Hallo zusammen,
angeregt durch die ausgezeichnete Disskussionsrunde von Saarlaender zum Thema "60/40 Portfolio ETFs vs. Vanguard Lifestrategy 60" habe ich mich heute der Finanztip-Community angeschlossen.
Ich bedanke mich vorab bei allen Lesern meines Beitrags und würde mich sehr über Feedback zu meinem Anliegen freuen.
Zu meiner Person, ich bin im mittleren Lebensalter und bezeichne mich als Anfänger hinsichtlich ETF/Staatsanleihen. Ich bin 2019 auf das Thema ETF aufmerksam geworden und habe mittels Sparplänen und Einmalzahlungen 17.000 € in Amundi MSCI World Ex Europe (LU1681045537) und 24.000 € in Vanguard FTSE All-World (IE00BK5BQT80) investiert.
Worum geht es mir?
Ich möchte aus den nachfolgend genannten Gründen mein Portfolio vereinfachen und diversifizieren:
1. Reduktion des Klumpenrisikos in den US-Anteilen durch den kleineren Amundi-ETF (85 % US-Aktien)
2. Bisher fehlenden risikoarmen Anteil in meinem Portfolio aufbauen, nach Möglichkeit durch teilweisen oder ganzen Abverkauf des kleineren ETF, da mir das mit der gegenwärtigen monatlichen Sparrate (300 €) sonst kaum gelingen wird.
3. Das Portfolio soll so einfach wie möglich aufgebaut sein und nach Möglichkeit nur über einen Risikobaustein (aktuell FTSE A.W.) und ein bis maximal zwei risikoarme Anteile aus AAA-Staatsanleihen/Geldmarkt-ETF und/oder Tagesgeld bestehen.
Beide ETF haben eine gute Entwicklung hingelegt, dennoch tendiere ich dazu, den Amundi zu veräußern und einen guten Teil stattdessen in iShares eb.rexx 0-1y, Xtrackers Overnight Rate Swap und/oder Tagesgeld umzuschichten und mit dem verbleibenden Rest den FTSE weiter aufzustocken. Der Ratgeber von Vanguard zur eigenen Risikoeinschätzung empfielt mir je nach Antwort 70:30 bzw. 80:20 als Investitionsgrundlage, sofern ich klassisches Rebalancing mit einer festen Quote betreiben möchte und im Falle einer Krise "Buy and hold" durchhalte. Ich habe jetzt mal darauf aufbauend verschiedene Optionen, zunächst für traditionelles Rebalancing (risikoreich:risikoarm) mit Quoten zwischen 80:20 und 60:40 und andererseits für die Alternative mittels "Safe Asset Floor" durchgerechnet.
Daraus ergeben sich für dann nach vollständiger Veräußerung des Amundi (ca. 1.300 € Steuern bei 7.000 € Gewinn) und Zukauf weiterer Assets folgende Gewichtungen:
ch rechne im Alter mit einer nicht unerheblichen Pensions/Rentenlücke. Meine monatlichen Fixkosten belaufen sich zurzeit auf 1.200 € zzgl. 300 € für Sparpläne.
(60:40) | (70:30) | (75:25) | (80:20) |
25.000 € | 29.200 € | 31.300 € | 33.400 € |
16.700 € | 12.500 € | 10.400 € | 8.300 € |
Die Alternative des "Safe-Asset-Floor" gefällt mir (rein vom Bauchgefühl) besser, jedoch bin ich mir hier unsicher, welchen Betrag ich hier als Grundlage ansetzten soll? Pi-mal-Daumen habe ich der Einfachheit halber meine festen Kosten (12x1.200 €) für ein Jahr als Minimum (12-14k) angesetzt. Möchte aber nach Möglichkeit den Sicherheitsbaustein weiterhin erweitern können, wenn sich meine finanzielle Situation und damit mein Lebensstandard verbessern sollte, da ich im Alter eine nicht unerhebliche Pensions/Rentenlücke haben werde
Was würdet ihr mir hier empfehlen?
Ich muss zudem gestehen, dass ich den Vanguard LS60 als Produkt durchaus interessant finde (30 %-ige Teilfreistellung für Anleiheanteile, kein steuernachteiliges Rebalancing durch den Anleger). Würde es Sinn machen, nach Abverkauf des kleineren ETF-Anteils und Aufbau des risikoarmen Anteils den Sparplan für den FTSE A.W. zu pausieren und stattdessen mit dem LS60 fortzufahren?