Risikolebensversicherung Immobilienkauf

  • Hallo zusammen,


    ich hätte mal eine Frage. Ich bin zwar aktuell absolut noch nicht in dem Alter, mir eine Immobilie zu erwerben, es ist aber ein Traum von mir und meinem Partner, auch wenn es sicherlich noch einige Jahre dauern wird.


    Ich habe mich in den letzten Monaten um Themen wie DU und PKV gekümmert und das soweit alles geregelt. Die Gesundheitsfragen sind ja immer wieder ein Ding und ich bin froh, es jetzt bereits alles geregelt zu haben und eigentlich ohne Einschränkungen durchgekommen zu sein. Die (vermutlich) einzige verbleibende Versicherung, bei der ich mich mit diesen lästigen Fragen nochmal auseinandersetzen muss, wird ja vermutlich die Risikolebensversicherung sein, woraus meine Frage hervorgeht.


    Wie bereits erwähnt bin ich einfach froh, die für mich bisher wichtigsten Versicherungen vernünftig geregelt zu haben und ich fühle mich etwas freier - ich bin ab nächstem Jahr super privat versichert und wenn mal etwas ist, auch z. B. im psychischen Bereich, kann ich mich darauf verlassen, mich gut beraten bzw. behandeln zu lassen. Darauf möchte ich auch nicht verzichten, nur weil ich z. B. eine RLV noch nicht abgeschlossen habe und eine solche Behandlung mir den Zutritt vermiesen könnte. Deswegen dachte ich daran, bereits jetzt eine RLV abzuschließen mit meinem noch jungen Alter sowie soliden Gesundheitszustand, so dass ich dann wirklich mit dem Thema durch bin.


    Frage an die Community: Würdet ihr dieses Vorgehen so 'unterstützen', oder haltet ihr es für übertrieben? Ich habe einfach die Sorge, in der Situation eines Immobilienkaufs Probleme zu bekommen aufgrund eventuell aufgetretener Behandlungen. Ist es tatsächlich wie bei der DU und PKV, dass man bei bestimmten (gar nicht so seltenen) Krankheiten quasi keinen Zutritt mehr zur RLV hat? Und VERLANGEN die Kreditinstitute nicht gleichzeitig für den Immobilienkauf aber eine RLV, so dass man dann einen Strich durch die Rechnung machen kann?


    Sollte die Idee also gar nicht so verkehrt sein, wie gehe ich am besten vor? Natürlich weiß ich aktuell noch überhaupt nicht, wie hoch ein zukünftiger Kredit sein wird (auch wenn man eine grobe Einschätzung vornehmen kann und bei vielen Tarifen ja bspw. 50.000 Euro + ggf. Dynamik etc. hinzufügen kann). Weiß jemand, ob ein Kreditinstitut die gesamte Summe des Darlehens auch abgesichert haben will über eine RLV oder reicht hier auch schon eine geringere Summe? Kann ich eine Hälfte des Darlehens versichern, mein Partner die andere Hälfte (wir werden beide als Beamte voraussichtlich in etwa gleichviel verdienen) oder müssen beide jeweils das komplette Darlehen absichern (was ja irgendwie Schwachsinn wäre)? Wie pingelig sind die Kreditinstitute hier?


    Ich würde mich über eure Erfahrungswerte sehr freuen!


    Liebe Grüße

  • Die Banken verlangen keine Risikolebensversicherungen, dürfen das auch gar nicht.


    Risikolebensversicherungen als Soloprodukt sind günstig und für die Versicherer ein gutes Produkt, um Gewinne einzufahren.


    Bei einer Baufinanzierung dienen sie der persönlichen Sicherheit der „Restfamilie“ beim Tode des Betroffenen und sollen daraus entstehende Deckungslücken schließen.

  • Generell ist eine RLV sinnvoll, wenn es Menschen gibt, die auf dein Einkommen finanziell (zumindest teilweise) angewiesen sind. in der Regel sind das Kinder und ggf. der Partner. Das würde ich nicht unbedingt im Zusammenhang mit einem Immobilienerwerb sehen, denn auch Miete will bezahlt sein. Mt Familie halte ich persönlich eine RLV für sehr sinnvoll (in kleinerem Umfang selbst für einen Partner, der kein Einkommen hat aber sich z.B. um die Kinder kümmert). Ob und in welcher Höhe du das jetzt schon abschließen willst, ist Abwägung. Natürlich ist es erstmal beruhigend, „gut versichert“ zu sein. Aber irgendwo ist auch die Frage, wieviel deines Einkommens du in Versicherungen stecken willst.

  • Wenn du unbedingt abgesichert sein willst, dann hol dir eine. Die sind eigentlich "recht günstig". Ich zahle für meine Frau zB ca. 25 Euro für 400k.

    Für die Immofinanzierung ist eine RLV aber egal. Früher war das wohl mal anders...

  • Die Banken verlangen keine Risikolebensversicherungen, dürfen das auch gar nicht.

    Ähm, nein: Ob sie es dürfen oder nicht, sie tun es! In unserem Fall hat die Sparda-Bank im Jahr 2019 darauf bestanden! ?(


    Frage an die Community: Würdet ihr dieses Vorgehen so 'unterstützen', oder haltet ihr es für übertrieben?

    Mit meiner Erfahrung in der gleichen Situation würde ich es direkt mitmachen und wahrscheinlich auch eine höhere Summe wählen!


    Die Nummer mit der Sparda-Bank war rückblickend ziemlich lächerlich: Ich hab damals meine Freundin als Begünstigte eingetragen und die Kreditsumme (180T) auf sie in meinem Todesfall abgesichert, obwohl sie in den Kreditverträgen gar nicht mit drin war. Der Kreditvermittler hat sich auch gewundert über die Anforderung mit der RLV und meinte, dass wir die kurz nach Kreditabschluss eigentlich wieder kündigen könnten. Die Bank wollte nur eine Kopie der Police, keine Verpfändung oder so.


    Jetzt mit Hochzeit und Nachwuchs hab ich sie Summe (RLV war bei der HUK/24) fast maximal um 3x10T€ erhöht und denke, dass ich die Gesamtsumme damals eigentlich schon hätte höher abschließen können. Dass auch für den Fall des größeren nächsten Immobilienprojektes. Ist aber aktuell nicht schlimm, da wir insgesamt sehr gut abgesichert sind.


    Vll. zwei Aspekte zur RLV:

    1. Die Fragen scheinen mir weitgehend identisch mit denen bei BU/PKV, es kann aber sein, dass die sehr viel weniger streng geprüft bzw. ausgelegt werden. Es geht eben um frühzeitige Todesfallrisiken und nicht um BU-Risiken. Welche Erfahrungen haben hierzu die Makler?!


    2. RLV ist relativ günstig. Am

    Nervigsten fand ich auch diese Fragen, der Jahresbeitrag von rund 50€ geht bei uns ziemlich unter zwischen anderen Kosten.

  • Uii, das ist wirklich günstig. Ich hab 25 Euro pro Monat! ^^

    Und 1 Mio € + abgesichert oder erst in späteren Jahren damit angefangen?


    Gibts nicht bei Check24 oder Huk24 online-Rechner, die Preise für die Policen auswerfen?


    Die Huk/24 ist/war glaube ich die Finanztip-Empfehlung und ziemlich günstig, zumindest mit Anfang 30 und ohne Risikoaufschläge. Doof sind halt die ziemlich geringen Erhöhungsmöglichkeiten…

  • Und 1 Mio € + abgesichert oder erst in späteren Jahren damit angefangen?

    Vor ca. 2 Jahren abgeschlossen mit 400k, Alter 33. War sogar die günstigste... ^^


    Edit: Grad mal kurz bei Check24 geguckt, Preis momentan bei ca. 15 Euro pro Monat. Allerdings haben wir einen kleinen Risikoaufschlag wegen minimal erhöhtem BMI, dass kann man aber bei Check24 nicht einstellen...

  • Vor ca. 2 Jahren abgeschlossen mit 400k, Alter 33. War sogar die günstigste... ^^

    wie gesagt, die Versicherungen sind günstig.

    Und nicht vergessen: gnadenlos die günstigste wählen…. Denn das Versicherungsservice, dass man keine Versicherung mit besonderen Betreuung, Umfang und seltsamen Angestellten vor Ort braucht…

  • Danke für die Rückmeldungen! Da sind die Erfahrungen ja doch recht verteilt…


    Hat einer (halbwegs) verlässliche Aussagen dazu ob die Banken das denn nun machen und wenn ja, ob sie das wirklich überhaupt dürfen? Und wenn sie es machen (ob sie es nun dürfen oder nicht): muss ich alleine wirklich das komplette Darlehen versichern?


    Nehmen wir mal an, mein Partner und ich möchten in Zukunft ein Haus kaufen. Realistisch ist vermutlich ein Darlehen von maximal in etwa 500.000 (zzgl. eben eigenanteil). Müsste ich nun wirklich selbst diese 500.000 vollständig versichern? Bzw., wenn ich zum Beispiel bei einer Bank ein Darlehen beantrage und ‚nur‘ eine risikolebensversicherung über 300.000 habe, macht die Bank dann Probleme? Der Kredit würde ja auf beiden Namen laufen, und auch wenn ich vielleicht später der Besserverdiener bin stemme ich ja den Kredit nicht zu 100% alleine, so dass 300.000 doch realistisch gesehen auch eine prima Summe wäre? Oder würden die hier wirklich auch sagen können: nein, die RLV ist nicht ausreichend, Sie bekommen von uns nix?

  • Normalerweise fragt keiner danach. Die Bank hat ja das Haus als Sicherheit und rechnet für den Beleihungsauslauf nochmal mit einem Abschlag. Bei einer 80% Finanzierung brauchst du dir keine großen Sorgen machen, dass einer danach fragt.


    Welche Höhe die richtige ist, hängt von vielen Faktoren ab. Bist du der Hauptverdiener und deine Partnerin steht in ein paar Jahren mit 3 Kindern alleine da, kann die Belastung auch zu hoch sein, wenn du deine 50% abgesichert hast. Und in anderen Fällen ist das unnötig großzügig, z.B. wenn ihr kinderlos bleibt und der Partner das Haus gar nicht mehr alleine halten will. Außerdem gibt es vielleicht noch andere Vermögenswerte, die ggf. liquidiert werden können (vor allem Altersvorsorge).

    Analoges gilt zum Thema Laufzeit der RLV. Man kann bis zur letzten Rate absichern, wirklich nötig ist es aber selten. Und ab einem gewissen Endalter werden die Beiträge auch deutlich teurer, einfach mal mit den Vergleichsportalen rumspielen.


    Solange weder Kinder noch gemeinsame Immobilie tatsächlich vorhanden oder auf dem Weg sind, würde ich mir das mit der RLV schenken. Höheres Alter kostet etwas mehr im Monat, aber dafür spart man sich auch für einige Jahre die Beiträge.

  • Danke! Das klingt einleuchtend. Trotzdem merkwürdig, dass beispielsweise die Sparda dennoch danach fragt… :/


    Sollte ich mich doch dazu entscheiden (Beweggrund wäre bei mir ja eher einfach die Freiheit zu haben, mich für jegliche Krankheit behandeln zu lassen, statt es auf die lange Bank zu schieben weil man ja sonst keine RLV kriegt, als das niedrige Eintrittsalter): Ich verstehe es also richtig, dass eine Bank, sollte sie unwahrscheinlicherweise danach fragen, auch die Situation mit einbezieht und nicht stumpf sagt: Du leihst zusammen mit deinem Partner 500k, dann müsst ihr auch jeweils einzeln diese Summe absichern? Sollte also mein Partner auch arbeiten und einen ordentlichen Anteil des Gesamteinkommens erwirtschaften, berücksichtigt die Bank dies auch bei der Höhe der notwendigen Absicherungen (so dass ich eben nicht das ganze Darlehen alleine absichern muss)?

  • Danke! Das klingt einleuchtend. Trotzdem merkwürdig, dass beispielsweise die Sparda dennoch danach fragt… :/

    "Fragen" heißt nicht "verlangen", "voraussetzen" oder "darauf bestehen". Auch wenn die Frage so verstanden oder interpretiert sein möchte.


    Wie genau lautet denn die spardanische Frage?

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • wie gesagt, die Versicherungen sind günstig.

    Und nicht vergessen: gnadenlos die günstigste wählen…. Denn das Versicherungsservice, dass man keine Versicherung mit besonderen Betreuung, Umfang und seltsamen Angestellten vor Ort braucht…

    Um Himmels willen, was für ein Tip =O


    Es sollte klar sein, dass es Vertragswerk gibt, das kundenfreundlich ist, oder auch nicht.


    Das geht schon mit den Gesundheitsfragen los, da kommt es dann auf Details an.


    Wieder mit Auswirkungen im Leistungsfall, wenn der Versicherer prüft, ob die versicherte Person der Vorvertraglichen Anzeigepflicht nachgekommen ist. In ungünstigeren Fällen zahlt der Versicherer dann nicht.


    Und auch die sonstigen Vertragsbedingungen sind ein Kriterium: manche Anbieter etwa zahlen die versicherte Summe schon komplett zu Lebzeiten aus, wenn eine tödliche Krankheit das Leben absehbar verkürzt. Kann aus steuerlichen Aspekten durchaus wichtig sein (Geld kann zu Lebzeiten aufgeteilt/verschenkt werden).


    Also den Tip, nur die preislich billigste RLV zu wählen, finde ich mehr als bedenklich. Kann Existenzen gefährden.

  • Danke! Das klingt einleuchtend. Trotzdem merkwürdig, dass beispielsweise die Sparda dennoch danach fragt… :/

    Das erste Haus (mit dem ersten Mann) hab ich vor rund 25 Jahren auch bei der Sparda finanziert, da wollten sie das auch haben.


    Weiß jemand, ob ein Kreditinstitut die gesamte Summe des Darlehens auch abgesichert haben will über eine RLV oder reicht hier auch schon eine geringere Summe? Kann ich eine Hälfte des Darlehens versichern, mein Partner die andere Hälfte (wir werden beide als Beamte voraussichtlich in etwa gleichviel verdienen) oder müssen beide jeweils das komplette Darlehen absichern (was ja irgendwie Schwachsinn wäre)?

    Das zweite (mit dem 2.) läuft über die ING, eine Forderung nach einer Risiko-Lebensversicherung gab es nicht. wir haben trotzdem eine abgeschlossen (auf Gegenseitigkeit darauf abzielend, dass der jeweils Hinterbliebene im Zweifelsfall den Kredit auch allein weiter bedienen kann (also zu unserer eigenen Sicherheit und nicht der Erhöhung des Sicherheitsgefühls der Bank, die haben ja schon den Grundbucheintrag).

    Viele Grüsse

    *EW*

    :thumbup:

  • Also den Tip, nur die preislich billigste RLV zu wählen, finde ich mehr als bedenklich. Kann Existenzen gefährden.

    Ein Freund, der als ganz schön hohes Tier bei einer bekannten deutschen Versicherung „wirkt“, pflegt zu sagen: Tot ist tot….


    Ich würde da jetzt kein Drama draus machen mit Gesundheitsfragen.

    Wenn man die natürlich wissentlich falsch beantwortet, ist das anders.

    Solche gruseligen Risiko Lebensversicherungen, die schon zahlen, wenn man noch am Leben ist, erfüllen ja gerade den Zweck nicht.

    Die Risikolebensversicherung ist eine der einfachsten zu managen und auch zu kalkulieren.

    Und sie ist trotzdem immer so teuer, dass die Versicherung damit schön Geld verdient.

  • Edit: Forensoftware leider noch nicht durchschaut, Zitate wurden rausgeschnitten, versuche später neu zu formatieren.

  • Wir können diese kleinen Spiegelfechtereien konstruktiv in eine seriöse Form gießen:


    Wer sich in jüngeren Jahren eine Risikolebensversicherungen holen will, nehme eine günstige von einem der großen ordentlichen Versicherer ohne irgendein Beiwerk.

  • "Konstruktiv" wäre es, wenn man auf die genannten Kritikpunkte eingeht. Mit Verlaub, ich habe selten so viel geballten Unsinn gelesen.


    Zitat

    Tot ist tot...

    Alleine dieses Statement =O


    Als würde ein Risikolebensversicherer im Todesfall keine weiteren Nachforschungen mehr anstellen. Nur weil die VP tot ist, heißt es nicht, dass sie fein raus ist.


    Ich habe gekontert, weil vielleicht der ein oder andere Leser ihre zweifelhaften Ausführungen für bare Münze nehmen könnte (so wie Sie es selber offensichtlich tun).


    Durch solches Un- Falsch- bzw. Halbwissen können im Zweifel Existenzen ruiniert werden.