Erfahrungen mit Schadensersatzforderungen bei fehlerhaftem Wechselprozess

  • Hallo zusammen,

    ich wurde in 2024 durch die Grünwelt Energie mit Gas für ein Mietshaus versorgt und habe aufgrund von Preissteigerungen den Vertrag zum 31.12.2024 kündigen und einen Lieferantenwechsel herbeiführen wollen.

    Den Anbieterwechsel habe ich über eine der gängigen Plattformen eingestielt. Zu meiner Überraschung lehnte Grünwelt die Kündigung durch den neuen Anbiete ab, weil der Anschluss aufgrund einer Namensabweichung nicht eindeutig identifizierbar sei. Das Spiel wiederholte sich , bis ich schließlich selbst in dem dafür vorgesehenen Bereich im Portal der Grünwelt gekündigt habe. Auch diese Kündigung wurde abgelehnt, weil angeblich die Mailadresse, unter der ich gekündigt hatte, unbekannt sei. Also nochmal ran, wieder auf gleiche Weise mit anderer Mailadresse kündigen. Dann habe ich lange nichts gehört, bis ich vom neuen Anbieter darauf hingewiesen wurde, dass die Anmeldung für den Zähler abgelehnt worden sei. Ich habe dann beim Netzbetreiber nachgefragt, was da los ist und der teilte mir mit, dass Grünwelt den Zähler trotz Kündigung noch nicht abgemeldet hätte. Der nächste Kommunikationsweg führte zur Grünwelt, die mir kurzerhand erklärt haben, dass die Abmeldung aufgrund eines "Systemfehlers" bedauerlicherweise nicht funktioniert habe. Auf die Idee, mich aktiv über das Scheitern der Abmeldung zu informieren, ( an welche meiner Mailadressen auch immer ), ist offensichtlich niemand gekommen. Es fällt mir sehr schwer, bei dieser Abfolge von Fehlerketten nicht an Vorsatz zu glauben, aber den kann ich natürlich nicht beweisen.
    Ich bin jetzt in die Ersatzversorgung gefallen und habe entsprechende Mehrkosten.
    ich möchte Grünwelt ein Zeichen geben, dass sich Kunden nicht alles gefallen lassen und strebe an, Schadensersatzforderung aus der Preisdifferenz zwischen Ersatzversorgung und neuem Anbieter geltend zu machen.


    Gibt es jemand, der so etwas schon mal durchgezogen hat und kann aus Erfahrungen berichten?
    Ist denkbar, dass mir zukünftig Nachteile aus der Haltung erwachsen können? Z.B. in der Form, dass es eine "schwarze Liste" über Energieversorger hinweg gibt, in der widerspenstige Kunden geführt werden, die zukünftig mit Ablehnungen von Vertragsanfragen rechnen müssen? Letzteres ist mir bereits einmal passiert.


    Vielen Dank im Voraus!

  • Ich würde die Schadenersatzforderung an Grünwelt richten und anklingen lassen, dass im Falle einer Ablehnung die Schlichtungsstelle angerufen wird.

    Dies wäre für den Anbieter in jedem Fall, egal wie die Schlichtungstelle entscheidet, wohl teurer als die Schadenersatzforderung.

    Angst vor einer schwarzen Liste muss man wohl nicht haben.
    Selbst Grünwelt würde wohl schon alles vergessen haben, wenn Du in zwei Jahren (wirklich) noch mal von ihm beliefert werden möchtest.

    Ich glaube auch nicht, dass das (zugegebene) fehlerhafte Verhalten Methode ist.
    Davon hätten wir hier was gehört.

    berghaus 17.01.25

  • Ich wurde 2024 durch die Grünwelt Energie mit Gas für ein Mietshaus versorgt und habe aufgrund von Preissteigerungen den Vertrag zum 31.12.2024 kündigen und einen Lieferantenwechsel herbeiführen wollen.

    Hast Du oder hast Du nicht?

    Den Anbieterwechsel habe ich über eine der gängigen Plattformen eingestielt. Zu meiner Überraschung lehnte Grünwelt die Kündigung durch den neuen Anbieter ab, weil der Anschluss aufgrund einer Namensabweichung nicht eindeutig identifizierbar sei.

    Stimmt das oder stimmt das nicht?


    Eine Kündigung wegen Preiserhöhung hätte ich nicht über eine der gängigen Plattformen eingestielt.

    Das Spiel wiederholte sich , bis ich schließlich selbst in dem dafür vorgesehenen Bereich im Portal der Grünwelt gekündigt habe. Auch diese Kündigung wurde abgelehnt, weil angeblich die Mailadresse, unter der ich gekündigt hatte, unbekannt sei. Also nochmal ran, wieder auf gleiche Weise mit anderer Mailadresse kündigen. Dann habe ich lange nichts gehört, bis ich vom neuen Anbieter darauf hingewiesen wurde, dass die Anmeldung für den Zähler abgelehnt worden sei. Ich habe dann beim Netzbetreiber nachgefragt, was da los ist und der teilte mir mit, dass Grünwelt den Zähler trotz Kündigung noch nicht abgemeldet hätte. Der nächste Kommunikationsweg führte zur Grünwelt, die mir kurzerhand erklärt haben, dass die Abmeldung aufgrund eines "Systemfehlers" bedauerlicherweise nicht funktioniert habe. Auf die Idee, mich aktiv über das Scheitern der Abmeldung zu informieren, (an welche meiner Mailadressen auch immer ), ist offensichtlich niemand gekommen. Es fällt mir sehr schwer, bei dieser Abfolge von Fehlerketten nicht an Vorsatz zu glauben, aber den kann ich natürlich nicht beweisen.

    Das ist ärgerlich, das ist aber so.

    Ich bin jetzt in die Ersatzversorgung gefallen und habe entsprechende Mehrkosten.

    ich möchte Grünwelt ein Zeichen geben, dass sich Kunden nicht alles gefallen lassen und strebe an, Schadensersatzforderung aus der Preisdifferenz zwischen Ersatzversorgung und neuem Anbieter geltend zu machen.

    Ich erkenne Deine Motivation und respektiere sie auch, würde mir so etwas aber verkneifen. Kann schon sein, daß Grünwelt ein unseriöser Anbieter ist. Ich kann das aus eigener Anschauung nicht bestätigen, hatte mal 1 Jahr lang Strom von denen, hat geklappt.


    Klar ist, daß eine solche Firma keine Person ist, Du diese insoweit nicht treffen kannst, wie Du eine Person treffen könntest. Es wäre menschlich verständlich, wenn Du von denen eine Erklärung oder gar eine Entschuldigung erwarten würdest. Beides wird nicht erfolgen. Ist eben so.


    Mit einer theoretischen Schadenersatzforderung machst Du Dir eine Menge Arbeit, die erstrebte Wirkung: "Seht Ihr, das habt Ihr nun davon!" wirst Du damit aber nicht erreichen.


    Schluck Deinen berechtigten Ärger einfach hinunter und schau nach vorn. Das ist für Dich emotional, zeitlich und vermutlich auch finanziell die beste Möglichkeit.

    Gibt es jemand, der so etwas schon mal durchgezogen hat und kann aus Erfahrungen berichten?

    Ist denkbar, dass mir zukünftig Nachteile aus der Haltung erwachsen können? Z.B. in der Form, dass es eine "schwarze Liste" über Energieversorger hinweg gibt, in der widerspenstige Kunden geführt werden, die zukünftig mit Ablehnungen von Vertragsanfragen rechnen müssen? Letzteres ist mir bereits einmal passiert.

    Es wird von einer solchen Liste gemunkelt, ich glaube nicht daran. Mich hat auch schonmal ein Anbieter abgelehnt, noch gibt es genügend andere. Der Energiemarkt ist in meinen Augen kaputt und komisch, aber solange mir der jährliche Wechsel 25% günstigere Preise bringt, spiele ich das Spiel.


    Gerade dann, wenn man sich mit potentiell unseriösen Gaslieferanten einläßt, ist ein Vertragsbeginn am 1.10. oder 1.11. günstiger als einer zum Jahresanfang, weil der Gasverbrauch stark nichtlinear ist, die Abschläge aber meistens gleich.

    Ich habe schon reichlich einschlägige Erfahrungen mit Energieanbietern, daher mein Rat: Laß den Frust raus und begrabe die Sache dann.


    Wenn Du jetzt in der Ersatzversorgung bist, solltest Du Dir einen anderen Anbieter suchen (je nachdem, was die Ersatzversorgung kostet). Aktuell sind die Preise eher hoch. Es ist ein Rechenexempel, ob man sich jetzt einen Jahresvertrag ans Bein binden sollte.


    Wieviel Gas brauchst Du so im Jahr?

  • Du hast also zum 31.12.2024 gekündigt und das hat nicht so recht bzw. "sofort" geklappt.

    Heute ist der 17.01.2025 und du bist in die sog. Grundversorgung "gefallen." D.h. also, dass du nun seit 2,5 Wochen einen höheren Preis bezahlst.


    Sieh es doch mal so: Du bist von dem bisherigeren Anbieter (dann doch letztlich) weg und hast im Zuge der Grundversorgung recht kurze Kündigungsfristen. Lohnt es sich wirklich deswegen so ein Gesch... zu machen?


    Den zukünftigen Anbieter die Kündigung vornehmen zu lassen mag praktisch sein. Dieses "über Bande spielen" hat nun leider nicht geklappt. Hättest du direkt (selbst!) bei dem vorigen Anbieter gekündigt, wäre etwaige ""Schwierigkeiten"" sicherlich viel eher ans Licht gekommen und du hättest mehr Zeit zum handeln gehabt.

  • Vielen Dank für die Reaktionen,

    der Kaufmann in mir sieht das auch so, aber ich leiste mir zum Ausgleich für rationales Handeln noch einen kleinen Neandertaler in mir, der ab und zu mal aufmuckt.