Tagesgeld-Aktion bei der Postbank

  • Hallo,


    den Tagesgeld-Angeboten der Online-Banken stand/stehe ich immer etwas skeptisch gegenüber und dachte bei der Postbank hat man in den Filialen noch persönliche Betreuung.


    Die Postbank warb noch im November 2024 mit einer „Tagesgeld-Neugeld-Aktion“ : 3,1 % Zinsen vom 01.12.2024 bis zum 31.05.2025 – Einzahlungszeitraum vom 07.10. bis zum 25.11.2024. Also wollte ich an dieser „Tagesgeld-Neugeld-Aktion“ der Postbank teilnehmen.


    Der Internet-Auftritt zu dieser Aktion wies im November 2024 unter der Aktionsrubrik „Gibt es einen Mindest- oder Maximalbetrag, den ich einzahlen muss“ folgende Aussage auf:

    • Der Aktionszins wird für maximal 250.000 Euro Neugeld gezahlt.
    • Sie können während des Einzahlungszeitraums mehrfach einzahlen.

    Vom 22.11.2024 bis 24.11.2024 habe ich dann auf mein Tagesgeldkonto der Postbank in drei Überweisungen insgesamt 250.000,- Euro Neugeld überwiesen (jahrzehntelang mühsam zusammengespart).

    Das Geld konnte leider nicht in einer Summe überwiesen werden, es war aber bis zum Stichtag 25.11.2024 alles auf dem Tagesgeldkonto.

    Postbank-Tagesgeld Neugeldaktion Nov. 24 -1.pdfPostbank-Tagesgeld Neugeldaktion Nov. 24 -2.pdfPostbank-Tagesgeld Neugeldaktion Nov. 24 -1.pdfPostbank-Tagesgeld Neugeldaktion Nov. 24 -2.pdf

    Per 26.11.2024 wurde mir von der Postbank schriftlich mitgeteilt, dass für die o.g. Neugeld-Aktion der Zinssatz von 3,1 % nur auf 100.000,- Euro gezahlt wird.


    Per Telefonbanking (mehrere ergebnislose Telefonate) sowie bei einem persönlichen Termin in der für mich zuständigen Filiale konnte mir niemand Auskunft geben weshalb der Aktionszins nicht auf die gesamten ordnungs- und fristgemäß eingezahlten 250.000,- Euro gewährt wird.


    Auf eine schriftliche Anfrage (per Einschreiben an die Postbank Bonn) erhielt ich die Antwort, dass für die Aktion ein Maximalbetrag von 100.000,- Euro gilt.


    Aufgrund des o.g. Internet-Auftritts der Postbank im November 2024 hatte ich doch alles richtig gemacht um für meine 250.000,- Euro für 6 Monate 3,1 % Zinsen (p.a.) zu erhalten.


    Auch das Einschalten eines Ombudsmanns für private Banken ist bisher erfolglos.


    Da fühlt man sich schon irgendwie betrogen.


    Hat vielleicht jemand die gleichen Erfahrungen gemacht und/oder kann mir noch einen weiterführenden Tipp geben (außer zum Anwalt gehen) ? Wie kann man in diesem Fall weiter vorgehen?

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Dieses Gefühl hat seine gute Begründung, es ist dennoch sinnvoll, es einfach herunterzuschlucken. Gefühle sind schlechte Ratgeber.


    Was die Tagesgeldanlage bei der Postbank anlangt, hast Du erstmal alles richtig gemacht. Die Anrufe bei der Hotline, das Vorreiten beim Schalterdroiden (der diesbezüglich keinerlei Kompetenz hat) sowie das Einschreiben hätte ich mir gespart.


    Den Ombudsmann hast Du eingeschaltet, das war wohl der richtige Weg. Die Postbank wird Dir die versprochenen Zinsen zahlen, natürlich rein aus Kulanz und ohne Anerkenntnis einer Rechtspflicht. Viele Privatleute erwarten in einem solchen Fall (mit einer gewissen Berechtigung) eine Entschuldigung des Dienstleisters. Eine solche wird aber nicht kommen.


    (Übrigens: Ich habe in meiner Angelegenheit gerade heute ein Schreiben des Ombudsmanns bekommen. Mein Schlechtdienstleister zahlt das, was er fairerweise muß, allerdings natürlich nicht deswegen, weil ein Fehler passiert sei, sondern rein aus Kulanz. Solche Sprüche sollten Dir zum einen Ohr rein- und zum anderen wieder rausgehen, ohne daß Du Dir was dabei denkst.)


    Ich rechne nicht damit, daß die Sache schiefgeht, aber grundsätzlich bist Du mit Deinen 250 Mille über der Einlagensicherung. Ich würde einen Betrag dieser Größenordnung in einen Geldmarktfonds stecken. Das hat unter anderem den Vorteil, daß Du das Hopping los bist. Wenn man einen Geldmarktfonds aber als Tagesgeldersatz nimmt, sollte man auf die Spesen achten. Die Sicherheit ist besser als bei einem Tagesgeld, ein Fonds ist Sondervermögen.


    Generell könntest Du mal nach Deiner Vermögensallokation schauen. Wenn die 250 Mille ein Großteil Deines Ersparten sind, könnte eine etwas diversifiziertere Vermögensstruktur günstiger sein.

  • Moin TVN , willkommen im Forum.


    Wenn du dir schon mühsam dein Geld zusammen gespart hast würde ich dir empfehlen dir auch ein wenig über Risiko deiner Geldanlage bewusst zu werden.


    Sollte das dein gesamtes Vermögen sein befindet sich das alles im Geldvermögen. Das ganze ist nicht risikolos.


    Sein Vermögen über verschiedene Anlageklassen zu streuen macht es deutlich robuster gegenüber der Inflation und anderen Risiken.


    Lies dich mal ein bisschen zu dem Thema ein und dann wirst auch du nicht mehr jedem Aktionszins hinterher rennen müssen. Es lohnt sich sich auch mit der Anlage seines hart ersparten Kapitals zu beschäftigen.

    Hartmut Walz hat einige gute Bücher dazu geschrieben und auch bei Finanztip findet du viele Hilfreiche Tipps.


    Viel Erfolg mit deinen Finanzentscheidungen.

  • Es ist aufgrund der glatten Summe von 100k € zwar unwahrscheinlich, aber hattest du das Geld ggf. vorher bei einer Bank aus der Postbank "Gruppe" gem. deiner PDF liegen, sodass dieses gegengerechnet wurde?
    Aber dann müsste es eine glatte Summe von 150k € gewesen sein und man hätte dir dieses dann vermutlich auch genau so mitgeteilt.

    Aber theoretisch könnte das eine mögliche Erklärung sein.

  • Hallo,


    den Tagesgeld-Angeboten der Online-Banken stand/stehe ich immer etwas skeptisch gegenüber und dachte bei der Postbank hat man in den Filialen noch persönliche Betreuung.

    Betreuung gibt es nicht mehr, seitdem Leute wegen 0.0X% Zinsen ihre Vermögen pausenlos hin und her schichten und ihre minimalen Vorteilen durch das Ruhenlassen der Vermögen für ein paar Monate wieder vernichten.


    Über die aktien der Postbank hatten damals diverse Medien (unter anderem auch Fokus) berichtet. Diese schreiben aber einheitlich 100k als Grenze. Passt also nicht zu deinen Ausführungen

  • Hallo und Danke für die bisherigen Reaktionen/Antworten.


    Ist vielleicht irgendjemandem bekannt ob die Postbank im Oktober/November 2024 folgende Tagesgeld-Neugeld-Aktion beworben hat:


    3,1 % Zinsen vom 01.12.2024 bis zum 31.05.2025


    Einzahlungszeitraum dazu war vom 07.10.2024 bis zum 25.11.2024


    Maximaler Einzahlungsbetrag von 250.000,- Euro



    Wer könnte darüber sonst noch Kenntnis haben?

  • Hallo und Danke für die bisherigen Reaktionen/Antworten.


    Ist vielleicht irgendjemandem bekannt ob die Postbank im Oktober/November 2024 folgende Tagesgeld-Neugeld-Aktion beworben hat:


    3,1 % Zinsen vom 01.12.2024 bis zum 31.05.2025


    Einzahlungszeitraum dazu war vom 07.10.2024 bis zum 25.11.2024


    Maximaler Einzahlungsbetrag von 250.000,- Euro



    Wer könnte darüber sonst noch Kenntnis haben?

  • Ich bin das erste Mal in so einem Forum und habe mich wohl "verdrückt", sorry.

    Aber vielleicht bekomme ich doch noch eine weiterführende Antwort auf meine letzte Frage. :rolleyes:

  • Mein Anschreiben an den Ombudsmann hatte dieser der Postbank zur Stellungnahme geschickt! Das war mir schon klar. Die Postbank hat mittlerweile geantwortet, dass die Höchstgrenze 100.000,- Euro betrug, nur in der "vorhergehenden Aktion" hätte sie bei 250.000,- Euro gelegen. Auf meinem mitgegebenen Bildschirmausdruck wären die Daten aus beiden Aktionen. Als ob ich mir das zusammengebastelt hätte. Daraufhin habe ich den Ombudsmann noch einmal angeschrieben, u.A. dass ich von der "vorhergehenden Aktion" keine Kenntnis hatte und mir schon gar nichts zusammengebastelt habe und wozu sollte ich bei dieser Tagesgeld-Aktion einen soviel höheren Betrag über dem Maximalbetrag einzahlen. Nun ist auch dieses Schreiben über den Ombudsmann an die Postbank weitergeleitet worden und ich warte auf Antwort.

    Vielen Dank lieber Achim Weiss für das Interesse.


  • Bin langjähriger Kunde bei der Postbank, aber seit die Deutsche Bank da Ihre Drecksgriffel drauf hat, lege ich dort kein Spargeld mehr an!


    Neuester Bock: Sie bieten 2,5% für 1 Jahr an (nicht gerade viel), sofern man Neugeld herbringt. Da sie aber auch das Girokonto berücksichtigen, hat man da einen "Closed Loop" - oder wer will schon bei einer anderen Bank ein Girokonto anlegen, damit man die Voraussetzungen dafür erfüllt.


    Kontaktversuche über Email sind zwecklos und das Postfach hat seit Übernahme durch die DB nur noch Lesefunktion.


    Fazit: Ich bleibe halt dort, weil mir Wechsel zu aufwändig ist. Aber für Neukunden ist die wirklich keine Empfehlung mehr.

  • Mein Anschreiben an den Ombudsmann hatte dieser der Postbank zur Stellungnahme geschickt! Das war mir schon klar. Die Postbank hat mittlerweile geantwortet, dass die Höchstgrenze 100.000,- Euro betrug, nur in der "vorhergehenden Aktion" hätte sie bei 250.000,- Euro gelegen. Auf meinem mitgegebenen Bildschirmausdruck wären die Daten aus beiden Aktionen. Als ob ich mir das zusammengebastelt hätte. Daraufhin habe ich den Ombudsmann noch einmal angeschrieben, u.A. dass ich von der "vorhergehenden Aktion" keine Kenntnis hatte und mir schon gar nichts zusammengebastelt habe und wozu sollte ich bei dieser Tagesgeld-Aktion einen soviel höheren Betrag über dem Maximalbetrag einzahlen. Nun ist auch dieses Schreiben über den Ombudsmann an die Postbank weitergeleitet worden und ich warte auf Antwort.

    Vielen Dank lieber Achim Weiss für das Interesse.

    Mein Erfahrung mit Ombudsleuten von verschiedenen Banken: Dort sitzen ausgemusterte Winkeladvokaten, die nach dem unverdienten Ruhestand den Hals immer noch nicht vollkriegen und Schlichtungen immer im Sinne ihres früheren Wirtes regeln.


    Meine wirkungsvollste Maßnahme war vor ein paar Jahren beim Thema Prämeiensparverträge ein Brief mit Unterstützung einer Verbraucherzentrale, bei welchem die Bank nach ein paar Monaten beidrehte und einen außergerichtlichen Vergleich anbot.

  • Mein Anschreiben an den Ombudsmann hatte dieser der Postbank zur Stellungnahme geschickt! Das war mir schon klar. Die Postbank hat mittlerweile geantwortet, dass die Höchstgrenze 100.000,- Euro betrug, nur in der "vorhergehenden Aktion" hätte sie bei 250.000,- Euro gelegen.

    Jetzt fragt sich halt, ob Du die Sache vernünftig dokumentiert hast. Das Internetarchiv hat genau diese Seite nicht (das mag seinen Grund haben), und Du hast unklugerweise bei dem PDF, das Du hochgeladen hast, Speicherdatum und URL weggeschnitten. Was die Postbank angibt, klingt plausibel. Es ist durchaus denkbar, daß eine frühere Aktion bis 250 T€ ging. Du müßtest es halt belegen können, daß die eine fragliche Seite zum fraglichen Zeitpunkt noch unmodifiziert im Netz stand.


    All das ist Zivilrecht, das heißt: Du mußt als Antragsteller/Kläger belegen, sonst fällst Du hinten runter. Schlechte Dokumentation geht zu Deinen Lasten.


    Mir gefallen an diesem Thread zwei Dinge nicht: Erstens Dein Barmen ("jahrzehntelang mühsam zusammengespart"), zweitens die Tatsache, daß Du zwar einen Rat haben willst, aber Informationen filterst. Das ist schlichtweg unklug und zu Deinem Schaden. Jeder Rechtsanwalt, den Du konsultieren würdest, wollte die Originaldokumente sehen und würde sich nicht damit zufriedengeben, was Du aus diesen Papieren herausliest und ihm berichtest.


    In meinen Augen agierst Du überhaupt unklug. Was möchtest Du mit Deiner Anfrage in diesem Forum erreichen? Du suchst einen Leidensgenossen, also eine Stecknadel in einem Heuhaufen. Leute, die genau zur gleichen Zeit den unzweckmäßig hohen Betrag von 250 T€ auf ein Postgeld-Tagesgeldkonto eingezahlt haben, dürften extrem selten sein. Es wäre ein Wunder, wenn Du hier jemanden finden könntest, bei dem genau das so zutrifft.

    Du hast ganz offensichtlich einen Betrag von mehr als 250 T€ herumliegen, daß Du eine solche Aktion erwägen kannst. Das ist vermutlich keine gute Idee; so viel Geld legt man sinnvollerweise an. Wenn Du Sicherheitsanleger bist, dessen Welt nur aus Tagesgeld, Festgeld und Bausparverträgen besteht, könnte ich mir durchaus vorstellen, daß Du Dich schon längere Zeit von Tagesgeld zu Tagesgeld hangelst, weil Dir die aktuell angebotenen Festgeldzinsen im Vergleich nicht hoch genug sind. Das stelle ich mir bei dem Betrag unpraktisch vor. Ich hätte das Geld längst in einen Geldmarktfonds gesteckt. Der ist vielleicht sogar noch sicherer als Tagesgeld, weil er als Fonds Sondervermögen ist und Du Dir keine Gedanken um die Einlagensicherung zu machen brauchst.


    Jetzt ist das Geld bei der Postbank. Für 100 T€ zahlen sie Dir vermutlich die versprochenen Zinsen (Das konntest Du am Jahreswechsel nachrechnen), für 150 T€ nicht, sondern vermutlich nur 1,25% oder so. Etwa 2% Verlust auf 1/2 Jahr, etwa 1500 € vor Steuer.


    Ich hätte mir an Deiner Stelle bei der ersten Ablehnung der Postbank (Wann erfolgte die eigentlich?) umgehend die Frage gestellt, ob meine Beweislage gut genug ist, daß man es im Bedarfsfall durchfechten könnte. Ein Screenshot ist besser als nichts, aber es wäre halt nützlich, wenn das Datum dabei wäre. Ich habe verschiedene Kopien dieser Aktion im Internetarchiv gefunden (Das unsereiner nicht modifizieren kann, das ich somit für eine relativ gute Quelle halte). Dort steht aber von den 250 T€ nichts, sondern nur von 100 T€.


    Ich hätte die Initiative geknickt, wenn ich die Aktion nicht sauber belegen könnte und hätte die überschüssigen 150 T€ anderswo angelegt.


    Generell könnte ich mir vorstellen, daß Du Deinen Kapitalertrag generell verbesserst, wenn Du vom Tagesgeld wegkommst.

  • Du müßtest es halt belegen können, daß die eine fragliche Seite zum fraglichen Zeitpunkt noch unmodifiziert im Netz stand.

    TVN Wenn du das selbst nicht belegen kannst, frag doch mal auf gut Glück bei Finanztip nach oder bei anderen Portalen, die einen Tagesgeld-Vergleich anbieten (Finanztest, finanzfluss, check24, weltsparen). Vielleicht dokumentiert irgendeiner dieser Anbieter so was. Das ist ein „long shot“ und selbst wenn es so was gibt, muss es nichts bringen. Aber wer weiß.