.


    Hier habe ich das gefunden, wenn ich Privatier bin würde ich maximal 800€ für die GKV bezahlen richtig?


    Gilt das dann pro Person oder auch für meine Frau und auch für ein Kind unter 18?

  • Nicht vergessen (auch wenn es vielleicht trivial klingt).

    - wenn man in Miete wohnt: Mieterhöhungen mit einplanen.

    - wohnt man in einem Eigenheim: Bewirtschaftungskosten (wie z.B. Instandhaltungskosten, Betriebskosten).

    Diese Kosten werden im Laufe der Zeit eher steigen.

  • Nach meiner Info darf die GKV bei freiwilligen Mitgliedern auch Einkünfte aus Kapitalvermögen verbeitragen



    Normal fordern die bei freiwilligen Mitgliedern den Steuerbescheid an. Ich frage mich nur, wie die an die Infos kommen, wenn man z.B. gar keine Steuererklärung mehr abgibt, weil man unter der Steuergrenze bleibt und die Bank schon die Steuer auf Zinseinkünfte abzieht

  • Hier habe ich das gefunden, wenn ich Privatier bin würde ich maximal 800€ für die GKV bezahlen richtig?

    Wenn du heute bei der TK versichert bist, mag das stimmen.

    Nächstes Jahr, wenn Zusatzbeiträge und die Beitragsbemessungsgrenze angehoben werden, sieht das anders aus. Ebenso, wenn du eine andere GKV auswählst.

  • Ja man muss ja jetzt irgendein fix betrag nehmen womit man rechnen kann + puffer + 3% Inflation usw.


    ok dann muss man schon mit den 800€ rechnen aktuell


    mit der Pflegeversicherung kommen nochmal 200€ maximal dazu?


    Wer ist da alles mitversichert nur ich oder auch Ehefrau und Kind?