Meinungen zu Growney Growlife Rentenversicherung

  • Hallo zusammen,

    Growney hat kürzlich ein neues Altersvorsorgeprodukt namens Growlife eingeführt. Mich interessiert eure Einschätzung zu diesem Produkt, insbesondere in Bezug auf die Kosten, Flexibilität und Rendite.

    Hier ist der Link zum Produkt: Growney Growlife.

    Danke im Voraus für eure Hilfe!


  • Möchte gerne die Verteilung der Rendite nach Abzug der Kosten berechnen. Würde hierfür die Monte Carlo Simulation verwenden.


    Würde die durchschnittliche jährliche Rendite wie folgt berechnen: (1 - 1.5/100) * (Mittelwert der Rendite der jeweiligen Strategie vor Kosten - (0.57 + 0.03 + ETF Gebühren)).

    Die 1.5% habe ich abgezogen, dieser Anteil aus den monatlichen Beiträgen für den Versicherungsteil abgezogen wird.


    Würde dann das Ergebnis mit einem rein marktkapitalisierten Ansatz vergleichen:

    z.B. mit MSCI ACWI, FTSE All World, Solactive GBS Global Markets Large & Mid Cap, Vanguard Life Strategy.

    Würde die durchschnittliche jährliche Rendite wie folgt berechnen: (Mittelwert der Rendite vor Kosten - ETF Kosten) * (1 - 0.25/100).


    Möchte gerne wissen, ob dieser Ansatz eine ausreichend gute Approximation darstellt? Falls nicht, würde ich gerne wissen, ob bzw. was da noch berücksichtigt werden sollte.

    Würde gerne wissen, wie bzw. wo ich an die nötigen Daten rankomme. Würde gerne inflationsbereinigte Daten nutzen - möglichst ohne diese selbst berechnen zu müssen.



    Verfolge damit folgende Ziele:

    1. Vergleich der Verteilung der Rendite

    Bewertung der nicht monetären Vorteile.

    Bin mir nicht sicher, ob bzw. wie der Schutz vor dem Zugriff der Sozialbehörden bei beiden Ansätzen ist.

    3. Ist Growlife eine sinnvolle Ergänzung für ein selbstverwaltetes Depot? Denk hier primär an das Szenario, dass eine Person ein leicht höheres Gehalt als der Bundesdurchschnitt und Steuerklasse 1 hat.

    4. Würde gerne wissen, ob Growlife eine gute Wahl ist, um etwa gleich alte Geschwister bei der Altersvorsorge zu helfen, welche bzgl. ETF praktisch keine Kenntnisse haben und somit die Abhängigkeit von finanziell besser gestellten Angehörigen zu reduzieren.

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Moin Planet9 , willkommen im Forum.


    Die Kosten sind das a und o bei einer Geldanlage.


    Das Produkt mit dem du Liebäugelst ist mit 1;5% Ausgabeaufschlag und und mindestens 0,57% laufende Kosten zwar ein recht günstiges doch gehen diese Kosten von deinem Vermögen sicher ab,

    Bei 200€ monatlich macht das bei 30 Jahren und 5% Rendite über 14000€ an Kosten aus.


    Fondsrechner zum Fondssparen


    Ein einfacher ETF Sparplan wäre ca. 10000€ günstiger.


    Fondsrechner zum Fondssparen


    Also hättest du ca. 4 Jahre Beiträge nur für die Kosten bezahlt.


    Muss man halt selber wissen ob dir dieses Produkt soviel Wert ist.

  • Und das Argument des Steuer Sparens zieht auch nicht.


    Vollversteuert hast du später trotzdem noch 7000€ mehr im ETF-Vermögen beim o.g. Beispiel.


    Fondsrechner zum Fondssparen



    Dann kommt noch hinzu das überhaupt kein Rentenfaktor genannt wird also eine Verrentung überhaupt nicht berechnet werden kann.


    Das Vermögen gehört der Versicherung und du hast nur Ansprüche gegen die Versicherung.

    Ein ETF Depot gehört dir selber und ist als Sondervermögen geschützt.


    Ich würde es nicht kaufen wollen.

  • Growney hat kürzlich ein neues Altersvorsorgeprodukt namens Growlife eingeführt. Mich interessiert eure Einschätzung zu diesem Produkt.

    Ich halte von allen Rentenversicherungen nichts, also von dem Anlageinstrument an sich (und erkläre das unten nochmal).


    Generell gilt: Wenn Dir einer ein Produkt anbietet, muß er plausibel machen, warum Du das kaufen sollst. Es ist nicht etwa so, daß Du belegen müßtest, daß Du es nicht kaufen willst. Genau das ist aber eine wichtige Verkaufsstrategie: Der Verkäufer versucht, den prospektiven Käufer dazu zu bringen, daß er erklären muß.


    Was ist eine Rentenversicherung?


    Eine Rentenversicherung ist ein Doppelvertrag, bestehend aus einem Sparvertrag, in dem Du Geld ansammelst bis zu einem definierten Zeitpunkt (etwa Deinem Eintritt in den Ruhestand), und einer Rentenversicherung im eigentlichen Sinn, nämlich einem Vertrag, der Dir aus einem angesammelten oder spontan eingezahlten Kapital eine monatliche Zahlung leistet bis zu Deinem Lebensende.


    Eine sachliche Begründung, warum diese beiden Verträge zwingend zusammenhängen müßten, gibt es nicht. Es wäre ohne weiteres möglich, daß Du ohne Rentenzusage sparst (vielleicht sogar ohne definiertes Ende) und dann irgendwann mal mit dem Geld etwas machst.


    Es ist auch problemlos möglich, etwa mit 65 zu sagen: Ich möchte sicher ausschließen, daß mir mein Geld ausgeht. Also gebe ich jetzt meine 200 T€ einer Versicherung, die lebenslang auszahlt, statt daß ich selbst jeden Monat 1000 € entnehme und dann nach 200 Monaten kein Geld mehr habe.


    Beide Verträge kannst (und solltest) Du separat bewerten.


    1. Fragenkomplex: Welche Rendite bringt der Sparvertrag? Ist diese Rendite gut? Kann ich selbst das vielleicht gar besser? Brauche ich den Sparzwang oder bin ich selbst konsequent und diszipliniert genug, daß ich selbst ein Vermögen zusammenspare?


    2. Fragenkomplex: Angenommen, es wären mit 65 Jahren xx T€ zusammen. Wieviel regelmäßige Rentenzahlung bekomme ich dann? Ich welcher Zeit kommt mein Spargeld zurück? Wie verhält sich diese Zeit im Vergleich zur durchschnittlichen Lebenserwartung? Was bleibt vom Geld, wenn ich mit 66 sterbe? Muß ich Hinterbliebene versorgen?


    Die Regelanworten auf diese Fragen lauten:

    Die Rendite des Sparvertrags ist meistens mau, also meistens schlechter, als wenn man selber spart. Ob Du den Sparzwang brauchst, damit Du sparst, mußt Du Dir selber beantworten.


    In der Auszahlungsphase kalkulieren die Versicherungen regelmäßig sehr zurückhaltend. Typischerweise läuft eine Rente 20 Jahre, überschlägig also 250 Monate. Die Versicherungen kalkulieren regelmäßig so, daß sie in diesen 250 Monaten etwa 70% des Kapitals auszahlen. Die restlichen 30 sind Reserve für Versicherte, die länger leben. Das kannst Du auch selber so machen, bist erheblich flexibler damit und hinterläßt Deinen Leuten etwas, wenn Du früher stirbst. Ok: Wenn Du 100 wirst, hast Du bei dem Verfahren ein Problem.


    Die Lebenserwartung für einen 65 Jahre alten männlichen Deutschen beträgt aktuell 17 Jahre. Wenn Du 70% Deines Kapitals auf 20 Jahre verteilst, reichen 100% des Kapitals für 28,5 Jahre. Mir persönlich wären 11,5 Jahre Reserve genug. Wie Du das siehst, ahne ich natürlich nicht.


    Jetzt bist Du dran!


    Bitte prüfe, was Du von dem oben Gesagten bei Deinem Rentenversicherungsangebot wiederfindest. Danach weißt Du, was Du sinnvollerweise tust.

  • Liebes Finanztip-Team, lieber Horst Talski und Achim Weiss,

    ich möchte mich herzlich bei Ihnen für die ausführlichen und hilfreichen Antworten auf meine Frage zu GrowLife bedanken. Ihre Erklärungen und die zur Verfügung gestellten Links zum Fondsrechner haben mir sehr weitergeholfen und mir wichtige Einblicke gegeben.

    Ihre Erläuterungen zu den Kosten und der Rendite des Produkts im Vergleich zu einem ETF-Sparplan waren äußerst aufschlussreich. Besonders die detaillierte Darstellung der unterschiedlichen Ansätze und die Hinweise auf die langfristigen Auswirkungen der Kosten haben mir bei meiner Entscheidung sehr geholfen.


    Da mein Arbeitgeber nur die Metallrente anbietet, mir jedoch das Anlagekonzept nicht zusagt, war meine Idee, ergebnisoffen zu schauen, ob bzw. welche Alternativen es für die Altersvorsorge auf Indexfondsbasis gibt. Ein ETF-Sparplan schien mir eine akzeptable Lösung, insbesondere wenn der Schutz vor dem Zugriff der Sozialbehörden besser wäre als bei einem selbstverwalteten Depot.


    Wenn ich statt eines ETF auf den MSCI ACWI oder FTSE All World ein ETF auf den Solactive GBS Global Markets Large & Mid Cap nehme, sollte der Kostenvorteil der Selbstverwaltung nochmal deutlich größer sein.


    Nochmals vielen Dank für Ihre Unterstützung und die wertvollen Informationen! Ihre Antworten haben mir geholfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen.

  • insbesondere wenn der Schutz vor dem Zugriff der Sozialbehörden besser wäre als bei einem selbstverwalteten Depot.


    Da muss man genau schauen, wer diese "Sozialbehörde" konkret ist und wie sich eine Entscheidung bzgl. Altersvorsorge konkret auswirkt.

    Jugendämter akzeptieren bei der Unterhaltsberechnung nur die bekannten (ineffizienten) Versicherungsprodukte, die v.a. den Versicherern dienen und nicht dem Versicherten.

  • Da muss man genau schauen, wer diese "Sozialbehörde" konkret ist und wie sich eine Entscheidung bzgl. Altersvorsorge konkret auswirkt.

    Jugendämter akzeptieren bei der Unterhaltsberechnung nur die bekannten (ineffizienten) Versicherungsprodukte, die v.a. den Versicherern dienen und nicht dem Versicherten.

    Danke Andi.

    Hatte bzgl. Sozialbehörde eher an folgende Szenarien gedacht:

    - Angehörige werden pflegebedürftig

    - der eigene Arbeitsplatz wird von einer KI übernommen wird

    - eigene Berufsunfähigkeit