Schönen guten Tag,
da ich mittels Suche keine passenden Beiträge fand, möchte ich gern dieses Thema eröffnen, und hoffe sehr auf Eure Unterstützung. Es geht um die private fondsbasierte Rentenversicherung. Ich habe 2018 eine solche abgeschlossen und nun – da ich mich recht intensiv mit dem Thema ETFs auseinandersetze – denke ich darüber nach, welche Rolle diese Rentenversicherung spielen sollte (und warum ich sie aus heutiger Sicht abgeschlossen habe; aber das ist eine andere Sache). Aber vielleicht zunächst ein paar Daten:
- Vertragsabschluss Ende 2018; Provision ist fünf Jahre lang anteilig gelaufen und „durch“, d. h. die „versenkten Kosten“ sind versenkt.
- Ende der Aufschubdauer: Ende 2061; da werde ich Mitte 80 sein.
- Einzahlungen: ca. 27.000€ (inkl. Einmalzahlung am Anfang)
- monatliche Sparrate ca. 300€
- derzeitiger Wert: ca. 36.000€
- Kündigung ist möglich, sehr kleine Gebühr fiele dabei an.
- Der Vertrag ist letztendlich ein Depot mit einem Portfolio, das sich
zusammensetzt aus einem ETF (ca. 50% des Portfolios) und drei gemanagten Fonds (die anderen 50%); die Zusammensetzung könnte ich jederzeit ändern.
Ich weiß nicht genau, welche Daten man braucht, um meine u. g. Fragen zu beantworten. Kann ich etwas ergänzen, wäre es toll, wenn Ihr mir dies mitteilen könntet.
Bei Vertragsabschluss vor über sechs Jahren hatte ich noch verstanden, wie das Konstrukt funktioniert. Heute aber sitze ich wie so häufig vor den Papieren und blicke nicht mehr durch; deshalb wende ich mich an Euch als Forum, da ich mit Sicherheit keine unabhängige Meinung bekomme, wenn ich mich an den Finanzberater von damals wende.
Meine Überlegung ist, den Vertrag zu kündigen und das Geld in ein Depot zu stecken, in dem ich bereits einen ETF bespare. Nun ist mir jedoch Folgendes nicht klar:
- Wäre eine Kündigung empfehlenswert? Nach welchen Kriterien könnte man entscheiden?
- Aufschubdauer: Der Vertrag sichert mir (im Erlebensfall) zwar nach Ende der Aufschubdauer eine bestimmte Zahlung pro 1.000€ Fondsvermögen zu – wie jedoch oben erwähnt, werde ich da Mitte 80 (!) sein. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Rente 18 Jahre nach meinem aktuellen Renteneintrittsalter von 67 plötzlich nicht ausreichen sollte. Auch nicht, zu diesem Zeitpunkt (so ich ihn überhaupt erlebe) zusätzliches Geld gebrauchen zu können/müssen (wenn bis dahin alles normal läuft). Außerdem ist mir das steuerliche Prozedere bei der Auszahlung nicht (mehr) klar.
- Ehrlich gesagt verstehe ich den „steuerlichen Vorteil“ der Rentenversicherung nicht – so er denn existiert. Für mich erscheint das Investieren in z. B. einen ETF viel durchsichtiger (hinsichtlich der dort anfallenden Steuern bei Auszahlung). Lässt sich der steuerliche Sachverhalt für „Normale“ wie mich verständlich erklären bzw. gibt es dazu Quellen, in denen ich nachlesen könnte? Ich erinnere mich sehr wohl daran, dass vor Vertragsabschluss der Berater etwas darüber gesagt hat, aber was bloß… Einfach zu kompliziert und nicht einleuchtend für mich scheinbar.
- Würde ich die Kündigung und Auszahlung vornehmen: Würden die Gewinne des Fondsvermögens mit den üblichen 26,4% versteuert werden – oder nicht, weil es sich um eine Rentenversicherung handelt?
- Optional könnte/sollte ich womöglich die Zusammensetzung des Portfolios der Rentenversicherung vornehmen (und alle Fonds durch z. B. einen ETF ersetzen)?
Es wäre sehr schön, unabhängige Rückmeldungen zu diesem Thema zu erhalten. Dafür meinen besten Dank im Voraus. Solltet Ihr bei meinen Ausführungen etwas vermissen – sagt Bescheid, damit ich es vervollständigen kann.
Viele Grüße