Bausparvertrag kündigen oder anderweitig nutzen?

  • Hallo zusammen,


    ich habe 2016 mit meiner Frau einen Bausparvertrag bei einer Sparkasse abgeschlossen (würde ich heute nicht mehr tun) und frage mich gerade ein bisschen, was ich mit dem mache.


    Mittlerweile haben meine Frau und ich da einige Jahre eingezahlt und auch wenn ich in der Zwischenzeit vorwiegend ETF/Tagesgeld/Festgeld bespare, ist es mir insbesondere in den letzten zinsreichen Jahren ein Dorn im Auge, dass da so viel Geld im Bausparvertrag liegt, was man woanders sinnvoller einsetzen könnte. Ich habe jetzt mal die Konditionen geprüft, weil der Vertrag auch kurz vor der Zuteilung ist und ich schauen wollte, ob es bessere Möglichkeiten gibt, als einfach zu kündigen.


    Randinfos:

    - Wir haben nicht ausgeschlossen etwas zu kaufen/renovieren, wofür ein Bauspardarlehen genutzt werden könnte, aber es ist aktuell nichts in Aussicht und wir würden jetzt auch nicht wegen des Bausparvertrags etwas planen

    - Zins bei Nutzung des Darlehens ist so 1,5 - 2 %

    - Guthabenzins ist 0,1 %, also nichts

    - Bausparsumme 70k


    Option 1 - Kündigung:

    - Bausparvertrag kündigen, Abschlussgebühr als Lehrgeld mitnehmen und angespartes Geld ab dem Zeitpunkt für was sinnvolles nutzen


    Option 2 - Bausparvertrag bis zur Zuteilung normal weiter laufen lassen:

    - BSV wird zuteilungsreif ab Mitte 2026

    - Ab dann nichts mehr einzahlen und hoffen, dass er bestehen bleibt, bis wir ihn brauchen

    - Angespartes Geld ist dann natürlich weiter ungenutzt


    Option 3 - Bausparvertrag mit Sonderzahlung sofort zuteilungsreif machen:

    - Deutlich höhere Ansparsumme als bei Option 2 benötigt (ca. 10k mehr) --> Darlehen verringert sich entsprechend und bringt dann auch weniger

    - Das angesparte Geld ist dann zwar verfügbar, aber sobald man es raus zieht, soll man nur noch ca. 6 - 12 Monate Anspruch auf das Darlehen haben --> Unter der Annahme, dass wir es nicht genau in der Zeit brauchen, bringt das also auch nicht viel


    Was meint ihr? Einfach kündigen und Thema beendet?


    Danke schon mal im Voraus


    Viele Grüße

    TwinT

  • Matthias P

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Du schreibst wenig Infos über die sonstige Vermögens- und Lebenssituation und eure mittelfristige Planungen, aber ich lese heraus, dass ihr das Darlehen nicht braucht.


    Ich denke, ihr solltet euch Gedanken machen, ob ihr in der nächsten Zeit ein Darlehen über 70000 € braucht oder nicht.


    Falls nicht, würde ich zu Option 1 tendieren.

    Option 2 und 3 klingen für mich sehr unentschlossen.


  • Vermögens- und Lebenssituation:

    - Wohnung zur Miete, dadurch auch keine Option zur Nutzung des Darlehens für Renovierungsarbeiten oder ähnlich

    - Keine sonstigen Kredite/Schulden

    - Finanziell ansonsten alles auf soliden Beinen


    Ansonsten wie oben geschrieben, nicht abgeneigt etwas zu kaufen, aber aktuell nichts Konkretes in der Planung. Es ist genauso unsicher, wie es sich anhört. Daher kann ich selber auch nur genauso schätzen, dass wir das Darlehen in der nächsten Zeit nicht brauchen.


    Option 2 und 3 finde ich persönlich einfach nicht gut. Wenn man durch eine Einmalzahlung die Zuteilungsreife erhalten würde und bei Nutzung des Geldes den Darlehensanspruch auch längerfristig nicht verliert, wäre es einfach.


    Mir scheint als würde das Ende der "Opportunitätskosten" die unsicheren anderen Optionen überwiegen.

  • Option 1


    Danke für deine Einschätzung. Wirkt für mich aktuell auch am sinnvollsten.



    und das Lehrgeld in weiteres Selbstwissen über Finanzen investieren. ( z.B. mit Hartmut Walz lesen: Ihre Finanzen fest im Griff.)


    Siehe oben: 2025 - 2016 = 9 Jahre, "würde ich heute nicht mehr tun", "vorwiegend ETF/Tagesgeld/Festgeld bespare"


    Ich glaube das ist nicht notwendig. Der BSV ist aber halt noch eine Altlast.

  • Option 1 - Kündigung:

    - Bausparvertrag kündigen, Abschlussgebühr als Lehrgeld mitnehmen und angespartes Geld ab dem Zeitpunkt für was sinnvolles nutzen


    Vorher prüfen, ob statt einer Kündigung die Herabsetzung der Bausparsumme eher zum Ziel führt -> frühere Zuteilung, eventuell Erhalt eines Zinsbonus

  • Option 4:

    Prüfen, ob es bei Verzicht auf das Darlehen eine Treueprämie gibt. Sollte es eine Treueprämie geben, dann musste noch einmal gerechnet werden:

    Wie lange dauert es geschätzt noch bis zur Zuteilungsreif?

    Wie viel Geld muss bis zur Zuteilungsreife noch eingezahlt werden?

    Wie hoch ist der mögliche Treuebonus?

    Muss ich Auflagen erfüllen, weil der BSV bezuschusst wurde (Arbeitnehmersparzulage, Wohnungsbauprämie)?

    Wie hoch wird am Ende der Auszahlungsbetrag sein und wann kann ich darüber verfügen.


    Das Ergebnis würde ich dann der Option 1 gegenüber stellen. Sprich kündigen und bis zum Auszahlungszeitpunkt von Option 4 anlegen. Wie hoch ist dann der verfügbare Betrag bei Option 1 und wie sieht er im Vergleich zu Option 4 aus.