Betriebsrente/Kapitalkonto: einmalige Auszahlung oder monatlich

  • Hallo zusammen,

    ich starte in Kürze die Aktivphase meiner Altersteilzeit und beschäftige mich daher mit dem Renteneintritt. Mein Arbeitgeber bietet mir bezüglich meiner Betriebsrente 2 Möglichkeiten an: einmalige Auszahlung (die ich dann voll versteuern müsste) oder eine monatliche Auszahlung gestreckt über 20 Jahre. Wie würdet ihr euch entscheiden und warum?

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • ich habe mich für die monatliche Auszahlung meiner BAV entschieden, weil diese bis zu meinem Lebensende und darüber hinaus an meine Witwe zahlen wird.


    Dieses Argument greift bei dir nicht, weil nach 20 Jahren Schluss ist (ist das dann noch eine RENTE?)

    Oder wirst du nur noch 20 Jahre leben?

  • Ich habe mich für die monatliche Auszahlung meiner BAV entschieden, weil diese bis zu meinem Lebensende und darüber hinaus an meine Witwe zahlen wird.


    Dieses Argument greift bei dir nicht, weil nach 20 Jahren Schluss ist (ist das dann noch eine RENTE?)
    Oder wirst du nur noch 20 Jahre leben?

    Keine Versicherung schenkt Dir was. Die Zusicherung, bis zu Deinem Lebensende zu zahlen, kostet Geld. Die Option auf eine Hinterbliebenenrente kostet auch etwas. Ich habe ja gerade heute in einem anderen Thread die übliche Kalkulation einer Rentenversicherung dargestellt.


    Was für einen Rentenfaktor garantiert Dir denn Deine bAV?

  • eine monatliche Auszahlung gestreckt über 20 Jahre. Wie würdet ihr euch entscheiden und warum?

    Auszahlung mit Rendite (wie hoch auch immer) oder einfach nur 1/20 des Betrages, der zu Renteneintritt zur Verfügung steht?


    Aber am Ende ist es wohl eher die Frage, wie Du deine Finanzen in der Rente aufbauen willst.


    Willst Du eine (hier allerdings nur für 20 jahre) monatlich planbare Auszahlung, die ggf. zusammen mit der GRV Deinen Ausgaben deckt.


    Oder planst Du sowieso eine zusätzliche Finanzierung des Ruhestandes aus der 3. Säule., also privat finaziert und privat organisiert.


    Stand heute werde ich mir in 9-11 Jahren (je nach Ablaufdatum der einzelnen Verträge) alles auszahlen lassen, was geht und die Beträge zusammen mit dem bis dahin aufgebauten Vermögen, selber so entsparen wie ich das möchte.


    Dazu gibt es eine GRV+BAV (100% vom AG finanziert und nur als lebenslange Rente gezahlt), die nach heutigem Wissen meine normalen Lebenskosten gut decken wird.


    Das alles steht aber unter einigen Randbedingungen:

    - der vorherige Absatz passt in 10 Jahren auch noch (wer wess, was dann die GRV zahlt, wie hoch dann die GKV/PV-Ausgaben sind.

    - ich bin und bleibe Single, habe also nur mich zu versorgen


    Ob mich das Vorgehen mehr oder weniger Steuern/SV-Abgaben kostet wie eine Verrentung (mit heute schon bekannt schlechten Rentenfaktor) der BAVs, ist mir völlig egal. Mein Geld reicht auch so, ich werde garantiert am Anfang meines Ruhestandes höhere Ausgaben haben wie gegen Ende. Und wenn die Ausgaben ganz zum Ende Dank Pflegeheim wieder steigen, geht dafür die ETW drauf (ich spare für mich selber und nicht für die lachenden Erben).


    einmalige Auszahlung (die ich dann voll versteuern müsste)

    Bist Du in der PKV oder warum erwähnst Du nur die Steuern?


    Falls Du sonst nicht als Privatier vom Vermögen (und nicht desser Rendite) lebst, dürfte auch die monatliche Auszahlung zu versteuern sein.


    Und falls Du nicht in der PKV bist, dann fallen auch Abgaben zur GKV/PV an (und zwar die vollen).

  • Keine Versicherung schenkt Dir was.

    stimme dir 100% zu!



    Was für einen Rentenfaktor garantiert Dir denn Deine bAV?

    ich bekomme 4,8% Auszahlung auf's eingezahlte Kapital.

    Nachdem ich aber nur 53% des Kapitals selber eingebracht habe und die anderen 47% vom Arbeitgeber eingezahlt worden sind, ist die Rendite auf meine eigenen €inzahlungen sogar 8,7%.

    Das ist besser als die Entnahmerate von 4%, die allgemein als Richtschnur für konservative Privatiersmodelle vorgeschlagen werden.

    Und ich hab ja noch eigenes Geld auf der hohen Kante, fahre also mehrgleisig.


    In fünf Jahren beginnt sogar meine Riesterauszahlung, immerhin @185 pro Monat :D

    (muss aber ehrlicherweise sagen, dass ich den nach einiger Zeit mal ausgesetzt hatte, nachdem klar war, dass das keine gute Investment sein würde)


    Tomsusl hatte nach Gründen gefragt, warum wer was gemacht hat. Ich wollte ihm einen möglichen Punkt nennen, der für mich eine Rolle gespielt hat. Gibt bestimmt viele andere Punkte, die er auch noch bedenken müssen wird.

  • Was für einen Rentenfaktor garantiert Dir denn Deine bAV?

    Ich bekomme 4,8% Auszahlung auf's eingezahlte Kapital.

    Rentenfaktor 40. Das ist außergewöhnlich viel, etwa das Doppelte des Üblichen. Dazu kommt die Anwartschaft auf eine Witwenrente, die auch Geld kostet. Du gestattest mir sicher meine Skepsis.

    Nachdem ich aber nur 53% des Kapitals selber eingebracht habe und die anderen 47% vom Arbeitgeber eingezahlt worden sind, ist die Rendite auf meine eigenen €inzahlungen sogar 8,7%.


    Das ist besser als die Entnahmerate von 4%, die allgemein als Richtschnur für konservative Privatiersmodelle vorgeschlagen werden.

    Ich kann Deiner Kalkulation nicht ganz folgen. Aber grundsätzlich ist es klar, daß eine bAV tendenziell besser wird, wenn der Arbeitgeber nennenswert dazuzahlt.

  • Ich kann Deiner Kalkulation nicht ganz folgen. Aber grundsätzlich ist es klar, daß eine bAV tendenziell besser wird, wenn der Arbeitgeber nennenswert dazuzahlt.


    sorry, ich wusste mit "Rentenfaktor" nichts anzufangen.


    Ich habe gerechnet: monatliche Auszahlung € 1.400 gegenüber angesparten Kapital 360k = 4,67% Auszahlungsquote

    Nachdem ich selber aber nur 161k eingezahlt hatte (der Rest kam vom AG als freiwilliger Bonus) habe ich gerechnet € 1400 gegenüber von mir eingezahlten 191k = 8,8%

    Mir ist schon klar, das Rechnung #2 eine sehr selbstzentrierte Milchmädchenrechnung ist, aber wie gesagt: der AG Anteil wäre sowieso gekommen.


    Und der zweite Teil meiner Überlegung war halt: die BAV zahlt von jetzt bis zum Ende, und in 3 Jahren kommt die Rente ab 63 (mit Abschlägen), zusammen reicht das um unseren Alltag zu bezahlen. Und für die kommenden 3 Jahre reicht mein Kapital selbst im Weltuntergangsszenario, welches ich übrigens eh nicht überleben wollen würde.


    Also kann ich mit meinem ETF Kapitalstock eher entspannt kalkulieren, ich würde nicht verhungern, selbst wenn es da mal 50% runtergeht (werde ich halt nichts entnehmen) und warten bis sich das Finanzwetter gebessert hat.


    und wie Du schon sagtest; ist das ganze eine Versicherung, und eine Wette darauf, dass ich nicht morgen vom Stangerl fall. :saint:


    ;)

  • Hallo zusammen,

    ich starte in Kürze die Aktivphase meiner Altersteilzeit und beschäftige mich daher mit dem Renteneintritt. Mein Arbeitgeber bietet mir bezüglich meiner Betriebsrente 2 Möglichkeiten an: einmalige Auszahlung (die ich dann voll versteuern müsste) oder eine monatliche Auszahlung gestreckt über 20 Jahre. Wie würdet ihr euch entscheiden und warum?

    Gibt es akuten Kapitalbedarf?

  • Sorry, ich wusste mit "Rentenfaktor" nichts anzufangen.

    Ich bin neulich im Internet mal auf eine geniale Webseite gestoßen: http://www.google.de ...

    Ich habe gerechnet: monatliche Auszahlung € 1.400 gegenüber angesparten Kapital 360k = 4,67% Auszahlungsquote

    Du hast Dir da irgendwas zusammengerechnet, die Rechnungsgrundlagen aber nicht publiziert. Daher kann niemand Deine Rechnung nachvollziehen. Schlechte Basis für eine Diskussion.

    Der zweite Teil meiner Überlegung war halt: die BAV zahlt von jetzt bis zum Ende, und in 3 Jahren kommt die Rente ab 63 (mit Abschlägen), zusammen reicht das, um unseren Alltag zu bezahlen. Und für die kommenden 3 Jahre reicht mein Kapital selbst im Weltuntergangsszenario, welches ich übrigens eh nicht überleben wollen würde.

    Eine mittelfristige Finanzplanung ist für jedermann eine gute Idee. Jeder macht sie für sich selbst. Niemand ist verpflichtet, seine Finanzen hier offenzulegen. Wenn aber einer seine Daten für sich behalten möchte, hat eine Diskussion halt keine Basis.


    In Deinem Fall lautete die Frage: Ist eine Einmalzahlung einer bAV günstiger als eine Rente? Diese Frage kann niemand ohne die passenden Zahlen seriös beantworten.

  • Du hast Dir da irgendwas zusammengerechnet, die Rechnungsgrundlagen aber nicht publiziert.


    also meine Rechnung geht so: ich bekomme monatlich € 1.400 ausgezahlt (seit dem Monat NACH meinem 60.sten), im Jahr sind das 12 Monate x 1400 = € 16.800 jährlicher Ertrag


    In die BAV habe ich über die Jahre insgesamt € 191k eingezahlt; diese Beiträge wurden vom Lohn einbehalten, auf dieses Gehalt habe ich also verzichtet.

    PS: Habe gerade gesehen, das ich mich in #8, Zeile 2 vertippt habe: Nachdem ich selber aber nur 161k eingezahlt hatte ....gegenüber von mir eingezahlten 191k = 8,8% - muss natürlich an beiden Stellen heissen: 191k


    Mein AG hat über die Jahre 169k eingezahlt, dies war eine freiwillige AG Leistung, zusätzlich zum Gehalt.

    Gesamtkapitalstock also 360k (191 AN+169 AG), 53% eingezahlt vom AN und die restlichen 47% vom AG


    16.800 jährlicher Ertrag / 360.000 Kapitalstock = 4,7% Rendite aufs Gesamtkapital


    Für meine Milchmädchenrechnung habe ich dann nur berücksichtigt, was ich selber eingezahlt hatte, deswegen 16.800 jährlicher Ertrag / 191.000 eigene Einzahlungen = 8,8% Rendite aufs "Eigenkapital"


    :thumbup:



    Und wie Du ja schon sagtest, dass ist wie bei einer Versicherung, am Ende der Auszahlungsperiode (hoffentlich in vielen Jahren) verbleibt der Rest der BAV in deren Kasse, davon sehen mein Erben also nichts. Das war für mich aber nicht relevant, mir stand für dieses regelmässige Einkommen der Garantieaspekt im Vordergrund.


    Und das war ja auch die Intention meiner ersten Antwort an Tomsusl: es gibt diverse Gründe für/gegen BAV und ich habe einen möglichen Punkt genannt.

    Die Frage von Referat Janders in #9 ist ja auch sehr relevant und bestimmt gibt es noch viele andere Perspektiven, wie man/frau auf die Alterseinkünfteplanung schauen könnte.

  • 1400/36=38,9 ( monatliche Rente/ Kapitalstock /10000 = Rentenfaktor)


    Das ist dein Rentenfaktor. Du brauchst so also mindestens 21 Jahre (257 Monate) eine Rente um dein Kapital ausbezahlt zu bekommen. Versteuern musst du die Rente auch noch also dürfte es noch länger dauern bis du das Geld welches in deiner BAV steckt zurück hast.


    Wenn du natürlich „nur“ deine Beiträge berechnest lässt du ja das geschenkte Geld vom Arbeitgeber außer acht. Kann man machen, aber da veräppelst du dich ein bisschen selber.

  • 1400/36=38,9 ( monatliche Rente/ Kapitalstock /10000 = Rentenfaktor)


    Das ist dein Rentenfaktor. Du brauchst so also mindestens 21 Jahre (257 Monate)

    Danke:!:


    Tatsächlich sind bei uns alle älter als 81 geworden, tatsächlich geht das ur-gross-väterlicherseits eher Richtung 90+. Ich habe also eine gute Chance meinen Einsatz rauszuholen.


    Und das mit dem "Selber veräppeln" ist mir schon klar.

    Aber (um im Bild zu bleiben) ich wollte nicht alle Äpfel in den gleichen Korb legen, deswegen ein Teil BAV, ein Teil GRV, ein Teil eigene Immobilie, ein ganz kleiner Teil Riester, ein viel grösserer Teil privater Kapitalstock.
    Und wenn alles nicht reicht kann immer noch meine Frau arbeiten gehen :evil:  :S ;) ;) ;)

  • In die bAV habe ich über die Jahre insgesamt € 191k eingezahlt; diese Beiträge wurden vom Lohn einbehalten, auf dieses Gehalt habe ich also verzichtet.

    Mein AG hat über die Jahre 169k eingezahlt, dies war eine freiwillige AG Leistung, zusätzlich zum Gehalt.

    Wie man es nimmt: Alles, was der Arbeitgeber für Dich zahlt, ist letztlich Lohn.

    Du arbeitest freiwillig für Deinen Arbeitgeber und er zahlt freiwillig Geld dafür.


    Natürlich nicht. Dein Arbeitgeber wollte Dir was Gutes tun, indem er Deine Altersvorsorge bezuschußt hat. Dabei hat er mehr getan, als wozu ein Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet ist. Aber ein Geschenk war das trotzdem nicht, sondern Bestandteil Deiner Vergütung.


    Es ist finanzmathematisch nicht korrekt, Nominalbeträge über Jahrzehnte aufzuaddieren. Man muß dabei mit Barwerten rechnen. Oder anders: Zu den Zahlungen über Jahrzehnte müßte ein Kapitalertrag dazugekommen sein. Du kannst aus den bisherigen Zahlungen und dem jetzt bestehenden Kapital eine Rendite ausrechnen.


    Dieses Kapital müßte eigentlich höher sein als die Summe der Einzahlungen von Dir und Deinem Arbeitgeber.


    Die Leistungsphase geht dann separat.

    Ich bekomme monatlich € 1.400 ausgezahlt (seit dem Monat NACH meinem 60.), im Jahr sind das 12 Monate x 1400 = € 16.800 jährlicher Ertrag.

    Das wiederum müßte man in Bezug setzen zum vorhandenen Kapital, das man Dir wahlweise zu Deinem 60. ausgezahlt hätte. Waren das 360 T€? Hat das Gesparte über all die Jahre keinerlei Zins erwirtschaftet?


    Sowohl die Kapitalabfindung als auch die monatliche Rente dürftest Du zu versteuern haben, möglicherweise auch zu verbeitragen.

    16.800 jährlicher Ertrag / 360.000 Kapitalstock = 4,7% Rendite aufs Gesamtkapital

    Für meine Milchmädchenrechnung habe ich dann nur berücksichtigt, was ich selber eingezahlt hatte, deswegen 16.800 jährlicher Ertrag / 191.000 eigene Einzahlungen = 8,8% Rendite aufs "Eigenkapital"

    Der Begriff "Milchmädchenrechnung" dürfte den Sachverhalt treffen.


    Und noch eins fehlt: Der Name der Wunderversicherungsgesellschaft, die Dir diese tolle Leistung bietet (und der Name des Tarifs).

  • Es ist finanzmathematisch nicht korrekt,

    das war mir von Anfang an klar, deswegen habe ich mich auch immer hinter dem "Milchmädchen" versteckt


    Ausgangsfrage von Tomsusl war nach Gründen warum man sich wie entschieden hat. Dafür habe ich (übrigens als einziger in diesem Thread) eine mögliche Antwort gegeben.

    Weitere Aspekte, wie zB die Frage von Referat Janders bzgl Kapitalbedarf, wurden von Tomsusl nicht beantwortet und deswegen nicht weiter beleuchtet. Ich zB habe bereits genug Kapital für meine Bedürfnisse und habe deswegen den Sicherheitsfaktor der BAV favorisiert.


    Und noch eins fehlt: Der Name der Wunderversicherungsgesellschaft, die Dir diese tolle Leistung bietet (und der Name des Tarifs).

    Wieso "Wunder" und "toll"? Wenn ich Horst richtig verstanden habe, ist er von dieser BAV Leistung gar nicht so begeistert?

    Das ganze ist als Unterstützungskasse meines ehemaligen Arbeitgebers angelegt (US Amerikanischer IT Konzern mit Büro in München und anderswo), also nicht öffentlich zugänglich. Mein Vertrag wurde noch im letzten Jahrtausend unterschrieben, die aktuellen Konditionen dürften sich geändert haben.



    Nachdem sich dieser Thread nun also hinreichend weit von der eigentlichen Ausgangsfrage fortentwickelt hat, und von Tomsusl kein weiteres Interesse bekundet wurde, werde ich mich auf die Weihnachtsbaumaufstellundschmückaktivitäten fokussieren.



    Danke an Achim und Horst und all die anderen, von denen ich in den wenigen Tagen, die ich hier im Forum bin, schon vieles lernen konnte!


    Allen Forumsmitlesern ein frohes Fest und bis die Tage!


    PS: es fehlt ein Weihnachtsmansmiley, deshalb also Christkind :saint:

  • Und noch eins fehlt: Der Name der Wunderversicherungsgesellschaft, die Dir diese tolle Leistung bietet (und der Name des Tarifs).

    Wieso "Wunder" und "toll"?

    Du gibst Zahlen an, die sehr viel besser sind, als üblicherweise genannt. Mag ja sein, daß Deine amerikanische Versicherungsgesellschaft sehr viel besser zahlt als übliche Versicherungen hier. Fragt sich aber halt, was die Mitleser von dieser Erkenntnis haben.

  • Achim Weiss: sorry, war wegen Weihnachten und Familie und Urlaub usw eine Weile nicht hier im Forum, will aber nicht den Eindruck machen, deinen letzten Post zu ignorieren.


    deshalb noch ganz kurz: meine Zahlen habe ich auf deine explizite Nachfrage gepostet, denn die haben ja tatsächlich nichts mit meiner Antwort auf die Eingangsfrage zu tun. Die Einzahlungen und der monatlichen Rentenbetrag sind präzise, meine ROI-kalkulation dagegen habe ich stets als vereinfachende "Milchmädchenrechnung" tituliert.

    Und nur um Missverständnisse zu vermeiden, die ganze BAV läuft natürlich in Deutschland, nach deutschen Gesetz, bei deutscher Unterstützungskasse.

    Das soll aber nicht heissen das alle BAVs immer toll sind, oder das für jeden die beste Lösung ist. An meiner BAV scheiden sich ja die Geister (Horst vs dir) ob die nun gut ist oder nicht.


    Als dann, auf ein frohes und erfolgreiches Jahr 2025!

  • Ich habe gerechnet: monatliche Auszahlung € 1.400 gegenüber angesparten Kapital 360k = 4,67% Auszahlungsquote

    Nur am Rande.

    Man sollte nicht außer Acht lassen, dass die Rente zu versteuern sein dürfte und ggf. auch KV-Beiträge darauf anfallen.

    Auch fehlt mir jegliche Angabe zu einem Inflationsausgleich. Sprich die Auszahlung einer solchen fixen Rente wird über die Jahre und Jahrzehnte immer weniger wert.


    Wenn man bei einem Kapital von 360K€ in einem Depot von einer Entnahmerate von 4% ausgeht, kommt man auf eine anfängliche Rente von 1.200€/Monat (vor Steuern).

    Die Entnahmerate darf aber mit der Inflation gesteigert werden. Bei angedachten 2% Inflationsrate macht das dann nach:

    10 Jahren: 1.462€/Monat (vor Steuern)

    20 Jahren: 1.782€/Monat (vor Steuern)

    30 Jahren: 2.173€/Monat (vor Steuern)


    Und bei halbwegs normalen Verlauf der Aktienmärkte, kann man seinen Erben nachher nochmals > 300K€ vererben.

    OK, dafür gibt es eben keine Garantie auf die Rente oder einen Kapitalerhalt.


    Hallo zusammen,

    ich starte in Kürze die Aktivphase meiner Altersteilzeit und beschäftige mich daher mit dem Renteneintritt. Mein Arbeitgeber bietet mir bezüglich meiner Betriebsrente 2 Möglichkeiten an: einmalige Auszahlung (die ich dann voll versteuern müsste) oder eine monatliche Auszahlung gestreckt über 20 Jahre. Wie würdet ihr euch entscheiden und warum?

    Meine Partnerin hat sich bei Ihrer bAV für die einmalige Kapitalabfindung entschieden. Warum?

    Keine Mindestrentenzeit und keine Vererbbarkeit. Mutter, Vater Bruder sind bereits tot, so dass Sie auch eher von einer unterdurchschnittlichen Lebenserwartung ausgeht.


    Ich werde mich voraussichtlich ebenfalls für die Kapitalabfindung entscheiden. Einfach weil ich mit dem Geld mit 65 noch mehr anfangen kann als mit XX€ Rente pro Monat, die dann durch die Inflation eh immer weniger werden.

  • Meine Partnerin hat sich bei Ihrer bAV für die einmalige Kapitalabfindung entschieden. Warum?

    Keine Mindestrentenzeit und keine Vererbbarkeit. Mutter, Vater Bruder sind bereits tot, so dass Sie auch eher von einer unterdurchschnittlichen Lebenserwartung ausgeht.

    Hallo monstermania , solch eine Betrachtung ist ja auch ein sehr valides Argument bei der Überlegung, wie man/frau zu einer Entscheidung kommt. Ich wünsch deiner Partnerin natürlich ein langes, gesundes Leben, aber sie hat vollkommen recht, wenn sie solch sehr privaten Referenzen mit einbezieht.


    Wenn man bei einem Kapital von 360K€ in einem Depot von einer Entnahmerate von 4% ausgeht, kommt man auf eine anfängliche Rente von 1.200€/Monat (vor Steuern).

    Eine Auszahlung hätte ich zum Maximalsatz versteuern müssen, dementsprechend niedriger der mögliche Anlagebetrag.

    Und die 4% sind ja auch eher zu hoch, wenn das Kapital "für immer" reichen soll (nur um Vergleichbarkeit mit der BAV zu behalten), konservative Modelle rechnen ja bloss mit 3,5% oder sogar nur 3%.


    Und bei halbwegs normalen Verlauf der Aktienmärkte, kann man seinen Erben nachher nochmals > 300K€ vererben.

    Ehrlich gesagt würden die beiden (Stand heute) eh schon mehr als genug (jeweils > 1,5 Mio) erben. Ich hätte eher Sorge, dass solch ein Erbe irgendwann kontraproduktiv oder demotivierend ist.

    Mein Plan ist vielmehr in ein paar Jahren, wenn es um Familiengründung und entsprechende Wohnstelle geht, mal mit einer substanziellen Anschubsfinanzierung zu helfen. Da haben sie mehr davon, als dass was sie dann erben, wenn sie ja schon selber fast ins Rentenalter gehen (wie oben geschrieben, gehe ich noch von 30 Lebensjahren für mich aus :saint: )


    Meine Frau und ich erben von den jeweiligen Eltern noch 1,5 EFH in der Metropolregion München. Brauchen wir nicht für uns, werden wir verkaufen und das Geld an unsere Kinder weiterreichen.


    Ich führ das nur aus als Erklärung, warum Leute ggf sehr unterschiedliche Bewertungen und Entscheidungen treffen. Es gibt selten das eine WAHRE oder FALSCHE. Deswegen finde ich auch viele der Fragen und Antworten hier im Forum so interessant, weil es mir andere Blickwinkel aufzeigt, teils zu Themen, über die ich noch nie nachgedacht habe.


    Deswegen nochmals Dank an Dich und die anderen Vielposter, die mit einer Vielzahl von kompetenten Laienwissen so viele rege Diskussionen am laufen halten. <3

  • Meine Frau und ich [werden] von den jeweiligen Eltern noch 1,5 EFH in der Metropolregion München [erben]. Brauchen wir nicht für uns, werden wir verkaufen und das Geld an unsere Kinder weiterreichen.

    Es wäre eine Option, auf das Erbe zu verzichten mit dem Ziel, daß gleich die Enkel erben. Direkt geht das nicht, daher ist juristische Prüfung angesagt. 1 1/2 Einfamilienhäuser lassen vermuten, daß einer von Euch (Du oder Deine Frau) Einzelkind ist und der andere einer von zwei.


    Beim Einzelkind könnte der Erbverzicht unproblematisch sein, weil als nächste Erben dessen Kinder in Frage kommen, die dann wie gewünscht, das Haus bzw. den Wert hälftig bekämen.


    Wenn das Doppelkind auf sein Erbe verzichtet und sein Geschwister nicht, dann erbt das Geschwister alles. Hat das Geschwister selber Kinder (oder ein Kind), könnte die Idee aufgehen, wenn auch das Geschwister auf sein Erbe verzichtet. Hat ein Doppelkind seinerseits 1 Kind, das andere 2 Kinder, geht das Erbe dann aber durch 3, und das mag nicht erwünscht sein.


    Nach meinem Dafürhalten könnte all das ein Thema für den Familienrat sein. Möglicherweise läßt sich das durch passende Testamente klären.


    Sicher ist eins: Wenn nennenswerte Vermögenswerte gleich an die Enkelgeneration weitergehen, wird Erbschaftssteuer gespart, und die ist bei nennenswerten Erbschaften auch gleich nennenswert.


    Ich bin aber kein Jurist und phantasiere hier nur. Offenbar war in meinem Frühstück irgendwas drin, was mir nicht gutgetan hat. Geh also lieber zum Profi und frag den!