Welche Details beim einmaligen ETF-Einmalkauf (100.000 €) beachten?

  • Folgende Eckdaten:

    Habe mich die letzten Wochen intensiv mit Geldanlage/Portfolio beschäftigt und beschlossen, dass mein Portfolio unbedingt einen Aktienanteil benötigt. Inzwischen bin ich soweit, dass ich weiss, welchen ETF ich über welches Depot kaufen will, allerdings suche ich noch konkretere Informationen zum "Wie genau und auf was sollte ich achten". Die Kauf-Tutorials, die ich bisher gefunden habe, sind mir viel zu oberflächlich - ich (Mitte 50) möchte ja keinen Sparplan einrichten sondern EINEN größeren Einmalkauf tätigen (konkret 100.000 € in den IE00B3YLTY66). Dieser Einmalkauf soll zudem eine EINMALIGE Angelegenheit sein, daher möchte ich natürlich auch nichts falsch machen.


    Was ich zum Kaufen bisher weiss:

    Dass ich beim Kauf ein Limit setzen kann/sollte und die beste Handelszeit 16-17:30 an Börsentagen sein soll und ggf. zum Monatsbeginn der Spread schlechter ist, da dort viele Sparpläne ausgeführt werden, aber diesen Punkt würde ich eher vernachlässigen.


    Was ich gerne wissen würde:

    Wie vergleiche ich konkret, ob ein Kauf über gettex kostengünstiger ist oder ob ich besser über eine Börse gehe. Ich könnte entweder über Scalable Capital Prime+ oder Traders Place oder comdirect handeln, habe aber bisher noch keine Erfahrungen im Handel von Aktien/ETFs und bin entsprechend unsicher.

    Macht es überhaupt Sinn, sich Gedanken zum Kaufvorgang (Thema Kostenoptimierung) zu machen bei einer Anlagesumme von 100.000 Euro oder einfach (mit Limit) den Kauf über gettex um 16:30 reinstellen und gut is?

    Und auf was habt ihr so geachtet, wenn ihr einen (für euch) größeren Betrag als Einmalkauf investiert habt?

    Hoffe auf viele Hinweise, damit ich meine Gedanken noch einmal reflektieren kann, bevor ich dann zur Tat schreite.


    Danke & Gruß


    Nachtrag:

    Alternativ habe ich noch den IE00BK5BQT80 in der engeren Auswahl, denke aber, dass die beiden sich nichts schenken.

  • Fondsauswahl, Limit und Uhrzeit klingen doch nach einem guten Plan. (Alle 3 sind wichtig zu beachten).

    Für eine weitere Kostenoptimierung müsstest Du einen Blick in die Details werfen:

    • Welche Gebühren fallen bei dem jeweiligen Broker für Teilausführungen an? Also wenn es zu Deinem Limit nicht sofort genügend Anteile bei dem Handelsplatz gibt, werden nochmals Ordergebühren bei Ausführung am gleichen/an einem anderen Tag erhoben?
    • Ich würde die Order bei einem Broker platzieren, der mir live die Kurse anderer Handelsplätze anzeigt. (SC macht das bei Xetra m.W. nicht). (Bei Deiner Ordergröße ist der Unterschied zw. dem günstigsten Kurs und dem teuersten ca. 40€ (heute um 11:00). Die meisten Handelsplätze hätten für Dich gerade auch genügend Anteile zu dem Kurs im Angebot.).
    • Bei manchen Brokern werden für manche Handelsplätze prozentuale Gebühren fällig (z.B. Comdirect). Die müssen berücksichtig werden, wenn man Kurse vergleicht. (Bei Deiner Ordergröße sind das 2,5-5€.)

    D.h. bei Orderkosten, günstigstem Kurs, etc. hast Du ein Einsparpotential von ca. 100€.
    Je nach Anlagehorizont, machst Du also auch keinen großen Fehler, wenn Du die Order einfach um 16:30 bei Gettex mit passendem Limit einstellst.

  • Während der Öffnungszeiten von Xetra sollten die Spreads bei allen Handelsplätzen recht ähnlich sein. Das kannst du bei der Comdirect direkt oder über Seiten wie Ariva.de bzw. Onvista.de prüfen. Xetra-Realtime-Kurse gibt es auch nach Anmeldung auf boerse-frankfurt.de.


    Neben den Spreads ist das eigentlich Entscheidende, dass du bei gettex und Co. immer nur zum Geld-/Briefkurs mit einem Market Maker handeln kannst. Du zahlst also immer die volle Geld-/Briefkurs-Spanne bei einem Kauf und Verkauf. Bei Xetra kannst du hingegen versuchen mit anderen Marktteilnehmern zu handeln und dir den Spread zu sparen. Dazu musst du ein Limit etwa in die Mitte des Spreads setzten und hoffen, dass deine Order von einem anderen Marktteilnehmer, der ebenfalls ein Limit in die Mitte des Spreads gesetzt hat, gematcht wird.


    Bei größeren Ordervolumen kann Xetra dann trotz höherer Gebühren günstiger werden. Das musst du dir dann individuell durchrechnen.

  • Fondsauswahl, Limit und Uhrzeit klingen doch nach einem guten Plan. (Alle 3 sind wichtig zu beachten).

    Für eine weitere Kostenoptimierung müsstest Du einen Blick in die Details werfen:

    • Welche Gebühren fallen bei dem jeweiligen Broker für Teilausführungen an? Also wenn es zu Deinem Limit nicht sofort genügend Anteile bei dem Handelsplatz gibt, werden nochmals Ordergebühren bei Ausführung am gleichen/an einem anderen Tag erhoben?
    • Ich würde die Order bei einem Broker platzieren, der mir live die Kurse anderer Handelsplätze anzeigt. (SC macht das bei Xetra m.W. nicht). (Bei Deiner Ordergröße ist der Unterschied zw. dem günstigsten Kurs und dem teuersten ca. 40€ (heute um 11:00). Die meisten Handelsplätze hätten für Dich gerade auch genügend Anteile zu dem Kurs im Angebot.).
    • Bei manchen Brokern werden für manche Handelsplätze prozentuale Gebühren fällig (z.B. Comdirect). Die müssen berücksichtig werden, wenn man Kurse vergleicht. (Bei Deiner Ordergröße sind das 2,5-5€.)

    D.h. bei Orderkosten, günstigstem Kurs, etc. hast Du ein Einsparpotential von ca. 100€.
    Je nach Anlagehorizont, machst Du also auch keinen großen Fehler, wenn Du die Order einfach um 16:30 bei Gettex mit passendem Limit einstellst.

    Vielen Dank für den strukturierten Beitrag, da sind schon mal hilfreiche Hinweise dabei:


    Punkt 1:

    Die Order Gebühren bei Durchführung an mehreren Tagen hatte ich noch nicht auf dem Schirm.


    Punkt 2:

    Das war der ursprüngliche Kern meiner Frage - ehrlich gesagt blicke ich es noch nicht, wie ich das alles herausfinde. Solltest du dazu ein gutes Tutorial-Video kennen, wäre ich sehr happy über einen Link dazu.


    Punkt 3:

    Das mit den Gebühren finde ich in sofern transparent, da diese ja in den Vergleichstabellen von Finanztip & anderen enthalten sind. Die sind ja letztendlich der Grund, warum ich mir überhaupt Gedanken mache und der Grund war, dass ich mich für Scalable Capital und Traders Place entschieden habe, da beide eben mehr als gettex als Handelsplatz anbieten. Aber wie ich dort die Kurse herausfinde oder wieviel Handelsvolumen es gerade gibt etc. , soweit bin ich noch nicht.

  • ...
    Neben den Spreads ist das eigentlich Entscheidende, dass du bei gettex und Co. immer nur zum Geld-/Briefkurs mit einem Market Maker handeln kannst. Du zahlst also immer die volle Geld-/Briefkurs-Spanne bei einem Kauf und Verkauf. Bei Xetra kannst du hingegen versuchen mit anderen Marktteilnehmern zu handeln und dir den Spread zu sparen. Dazu musst du ein Limit etwa in die Mitte des Spreads setzten und hoffen, dass deine Order von einem anderen Marktteilnehmer, der ebenfalls ein Limit in die Mitte des Spreads gesetzt hat, gematcht wird.


    ...

    Das mit dem Limit in der Mitte scheint mir ein toller/einfach Tipp zu sein, vielen Dank schon einmal dafür. Nachfragen dazu:


    Wenn ich eine Order über Xetra einstelle mit einem Limit in der Mitte des aktuell angezeigten Spreads und es würde kein Handel zustande kommen, fallen dann trotzdem Gebühren an?

    Wie lange gilt denn so eine Order, nur am selben Tag oder wird länger versucht, den Handel durchzuführen (und wenn ja, wie lang)?

    (In dem Zusammenhang kommt mir auch eine Rückfrage zum Hinweis von Amnesty:

    Wenn eine Order an einem Tag nur teilausgeführt werden kann und der offene Rest am nächsten Tag ausgeführt werden könnte, könnte es dann auch sein, dass sich so eine Order über mehrere Tage streckt?)

    Und noch Rückfragen zum Limit "Mitte des Spreads" : Da würde ich ja darauf wetten, dass jemand anderes einen Stop ebenfalls auf die "Mitte des Spreads" gelegt hat. Letztendlich ist das also eine Idee, wie man als Käufer das Limit und als Verkäufer den Stop setzen könnte und ehrlich gesagt habe ich mich mit der Differenz eines sinnvollen Limits noch gar nicht beschäftigt. Würde es ggf. sogar Sinn machen, ein Limit z.B. auf 1-3 Euro unterhalb des Geldkurses zu setzen und darauf zu warten, dass der Kurs die nächsten Tage soweit schwankt, dass es zur Ausführung kommt oder kann man gar keine so langen Order setzen (Frage überschneidet sich ja mit der Frage weiter oben). Vielleicht finde ich ja auch noch ein Video, wi jemand etwas mehr dazu erklärt, gefühlt zielen alle "Anfänger-Videos" aber mehr auf die jungen Leute, die sich mit Sparplänen erst noch ein gewisses Vermögen aufbaueb müssen und sind weniger für Spätzünder wie mich, die die "Anlagefehler" der Vergangenheit bereinigen wollen.

  • Viel wichtiger als das letzte Quäntchen an Kosten zu vermeiden ist es wohl das Geld möglichst schnell in den Markt zu bekommen.

    In den letzten 30 Tagen hast du 4500€ liegen lassen. Die hättest du schon mal gehabt wenn du früher investiert hättest.

    Wenn du innerhalb der Haupt Börsenzeiten der amerikanischen und deutschen Börsen handelst werden deine Order (wenn das Limit nicht zu eng ist) in der Regel direkt ausgeführt. Dafür gibt es genug Handel. In den Randzeiten kann es auch mal dauern. Das sollte man nicht tun.

    Gebühren fallen in der Regel erst bei Ausführung an. Die Dauer der Order kannst du bei den meisten Brokern angeben. Du kannst natürlich versuchen mit dem Limit zu spielen in dem du z.B. das Limit niedriger ansetzt als den aktuellen Kaufpreis. Du spekulierst damit darauf, dass die Kurse fallen. Wenn das allerdings nicht passiert verpasst du Rendite.

    100k investiert man eigentlich nicht anders als 1k. Man sollte natürlich eher zwei mal hinschauen bei der Ausführung ;) Mittlerweile ist es übrigens in Deutschland Vorschrift die Kosten beim Kauf auszuweisen für die Broker. D.h. du kannst direkt vorm Kauf prüfen welche Kosten anfallen inkl. regelmäßiger Kosten in absoluter Höhe.

  • Nochmal: Das sind Mikrooptimierungen. Entscheidend ist, dass bei Wochentag, Uhrzeit und Limit keine Fehler gemacht werden.


    Punkt 2:

    Das war der ursprüngliche Kern meiner Frage - ehrlich gesagt blicke ich es noch nicht, wie ich das alles herausfinde. Solltest du dazu ein gutes Tutorial-Video kennen, wäre ich sehr happy über einen Link dazu.

    Das ist gar nicht so kompliziert.

    • Du suchst bei dem Broker Deiner Wahl nach der ISIN
    • Du gehst auf "kaufen"
    • Dann werden Dir die Handelsplätze + Kurse angezeigt.
      Ich bin bei keinem Deiner Broker, aber bei Flatex sieht das dann z.B. so aus:

    Bei Tradegate bspw. bekämst Du den günstigsten Kurs und das Volumen wäre hoch genug. Gettex wäre teurer und hätte auch nicht genügend Volumen.

    Xetra ist hier jetzt nicht realtime. Wenn der Kurs aktuell wäre, könntest Du versuchen, mit dem Tipp von @gfusdt5 das Limit auf 231,30 zu setzen und schauen, was passiert.


    Und lass Dich nicht stressen. Kurse steigen und fallen. Hättest Du heute morgen gekauft, wärst Du jetzt 500€ im Minus... Der richtige Zeitpunkt ist, sobald Du bereit bist.

  • 🙏 Herzlichen Dank, dein Beitrag inkl. Fotos entstressen mich tatsächlich! Hab zudem in der Zwischenzeit noch ein paar Erklärvideos angeschaut und mein langsames Hirn merkt langsam, dass es grundsätzlich gar nicht so komplex ist, andererseits habe ich einfach den Anspruch, die Zusammenhänge so gut wie möglich zu verstehen, auch wenn das vielleicht gar nicht nötig wäre, wenn man eine buy and hold Strategie mit nur einem ETF verfolgt. Fühle mich jetzt auf jeden Fall viel besser und denke, dass ich bis zur Fälligkeit der (aktuell noch anderweitig angelegten) 100.000 dann soweit bin und dann auch gleich einsteigen werde.

    Vielen Dank nochmal für die tolle individuelle Unterstützung 🙏

  • Was versprichst du dir von dem Zirkus, wie groß kann da der finanzielle Nutzen denn konkret sein?

    "Zirkus" ist für den einen Illusion, der andere will einfach wissen, wie es gemacht wird. Besonders förderlich ist so ein Kommentar für einen Anfänger wie mich nicht, aber schön für dich, dass du die Situation schon beurteilen kannst, ich kann es noch nicht, aber ich arbeite daran und bin jetzt - dank der hilfreichen Kommentare - auch schon wieder ein Stück näher am Ziel.

  • Was versprichst du dir von dem Zirkus, wie groß kann da der finanzielle Nutzen denn konkret sein?

    D.h. bei Orderkosten, günstigstem Kurs, etc. hast Du ein Einsparpotential von ca. 100€.

    Also 0,1% auf 100 T€, somit ein Betrag, um den der Wert des Postens untertags ohnehin schwankt. Unbedeutend.

    Habe mich die letzten Wochen intensiv mit Geldanlage/Portfolio beschäftigt und beschlossen, dass mein Portfolio unbedingt einen Aktienanteil benötigt. Inzwischen bin ich soweit, dass ich weiss, welchen ETF ich über welches Depot kaufen will, allerdings suche ich noch konkretere Informationen zum "Wie genau und auf was sollte ich achten". Die Kauf-Tutorials, die ich bisher gefunden habe, sind mir viel zu oberflächlich - ich (Mitte 50) möchte ja keinen Sparplan einrichten sondern EINEN größeren Einmalkauf tätigen (konkret 100.000 € in den IE00B3YLTY66). Dieser Einmalkauf soll zudem eine EINMALIGE Angelegenheit sein, daher möchte ich natürlich auch nichts falsch machen.

    Man sagt nicht zu Unrecht: Der beste Zeitpunkt, Aktien zu kaufen, ist jetzt. Das Herumstehen an der Seitenlinie, die Bemühung des Anfängers um Optimierung des Kaufes bringt nichts.


    Ich verstehe Deine Unsicherheit, weil ich mich noch gut an meinen ersten Kauf erinnere, bei dem ich (mit einem deutlich kleineren Betrag) auch unsicher war.


    Du hast Dir einen liquiden Wert ausgesucht, bei dem keine großen Überraschungen beim Kurs zu erwarten sind. Kauf den einfach.


    Ich sehe ganz anderes Unsicherheitsmoment, das bisher noch nicht angesprochen wurde: Du hast bei dem Broker, bei dem Du nun ein Konto eröffnet hast, noch nie eine Order aufgegeben, weißt also nicht, wie die Bankschnittstelle funktioniert. Ich mache in einem solchen Fall eine Probeorder über vielleicht 500 oder 1000 € und pfeife dabei auf die Spesen. Bei kleinen Orders sind die Spesen zwar im allgemeinen überproportional hoch, aber 10 € oder 15 € Spesen bringen mich nicht um - im Vergleich zur Höhe des Kapitals, um die es hier geht. Bei Scalable Capital kostet eine Order vielleicht überhaupt nichts oder 99 Cent. Portokasse. Mach das mal vorab, dann erlebst Du am eigenen Leib, wie das abläuft. Selbst dann, wenn Du die Parameter nicht optimiert hast, kann damit nicht viel Geld kaputt sein.


    Bei einem liquiden Wert (wie Du Dir einen ausgesucht hast) braucht Du kein Limit. Die Aufsicht sorgt schon dafür, daß Du einen Preis bekommst, der im Rahmen liegt. Mag sein, daß Dir der Makler 1 Cent pro Anteil "zuviel" abnimmt (Die Arbitrageure leben von solchen Kleinbeträgen - die Masse machts!). Das merkst Du letztlich überhaupt nicht. Wenn Du hinterher nachrechnest, stellst Du fest, daß Du 5 € "zuviel" bezahlt hast. So what?


    Ich darf annehmen, daß Du schon viele Wochen mit Deinem Gedanken schwanger gehst. Wärest Du vor vier Wochen mit 100 T€ eingestiegen, hättest Du jetzt 105 T€ auf dem Depot stehen, also 5000 € mehr. Setz das mal mit den 5 € in Bezug, die Du durch einen "ungünstigen" Kauf verloren hast. Unbedeutend, selbst wenn es nicht 5 € gewesen sein sollten, sondern 100 €.


    Du sprichst von 100 T€ Investitionsvolumen. Prinzipiell ist es günstig, das auf einmal zu investieren (abgesehen vom Probekauf, siehe oben). Das mußt Du Dich aber halt auch trauen. Ich kann Dir zehnmal sagen, daß Du Dir deswegen keine Sorgen zu machen brauchst, Du machst Dir die Sorgen eben doch. Wenn das so ist, dann kauf halt in Etappen. Kauf erstmal einen Posten zur Probe ("Was? Schon fertig? So einfach ist das? Das ist ja echt kein Ding!"), und dann den Rest in einem Happs oder in mehreren Happen hinterher. Ja, das kann man am Spätnachmittag machen, wenn außer den deutschen auch die US-Börsen offen haben. Es kann aber sehr wohl sein, daß Du vormittags (nur deutsche Börse offen) einen besseren Kurs bekommst als nachmittags.


    Ich persönlich bin ohnehin ein absoluter Meister des Market-Timings: Ich schaffe es praktisch immer, zum Tageshöchstkurs zu kaufen und zum Tiefstkurs zu verkaufen. Wenn ich das kann, kannst Du das auch. Macht das aber einfach andersherum: Kaufe zum Tiefstkurs! Verkaufen solltest Du ohnehin nicht. Aktien kauft man, um sie zu behalten.


    Schau nicht zu oft auf Dein Depot! Kurse schwanken, +/- 1% ist völlig normal, auch +/- 2%. Dein Depot sinkt um 2%, Du wähnst Dich schon im Armenhaus. Nein! Rechner ausschalten, nicht drum kümmern, liegenlassen! Es wird schon wieder besser.


    Ich habe den Eindruck, daß die Börse momentan etwas übertreibt. Diesen Eindruck habe ich allerdings schon seit einigen Jahren mit deutlich zweistelligen Steigerungsraten. Laß Dich davon nicht verunsichern! Wenn Du jetzt einen ETF kaufst, ist es egal, wo der in einem Jahr, in zwei Jahren, in fünf Jahren steht. Es zählt, wo er in zehn oder zwanzig Jahren steht.


    Es ist Dein Geld, und Du selbst mußt vor Dir selber vertreten können, was Du machst.


    Viel Glück! :)

  • Vielen Dank auch für deinen Beitrag!

    Vermutlich werde ich nach jetziger Erkenntnis nicht groß mit dem Kurs/Limit spielen, ich will ja zeitnah einsteigen und nicht ggf. wochenlang warten, das würde mich nur unnötig stressen.


    Was sind für dich Randzeiten? Ich wollte den Order absetzen, sobald die amerikanische Börse öffnet, also 15:30 (wenn ichs richtig weiss?)


    Grundsätzlich hätte ich natürlich gerne die vergangenen Kurssteigerungen mitgenommen, aber noch ist das Geld nicht fällig, aber wenn der Zeitpunkt da ist, will ich sofort handlungsfähig sein und nicht erst anfangen, mit Wissen sammeln. Aber "the end is near" ☺️.


    Im nächsten Step werde ich mich mal bei meinen drei Möglichkeiten einloggen und schauen, ob es jetzt transparenter für mich aussieht als beim letzten Mal (vermutlich kommen dann noch ein paar Nachfragen 😁)

  • 🤗 das ist ja auch mal ein toller Beitrag, sehr wertschätzend und hilfreich 👍 danke!

    Den Tipp mit dem Probekauf werde ich umsetzen und damit mal alles "durchspielen", dann kann ich den großen Betrag investieren, sobald dieser fällig ist.


    Und ja, danach werde ich nur noch einmal im Jahr ins Depot schauen, wenn ich meine jährliche Übersicht erstelle und ans Verkaufen werde ich nur denken, wenn es steuerlich mal sinnvoll sein sollte ("Freibeträge") oder wenn ich das Geld mit 75/80 brauchen sollte, ansonsten wirds vererbt und der Nachwuchs darf sich mit dem Verkaufen rumschlagen 😉

  • "Zirkus" ist für den einen Illusion, der andere will einfach wissen, wie es gemacht wird. Besonders förderlich ist so ein Kommentar für einen Anfänger wie mich nicht, aber schön für dich, dass du die Situation schon beurteilen kannst, ich kann es noch nicht, aber ich arbeite daran und bin jetzt - dank der hilfreichen Kommentare - auch schon wieder ein Stück näher am Ziel.

    Nichts für ungut, ich finde es einfach oft sehr hilfreich, einmal selbst(!) den Taschenrechner in die Hand zu nehmen. Da sieht man dann zB anhand des Screenshots oben, dass zwischen den aktualisiert dargestellten Kursen 5 Cent Unterschied bestehen, also ca 0,02%. Das macht dann auf die 100.000 ganze 20 EUR.


    Grundsätzlich sollte man immer zu deutschen Börsenhandelszeiten ordern, alles weitere halte ich persönlich für Hokuspokus.


    Limit knapp über den aktuellen Preis setzen, damit auf jeden Fall ausgeführt wird und nur Kauf zu falscher Preisstellung vermieden wird.

  • Ich folge die Frage (und Antworten) denn ich hätte ein ähnliche Frage, nun kommt bei mir dazu dass ich nichts mit Finanzen und wenig Deutsch verstehe! Also, ich bitte um Verständnis und Geduld! Was ich allerdings oft gelesen habe in die kurze vier Woche womit ich mich mit Geld etc beschäftige, ist dass mit 55 sollte man eher die ETF's nun 'versilbern' , da ETF's sind nicht optimal zum kurz anlegen da sind. Oder findet jemand hier es unproblematisch 100k in ein ETF zu investieren bis man, zB eine nette Wohnung (jaj, ja, ich weiss, Altbau und mitten im Ballenzentrum ^^ ) gefunden hat zum kaufen ?

  • Was sind für dich Randzeiten? Ich wollte den Order absetzen, sobald die amerikanische Börse öffnet, also 15:30 (wenn ichs richtig weiss?)

    Das sind die Zeiten, zu denen Xetra geschlossen hat und Dein Broker dir trotzdem Handel anbietet (also die Zeiten, die Du ohnehin vermeiden wolltest).

    Es schadet nicht, bis zu den New Yorker Börsenöffnungszeiten zu warten. Im Fall Deines ETFs hätte es heute aber auch nichts gebracht. Der Spread liegt, wie beim Screenshot von heute Vormittag, immer noch bei 0,05.

  • Nichts für ungut, ich finde es einfach oft sehr hilfreich, einmal selbst(!) den Taschenrechner in die Hand zu nehmen. Da sieht man dann zB anhand des Screenshots oben, dass zwischen den aktualisiert dargestellten Kursen 5 Cent Unterschied bestehen, also ca 0,02%. Das macht dann auf die 100.000 ganze 20 EUR.

    Eben. Diese Differenz ist gerade für einen Langfristanleger unbedeutend.

    Limit knapp über den aktuellen Preis setzen ...

    ... und dann dem steigenden Kurs nachjagen, weil das Limit zu knapp ist oder umgekehrt ein auskömmliches Limit (über dem aktuellen Kurs) anzubieten und das Papier dann genau zu diesem Preis verkauft zu bekommen.


    Ich lasse mir lieber Preise anbieten, als daß ich sie selber anbiete (was beim außerbörslichen Handel der Fall ist). Da kann ich mir die Limitierung sparen.


    Ok: Ich will immer gleich kaufen oder verkaufen und setze beispielsweise kein Abstauberlimit für den Fall, daß ein Wert einen Kurs unterschreitet. Das wäre eine andere Handelsstrategie, die ich anderen überlasse.

  • Für euch ist vieles eben schon Routine und entsprechend findet ihr euch zurecht. Für mich ist es noch eine Herausforderung, überhaupt dir richtige Datenquelle zu finden und diese richtig zu interpretieren. Wenn Spread bei ETFs sich grundsätzlich nur in den Nachkommastellen unterscheidet, dann brauch es da natürlich auch keine große Kaufstrategie, aber das muss man ja erstmal wissen. Werde mich heute Abend mal einloggen und versuchen, so was ähnlich aussehendes wie den Screenshot oben zu finden ☺️.