Forum setzt mich unter Druck! Ist unsere finanzielle Situation in Ordnung?

  • Hallo zusammen,


    ich möchte gerne eure Einschätzung zu unserer finanziellen Situation hören, da ich mich manchmal unter Druck gesetzt fühle, wenn ich lese, dass andere in meinem Alter schon mehrere Hunderttausend Euro gespart haben und zusätzlich noch Wohneigentum besitzen. Ehrlicherweise verstehe ich auch nicht, wie so etwas funktionieren kann, ohne vorher etwas geerbt zu haben oder auf vieles im Leben bewusst zu verzichten.


    Zu uns:

    • Ich bin 48 Jahre alt und verdiene ca. 4.700 € netto im Monat.
    • Meine Frau ist 46 Jahre alt und verdient ca. 1.100 €.
    • Kindergeld: 500 € im Monat.
    • Keine Schulden!
    • Wir haben zwei Jungs im Alter von 9 und 6 Jahren.
    • Wir wohnen zur Miete im Münchner Speckgürtel.

    Finanziell haben wir bisher Folgendes angespart:

    • 18.000 € in Aktien-ETFs (wir besparen sie monatlich mit 600 €, Erhöhung auf 800 € geplant).
    • 22.000 € auf einem Tagesgeldkonto, um demnächst zwei gebrauchte Autos zu kaufen (monatliche Sparrate: 500 €).

    Das erwartete Erbe (3/4 Anteil an Doppelhaushälfte und 1/2 Anteil an Einfamilienhaus.) möchte ich hiermit bewusst aus der Diskussion ausklammern, weil das nicht unsere eigene Sparleistung ist.


    Wir haben uns zwangsweise gegen Wohneigentum entschieden, da die Immobilienpreise in unserer Region sehr hoch sind. Dennoch frage ich mich, ob unsere Sparquote und unser aktueller Vermögensstand für unser Alter "ausreichend" sind, vor allem im Vergleich zu anderen.


    Wie seht ihr das? Ist das, was wir bisher geschafft haben, in Ordnung? Und habt ihr vielleicht Tipps, wie wir unsere finanzielle Situation noch verbessern können?


    Vielen Dank im Voraus für eure Meinungen!

  • Ohne jetzt bereits inhaltlich näher auf deine Fragestellung einzugehen; Wenn du eure Situation mit Anderen vergleichst, fällt auf ihr habt zwei Kinder und wohnt in München. Schuldenfrei. Jemand der vielleicht ländlicher Zuhause ist, oder andere Lebensentscheidungen getroffen hat, mag auf den ersten Blick ganz viel gespart haben, doch die Ausgangslage ist völlig verschieden. Vergleichen kann man das kaum.


    Wichtig ist, dass du dich strukturiert mit dem Thema Finanzen auseinandersetzt. Und das sieht ja schon mal gut aus. Sparplan läuft, und das sogar ganz erheblich. Da wird in den nächsten Jahren schon einiges zusammen kommen.


    Zum Thema Wohneigentum: kaum etwas ist regional so verschieden wie die Immo Preise. Hier bei uns sind Häuser oder unbebaute Grundstücke teils obszön teuer. Keine 60km entfernt kriegst du Häuser teils Hinterhergeschmissen, Eigenheim für 100.000? Kein Problem. Das schreibt nur niemand dazu.

  • Hallo,


    erstmal: „unter Druck setzen lassen“ würde ich mich auch an Deiner Stelle nicht, aber mal schauen, wo man im Vergleich steht, schadet sich nicht, um sich selbst zu justieren.


    Hier als Vergleich: https://www.destatis.de/DE/Pre…he/2024/PD24_44_p002.html mal etwas Statistik. Eure Sparquote von 1.100 (künftig 1.300) finde ich völlig i. O. Angesichts der Höhe des mtl. Sparbetrags ist aber noch nicht sooo viel beisammen … grob geschätzt irgendwas (wenn man den Gewinnanteil rausrechnet) irgendwas zwischen zwei und einem Jahr Sparleistung. Woran liegt das?

  • Ja also 40.000 € Haushaltsnettovermögen mit Ende 40 empfinde ich eher als wenig.


    Nach dieser Statistik hättet ihr damit im Jahr 2018 zu den untersten 30-40% der Bevölkerung gehört.


    Wieviel Geld sollte man mit 30, 40, 50 Jahren gespart haben? - Finanzfluss
    Wann im Leben sollte man wieviel Vermögen besitzen? Interaktive Grafik mit der Antwort auf diese Frage. Wichtig für die Ziele beim Sparen.
    www.finanzfluss.de


    Das Vermögen passt auch irgendwie nicht zum Gehalt, also es scheint mir als hättet ihr sehr hohe Lebenshaltungskosten. München vermutlich.

  • da ich mich manchmal unter Druck gesetzt fühle, wenn ich lese, dass andere in meinem Alter schon mehrere Hunderttausend Euro gespart haben und zusätzlich noch Wohneigentum besitzen.

    Ehrlicherweise verstehe ich auch nicht, wie so etwas funktionieren kann, ohne vorher etwas geerbt zu haben oder auf vieles im Leben bewusst zu verzichten.

    Immer eine Frage der Peer Group (und die Frage, ob es wirklich stimmt, was andere Leute erzählen). Das Forum hier ist sicher kein repräsentativer Querschnitt der Gesellschaft, und auch das eigene Umfeld ist regelmäßig eine Blase von ähnlich situierten Leuten. Du weißt auch nicht, wo wessen Geld wirklich herkommt. Nicht jeder geht damit hausieren, wenn die Eltern und/oder Schwiegereltern zum Immobilienkauf einen sechsstelligen Betrag dazugeben. Und Du siehst dem "eigenen Haus" nicht an, wieviel Kredit da noch drauf ist.

    Ich bin 48 Jahre alt und verdiene ca. 4.700 € netto im Monat.
    Meine Frau ist 46 Jahre alt und verdient ca. 1.100 €.

    Du verdienst ordentlich, Deine Frau aber ziemlich wenig. Arbeitet sie in einem schlecht bezahlten Beruf oder nur wenig Teilzeit? Möglicherweise unterscheidet euch das von anderen Haushalten mit ansonsten ähnlichen "Eckdaten".

    Wir wohnen zur Miete im Münchner Speckgürtel.

    Auch das könnte ein Faktor sein. Wieviel Miete zahlt ihr denn?


    Finanziell haben wir bisher Folgendes angespart:

    18.000 € in Aktien-ETFs (wir besparen sie monatlich mit 600 €, Erhöhung auf 800 € geplant).
    22.000 € auf einem Tagesgeldkonto, um demnächst zwei gebrauchte Autos zu kaufen (monatliche Sparrate: 500 €).

    Wenn ihr schon länger so verdient wie jetzt, dann ist das für Mitte/Ende 40 ziemlich wenig angespart, ja. Die Sparraten kommen mir niedrig vor in Anbetracht eurer Einkünfte. Ihr habt monatlich netto 6.300 EUR zur Verfügung und schafft es nur 1.100 EUR zu sparen? Wo gehen die restlichen 5.200 EUR hin?

    Und habt ihr vielleicht Tipps, wie wir unsere finanzielle Situation noch verbessern können?

    Sofern ihr das noch nicht gemacht habt: Macht mal eine Auflistung aller monatlichen Fixkosten (vierteljährliche / jährliche Kosten wie GEZ, Autoversicherung etc. nicht vergessen!) und führt mal für ein paar Monate ein Haushaltsbuch (gibt es auch als App). Siehe oben - 5.200 EUR jeden Monat verleben ist schon einiges...

  • fredirain; Bin nur Finanz-Laie (wenn auch ein an solchen Themen Interessierter) verfüge aber über ein wenig eigene Erfahrungen in dem Bereich


    da ich mich manchmal unter Druck gesetzt fühle, wenn ich lese, dass andere in meinem Alter schon mehrere Hunderttausend Euro gespart haben und zusätzlich noch Wohneigentum besitzen.

    "Druck" ist beim Thema Finanzen eher ein schlechter Ratgeber ...


    Die von Dir geschilderte Konstellation dürfte hierzulande übrigens eher nicht die Regel sein. Schon gar nicht wenn das nicht nur alternativ ("mehrere Hunderttausend Euro Sparvermögen") sondern kumulativ ("und zusätzlich Wohneigentum") vorliegen soll. Wobei dann das Wohneigentum vermutlich mit Kredit belastet ist ...

    Ehrlicherweise verstehe ich auch nicht, wie so etwas funktionieren kann, ohne vorher etwas geerbt zu haben oder auf vieles im Leben bewusst zu verzichten.

    Eine intensive finanzielle Nutzung des "Humankapitals", eine entsprechend "hohe regelmäßige früh gestartete Sparquote" und "renditeträchtiges Investieren" könnte die Melange dafür sein ...

    Ich bin 48 Jahre alt und verdiene ca. 4.700 € netto im Monat.

    Das Gehalt ist auf jeden Fall überdurchschnittlich. Einerseits.


    Andererseits sind das ...

    Wir haben zwei Jungs im Alter von 9 und 6 Jahren.

    Kinder sind was Wunderbares - kosten aber auch viel Geld

    Wir wohnen zur Miete im Münchner Speckgürtel.

    Nach meinen Erfahrungen eine der teuersten Regionen in Deutschland (was fällt denn an Miete prozentual vom Gesamteinkommen an ?


    ... Rahmenbedingungen, die herausfordernd sind, was das Finanzielle betrifft. Eine schlichte Sachgesetzlichkeit (mit freundlichen und ausdrücklichen Grüßen an Horst Talski)

    Das erwartete Erbe (3/4 Anteil an Doppelhaushälfte und 1/2 Anteil an Einfamilienhaus.) möchte ich hiermit bewusst aus der Diskussion ausklammern, weil das nicht unsere eigene Sparleistung ist.

    Was ist vernünftig finde. Nicht unbedingt wegen der fehlenden "eigenen Sparleistung" sondern, weil da ("erwartetes Erbe") immer das "Leben dazwischen kommen kann" (längere Pflegebedürftigkeit des oder der Erblasser - wäre ein Beispiel von mehreren).

    Wir haben uns zwangsweise gegen Wohneigentum entschieden, da die Immobilienpreise in unserer Region sehr hoch sind.

    Womit man wieder (siehe schon oben) bei "einer der teuersten Regionen in Deutschland" wäre ... In solchen Regionen (hier vor Ort (Frankfurt am Main) nicht viel anders) relativiert sich recht schnell an im "bundesdeutschen Durchschnitt" überdurchschnittliches Gehalt ...

    22.000 € auf einem Tagesgeldkonto, um demnächst zwei gebrauchte Autos zu kaufen (monatliche Sparrate: 500 €).

    Wobei mit den zwei gebrauchten Autos die 22.000 € auch (so gut wie) weg wären ... ? Diese Summe würde ich als "Rücklage für Notfälle" in so einer Konstellation (Ehepaar mit zwei Kindern; Netto-Einkommen gesamt 5.800 €) für angesagt halten. Das entspricht gerade mal 3,8 Netto-Monatseinkommen.

    Dennoch frage ich mich, ob unsere Sparquote und unser aktueller Vermögensstand für unser Alter "ausreichend" sind, vor allem im Vergleich zu anderen.

    Die Sparquote (500 € + 600 € + weitere Erhöhung von 200 €geplant) ist rein statistisch gesehen eher überdurchschnittlich bezogen auf das Nettoeinkommen (Sparquote liegt meines Wissen aktuell knapp über 11%). Das wäre nur um die 650 €.


    Die empfehlenswerten Sparquoten hängen aber auch von der individuellen Situation ab (bei Beamtenstatus könnten auch 10% reichen, bei einem fest Angestellten eher 15 bis 20%, bei einem Selbständigen eher 30 bis 35%).


    Wie sieht es da bei Dir aus ? Vermutlich gibt es bestehende Altersvorsorgeansprüche ... ? Hast Du eine ungefähre Idee samt Plan in Sachen Vermögensaufbau, der dann in eine schlüssige Altersvorsorge/Ruhestandsplanung übergeht ? Mit Ende 40 könnte/sollte man da spätestens mal dran denken.


    Nur am Rande aber in dem Kontext: Eventuell ließe sich das sehr geringe Einkommen Deiner Frau steigern (so weit mit den Kindern situativ vereinbar).


    Immerhin gilt:

    Keine Schulden!

    :thumbup: Konsumschulden halte ich für den zuverlässigen Weg, um in Sachen Finanzen wenig bis nix zu erreichen


    Das freie Gesamt"vermögen" (das Tagesgeld müßte man ja gedanklich wegen der zwei geplanten Autokäufe praktisch streichen) und lediglich 18.000 € in Aktien-ETFs kann man schwerlich als "Vermögen" bezeichnen ...


    Wann hast Du denn mit dem Investieren in ETFs angefangen ?



    Dir gute Gedanken und dann ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Mir springt als Erstes das arg geringe Gehalt deiner Frau ins Auge, welches in ihrem Alter doch erheblich höher sein sollte. Wie sieht denn ihre Rentensituiation aus?

    Meine Frau und ich sind beide angestellt und meine Frau arbeitet aktuell 16 Stunden/Woche als Physiotherapeutin. Mit dem Thema "Rentenanspruch" habe ich mich bisher nicht auseinandergesetzt. Sie wird aber auch eine betriebliche Rente erhalten, in die bisher seit 25 Jahren eingezahlt wurde.


    Angesichts der Höhe des mtl. Sparbetrags ist aber noch nicht sooo viel beisammen … grob geschätzt irgendwas (wenn man den Gewinnanteil rausrechnet) irgendwas zwischen zwei und einem Jahr Sparleistung. Woran liegt das?

    Mein derzeitiges Gelhalt bekomme ich erst seit einem Jobwechsel vor 2,5 Jahren. Davor hatte ich nur 3,5k netto und war Alleinverdiener, da meine Frau 6 Jahre in Elternzeit war. Entsprechend war die Sparrate auch bis dato deutlich geringer.

    Wieviel Miete zahlt ihr denn?

    Bei der Miete liegen wir bei ca. 30 %, sprich bei ca. 2.100 €. Ansonsten haben wir einen großen Versicherungsblock von ca. 600 €/Monat. Die monatlichen Kosten für Kinder-Betreuung (Hort/Kiga) liegen bei 450 €. Dazu kommen noch Vereins- und Mitgliedsgebühren. Ansonsten haben wir 2 ältere Autos (8 und 20 Jahre alt). Wir beide genehmigen uns noch insgesamt 300 € Taschengeld. Abgesehen vom Sparanteil geht leider relativ viel Geld für Lebensmittel und Einkäufe drauf, obwohl wir immer zum Discounter, Kik usw. gehen.

    Grundsätzlich haben wir auch erst vor ein paar Jahren angefangen zu sparen. Ich habe auch erst mit Ende 20 angefangen zu sparen und mit Mitte 30 meine Frau kennengelernt.


    Davor war mir das Leben wichtiger, wie z.B. neues Motorrad oder 9-Monatige Weltreise nach dem Studium. Dazu kam, dass meine ersten Jobs bedauerlicherweise auch nur sehr mäßig bezahlt waren.

  • Über 7000€ für Versicherungen im Jahr?

    Da wird doch nicht ein teueres Versicherungsprodukt zur Kapitalarmsparung dabei sein?

    Nein, ist nicht dabei. Meine BU ist mit 165 € relativ teuer, meine Frau hat auch eine BU. Ansonsten haben wir beide jeweils eine Risikolebensversicherung für insgesamt 80 €/Monat. Dann Private Krankenzusatzvers. für Frau & Kinden und Zahnzusatz für mich. Dazu kommen Rechtsschutz und Unfall für die Kinder, plus Kfz-Versicherungen.


    Wie viel sollten man denn maximal für Versicherungen ausgeben? Gibt es dazu einen Leitwert?

  • Bei der Miete liegen wir bei ca. 30 %, sprich bei ca. 2.100 €. Ansonsten haben wir einen großen Versicherungsblock von ca. 600 €/Monat. Die monatlichen Kosten für Kinder-Betreuung (Hort/Kiga) liegen bei 450 €. Dazu kommen noch Vereins- und Mitgliedsgebühren. Ansonsten haben wir 2 ältere Autos (8 und 20 Jahre alt). Wir beide genehmigen uns noch insgesamt 300 € Taschengeld. Abgesehen vom Sparanteil geht leider relativ viel Geld für Lebensmittel und Einkäufe drauf, obwohl wir immer zum Discounter, Kik usw. gehen.

    Hier aufgelistet sind 3.450 EUR, plus 1.100 EUR Sparrate macht 4.550 EUR. Bleiben 1.750 EUR übrig. Gebt ihr wirklich soviel im Monat für Lebensmittel und sonstige Einkäufe aus? Die Autos kosten natürlich, dazu alle möglichen Dinge, die nicht fix und monatlich anfallen (Geburtstags-/Weihnachtsgeschenke, Urlaub, Unternehmungen, Essengehen, Kleidung / Schuhe)...


    Führt wirklich mal ein Haushaltsbuch, damit ihr seht, wo das Geld hingeht! Im zweiten Schritt könnt ihr dann schauen, ob diese Ausgaben für euch passen, ob es Dinge gibt, die ihr gar nicht auf dem Schirm hattet oder Dinge, wo ihr feststellt "krass, wenn das soviel kostet, ist es uns das doch nicht wert...".


    An der Miete werdet ihr nichts ändern können (außer ihr zieht um), Kindergarten und Hort sind vermutlich auch gesetzt. 600 EUR Versicherungen im Monat kommt mir sehr viel vor. Lebensmittel für vier Leute kosten (und mit 6 und 9 essen Kinder ja durchaus richtig mit und so, dass man es auch finanziell merkt), das stimmt. Aber mein Eindruck ist, irgendwo "versickert" bei euch noch einiges an Geld.

  • fredirain


    Hallo,


    ich kann deinen Beitrag sehr gut nachvollziehen, denn auch ich kenne das Gefühl, dass andere "viel weiter" sind. Gerade bei Finanzen und Vermögensaufbau scheinen manche einen Riesenvorsprung zu haben – da fragt man sich natürlich, wie das geht.


    Zu eurer Situation: Ich finde, dass ihr finanziell wirklich schon viel erreicht habt! Ein Netto von 4.700 € ist ein sehr gutes Einkommen, und dass ihr keine Schulden habt, ist ein riesiger Pluspunkt. Eure Sparleistungen, sowohl bei den ETFs als auch beim Tagesgeld, sind beachtlich. Dass ihr monatlich 600 € in ETFs steckt (und bald 800 €!), zeigt, dass ihr langfristig denkt und schon viel für eure Zukunft tut.


    Was deine Frau betrifft, würde mich interessieren: Ist sie in einer Ausbildung oder arbeitet sie in einem Teilzeitjob, der vielleicht nicht so gut bezahlt ist? Falls ja, könnte man – rein als Überlegung – schauen, ob es Perspektiven für eine Weiterbildung oder einen Wechsel gibt, um das Einkommen zu steigern. Das ist natürlich leichter gesagt als getan und hängt davon ab, was für euch als Familie gerade passt.


    Eine andere Frage: Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, in eine günstigere Gegend zu ziehen? Ich weiß, dass das mit Kindern und Jobs nicht einfach ist, aber der Münchner Speckgürtel gehört ja zu den teuersten Regionen Deutschlands. Ein Umzug könnte langfristig vielleicht einiges an finanzieller Entlastung bringen – nur so als Denkanstoß.


    Was das Thema Investieren angeht, geht es mir ehrlich gesagt ähnlich wie dir. Ich bin auch nicht immer sicher, was die besten Entscheidungen sind. Es gibt so viele Meinungen und Tipps, dass man leicht den Überblick verliert. Aber das zeigt nur, dass Unsicherheit bei dem Thema ganz normal ist – du bist damit definitiv nicht allein.


    Eine Frage hätte ich noch: Wie hoch ist eure monatliche Sparquote insgesamt? Vielleicht ließe sich da noch etwas optimieren, ohne dass es sich anfühlt, als würde man auf alles verzichten.

    Unterm Strich finde ich, dass ihr auf einem sehr guten Weg seid. Es ist leicht, sich von Vergleichen unter Druck setzen zu lassen, aber jeder hat seinen eigenen Weg und seine eigenen Prioritäten.


    Ihr macht das meiner Meinung nach schon sehr gut!

    Viele Grüße und alles Gute!


    P.S.


    Habe nun gesehen was Deine Frau macht. Meine ist in der Ausbildung, identisches Gehalt nahezu. Ich habe vielleicht 600 Euro mehr Netto im Monat, etwa. Aber unsere Sparquote liegt bei 2000 - 2200 Euro im Monat. Aber wie gesagt: 800 Euro im Monat sind doch recht gut und ihr seid jung!


    (Das meine ich absolut sachlich-nüchtern).


    Ich frage mich gerade warum und wir verreisen sehr viel - auch 2 Kinder bei uns.

  • Gerade bei Finanzen und Vermögensaufbau scheinen manche einen Riesenvorsprung zu haben

    Oder andere (ggf. man selbst) einen Riesenrückstand.

    Ein Netto von 4.700 € ist ein sehr gutes Einkommen

    Eher ein gutes, wenn man eine Familie mit zwei Kindern hat und eine Partnerin mit minimalem Verdienst. Wenn man doch noch in einer der teuersten Regionen von Deutschland lebt und zur Miete wohnt ...

    Eine andere Frage: Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, in eine günstigere Gegend zu ziehen? Ein Umzug könnte langfristig vielleicht einiges an finanzieller Entlastung bringen – nur so als Denkanstoß.

    Ein Umzug kostet definitiv Geld, wenn man denn mit dem Einkommen eine Bleibe in der Region findet (für eine Familie mit Kindern) - und nicht selten wird eine eventuelle Mietersparnis von dann höheren Mobilitätskosten kompensiert oder überkompensiert. Von ggf. längeren Fahrtzeiten ganz abgesehen.

    Wie hoch ist eure monatliche Sparquote insgesamt?

    Wie bereits in Beitrag Br. 1 zu lesen: 1.100 € mit geplanter Aufstockung auf 1.300 €.

    Unterm Strich finde ich, dass ihr auf einem sehr guten Weg seid.

    Wie man da in Sachen Finanzen von einem "sehr guten Weg" sprechen kann, erschließt sich mir nicht (ansatzweise).


    Ich würde da a) mit einem Haushaltsbuch starten, um b) den Überblick (Zahlungsströme) zu bekommen, an c) möglichen Stellen sparen und insbesondere d) am Humankapital sprich Einkommen arbeiten bzw. optimieren (Mann und insbesondere Frau (so weit mit zwei Kindern vereinbar)).


    Alles andere wird - rein finanziell gesehen - eher mau bis traurig weiter gehen.

  • Meine Frau und ich sind beide angestellt und meine Frau arbeitet aktuell 16 Stunden/Woche als Physiotherapeutin. Mit dem Thema "Rentenanspruch" habe ich mich bisher nicht auseinandergesetzt. Sie wird aber auch eine betriebliche Rente erhalten, in die bisher seit 25 Jahren eingezahlt wurde.

    Warum nur 16 Stunden? Besteht die Möglichkeit, Stunden aufzustocken und so das Einkommen zu erhöhen?

    Die 1.100€ netto - sind die mit Steuerklasse 5? Bei dem Gehalt und sechs Jahren Elternzeit dürfte die gesetzliche Rente recht überschaubar sein. Was kommt denn bei der BAV raus? Hier solltet ihr auf jeden Fall mal die Rente berechnen.

  • Sovereign, ich muss ehrlich sagen, dass mich dein Beitrag enttäuscht hat.


    Während ich versucht habe, dem Thread-Ersteller Mut zu machen, indem ich auf positive Aspekte hinweise und Anregungen gebe, wirkt dein Beitrag durchweg pessimistisch und demotivierend. Natürlich darf und soll Kritik geäußert werden, aber dein Tonfall und die Art deiner Aussagen lassen jegliche Empathie und Konstruktivität vermissen.


    Schon dein Einstieg, mit dem Hinweis, dass andere einen „Riesenrückstand“ haben könnten, wirkt wie ein unnötiger Dämpfer. Statt darauf aufzubauen, was schon erreicht wurde – zum Beispiel eine solide Sparquote und keine Schulden –, hebst du ausschließlich hervor, was vermeintlich fehlt oder schwierig ist. Das mag inhaltlich teilweise korrekt sein, aber es ist weder hilfreich noch ermutigend.


    Auch deine Einschätzung, dass ein Netto von 4.700 € nur ein „gutes“ Einkommen sei, unterschlägt, wie viele Familien in Deutschland mit deutlich weniger auskommen müssen. Es ist richtig, dass eine teure Wohnregion wie der Münchner Speckgürtel finanzielle Herausforderungen mit sich bringt. Aber die Aussage, dass die Familie trotz ihrer Sparquote nicht auf einem „sehr guten Weg“ sei, ist schlichtweg unfair. Wer regelmäßig 1.100 € spart – und das bald auf 1.300 € erhöhen will –, tut mehr für seine finanzielle Zukunft als viele andere in einer vergleichbaren Situation.


    Deine Reaktion auf die Idee eines Umzugs ist ein weiteres Beispiel für deine einseitige Betrachtung. Natürlich kostet ein Umzug Geld, und ja, es gibt mögliche Nebenkosten wie höhere Mobilitätskosten. Aber ein Umzug bleibt dennoch eine mögliche Option, die je nach den Umständen sinnvoll sein kann – vor allem langfristig. Diese Möglichkeit so kategorisch abzulehnen, nimmt dem Thread-Ersteller jede Chance, diese Idee ernsthaft zu durchdenken.


    Besonders problematisch finde ich deinen Vorschlag, „am Humankapital“ zu arbeiten, insbesondere bei der Partnerin. Diese Formulierung wirkt nicht nur distanziert und kalt, sondern ignoriert, wie schwer es für viele Eltern ist, Beruf und Familie zu vereinbaren.


    Die Partnerin leistet offensichtlich schon einen Beitrag zur Familie, und wenn sie in Teilzeit arbeitet, wird dies sicherlich gute Gründe haben. Solche Herausforderungen pauschal als Optimierungsproblem zu betrachten, zeigt wenig Verständnis für die Lebensrealität von Familien.


    Am meisten enttäuscht mich aber dein Fazit: „Alles andere wird – rein finanziell gesehen – eher mau bis traurig weitergehen.“


    Solche Aussagen wirken demotivierend und völlig unangebracht. Anstatt dem Thread-Ersteller das Gefühl zu geben, dass seine Situation hoffnungslos ist, wäre es hilfreicher gewesen, konkrete, ermutigende Vorschläge zu machen, wie er mit kleinen Schritten weiter vorankommen könnte.


    Kritik darf sein, und auch ich weiß, dass die Situation nicht perfekt ist. Aber anstatt sie schwarz zu malen, hätte ich mir von dir gewünscht, dass du zumindest versuchst, positive Ansätze zu finden und Unterstützung anzubieten.


    Die Aufgabe in so einem Thread sollte doch sein, Mut zu machen und Perspektiven aufzuzeigen – und nicht, jemandem die Motivation zu nehmen.

  • Hinsichtlich der Ausgaben, würde ich auch hinterfragen, warum man in naher zukunft zwei gebrauchte Autos braucht?


    Du hast deinen Job schon schon 2,5 Jahre, deine Frau scheint ebenfalls zur Arbeit zu kommen und die Kinder in die Schule bzw. Kindergarten. Daher es scheint ja schon eine funktionierende Mobilitätslösung zu geben.


    Daher es sind entweder schon Fahrzeuge vorhanden, in dem Fall erschließt sich mir nicht ganz warum man die beide ersetzen muss, oder es scheint ja aktuell auch mit den Öffentlichen zu funktionieren. In dem Fall scheinen mir z.b. 4 Deutschlandtickets günstiger als 2 Fahrzeuge, die einen Wertverfall haben, Benzin, Versicherung und Wartung brauchen und je nachdem wo man genau wohnt auch noch Anwohnerparkausweiße und andere Parkgebühren.


    Auch stellt sich mir die Frage was den vor den Kindern war: ziehe ich von deinem Alter 9 Jahre + Schwangerschaft ab (= gerundete 10 Jahre), warst du bis 38 Jahre ohne Verpflichtungen und deine Frau bis 36. Daher was ist den mit den Jahren davor? Auch wenn du bis vor 2,5 Jahren weniger verdient hast, hat deine Frau ja vermutlich vor den Kindern in Vollzeit gearbeitet. Wurde in den Jahren zwischen Studium und Ausbildung von euch beiden nichts gespart?

  • Meine BU ist mit 165 € relativ teuer, meine Frau hat auch eine BU. Ansonsten haben wir beide jeweils eine Risikolebensversicherung für insgesamt 80 €/Monat. Dann Private Krankenzusatzvers. für Frau & Kinden und Zahnzusatz für mich. Dazu kommen Rechtsschutz und Unfall für die Kinder, plus Kfz-Versicherungen.


    Wie viel sollten man denn maximal für Versicherungen ausgeben? Gibt es dazu einen Leitwert?

    Hallo fredirain, ihr habt es gerne super sicher? So viele Versicherungen, aber eine Familienhaftpflicht habt ihr nicht? =O


    Also, mir wären @600/Monat für Versicherungen zu viel.

    Deine BU ist mit €168 unverhältnismässig teuer, inbesondere weil die RisikoLV ja noch mit 80 zusätzlich zu Buche schlägt. Schau mal nach, wie lange dein Vertrag noch läuft und nutz die bekannten Vergleichsportale um Alternativpreise einzuholen. Nur so als Benchmark, ich hatte bis 2021 BU incl RLV bei der Cosmosdirekt und habe pro Jahr 1400 gezahlt.


    Nachdem deine Frau ja nicht sooo viel zum Familieneinkommen beiträgt, ist dort die BU doch evtl gar nicht mehr so wichtig?


    Und eine Unfallversicherung für Kinder ist doch auch eher Luxus.

    Ebenso wie die ganzen privaten Zusatzkrankenversicherungen (allerdings weiss ich auch nichts über eure gesundheitliche Situation).

    Wie gesagt: kann man alles machen, muss es einem aber auch alles wert sein.



    Kleiner Tipp noch bzgl Haushaltsbuch: das solltet ihr unbedingt mal machen!

    Tatsächlich geht das sogar schon mit Blick in die Vergangenheit. Dazu nutzt du einfach eines der Haushaltsbuch Tools, die auch kostenlos angeboten werden (in der Süddeutschen Zeitung war vor kurzem ein Test) und lädst dann einfach deine Girokontodaten der Vergangenheit rein (evtl hast du die ja eh schon immer mal runtergeladen?), bei deiner Bank kannst du dir die vermutlich noch für 90 oder 180 Tage runterladen.

    Dann kriegst du ohne weiteren Aufwand schon mal eine grobe Kategorisierung der diversen Ausgabenposten und wieviel ihr da jeweils ausgebt.

    Dann nur noch abschätzen, was/wieviel ihr noch bar bezahlt.



    Und zu guter Letzt: nachträglich Gratulation zum neuen Job, eine Steigerung um mehr als 30% ist sehr beachtlich und zeigt das du Dinge absolut richtig machst. Und ihr habt das zusätzliche Geld genutzt um mehr zu sparen, statt zu konsumieren. Darüber hinaus hast du eine tolle Frau und 2 tolle Kids, das ist eh das Wichtigste und mit Geld nicht zu bezahlen. :thumbup: