Frage zur Steuerbescheinigung

  • Guten Tag allerseits!


    Zur jährlichen Steuerbescheinigung für Kapitalerträge habe ich eine Frage:


    2024 ist bei mir der Verlust höher als der Gewinn.


    Jetzt würde mich interessieren, ob in der Steuerbescheinigung für 2024 bei "Höhe der Kapitalerträge" eine 0 stehen wird oder der Negativbetrag?


    Oder werden auf der Steuerbescheinigung einfach nur die positiven Erträge aufgeführt (und die Verluste ignoriert)?


    (Hinweis: Ich bin nur bei einem einzigen Broker; mir geht es hier nicht um die Verrechnung mit einer anderen Bank.)


    Würde mich über Antworten freuen - dafür im Voraus vielen Dank!


    LG, Lenni

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Zur jährlichen Steuerbescheinigung für Kapitalerträge habe ich eine Frage:


    2024 ist bei mir der Verlust höher als der Gewinn.


    Jetzt würde mich interessieren, ob in der Steuerbescheinigung für 2024 bei "Höhe der Kapitalerträge" eine 0 stehen wird oder der Negativbetrag?

    Es wird 0 drinstehen.


    Die Bank führt für Dich zwei sogenannte Verlusttöpfe, nämlich den Verlusttopf Aktien und den Verlusttopf Sonstiges. Du kannst Dir diese Verlusttöpfe als eine Art Konto vorstellen.


    Wenn Du einen Verlust gemacht hast, bucht die Bank den Verlust auf einen der beiden Töpfe. Du solltest den jeweiligen Stand über das Bankinginterface abfragen können. Dort bleibt der Verlust erstmal stehen, auch über Jahreswechsel hinweg.


    Das ist praktisch für Dich, denn wenn Du im nächsten Jahr einen passenden Gewinn machst, dann wird dieser Gewinn erst einmal auf den Verlusttopf gebucht und erst danach wird die Steuer berechnet.


    Beispiel:

    Du hast 2024 mit Aktienverkäufen 1000 € Verlust gemacht. Man könnte ja sagen: Machst Du Gewinn, zieht man Dir Steuer ab, machst Du Verlust, müßte man Dir Steuer erstatten. So funktioniert das aber leider nicht. Die Bank bucht den Verlust auf den Verlusttopf Aktien.


    Wenn Du nun im Jahr 2025 (oder später) mit Aktienverkäufen 3000 € Gewinn machst, gleicht die Bank erstmal den Verlust aus und berechnet Dir die Steuer nur von der Differenz, im Zahlenbeispiel also von 2000 €. Wenn Du einen Freibetrag von 1000 € hinterlegt hast, wird der im zweiten Schritt berücksichtigt, schließlich berechnet man Dir die Steuer dann nur von 1000 €.


    Im Verlusttopf Aktien stehen nur Verluste aus Aktienverkäufen. Du kannst ihn nur mit Gewinnen aus Aktienverkäufen ausgleichen.


    Im Verlusttopf Sonstiges steht alles Mögliche. Du kannst ihn mit allen anderen Kapitaleinkünften ausgleichen. Hast Du beispielsweise mit einem ETF-Verkauf Verlust gemacht, kannst Du den auch mit Zinsen ausgleichen, zahlst also im Folgejahr auf Deine Zinsen erstmal keine Steuer.


    Finanzfluß hat über die Verlusttöpfe ein schönes Video gemacht.

  • Was hast du denn für Verluste und was hast du für Gewinne?

    Wenn die nicht in den gleichen Töpfen sind, werden sie nicht verrechnet und du behältst den Verlusttopf, bis du "passende Gewinne" hast, die dann verrechnet werden oder du eine Verlustbescheinigung anforderst und die dann steuerlich geltend machst.