ETF Sparplan - Strategie zur Einzahlung des Startkaptial

  • Hallo Zusammen,

    ich möchte mit einem ETF Sparplan in meinem Depot beginnen.
    Ich habe mich die letzten Wochen dazu eingelesen und ein möglichst diversifiziertes Weltportfolio zusammengestellt.
    Geplant ist eine längerfristige Analge in richtung Altersvorsorge.
    Ich habe ein Startkaptial von nicht ganz 100.000€ und plane zusätzlich ca. 500€ monatlich anzusparen.

    Sehe ich mir die Wertentwicklungen der verschiedenen Welt ETFs an so befanden sich diese im Zeitraum Q2/20 - Q1/22 im Aufschwung, stagnierten dann im Zeitraum Q2/22 - Q4/23 und übertrafen in 24 immer wieder Ihre eigenen Allzeithochs.
    Hört man sich im Kaptialmarkt um, so erhält man doch für die Weltwirtschaft 2025 ganz unterschiedliche Prognosen - von starker Expansion bis in zur Rezession ist alles mit dabei.

    Für mich stellt sich also die Frage - wie bringe ich mein Startkaptial konkret in meine ETFs?
    Versuche ich entsprechend allgemeiner Empfehlungen vom Cost Average Effekt gebrauch zu machen und zahle 8000€/Monat für ein Jahr ein? Oder streue ich "noch stärker" und investiere mit 1800€/Woche für ein Jahr (was ja dann die Einzahlung noch stärker auf die verschiedenen Kurse streuen würde)? Vielleicht die Einzahlungen aber auch sogar auf 24 Monate strecken?
    Natürlich "verliere" ich dadurch Renditezeitraum - also doch alles sofort einzahlen?

    Ich bin für eure verschiedenen Blickwinkel und Meinung sehr dankbar :)

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich bin für eure verschiedenen Blickwinkel und Meinung sehr dankbar :)

    Rein rational betrachtet ist 'All-in' wohl der Beste weg.

    Ich empfehle dazu den folgenden Beitrag von Georg Wieninger:

    500.000 Euro investieren / All-In oder auf Raten?
    Stefan (55) hatte mit Anfang 30 ein glückliches Händchen am Immobilienmarkt. In der neuen Hauptstadt wird schließlich immer jemand wohnen wollen, so sein Ged
    www.finanzen-erklaert.de


    Insbesondere der folgende Absatz ist wichtig:

    "Viel wichtiger: der vermeintliche Super-GAU, der unmittelbare Crash nach dem All-In Einstieg, ist gar nicht die größte aller Katastrophen. Viel schlimmer und renditeschädlicher wäre es zunächst in Raten einzusteigen, und dann den (bereits früher erwarteten) großen Crash zu erleben. Das schlechteste aus beiden Welten sozusagen. Erst die Rendite verpassen und dann noch der Kurseinbruch bei vollem Investment. Die Schlussfolgerung aus dieser Überlegung muss also sein: sofortiger Markteinstieg. All-In Strategie."


    Wir Menschen sind aber eben nicht rational!

    Also, wenn Du Dich dann besser fühlst, investiere in 10 Tranchen á 10.000€ auf 10 Monate verteilt.


    PS: Ich habe seit 2019 verteilt investiert. Im März 2020 kam dann der Corona Crash und ich habe es nicht geschafft dann All-in zu gehen (Zukunftsangst, Geld zusammen halten, usw.).

    Heute, 5 Jahre später wäre es das Beste gewesen, wenn ich 2019 einfach 100% meines vorhandenen Kapitals investiert hätte.

  • Ich möchte mit einem ETF Sparplan in meinem Depot beginnen.

    Das ist vermutlich eine gute Idee.

    Ich habe mich die letzten Wochen dazu eingelesen und ein möglichst diversifiziertes Weltportfolio zusammengestellt.

    Das ist vermutlich eine schlechte Idee.


    Anlageanfänger sind von einem geradezu unbezwingbarem Gestaltungsdrang beseelt, weil sie regelmäßig zuviel Finanzpornographie gelesen haben. Im allgemeinen ist es eine gute Idee, mit 1 ETF anzufangen (1!) und nicht mit 27.


    Dabei gibt es so gute Bücher übers Geldanlegen! Hartmut Walz: Ihre Finanzen fest im Griff ist so eins.

    Ich habe ein Startkapital von nicht ganz 100.000€ und plane zusätzlich, ca. 500€ monatlich anzusparen.

    Finanzplanung muß immer ganzheitlich sein.

    Sehe ich mir die Wertentwicklungen der verschiedenen Welt ETFs an, so befanden sich diese im Zeitraum Q2/20 - Q1/22 im Aufschwung, stagnierten dann im Zeitraum Q2/22 - Q4/23 und übertrafen in 24 immer wieder Ihre eigenen Allzeithochs.


    Hört man sich im Kapitalmarkt um, so erhält man doch für die Weltwirtschaft 2025 ganz unterschiedliche Prognosen - von starker Expansion bis in zur Rezession ist alles mit dabei.

    Hatte ich schon erwähnt, daß es nicht sinnvoll ist, Finanzpornographie zu lesen, weder für den Anfänger, noch für den Profi? Wenn diese Börsenjournalisten alles so toll wüßten, wie sie es suggerieren, dann würden sie ihr eigenes Geld darauf setzen und hätten es nicht nötig, jeden Morgen um neun ins Büro zu gehen.

    Für mich stellt sich also die Frage - wie bringe ich mein Startkapital konkret in meine ETFs?

    Man eröffnet ein Depot bei einem passenden Broker und dann kauft man einfach ETF-Anteile. Hast Du denn schon ein Depot? Bei wem?

    Versuche ich entsprechend allgemeiner Empfehlungen vom Cost Average Effekt Gebrauch zu machen und zahle 8000€/Monat für ein Jahr ein? Oder streue ich "noch stärker" und investiere mit 1800€/Woche für ein Jahr (was ja dann die Einzahlung noch stärker auf die verschiedenen Kurse streuen würde)? Vielleicht die Einzahlungen aber auch sogar auf 24 Monate strecken?


    Natürlich "verliere" ich dadurch Renditezeitraum - also doch alles sofort einzahlen?

    Finanzplanung muß immer ganzheitlich sein, und Deine 100 T€ sind ja nicht vom Himmel gefallen. Wie war dieses Geld denn bisher angelegt? Vermutlich Tagesgeld/Sparbuch/Festgeld. Hast Du Dir mal Gedanken über Deine Risikotoleranz und Deine Risikotragfähigkeit gemacht? In den letzten beiden Jahren ging es mit der Börse steil aufwärts. Das wird mit Sicherheit nicht auf ewig so bleiben. Wie würdest Du etwa reagieren, wenn Dein Depot um 30% abschmiert, also von 100 T€ nur noch 70 T€ übrig wären? Keiner kann in die Zukunft schauen. Das kann zum Jahreswechsel passieren oder erst in 10 Jahren. Was für einen Anlagemix hast Du denn generell?


    Ich glaube, Du solltest noch eine Menge lesen, bevor Du an die Börse gehen solltest. Gute Bücher natürlich, keinen Finanzporno.


    Übrigens: Man sagt Kapital - Ka-pi-tal und nicht Kaptial.

  • Rein rational betrachtet ist 'All-in' wohl der Beste weg.

    Vielen dank dafür - auch für den weiterführenden Link :thumbup:


    Anlageanfänger sind von einem geradezu unbezwingbarem Gestaltungsdrang beseelt, weil sie regelmäßig zuviel Finanzpornographie gelesen haben.

    Das kann ich nicht zur Gänze verneinen.
    Aktuell hätte ich folgende Anteile im Kopf - die fehlenden 10% würde ich quasi als "Eiserne Reserve" im Festgeldkonto behalten.


    ISIN name % depot
    IE00BKM4GZ66 iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF (Acc) 10
    IE00BK5BQV03 Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF Acc 45
    IE00BGV5VN51 Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data UCITS ETF 1C 15
    IE00BM67HS53 Xtrackers MSCI World Materials UCITS ETF 1C 10
    LU0925589839 Xtrackers Eurozone Government Bond Yield Plus 1-3 UCITS ETF 1C 10


    Hast Du denn schon ein Depot? Bei wem?

    Seit ca. zwei Wochen bei Trade Republic - derzeit allerdings mit "nur" 1000€ Vermögen.


    Finanzplanung muß immer ganzheitlich sein, und Deine 100 T€ sind ja nicht vom Himmel gefallen. Wie war dieses Geld denn bisher angelegt? Vermutlich Tagesgeld/Sparbuch/Festgeld.

    Das Geld war befindet sich derzeit in einem Tagesgeldkonto, da ich im vergangenen Jahr mein Eigenheim fertiggestellt habe und ursprünglich dafür Vorgesehen war. (Für das Eigenheim sind keine Schulden offen).


    Zitat

    Hast Du Dir mal Gedanken über Deine Risikotoleranz und Deine Risikotragfähigkeit gemacht?[...]Wie würdest Du etwa reagieren, wenn Dein Depot um 30% abschmiert, also von 100 T€ nur noch 70 T€ übrig wären?

    Natürlich würde ich mich zunächst Ärgern - allerdings wäre aus aktueller Sicht "aussitzen" meine Strategie. Das Geld wird ja derzeit nicht benötigt.

  • Ich würde es auch möglichst einfach halten.

    Also einen ETF (FTSE All World oder MSCI ACWI (IMI)) für den Risikoteil. Und einen Anteil Geld der 'sicher' angelegt wird. Aktuell wäre da wohl Tagesgeld bzw. ein Geldmarkt-ETF mein Mittel der Wahl.


    Spiel mal etwas mit Deinen ETF herum und überlege mal wie lange Du denkst, dass Du ein 100.000 Portfolio mit 6.000€ p.a. rebalancen kannst.

    Ich schreibe das als Jemand der nach einigen Jahren schon mit 3 ETF genug Probleme hat ein 6-stelliges Depot allein mit der jährlichen Sparrate halbwegs in Balance zu halten.

  • Ich bin selber seit diesem Jahr neu am Kapitalmarkt. Nur mit bedeutend geringeren finanziellen Volumen.

    Ich habe auch die ersten Monate ähnliches wie du gemacht. Optimierungen des Teufels.


    Das Ende vom Lied, ich bespare ohne Stress nun den FTSE ALL WORLD.


    Fange damit an, glaube mir, von Neuling zu Neuling... Alles andere wird dir nur Geld kosten...


    Ach ja und ALL IN mit nicht benötigten Mitteln, ist der statistisch beste Weg. Aber auch der mit der höchsten Überwindung.

  • Ich schreibe das als Jemand der nach einigen Jahren schon mit 3 ETF genug Probleme hat ein 6-stelliges Depot allein mit der jährlichen Sparrate halbwegs in Balance zu halten.

    I feel you, das ist ja schon mit einem fünfstelligen Depot und drei ETFs sehr anstrengend!


    Ich würde inzwischen All-in gehen, je nach Risiko verteilt auf Welt-ETF und Geldmarktfonds/Anleihen, der genannte LU0925589839 wäre eine Überlegung wert.

  • Gestaltungsdrang:


    ISIN name % depot
    IE00BKM4GZ66 iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF (Acc) 10
    IE00BK5BQV03 Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF Acc 45
    IE00BGV5VN51 Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data UCITS ETF 1C 15
    IE00BM67HS53 Xtrackers MSCI World Materials UCITS ETF 1C 10
    LU0925589839 Xtrackers Eurozone Government Bond Yield Plus 1-3 UCITS ETF 1C 10

    Wenn Du emerging markets im Portfolio haben möchtest - wieso kaufst Du Dir keinen ACWI IMI? Das spart das Rebalancing.


    AI und Materials sind Sektorwetten. Ich würde das nicht machen. Das sind diese "Beimischungen", die Dir Börse-Online einflüstert. Stimmts?


    Den Rentenfonds kann man mit aufnehmen (Du planst ein Volumen von 10 T€), andererseits bringt der auch nicht mehr als ein normaler Geldmarktfonds - aber er hat halt ein Kursrisiko. Wozu?


    Was machst Du mit den letzten 10%? Bei Dir ergibt sich als Summe 90%.


    Ich würde 1 breiten Aktien-ETF kaufen (mit EM oder ohne) und meinetwegen 1 Renten-ETF oder Geldmarkt-ETF dazu (vielleicht 20 T€, wenn Du mal fürs Haus Geld brauchst).


    Vermögensplanung muß immer ganzheitlich sein.