Altersvorsorge, Vorbereitung

  • Hallo zusammen,



    ich möchte mich hier im Forum vorstellen (ich bin neu und freue mich) und zugleich eure Meinung und Ratschläge zu meiner Situation einholen.


    Ich bin 59 Jahre alt und habe erst vor wenigen Jahren ernsthaft damit begonnen, mich mit meiner Altersvorsorge zu beschäftigen. Mir macht alles etwas Angst =O aber zugleich bin ich überrascht, wie schnell ich in den letzten 10 Jahren Dinge zum Besseren wenden konnte.


    Ich bin ein glücklicher lebensfroher ! körperlich ebenfalls gesunder Typ :thumbup: (habe das Rauchen vor Monaten komplett einstellen können und bin mir sicher dass es dabei bleibt weil ich keinen Bock mehr zum Rauchen habe, habe zig Untersuchungen machen lassen und alles ist perfekt... meine Frau ist da extrem hinterher, führe eine tolle Ehe, Kinder sind klasse...)...


    Zuvor war ich lange selbständig tätig, musste jedoch den Großteil meines Einkommens für den Lebensunterhalt verwenden. Wenig verdient, wenig zurück gelegt, wenig vorgesorgt... vor acht Jahren bin ich dann in einen festen und gut bezahlten Job gewechselt, der meiner akademischen Ausbildung entspricht. Ich habe keinerlei Schulden. Null.


    Vor zwei Jahren habe ich erneut gewechselt, um mein Einkommen und meine Sparquote weiter zu steigern. Hat prima geklappt.


    Derzeit verdiene ich 101.000 Euro brutto pro Jahr und rechne mit jährlichen Gehaltssteigerungen von etwa 3–5 %.


    Ich lebe mit meiner 36-jährigen Ehefrau zusammen, die sich in der Ausbildung zur Krankenschwester befindet und diese in einem Jahr abschließen wird. :)


    Sie ist 23 Jahre jünger als ich und unterstützt ihre 70-jährige Mutter im Heimatland finanziell mit monatlich 200–300 Euro, da diese keine Rente bezieht.


    Wir haben zwei Kinder in unserem Haushalt: mein 11-jähriger Stiefsohn und meine 17-jährige Tochter. Unsere monatlichen Lebenshaltungskosten belaufen sich auf etwa 3.000 Euro netto.


    Unser Haushaltseinkommen beträgt aktuell etwa 6.500 Euro netto im Monat, da wir vom Ehegattensplitting und Kindergeld profitieren. Ich spare monatlich 2.000 Euro, meine Frau legt 150 Euro zur Seite.


    Um alles verständlicher zu machen, berichte ich einmal schonungslos über meine finanzielle Situation:


    Ich habe seit 2020 eine betriebliche Altersvorsorge, in die ich den Höchstsatz von 280 Euro monatlich einzahle, einschließlich des Arbeitgeberanteils. Der aktuelle Wert liegt bei etwa 11.000 Euro, und die Zuteilungsreife ist für Oktober 2032 vorgesehen. Zusätzlich bespare ich seit 2006 eine konventionelle Lebensversicherung, derzeit mit 245 Euro monatlich. Diese hat einen aktuellen Wiederverkaufswert von etwa 40.000 Euro bei einer Verzinsung von 2,8 %. Die Auszahlung ist für März 2031 geplant. Seit 2020 zahle ich außerdem 150 Euro monatlich in eine aktienbasierte Lebensversicherung ein, die aktuell rund 12.000 Euro wert ist und im März 2032 fällig wird.


    Meine Frau hat seit 2020 eine private Rentenversicherung mit einem aktuellen Wert von rund 10.000 Euro und zahlt minimal in die betriebliche Altersvorsorge ihres Ausbildungsbetriebs ein.


    Zusätzlich habe ich Rücklagen aufgebaut. Dazu gehören 20.000 Euro als Notgroschen auf einem Tagesgeldkonto, 3.000 US-Dollar in Bar im Schließfach sowie 4.000 Euro in thailändischen Baht, die ich für Reisen nutze. Für die Währungsdiversifikation halte ich 40.000 CHF auf einem Schweizer Sparbuch mit 0,8 % Zinsen. Außerdem besitze ich 10 Unzen physisches Gold mit einem durchschnittlichen Einkaufswert von 1.400 Euro pro Unze.


    Ich habe 30.000 Euro in verschiedene ETFs investiert, darunter den MSCI World, einen ETF für Wasseraufbereitung, einen für KI-Aktien und einen für Rohstoffe. Nach drei Jahren beträgt der Gesamtgewinn lediglich etwa 3.500 Euro, wobei der Rohstoff-ETF schwach läuft. Zusätzlich habe ich 20.000 Euro in deutsche Staatsanleihen mit Verzinsungen zwischen 2,8 % und 3,8 % investiert. Meine gesetzliche Rente wird aktuell auf etwa 1.300–1.400 Euro monatlich geschätzt.


    Ich habe bislang (erst) 17 Rentenpunkte gesammelt (bitte bitte keine Moralpredigt. Ich weiss doch, dass ich Mist gebaut habe was die Vorsorge betrifft und deshalb habe ich ja Vollgas gegeben in den letzten Jahren. Ich habe das alles mal in einem anderen Forum versucht zu erklären und statt konstruktiver Tipps Spott und Häme geerntet - brauche ich nicht...) und erwerbe jährlich zwei weitere, da ich über der Beitragsbemessungsgrenze liege. In etwa 15 Jahren erwarte ich ein Erbe in Form einer Altbauimmobilie im Wert von rund 600.000 Euro in einer deutschen Großstadt.


    Mein Ziel ist es, eventuell mit 66 in Rente zu gehen, wenn es finanziell machbar ist. Ich bin aber offen, länger zu arbeiten, da ich meinen Job und mein Arbeitsumfeld sehr schätze. Gleichzeitig reise ich gerne, kann aber bei Bedarf meine Ausgaben reduzieren.


    Was denkt ihr, könnte ich noch verbessern? Welche Stellschrauben gäbe es, um meine Altersvorsorge und meine finanzielle Sicherheit weiter zu optimieren?


    Ich freue mich auf eure Ideen und Tipps! :)

  • Matthias P

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Was denkt ihr, könnte ich noch verbessern?

    Die Versicherungsprodukte dürften nicht Vorteilhaft für euch sein . Dazu fehlen dann aber noch Angaben über mögliche Rentenhöhen oder Auszahlungsbeträge. Eine geschwärzte Standmitteilung würde zur Beurteilung helfen.


    Das ganze wirkt auch ein bisschen zusammen gewürfelt. Würde ich nicht so haben wollen.

    4 Kapitalbildende Versicherungsprodukte sind eindeutig Zuviel.


    Beim ETF Depot würde ich auf einen breitstreuenden Weltaktien ETF setzen, das wäre mir Zuviel Kuddelmuddel.


    Die Anleihen schwimmen auch ein wenig unmotiviert in deinem Anlagenteich herum.

    Gold und Fremdwährungen kann man machen wenn es denn Not tut. Die Schweizer Franken halte ich persönlich für überflüssig.


    Einfachheit gewinnt.


    Viel Erfolg bei eintüddeln deiner Finanzprodukte.

  • Bei den Versicherungen sollte man in der Tat prüfen, ob eine Beitragsfreistellung oder ggf eine Kündigung sinnvoll wäre. Ich vermute: ja. Dazu bräuchte man aber in der Tat noch mehr Infos wie von Horst Talski erwähnt.

    Ebenso hat Horst Talski recht: Einfachheit siegt. Bei den ETFs würde ich auf EINEN Welt-ETF gehen. Keine Branchen- oder Sektorwetten fahren. Generell besteht das Vermögen zu (zu) großem Teil aus sicheren und daher niedrig verzinsten Anlagen. Teilweise ja sogar mit 0% (Bargeld).

    Wie würdest du denn dein Risikoprofil einschätzen?

  • fischermann25

    Du schreibst viel über die heutige Beitragshöhe. Frage: Was ist denn die Summe der garantierten späteren monatlichen Renten? Und was GRV laut der Punkte und was aus Privatrenten ohne späteren Inflationsausgleich?


    Für das, was an zusätzlicher Altersvorsorge möglich ist, würde ich mich an deiner Stelle glaube ich primär fragen, ob ich die Mittel a) in die GRV zwecks Punkteerwerb oder b) in Welt-Aktien-ETFs aus Renditegründen packen sollte. Wie siehst du das?

  • fischermann25

    Du schreibst viel über die heutige Beitragshöhe. Frage: Was ist denn die Summe der garantierten späteren monatlichen Renten? Und was GRV laut der Punkte und was aus Privatrenten ohne späteren Inflationsausgleich?


    Für das, was an zusätzlicher Altersvorsorge möglich ist, würde ich mich an deiner Stelle glaube ich primär fragen, ob ich die Mittel a) in die GRV zwecks Punkteerwerb oder b) in Welt-Aktien-ETFs aus Renditegründen packen sollte. Wie siehst du das?

    Punkteerwerb ist ausgeschlossen.


    Das geht gesetzlich nicht mehr, zu alt.


    Versicherung garantiert 250 Euro, die anderen haben keine Garantie.


    Allerdings sagen die mir was anderes für den berechneten Fall der ersten: die sagen so 350-400, je nach Lage.


    Momentan sind die Kurse der Aktien sehr hoch. Wenn ich jetzt da all in gehe, riskiere ich massive Verluste.


    Das wäre alles eine Überlegung wert, wenn es einen Crash gibt und ich in den Crash hinein investiere denke ich. Die Auszahlung wäre eh so, dass ich wenn ich das laufen lasse keine Rente nehme sondern den Gesamtbetrag.


    Ich investiere bereits in einen world ETF - der lief besser als ALLES andere. 35% Gewinn, heute geschaut. Das ist aber im Sparprogramm.


    Risiko... ich will am Ende nicht alles verlieren - aber ich klebe nicht am Geld und kann auch Verluste mal aussetzen. Nur mit spätestens 70, will ich komplett umschichten auf sichere Anlagen.

  • Zunächst einmal vielen Dank für die ausführliche Darstellung deiner finanziellen Situation. Das erlaubt eine Bewertung und eine Rückmeldung, die dir [hoffentlich] auch weiterhilft.


    Beim Lesen ist mir direkt "Vereinfachen" durch den Kopf gegangen, im Sinne von

    • braucht es die vielen ETFs und bringen dir diese einen Mehrwert?
    • braucht es die verschiedenen Lebensversicherungen?
    • braucht es die Devisenbestände in USD und CHF?
    • brauchst du das physische Gold (welches wahrscheinlich auch Lagerkosten verursacht)?

    Da mein Renteneintritt noch zu weit entfernt ist, habe ich mich noch nicht mit der Frage beschäftigt, wie ich meine Finanzen in Vorbereitung auf diesen konkret aufstelle. Hier fällt mir die Frage ein, wie viel Kapital möchtest du pro Jahr entnehmen und würde ggf. eine Anlage in einen breitgestreuten Dividenden-ETF (z.B. den Vanguard FTSE All World High Dividend Yield) Sinn machen würde?


    Vorschlag: Besorge dir von der Deutschen Rentenversicherung die Digitale Rentenübersicht, die über den aktuellen Stand deiner gesetzlichen, betrieblichen und privaten Altersvorsorge informiert.
    Mit diesem Dokument könntest du dich dann von einem auf Rente spezialisierten Honorar-Finanzberater zur optimalen Aufstellung deiner Anlagen beraten lassen. Das wird dich zwar einige Euros kosten, jedoch bekommst du so keine sinnlosen, teuren und schlecht verzinsten (dafür aber provisionsmaximierten) Finanzprodukte aufgeschwatzt. Zudem kann dir dieser verlässlich berechnen, ob das Weiterführen der Lebensversicherungen - insbesondere aus Kosten und steuerlicher Sicht - Sinn macht, oder du diese nicht besser vorzeitig kündigst und das Geld anderweitig zu günstigeren Konditionen aber deutlich rentabler anlegst.


    Ich hoffe, meine Gedanken bringen dich weiter. Viel Erfolg bei deiner Geldanlage!

  • Momentan sind die Kurse der Aktien sehr hoch. Wenn ich jetzt da all in gehe, riskiere ich massive Verluste.

    Woher weißt du das? Vor 10 Jahren waren die Kurse auch schon sehr hoch. Und vor 20 Jahren auch. Und vor 30 Jahren ....

    Das wäre alles eine Überlegung wert, wenn es einen Crash gibt und ich in den Crash hinein investiere denke ich.

    Market Timing also. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Market Timing nicht funktioniert ;)

    Nur mit spätestens 70, will ich komplett umschichten auf sichere Anlagen.

    Warum? Was ist für dich "sicher"? Sind dir die Risiken von risikoarmen Anlagen (so etwas wie "sicher" existiert nicht) bekannt, vorallem die sogenannte "Geldillusion"?


    Aufgrund deiner Posts in den anderen Threads vermute ich, dass du einem guten Buch nicht abgeneigt bist.

    Ihre Finanzen fest im Griff

    Kostet nicht viel und ich würde dir empfehlen, es zu lesen. Danach könntest du hier nochmal aufschlagen :)

  • Ich bin 59 Jahre alt und habe erst vor wenigen Jahren ernsthaft damit begonnen, mich mit meiner Altersvorsorge zu beschäftigen.

    Mir macht alles etwas Angst =O aber zugleich bin ich überrascht, wie schnell ich in den letzten 10 Jahren Dinge zum Besseren wenden konnte.

    Es ist, wie es ist.

    Zuvor war ich lange selbständig tätig, musste jedoch den Großteil meines Einkommens für den Lebensunterhalt verwenden.

    Du hast. Ob Du mußtest, sei dahingestellt.


    Möglicherweise viel zu lang an einer nicht rentierlichen Selbständigkeit festgehalten und zu spät die Reißleine gezogen.

    Vor acht Jahren bin ich dann in einen festen und gut bezahlten Job gewechselt, der meiner akademischen Ausbildung entspricht. [Keine Schulden]

    Derzeit verdiene ich 101.000 Euro brutto pro Jahr und rechne mit jährlichen Gehaltssteigerungen von etwa 3–5 %.


    Ich lebe mit meiner 36-jährigen Ehefrau zusammen, die sich in der Ausbildung zur Krankenschwester befindet und diese in einem Jahr abschließen wird. :)

    Aktuell also Alleinverdiener. Krankenschwester ist ein sicherer, aber anstrengender und nicht übermäßig gut bezahlter Job.

    Sie ist 23 Jahre jünger als ich und unterstützt ihre 70-jährige Mutter im Heimatland [mutmaßlich Thailand] finanziell mit monatlich 200–300 Euro, da diese keine Rente bezieht.

    Wir haben zwei Kinder in unserem Haushalt: mein 11-jähriger Stiefsohn und meine 17-jährige Tochter. Unsere monatlichen Lebenshaltungskosten belaufen sich auf etwa 3.000 Euro netto.


    Haushaltseinkommen aktuell etwa 6.500 €/m [einschließlich Kindergeld]. Ich spare monatlich 2.000 Euro, meine Frau legt 150 Euro zur Seite.


    Ich habe seit 2020 eine betriebliche Altersvorsorge, in die ich den Höchstsatz von 280 Euro monatlich einzahle, einschließlich des Arbeitgeberanteils. Der aktuelle Wert liegt bei etwa 11.000 Euro, und die Zuteilungsreife ist für Oktober 2032 vorgesehen.

    Betrübliche Altersversorgungen sind oft das, was der Name schon sagt: Betrüblich.


    Zuteilung vermutlich mit Deinem 67. Lebensjahr.

    11 T€ bringen schätzungsweise 44 €/m Rente; mag sein, daß sich das Kapital noch verdoppelt, das wären dann schätzungsweise 88 €/m Rente, vermutlich steuer- und beitragspflichtig, schätzungsweise 40% Steuer- und Beitragsabzug, schätzungsweise also gute 50 €/m netto Rente.

    Zusätzlich bespare ich seit 2006 eine konventionelle Lebensversicherung, derzeit mit 245 Euro monatlich. Diese hat einen aktuellen Wiederverkaufswert von etwa 40.000 Euro bei einer Verzinsung von 2,8 %. Die Auszahlung ist für März 2031 geplant.

    Seit 2020 zahle ich außerdem 150 Euro monatlich in eine aktienbasierte Lebensversicherung ein, die aktuell rund 12.000 Euro wert ist und im März 2032 fällig wird.


    Meine Frau hat seit 2020 eine private Rentenversicherung mit einem aktuellen Wert von rund 10.000 Euro und zahlt minimal in die betriebliche Altersvorsorge ihres Ausbildungsbetriebs ein.

    Eine Rente läuft überschlägig 250 Monate. Für eine monatliche Auszahlung von 1000 € brauchst Du also ein Kapital von 250 T€.


    Generell kann man sagen, daß kommerzielle Lebens- oder Rentenversicherungen bescheidene Geldanlagen sind.

    Zusätzlich habe ich Rücklagen aufgebaut. Dazu gehören 20.000 Euro als Notgroschen auf einem Tagesgeldkonto, 3.000 US-Dollar in Bar im Schließfach sowie 4.000 Euro in thailändischen Baht, die ich für Reisen nutze. Für die Währungsdiversifikation halte ich 40.000 CHF auf einem Schweizer Sparbuch mit 0,8 % Zinsen. Außerdem besitze ich 10 Unzen physisches Gold mit einem durchschnittlichen Einkaufswert von 1.400 Euro pro Unze.

    Gemessen an dem, was Du für eine tolerable Altersversorgung brauchst, sind das alles Tropfen auf dem heißen Stein. Der Notgroschen hat eine vernünftige Größe, für Dein gehortetes Bargeld wird Sovereign Dich loben. Ich lobe Dich nicht dafür.


    20.000 € Notgroschen - ok.

    3.000 Greenbacks - totes Kapital

    4.000 € in Baht - totes Kapital

    40.000 CHF - niedrigrentierliche Währungsspekulation

    10 oz Gold - ok.

    Ich habe 30.000 Euro in verschiedene ETFs investiert, darunter den MSCI World, einen ETF für Wasseraufbereitung, einen für KI-Aktien und einen für Rohstoffe. Nach drei Jahren beträgt der Gesamtgewinn lediglich etwa 3.500 Euro.

    Mit Ausnahme des ersten ein Sammelsurium von ETFs.

    Mein ETF auf den MSCI-Word ist im Jahr 2023 19% gelaufen, im Jahr 2024 26%.

    Hätte man vor 2 Jahren 30 T€ in den MSCI World gesteckt, wären das jetzt etwa 45 T€, also 15 T€ mehr.

    Zusätzlich habe ich 20.000 Euro in deutsche Staatsanleihen mit Verzinsungen zwischen 2,8 % und 3,8 % investiert. Meine gesetzliche Rente wird aktuell auf etwa 1.300–1.400 Euro monatlich geschätzt. Ich habe bislang (erst) 17 Rentenpunkte gesammelt [...]
    und erwerbe jährlich zwei weitere, da ich über der Beitragsbemessungsgrenze liege.

    Die berühmten "Sicherheitsbausteine".


    17 Rentenpunkte sind etwa 700 € Rente, das heißt: Du hast die noch zu erwerbenden Punkte schonmal addiert.

    In etwa 15 Jahren erwarte ich ein Erbe in Form einer Altbauimmobilie im Wert von rund 600.000 Euro in einer deutschen Großstadt.

    Mit zu erwartenden Erbschaften sollte man nicht rechnen. Könnte aber schon sein, daß Du die Erbschaft für Deinen Unterhalt dringend brauchst. Es hat was von Erbschleicherei, aber man könnte erwägen, die Immobilie auf Nießbrauch vorzeitig übertragen, spart Erbschaftsteuer.

    Mein Ziel ist es, eventuell mit 66 in Rente zu gehen, wenn es finanziell machbar ist.

    Es könnte möglicherweise sogar sinnvoll sein, über das gesetzliche Ruhestandsalter hinweg zu arbeiten, obwohl Du den Ruhestand Deiner jugendlichen Frau vermutlich nicht abwarten können wirst (und auch nicht auf ihr Gehalt als Krankenschwester verzichten).


    Deiner eigenen Tochter wirst Du vermutlich Ausbildung und/oder Studium finanzieren müssen. Vielleicht hilft ja Deine Ex dabei? Zum Unterhalt des Stiefsohns sollte dessen Vater etwas beitragen müssen.

    Was denkt ihr, könnte ich noch verbessern? Welche Stellschrauben gäbe es, um meine Altersvorsorge und meine finanzielle Sicherheit weiter zu optimieren?

    Viel Sammelsurium auf allen Ebenen.


    Mal eine tabellarische Vermögensbilanz aufstellen - die ist viel übersichtlicher als Deine obiger Besinnungsaufsatz.


    Bei den Rentenversicherungen in die Tiefe gehen (hat FinanztipUser schon vorgeschlagen), z.B. Rentenhöhen ermitteln.


    ETFs aufräumen.


    Totes Kapital reduzieren.


    Konzept entwickeln - Wo Du überhaupt hinwillst, hast Du bisher nicht geschrieben, auch nicht, wo Du Deine erhebliche Sparrate in Höhe von 2000 €/m hinsteckst.


    Das fällt mir spontan dazu ein.



  • Es gibt Dinge, von denen ich etwas verstehe und solche, von denen ich weniger verstehe und solche, von denen ich fast nichts oder gar nichts verstehe. Ist einfach so.


    Ich habe damals 2006 eine so bescheuerte Lebensversicherung abgeschlossen, dass ich mich frage wie ich so geistig umnachtet sein konnte...


    Wenn ich sterbe, zahlen die noch genau 5 Jahre an die Erben weiter... das ist unfassbar blöd.


    Ich würde sagen, ich verstehe von dieser Materie so viel wie dieser eher unsachliche Typ von der Energiewirtschaft - bzw. das wäre nicht schlimm: von guter Kommunikation.


    Du indes erfreust mich mit einem Buchtipp. Wunderbar.


    Ab Montag muss ich wieder ran und im Job wirbeln aber ich mag Denkpausen.


    Schönes WE Dir.

  • Du hast die noch zu erwerbenden Punkte schonmal addiert.

    Nee ... ist zwar blöd aber nicht so blöd. Die habe ich bereits. Und was das betrifft:


    "Souverain wird Dich loben" - wenn er so argumentiert wie in dem anderen Teil indem ich ihm widersprechen muss, ist das kein gutes Zeichen.


    Dir danke ich für den gedanklichen Input.


    Ich habe mich im Diversifizieren versucht, sagen wir es so. und die ChF haben mir auch etwas gebracht: Währungsdiversifizierung - ein Wert an sich dachte ich. Vielleicht unnötig.


    Alle Deine Gedanken sind es wert sie zu untersuchen, meine Situation damit abzugleichen. Ich schreibe nicht um ein Lob zu bekommen hahaha... ich bin 59!


    Ich brauche keine Anerkennung mehr und muss eh mit mir irgendwie klar kommen und das klappt gut. Wer mich kennt, mag mich meistens und das genügt doch komplett.


    Anyway...


    Ich schreibe, weil ich Tipps wollte und die gibst Du in einer Einschätzung - danke dafür :)


    "Zum Unterhalt des Stiefsohns sollte dessen Vater etwas beitragen müssen.2


    Undenkbar. Er hat nix. Gar nix...


    "Mit zu erwartenden Erbschaften sollte man nicht rechnen. Könnte aber schon sein, daß Du die Erbschaft für Deinen Unterhalt dringend brauchst. Es hat was von Erbschleicherei, aber man könnte erwägen, die Immobilie auf Nießbrauch vorzeitig übertragen, spart Erbschaftsteuer."


    Hab ich gemacht. Und ja, meine Mutter möge 100 werden. Mindestens und das ist absolut mein Wille. Aber 120 wird sie eher nicht - dafür kann ich nix.

  • fischermann25 ,

    vielleicht hast du das Ruder spät herumgerissen, aber nicht zu spät.


    Momentan scheinst Du auf dem richtigen Kurs zu sein, halte den durch. In Deiner profession scheinst Du ja auch im angestellten Job ein gefragter Typ zu sein bzw. den richtigen Riecher zu haben.


    Der hat Dich ja auch in dieses Forum bugsiert, mit dessen Tipps Du es noch am ehesten in den mittelfristig anzulaufenden Hafen schaffen dürftest. Keine Garantie, nur eine Prognose.


    Du erinnerst mich ein wenig an Odysseus. Mit dem kleinen Unterschied, dass der auf seine Frau erst wieder am Ziel getroffen ist, Du die Deinige aber bereits an Bord hast.


    Das Finanzielle kriegst Du auch noch hin. Die Segel hast Du ja schon gesetzt, jetzt musst Du nur noch weiter aufpassen, woher der Wind kommt. Der sich ja drehen kann, und bisweilen sogar heftig.


    "Mast- und Schotbruch"

    wünscht Alexis

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977


  • Menschlich netter Kommentar vor dem Schlafen gehen.


    Ich bin eher ein verpeilter Typ, der am Ende immer irgendwie Glück hat - in jeder Hinsicht.


    Odysseus hatte auch ein interessantes Leben - hätte mir sehr gefallen bis auf seine Trennung von der Frau.


    Es geht mir gut. Mein Chef hat eine Flasche Champagner an mich verloren, weil ich eine Wette gewann, die ihm viel brachte.


    Ausgetrunken, leider (Silvester). Werde ihm Montag eine neue Wette vorschlagen, die er wieder annimmt und wie immer gegen mich verliert. Neuer Champagner.


    Ich muss all diese Ratschläge mal überschlafen. Am Ende kommt es bei mir wie immer.


    Ein guter Champagner, Naturgesetz


    LG

  • Punkteerwerb ist ausgeschlossen.

    Das geht gesetzlich nicht mehr, zu alt.

    Servus,

    das ist so nicht richtig. Du kannst dir bei der DRV ausrechnen lassen, wie hoch deine Abschläge bei vorzeitigem Renteneintritt mit 63 wären. Pi mal Daumen wären das bei dir etwa 10 Punkte, die du nachkaufen kannst. Es besteht kein Zwang, dann auch wirklich mit 63 in Rente zu gehen. Es gibt hier lange Themen zu Sinn / Unsinn von Einzahlungen in die GRV. Ich bin in mancherlei Hinsicht in einer ähnlichen Situation wie du und gerade mit Hinblick auf die noch relativ junge Familie erscheint mir persönlich der Erwerb von Rentenpunkten sehr sinnvoll zu sein.

    Ansonsten glaube ich, dass @StamfordRaffles einige gute Punkte genannt hat.

    Gruß

    Patrick

  • Servus,

    das ist so nicht richtig. Du kannst dir bei der DRV ausrechnen lassen, wie hoch deine Abschläge bei vorzeitigem Renteneintritt mit 63 wären. Pi mal Daumen wären das bei dir etwa 10 Punkte, die du nachkaufen kannst. Es besteht kein Zwang, dann auch wirklich mit 63 in Rente zu gehen. Es gibt hier lange Themen zu Sinn / Unsinn von Einzahlungen in die GRV. Ich bin in mancherlei Hinsicht in einer ähnlichen Situation wie du und gerade mit Hinblick auf die noch relativ junge Familie erscheint mir persönlich der Erwerb von Rentenpunkten sehr sinnvoll zu sein.

    Ansonsten glaube ich, dass @StamfordRaffles einige gute Punkte genannt hat.

    Gruß

    Patrick

    Ggf. meint fischermann25 aber auch, dass er die 35-jährige Wartezeit nicht vor Erreichen der Regelaltersgrenze mehr erfüllen kann, dann wäre das, was als "Rentenpunkte kaufen" so durch die Gegend geistert, nämlich nicht möglich.

    Im Zweifel kostet das Nachfragen bei der DRV aber nichts.

  • Ggf. meint fischermann25 aber auch, dass er die 35-jährige Wartezeit nicht vor Erreichen der Regelaltersgrenze mehr erfüllen kann, dann wäre das, was als "Rentenpunkte kaufen" so durch die Gegend geistert, nämlich nicht möglich.

    Im Zweifel kostet das Nachfragen bei der DRV aber nichts.

    Es ist wie Du und wie ich es bemerkte nicht möglich, ich habe nachgefragt. Das mir entfiel bei der Aufzählung dass ich noch kleinere Ansprüche aus meinem berufsständischen Versorgungswerk habe (glaub so 400 im Monat sind es, also winzig neben der gesetzlichen aber immerhin), mildert es geringfügig. Hatte das irgendwie echt vergessen aber es ist halt so.


    Aber Rentenpunkte kaufen geht nicht mehr. Ich erfülle die Bedingungen nicht. Ob ich das täte wenn es möglich wäre? Weiss ich auch nicht, da ich der gesetzlichen Rente nicht uneingeschränkt mehr traue und diversifizieren möchte, aber eine Überlegung ist es theoretisch wert - hier leider nicht.


    Ich frag aber mal, ob ich weitere Anwartschaftsrechte im Versorgungswerk bekommen kann durch Aufkauf - die Idee kam mir durch diese Diskussion und nein, ich habe keine Ahnung.

  • Das mir entfiel bei der Aufzählung dass ich noch kleinere Ansprüche aus meinem berufsständischen Versorgungswerk habe (glaub so 400 im Monat sind es, also winzig neben der gesetzlichen aber immerhin), mildert es geringfügig. Hatte das irgendwie echt vergessen aber es ist halt so.

    400€ im Monat im Versorgungswerk sind dir entfallen und winzig neben der gesetzlichen? :huh:


    Also wenn dem so ist, müsste dein Anspruch in der gesetzlichen Rente ja richtig hoch sein… Oder meinst du 400€ im Jahr?


    Daher der Vorschlag oben: Summier doch erstmal die sicher zugesagten monatlichen Rentenbeiträge so exakt es geht zusammen um überhaupt eine Idee davon zu haben, was dir dann mit Renteneintritt monatlich zur Verfügung steht!

  • für Dein gehortetes Bargeld wird Sovereign Dich loben.

    Auch noch hellseherische Qualitäten ? Mein Kompliment. Faszinierend, daß Du weißt, was ich machen werde, bevor ich es selbst weiß ... :)


    Für meinen Teil bin ich nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter mit zudem ganz wenigen Grundregeln. Eine zur eigenen Situation und zum eigenen Bild der Geld- und Finanzwelt passende Diversifikation der üblichen Finanz-Vehikel gehört dennoch zu meinen Basics. Seit ich volljährig bin.


    Bei dem von Dir so hoch geschätzten Prof. Hartmut Walz (den ich übrigens auch ganz ordentlich finde, da er zumindest über solide Grundkenntnisse und auch ein eigenes Bild verfügt) und seinem Deinerseits hier (nicht zu Unrecht jedenfalls für Einsteiger) häufig empfohlenen Buch ("Ihre Finanzen fest im Griff") findet sich beispielsweise auf Seite 170 unter der Überschrift "Grundsätzlich empfehlenswerte Anlageklassen" als erster Punkt (fett gedruckt, wie im Buch)


    * Bargeld (es ist zwar renditelos aber als Liquiditätsreserve und zur Sicherung Ihrer Handlungsfähigkeit notwendig)


    Das war mein Kenntnisstand und entsprach meiner Vorgehensweise mit 18 Jahren. Die Dosierung richtet sich dabei - wie stets - nach den objektiven und subjektiven Gegebenheiten. Und dem eigenen Bild, so denn vorhanden (siehe unten). Später (ab Euroeinführung) kam dabei der Versicherungsaspekt (auch via fremder Sorten) hinzu.


    Apropos eigenes Bild: Das kann denknotwendig nur gelten, wenn man denn a) überhaupt über eine eigenes Bild verfügt bzw. sich diese erarbeitete hat - oder wenigstens b) ein solches von fremden Dritten übernommen und/oder vorgekaut bekommen hat ... Für meinen Teil habe ich stets Variante a) bevorzugt.

    Ich lobe Dich nicht dafür.

    By the way: Inwieweit ist kann es sachdienlich sein, ob Du jemand für seine Vorgehensweise lobst oder nicht ?

  • 400€ im Monat im Versorgungswerk sind dir entfallen und winzig neben der gesetzlichen? :huh:


    Also wenn dem so ist, müsste dein Anspruch in der gesetzlichen Rente ja richtig hoch sein… Oder meinst du 400€ im Jahr?


    Daher der Vorschlag oben: Summier doch erstmal die sicher zugesagten monatlichen Rentenbeiträge so exakt es geht zusammen um überhaupt eine Idee davon zu haben, was dir dann mit Renteneintritt monatlich zur Verfügung steht!


    Es sind 380 Euro im Monat und ich habe das nicht mehr berücksichtigt, weil es ewig her ist seitdem ich sie erwarb.


    Gesetzliche Ansprüche sind momentan so bei 700 und da hole ich 2 Punkte im Jahr momentan. Warum es variiert trotz Überschreitung der Beitragsbemessungsgrenze zwischen 2.02 und etwas geringfügig darunter, weiss ich allerdings nicht.


    Ich werde glaube ich mal einen unabhängigen Honorarberater engagieren, der mir hilft alles zu ordnen und dann zu bewerten. Irgendwer riet mir hier dazu. Der Rat ergibt Sinn.


    "By the way: Inwieweit kann es der Sache dienlich ein, ob Du jemand für seine Vorgehensweise lobst oder nicht ?"


    @Souvereign


    Mit 59 Jahren (sagte das oben schon) sind mir solche Lobe ziemlich egal. Macht also nix. Ich finde seine schonungslose Analyse wertvoll, obschon ich ja nicht alles unterschreibe. Lob braucht mein kleiner Sohn - ich brauche eher einen Kaffee.


  • Es sind 380 Euro im Monat und ich habe das nicht mehr berücksichtigt, weil es ewig her ist seitdem ich sie erwarb.

    Ist doch super! Der Nettobarwert einer solchen Rente liegt bei rund 100.000€. Falls du noch andere Nüsse vergraben hast: Gerne zu Tage befördern… ;)


    Gesetzliche Ansprüche sind momentan so bei 700 und da hole ich 2 Punkte im Jahr momentan.

    Auch das ist doch gerade mit den Ansprüchen oben dann eine Basis von rund 1.000€ pro Monat plus die (wahrscheinlich eher weniger lohnenden) privaten/betrieblichen Zusatzrenten. Und 2 Punkte in der GRV pro Jahr dann bis Renteneintritt sind doch auch gut. Mehr als BBG geht dann eben nicht.


    Ich werde glaube ich mal einen unabhängigen Honorarberater engagieren, der mir hilft alles zu ordnen und dann zu bewerten. Irgendwer riet mir hier dazu. Der Rat ergibt Sinn.

    Kannst du machen, aber so eine Situationsanalyse in deiner Lage ist kein Hexenwerk: An der GRV und dem Versorgungswerk kannst du ohnehin nicht viel ändern und mE. jetzt auf den letzten Metern einfach nur das Maximum an Aufbau insb. in der GRV betreiben.


    Was es für dich dann mit etwas Glück rausreißen sollte ist doch das hier:

    In etwa 15 Jahren erwarte ich ein Erbe in Form einer Altbauimmobilie im Wert von rund 600.000 Euro in einer deutschen Großstadt.

    Das stellt sich mir die Frage: Willst du die Bude selbst nutzen? Würde auf Grund der Kosten/Instandhaltung vermutlich teuer bis unrealistisch. Dann: Vermieten und zu welcher Miete? Verkaufen? Oder andere Ideen?


    Ansonsten noch zwei Fragen:

    Wohnst du aktuell zur Miete oder in einer eigenen Immobilie? Habt ihr bei deiner Frau mal überlegt, wie sie dann in unterschiedlichen Szenarien dasteht? Also bei Trennung oder falls du nicht mehr lebst? Ich würde das bei den Vorsorgeplanungen mit berücksichtigen und versuchen sie so gut es geht mit abzusichern. Aber das wären weitergehende Fragen/Aspekte…