Hallo zusammen,
ich will erst einen Kontext herstellen: Wir haben 2014 eine privat bewohnte Immobilie erworben und damals natürlich recht günstig finanziert. 2017 haben wir auf Anraten unserer finanzierenden Bank einen Bau-Riester abgeschlossen. Mit dem sind wir schon durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen: Gute Idee zur Absicherung --> totaler Quatsch bei den günstigen Zinsen --> doch eine gute Idee bei steigenden Zinsen --> Erkenntnis, dass dank schlechter Beratung viel zu gering bespart --> Sparraten massiv erhöht, um Zuteilungsreife vorzuziehen --> Verzögerungstaktik der finanzierenden Bank sowie der Bausparkasse bei der Beratung zum Entnahmeantrag --> Entnahmeantrag eingereicht und bewilligt --> Zuteilungsreife des Bausparvertrags Mitte 2025.
Die baldige Zuteilungsreife ist nun der Grund, warum wir keinen Anschlusskredit gewählt haben, sondern gerade variabel zwischenfinanzieren. Unsere bisherige Zinsbindung ist gerade zum 30.11. ausgelaufen.
Nun haben wir (nach mehrmaligem Nachfragen) heute den Brief der finanzierenden Bank erhalten, in dem uns der variable Zinssatz mitgeteilt wird. Der ist natürlich hoch, aber unserer Ansicht nach sogar zu hoch. Ich möchte euch deshalb mal die Vertragsdaten zur Verfügung stellen. Vielleicht kann hier jemand meine Berechnung bestätigen:
*** Vertragstext des ausgelaufenen Kreditvertrags ***
Der veränderliche Sollzinssatz beträgt derzeit [am 30.11.2014] 2,950%. Die Anpassung des Sollzinssatzes richtet sich nach einer Veränderung des folgenden Referenzzinssatzes: „Wohnungsbaukredite an private Haushalte, variabel oder anfängliche Zinsbindung bis 1 Jahr, Neugeschäft aus der Zinsstatistik der Deutschen Bundesbank“.
Maßgeblich ist der am Monatsanfang Oktober 2014 für den Monat Juli 2014 ermittelte Wert des Referenzzinssatzes. Die Entwicklung des Referenzzinssatzes wird die [Bankname] regelmäßig vierteljährlich anhand der Werte für Januar, April, Juli und Oktober jeden Jahres überprüfen.
Hat sich zu diesem Zeitpunkt der Referenzzinssatz gegenüber seinem maßgeblichen Wert [...] bei Vertragsabschluss (s.o.) verändert, sinkt oder steigt der Sollzinssatz um ebenso viele Prozentpunkte mit Wirkung zum 01. Des jeweiligen vierten Folgemonats (Mai, August, November, Februar).
*** Ende Vertragstext ***
Ich habe nun zunächst den Referenzzinssatz gesucht und ihn bei der Deutschen Bundesbank gefunden:
https://api.statistiken.bundes….EUR.N?format=csv&lang=de
1. Frage: Ich habe hier hoffentlich die richtige Datei?
Die Datei gibt unter anderem folgende Werte an:
2014-07: 2,43%
2024-07: 5,38%
2024-10: 4,99% (vorläufig)
2. Frage: Errechne ich den neuen Zinssatz korrekt:
2,95% (veränd. Sollzinssatz) + 5,38% (Juli 2024) - 2,43% (Juli 2014) = 5,90%
Wenn ja, steht im Schreiben der Bank ein falscher Wert.
3. Frage: Falls noch jemand einen Tipp hat, wie wir die Bausparkasse zu einer Zwischenfinanzierung bewegen können - oder sonst einen wertvollen Hinweis, nehme ich diesen gerne an.
Danke und viele Grüße
Tampenzumsel Astrid