Hallo Community,
ich habe eine Frage zum viel beschworenen Zinseszins-Effekt bei ETF Anlagen.
Ich kaufe noch nicht lang genug ETFs, um den Zinseszins-Effekt wirklich zu beobachten. Ich habe Schwierigkeiten mir zu erklären, wie es dazu kommen soll, wenn ich doch bis auf die 1 bis 2 % thesaurierenden Dividenden nichts reinvestiere?
Mir geht es also explizit um einen angeblichen Zinseszins-Effekt bei ETFs, der sich nicht auf die magere Dividendenreinvestition bezieht.
Nehmen wir als Beispiel einen normalen Aktien ETF, der keine Dividendenausschüttungen hat und nichts thesauriert/ reinvestiert.
Ich kaufe einen hypothetischen Anteil von 1000 € und lasse diesen 10 Jahre liegen.
Bei einer Verzinsung von 7% müsste sich die Renditeberechnung im zweiten Jahr nicht mehr auf die urspr. 1000€ Anteilswert beziehen, sondern auf die dann 1070 € Anteilswert, um einen echten Zinseszinseffekt zu erzielen.
Aber ist das wirklich der Fall?
Das würde ja bedeuten, dass eine Einzelaktie, die ich für 1000 € kaufe und 10 Jahre liegen lasse, auch einen Zinseszins-Effekt nur durch die Kurssteigerung erfährt.
An dem Einstiegswert hat sich ja nichts geändert, ich habe nichts reinvestiert. Warum sollte es also diesen Effekt geben?
Denke ich hier nur falsch?
Das würde bedeuten, sobald eine Geldanlage (Aktie, ETF, Fonds, Anleihe usw.) prozentual wächst , entsteht ein (Zinseszins-)Effekt – unabhängig von der konkreten „Verpackung“ der Anlage. Ohne Reinvest?
Das habe ich mal anders gelernt. Ohne Reinvestment kein Zinseszins.
Vielen Dank im Voraus für die Aufklärung.