prozentuale Aufteilung Depot vs. Tagesgeld/Festgeld bei Ü65Jahren

  • Hallo,

    Wie ist denn bei den Ü65jährigen von Euch die Einschätzung über den prozentualen Anteil Depot vs.Tagesgeld/ Festgeld? Haltet Ihr 65% zu 35% für zu riskant? Ich habe über die Empfehlungen von Finanztip vor ca.7Jahren angefangen, in ETF's zu investieren, was sehr gut läuft - nach einer unschönen Bruchlandung 2008.

    Danke für Eure Meinung!

  • Matthias P

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Haltet Ihr 65% zu 35% für zu riskant?

    Ohne erheblich mehr über Deine finanzielle Gesamtsituation und die Nutzung des Baranteils zu wissen, mag das riskant oder viel zu risikoarm sein.


    Als erstes: der Notgroschen oder Sparbeträge für feste Ausgaben (Auto, Rücklage für eine Immobilie, die geplante Weltreise mit 67) zählen für mich nicht dazu. Ich habe mich einmal dazu entschlossen, diese Beträge festverzinslich anzulegen, und belibt dann dabei.


    Ich halte von einer festen Aufteilung der übrigen Barvermögens allgemein überhaupt nichts, ich würde aber auch nicht von der Entnahme leben sondern beziehe eine Rente (GRV+BAV), mit der ich meinen Lebensunterhalt gut bestreiten kann.


    Damit ist die Entnahme aus dem Depot eine Zusatzrente. Will ich überhaupt keine Entnahe und spare nur für die lachenden Erben, dann wären es 100% Aktien-ETFs . Die Höhe der Entnahme lege ich zu Beginn der Entnahmephase auf Basis des Depotwertes und meiner gewünschten Entnahmezeit fest. Mit 90 brauche ich persönlich keine Zusatzrente mehr in der Höhe wie mit 65. Oder wenn doch (geistig und körperlich fit bis 90), kann ich früh genug gegensteuern, falls der Kapitalmarkt zu lange schlecht läuft. Ich muss die Entnahme ja nicht zwingend für meinen Lebenshaltungskosten haben, insb. nicht in voller Höhe.


    Und dann wird immer für 1-5 Jahre Geld in den Geldmarkt (Tagesgeld, Festgeld, Geldmarkt-ETFs, Laufzeit-ETFs, was sich gerade m.M.n. am besten lohnen würde) umgeschichtet, von dem die monatlische Entnahme kommt. Diese Rücklage wird einmal jährlich ggf. wieder aufgefüllt und/oder die Entnahmerate angepasst. Steht der Aktienmarkt mal extrem schlecht, wird halt mal 1-x Jahre nicht aufgefüllt.


    Das alles so lange wie ich meinen, ich wäre dazu noch geistig fähig und wollte mir das noch antun. Danach (falls ich es früh genug merke, hoffentlch erst mit >80) würde ich heute wohl einfach alles in einen Multi-Asset ETF umschichten, mir einen Broker mit einem Entnahmeplan suchen und daraus dann automatisch entsparen, bis der ETF aufgebraucht ist.


    Damit ergibt sich, je nach Marktlage, zwar automatisch einen steigender Anteil an festverzinslichen Assets. aber kein prozentual festgelegter. Warum ich mich jedes Jahr um irgendeine Vermögensverteilung kümmern soll, verstehe ich nicht. Das mag aber bei einer anderen Entnahmestrategie (z.B. zwingende Schließung der Rentenlücke oder Leben nur vom eigenen Vermögen) sinnvoll sein.

  • Danke, das war interessant.

    Als neues CommunityMitglied habe ich beim Lesen in den vergangenen Tagen die Diskussionstiefe registriert.

    Tatsächlich, denke ich, sind mein Mann und ich ziemlich diversifiziert aufgestellt.

    Neben Tagesgeld gibt es Festgeld mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 3Jahren und neu seit Sommer einen Geldmarktfonds, Beteiligungen an Energiegenossenschaften sowie unser Haus (das wir den Kindern jetzt übergeben werden). Entnehmen müssen wir momentan nichts aus den Depots, Renten u.Pension reichen uns, kann aber vlt. doch einmal sein, da las ich von ca.4% p.a. bei Finanztip.

    Deine Umschichtungsstragie fand ich interessant! LaufzeitETFs kenne ich noch nicht, da wrde ich mich belesen.