Skandinavien ETFs

  • Hallo,

    ich bin Anfängerin und habe gerade das ETF-Heft von Stiftung Warentest durchgearbeitet. Dort werden Anfängern nur globale Welt-ETFs empfohlen und ein Mix von europäischen ETFs (wobei bei denen Frankreich seltsamerweise immer ein Übergewicht hat, was mir angesichts der aktuellen Regierungskrise unheimlich ist).

    Mein Gedanke ist jetzt, in einen Skandinavien ETF zu investieren, weil das stabile Länder sind. Ich dachte an den Xtrackers MSCI Nordic. Ich frage mich aber, warum Stiftung Warentest diesen nicht für Anfänger empfiehlt. Gibt es da einen Haken?

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich bin Anfängerin und habe gerade das ETF-Heft von Stiftung Warentest durchgearbeitet. Dort werden Anfängern nur globale Welt-ETFs empfohlen.

    Dann mach das einfach so. Ein wichtiges Moment bei Anfängern ist, daß sie ihren Gestaltungsdrang unterdrücken. Ein marktbreiter globaler ETF reicht erstmal.

  • "ein Mix von europäischen ETFs" ist ja eine sehr präzise Aussage.


    Schaut man sich mal MSCI Europe oder Stoxx Europe 600 ETFs an, so liegt Frankreich etwa bei 16%, davor UK mit rd. 24%. Ob, das damit "Frankreich-lastig" ist? Hm? Auf Platz 3 die "kleine" Schweiz und dann das "große" Deutschland mit etwa 14% und auf Platz 5 dann schon die (auch) eher kleinen Niederlande. Die Firmen sind i.d.R nach Marktkapitalisierung gewichtet. So kommt es dann halt zu eben diesem "Ranking". In der Schweiz sind z.B. so "Schwergewichte" wie Nestle, Roche, Novartis und Roche ansässig. Bei den Niederlanden dürfte ASML für die hohe Position sorgen.


    Im Xtrackers MSCI Nordic ist die Firma Novo Nordisk mit fast 25% (!!!) vertreten, was somit ein starkes Klumpenrisiko darstellt.


    Ein Video zu Nordic ETFs:

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  • Das Problem bei diesen europäischen ETF ist,

    dass diese wegen der hochgewichteten „lahmen Enten“ aus UK und der Schweiz nicht in die Gänge kommen können.

    Nicht ohne Grund sind die Dividendenrenditen in diesen beiden Ländern vergleichsweise hoch.

    Da tut sich im Kurs sehr wenig nach oben.

  • Mein Gedanke ist jetzt, in einen Skandinavien ETF zu investieren, weil das stabile Länder sind.

    Wie kommst du darauf, dass skandinavische Länder stabile Länder sind und warum denkst du, dass deine Kriterien für ,,stabil" zu überdurchschnittlichen Unternehmensgewinnen und/oder steigenden Aktienkursen führen werden?

  • Die Frage ist, was man sich von einer Sektorenwette erwartet. :/

    Hier mal im Vergleich ein globaler ETF (FTSE All World) vs. dem MSCI Nordic

    https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B9MRHC27,IE00B3RBWM25


    Einfach mal mit den Zeiträumen spielen. Langfristig war der globale Aktienmarkt schlichtweg renditestärker als der Aktienmarkt in Skandinavien.

    Nur sehr kurzzeitig lief der MSCI Nordic mal besser.

  • Moin Doris57 und willkommen im Forum.


    Ich weiß nicht warum die Stiftung Warentest so einen ETF-Almanach rausgibt.


    Eigentlich predigt die Stiftung Warentest ja mit dem Pantoffelportfolio genau das Gegenteil.


    Einen maximal Breitstreuenden Welt-Aktien ETF für den Risikoteil und dann mittels Tagesgeld/Festgeld oder Kurzlaufenden Anleihe-ETFs (Geldmarkt) den Sicherheitsteil abzudecken.


    Durch dieses "Rumgefummel" am Risikoteil wird für die meisten Kleinanleger(Anfänger) die Rendite nicht gesteigert. Die Weltaktienmarktrendite sollte für den Kleinanleger ausreichen. Sollte einem die Rendite zu klein gering muss der Risikoanteil erhöht werden und nicht das Risiko im Risikoanteil.


    Einen breitstreuenden Weltaktien ETF als Risiko bzw. Renditebringer und der Rest nach Bedarf in den " Risikoarmen" Teil. Der Notgroschen gehört aber nicht zum Risikoarmen Teil und sollte immer flüssig sein.


    Warum sollte ich als Anfänger in irgendwelche Sektorwetten spekulieren?


    Kiss Regel ( Keep it simple stupid) und fertig ist.


    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen.

  • Mein Gedanke ist jetzt, in einen Skandinavien ETF zu investieren, weil das stabile Länder sind.

    Solche Überlegungen erscheinen erst einmal naheliegend, führen aber oft in die Irre. Das was allgemein erwartbar ist und sich jeder denken kann, ist in den heutigen Preisen schon eingerechnet.

  • Solche Überlegungen erscheinen erst einmal naheliegend, führen aber oft in die Irre. Das was allgemein erwartbar ist und sich jeder denken kann, ist in den heutigen Preisen schon eingerechnet.

    Und oft ist es ganz anders als man denkt. Mittlerweile wissen wir zum Beispiel, dass hohes Wirtschaftswachstum in einem Land nicht bedeuten muss, dass die Aktienkurse in diesem Land langfristig überdurchschnittlich steigen. Ben Felix hat das mal in einem Video erwähnt. Es ist sogar oft das Gegenteil der Fall. Z.B. haben die in den USA gelisteten Unternehmen viel mehr vom hohen Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern profitiert, als die dort gelisteten Unternehmen (in den letzten 15 Jahren sogar ganz erheblich).


    Die Strategie ,,die haben Zukunft, also investiere ich dort" kann man also so pauschal nicht sagen. Wer von dieser goldenen Zukunft profitiert, ist im Voraus kaum vorherzusagen.


    Deshalb: Streuen, streuen, streuen,...und wenn es geht noch ein bisschen mehr streuen.

  • Hallo in die Runde,

    ich habe nach unserer Diskussion vor ein paar Wochen in zwei Anleihe-ETFS investiert:

    1. Xtrackers II Germany Government Bond 0-1 UCITS ETF 1C

    2. Amundi Euro Highest Rated Macro-Weighted Government Bond 1-3Y

    Der erste Staatsanleihen ETF (Deutschland) läuft 0-1 Jahre, der zweite, ein Europa-Staatsanleihe-ETF läuft 1-3 Jahre.

    Meine Frage ist nun, was bedeuten diese Laufzeiten? Muss ich mir die Anleihe in Fall 1 nach einem Jahr auszahlen lassen oder kann ich das Geld einfach stehen lassen? Ich würde es lieber stehen lassen, erstens aus Faulheit und zweitens weil die Rendite im Minus ist und wahrscheinlich nach Ablauf eines Jahres immer noch im Minus sein wird.

  • Ganz generell wäre es besser, solche Fragen zu stellen BEVOR man ein Produkt kauft…


    Nein, das bedeutet etwas ganz anderes. Das sind die Restlaufzeiten der Staatsanleihen, in die der ETF nach den selbst auferlegten Regeln investieren darf. Diese werden dann entsprechend irgendwann fällig und durch andere ersetzt. Das passiert in dem ETF alles automatisch und du merkst davon gar nichts. Die Anteile kannst du unverändert ewig halten.

  • Tausend Dank für diese interessante Information. Du hast völlig recht. Solche Fragen sollte man vorher stellen. Ich würde auch sehr gerne Kurse besuchen, die einem das System der Anleihenanlagen erklärt. Aber ich finde keine. Alle Kurse sind immer nur zum Thema ETFs (da habe ich auch einige besucht oder online angehört).


    Verstehe ich das richtig, dass ich meinen Anleihe-ETF dann verkaufe, wenn ich Kursgewinne habe?

  • Hmmm, ich glaube um die Frage zu beantworten müssen wir noch mal 2 Schritte zurück gehen. Warum hast du diese Anleihen-ETF denn überhaupt gekauft? Wolltest Du z.B. Geld für einen bestimmten Zeitraum parken? Dann würdest du die Dinger einfach so lange behalten, bis du das Geld dann benötigst.

  • Für dich als Anleger ist ein Anleihen-ETF in der grundsätzlichen Handhabung nicht anders als ein Aktien-ETF. Der Unterschied ist, dass er weniger schwankt und die Chancen und Risiken viel geringer sind als bei einem Aktien-ETF. Aber du kannst ihn genauso kaufen, behalten, und verkaufen wie du willst.


    Bei deinem Aktien ETF würdest du ja auch nicht sagen, dass du diesen „dann verkaufst, wenn du Kursgewinne hast“, oder? :/

  • Danke! Den Vortrag werde ich mich sehr gerne anhören.


    Und zu deiner Frage, FinanzPanda:

    Ich möchte Geld für eine ganze Weile parken (also am besten jahrelang). Aber ich sehe auch, dass meine Anleihen-ETFs die ganze Zeit im Minus sind. Deshalb bin ich mir nicht mehr sicher, ob es überhaupt eine gute Idee war, dort zu investieren. Wenn sie also irgendwann ordentlich ins Plus kämen, würde ich mir schon überlegen, mich wieder von ihnen zu trennen und das Geld doch lieber als Festgeld anzulegen. Denn zusätzlich zu den Kursverlusten habe ich im Moment ja auch noch die Kosten zu tragen, die ein ETF verursacht. Auch wenn diese gering sind, sind sie doch ärgerlich. Denn beim Festgeld hätte ich keine Kosten gehabt.