Hallo zusammen!
Ich weiß, zu dem Thema gibt es unzählige Threads und einen Finanztip Ratgeber.
Aber gerade aufgrund der dort benannten recht pauschalen Empfehlung, dass eine Beitragsbefreieung in den allermeisten Fällen die sinnvollste Lösung ist, bin ich etwas verwirrt.
Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Riester Verträge in fast allen Fällen ziemlicher Mist sind. Wie viele andere habe aber auch ich mich vor einigen Jahren, bevor ich mich intensiver mit Finanz- und Rentenfragen beschäftigt habe, einen Riestervertrag abgeschlossen. Mitlerweile ist es eher ein recht kleiner Teil meiner privaten Altervorsorge, ärgern tut er mich dennoch - erinnert er mich doch täglich an mein naives Vertrauen in die Versicherungsindustrie/meinen Versicherungsberater
Ob und unter welchen Annahmen eine Kündigung finanziell sinnvoller ist als eine Beitragsbefreieung hängt von vielen Faktoren ab - von welchen genau bin ich mir allerdings noch im Unklaren. Daher die Frage: hat jemand eine Art Leitfaden / Berechnungsanleitung um es im Einzelfall mal ordentlich durchzurechnen?
Einbezogen werden müssten: bisherige Einzahlungen, bisher erhaltene und erwartete Zulagen (insb. Kinderzulagen), Vertragsdetails (fixer Rentenfaktor, erwartete mittlere Rendite, Abschlusskosten, laufende Kosten, ...), Zeit bis zur Rente/ verbleibende Dauer der Ansparphase, erwartete Lebensdauer/Einbezug eines Break Even Punktes, erwartete Rendite und Kosten einer Alternativanlage (wahrscheinlich ein Welt-ETF), ...?
Insbesondere ist mir nicht ganz klar auf welche Vertragsdetails ich genau schauen sollte, um die tatsächlichen Kosten einer Kündigung sowie die zu erwartende Rendite bzw. eines break even points inkl. Zulagen abzüglich laufender Kosten zu berechnen. Da schwirren mir aktuell zu viele mögliche Einflussfaktoren rum.
Die Finanztip Pauschalempfehlung Beiträge ruhen zu lassen leuchtet mir nicht ganz ein. Abhängig von der Höhe der laufenden Kosten erwarte ich mir hier inflationsbereinigt keine positivie Rendite - das Geld gammelt rum, die Kosten gehen ab und aufgrund der Beitragsgarantie ist der finale Wert inflationsbereinigt geschrumpft. Intuitiv, gerade wenn die verbleibende Ansparphase noch recht lang ist (in meinem Fall noch gut 30 Jahre bis Renteneintritt), erwarte ich mehr davon zu kündigen und den Wert in einen ETF zu schieben.
Durchrechnen müsste man denke ich 3 Fälle:
weiter Einzahlen mit Minimum um maximale Zulagen zu erhalten; Beitragsfrei stellen + Beiträge für restliche Ansparphase in ETF; Kündigung + Einmalanlage + Beiträge in ETF.
Über Tips oder Links wäre ich dankbar