Wie 125.000 € als Anfang 60-jährige anlegen?

  • Hallo zusammen,

    ich selbst beschäftige mich nun seit ca. 2 Jahren mit dem Investieren am Aktienmarkt und verfolge die Beiträge von Finanztip regelmäßig. Die Infos, die ich dadurch erhalten habe, haben mir für meine persönliche Geldanlage sehr geholfen. Im Forum bin ich neu.


    Meine Eltern (beide Anfang 60), Mutter arbeitet noch Vollzeit bis ca. Ende 2027, Vater Frührentner, kommen ca. in 2-3 Monaten durch Verkauf eines Grundstücks (Grünland) zu einer eher ungeplanten Einnahme von ca. 150.000€.


    Von den 150k€ fließen ca. 25 k€ in das Abbezahlen von 2 offenen Darlehn.

    Der Rest soll möglichst sicher aber für einen Teil auch kurzfristig verfügbar angelegt werden und würde die Altersvorsorge der beiden unerwartet zum positiven beeinflussen.


    Da meine Eltern sich mit dem Thema Geldanlage nicht so gut auskennen, habe ich mich bereit erklärt, mich dazu mal zu informieren. Bei der Hausbank meiner Eltern (Volksbank) soll die Geldanlage auf Grund der im Vergleich zu freien Anbietern schlechteren Konditionen nicht erfolgen. Daher kommt eine Anlageberatung bei der Hausbank eher nicht in Frage.


    Meine Idee wäre daher einen Teil von ca. 25 - 30 k€ auf einem Tageskonto als kurzfristig verfügbare Reserve zu parken.

    Den Restbetrag würde ich (auf den Namen meiner Eltern) in Festgeldkonten in etwa gedrittelt mit je 1,2 und 3 Jahren Laufzeit anlegen, um so auch mehr oder weniger flexibel auf die Änderungen am Kapitalmarkt reagieren zu zu können.


    Eine Invest am Aktienmarkt möchten meine Eltern auf Grund des doch eher höheren Risikos nicht angehen.


    Wie ist euer Meinung hierzu bzw. was würdet ihr Empfehlen?


    Mit ist bewusst, dass es hier um direkte Anlageberatung handelt, ich möchte jedoch gerne von euren Erfahrungen / Meinungen profitieren, um dann den für uns passenden Weg zu wählen.


    Vielen Dank im Voraus.

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Meine Eltern (beide Anfang 60), Mutter arbeitet noch Vollzeit bis ca. Ende 2027, Vater Frührentner, kommen ca. in 2-3 Monaten durch Verkauf eines Grundstücks (Grünland) zu einer eher ungeplanten Einnahme von ca. 150.000€.

    Von den 150k€ fließen ca. 25 k€ in das Abbezahlen von 2 offenen Darlehn.


    Der Rest soll möglichst sicher aber für einen Teil auch kurzfristig verfügbar angelegt werden und würde die Altersvorsorge der beiden unerwartet zum positiven beeinflussen.


    Da meine Eltern sich mit dem Thema Geldanlage nicht so gut auskennen, habe ich mich bereit erklärt, mich dazu mal zu informieren.

    Bei der Hausbank meiner Eltern (Volksbank) soll die Geldanlage auf Grund der im Vergleich zu freien Anbietern schlechteren Konditionen nicht erfolgen. Daher kommt eine Anlageberatung bei der Hausbank eher nicht in Frage.

    Sondern wo dann?


    Private Anlageberatung innerhalb der Familie sehe ich ausgesprochen kritisch, zumal Du selbst auch Anfänger zu sein scheinst.

    Meine Idee wäre daher einen Teil von ca. 25 - 30 k€ auf einem Tageskonto als kurzfristig verfügbare Reserve zu parken.

    Welchen Anbieter hast Du denn da im Sinn? Einen Werbezins bekommst Du nur bei einer Online-Bank. Machen Deine Eltern denn dabei mit?

    Meine Idee wäre daher einen Teil von ca. 25 - 30 k€ auf einem Tageskonto als kurzfristig verfügbare Reserve zu parken.


    Den Restbetrag würde ich (auf den Namen meiner Eltern) in Festgeldkonten in etwa gedrittelt mit je 1,2 und 3 Jahren Laufzeit anlegen, um so auch mehr oder weniger flexibel auf die Änderungen am Kapitalmarkt reagieren zu zu können.

    Welche Angebote hast Du denn diesbezüglich im Sinn - oder redest Du erstmal nur vom Prinzip?

    Eine Invest am Aktienmarkt möchten meine Eltern auf Grund des doch eher höheren Risikos nicht angehen.

    Das liegt in diesem Fall nahe.


    Gerade ältere Sicherheitsanleger vertrauen ihrer "Hausbank" in jeglicher Hinsicht. Ich könnte mir vorstellen, daß sie für Deine Eltern trotz allem das Richtige ist.

  • Private Anlageberatung innerhalb der Familie sehe ich ausgesprochen kritisch

    Hallo Achim, darf ich fragen warum? Oft würde finanzielle Bildung und Beratung gut tun, zumindest in meinem Umfeld.


    Zugegeben habe ich das aber auch schon aufgegeben. Sparbuch schlägt nunmal Aktienmarkt als langfristige Anlage für die Enkel.

  • Da meine Eltern sich mit dem Thema Geldanlage nicht so gut auskennen, habe ich mich bereit erklärt, mich dazu mal zu informieren. Bei der Hausbank meiner Eltern (Volksbank) soll die Geldanlage auf Grund der im Vergleich zu freien Anbietern schlechteren Konditionen nicht erfolgen. Daher kommt eine Anlageberatung bei der Hausbank eher nicht in Frage.

    Das ist schonmal eine gute Entscheidung. Denn die “Anlageberatung“ würde ziemlich sicher in einer „Anlageverkaufung“ enden.

  • Moin marco121990 , willkommen im Forum.


    Deine Eltern sind noch nicht scheintot mit einem bisschen über 60.


    Schau dir mit deinen Eltern zusammen YouTube Videos von Saidi an und lest oder hört euch finanzschlau.


    Festgeld macht zur Zeit überhaupt keinen Sinn. Vielleicht sind die 3% von Trade Republik was für den Einstieg.


    Bei der Volksbank dürften eher teurere Finanzprodukte verkauft werden. Beratung gibts da eher selten.


    Viel Erfolg

  • Private Anlageberatung innerhalb der Familie sehe ich ausgesprochen kritisch, zumal Du selbst auch Anfänger zu sein scheinst.

    darf ich fragen warum?

    Ich habe es doch geschrieben, Du hast das gesnippt. Der TE macht mir nicht den Eindruck, in Finanzen fit zu sein. Die Eltern scheinen überhaupt keine Ahnung zu haben. Da unterrichtet dann der Einäugige die Blinden. Wenns gut geht, bringt es dem Sohn keinen Vorteil. Wenn es schief geht, bekommt der Sohn das bis zum Ende des Lebens der Eltern aufs Butterbrot geschmiert.

    Zugegeben habe ich das aber auch schon aufgegeben. Sparbuch schlägt nunmal Aktienmarkt als langfristige Anlage für die Enkel.

    Eben.


    Ich kann mir gut vorstellen, daß bereits ein Tagesgeldkonto bei jeder beliebigen Onlinebank die Vorstellungskraft der Eltern übersteigt. Die lokale Volksbank ist für die Leute einfach bequem, dort gehen sie seit 40 Jahren hin, also werden sie auch noch die kommenden 30 Jahre dorthin gehen.


    Die Geldanlage muß zu den Kunden passen, und zu Menschen, die noch immer kein Online-Konto habe, paßt die lokale Präsenzbank am besten.

  • marco121990


    Ganz generell und vorab wäre ich da tendenziell bei Beitrag Nr. 2 (von Achim Weiss). Anlagehinweise und erst recht konkrete Umsetzungsvorschläge innerhalb der Familie sehe ich eher etwas kritisch. Erst recht, wenn man diesbezüglich selbst so unsicher ist, daß man "fremde Dritte" im Internet meint um Rat fragen zu müssen. Du kennst ja Deine Eltern samt finanzieller Lage vermutlich besser als fremde Leute im Internet ... ? !


    Wie ist euer Meinung hierzu bzw. was würdet ihr Empfehlen?

    Dazu kommt entscheidend, daß jeder Art von Geldanlage (erst recht neue und nicht ganz kleine "eher ungeplante" Zuflüsse betreffend) immer eine ganzheitliche Betrachtung erfordert. Dazu ist hier aber nahezu nix bekannt (sonstiges Vermögen, bisheriges Anlageverhalten, Erfahrungen mit bestimmten Geldanlagen, schon bestehende Altersvorsorgeansprüche, ggf. absehbar Versorgungslücke ? Falls ja, wie hoch ist diese ? Wohneigentum vorhanden ?, Objektive und subjektive Risikotragfähigkeit, finanzielle Vorsorge für den Pflegefall vorhanden ? usw.)


    Da es heutzutage so gut wie kaum noch (Ausnahmen bestätigen nur die Regel) Bank-"Berater" sondern nur noch Bankprodukte-"Verkäufer" gibt sehe ich diesbezügliche Kontakte zu Banken eher sehr kritisch. Einerseits.


    Andererseits ist es das Geld Deiner Eltern. Wenn diese der Hausbank vertrauen und dieser die Treue halten wollen ... Why not ? Ob "Volksbank" oder "Sparkasse" oder private "Geschäftsbank" - "teuer" könnte das schnell werden und auch die Konditionen für einfache Produkte wie Tagesgeld oder Festgeld beispielsweise werden vermutlich nicht "überragende" sein. Bei Fonds können schnell die sehr teuren Produkte der jeweiligen Bankengruppe ins Spiel kommen (Union-Investment-Fonds, Deka-Fonds oder die Fonds der jeweiligen Geschäftsbank wie die DWS-Fonds bei der Deutschen Bank).


    Eine weiterer Aspekt wäre, ob Deine Eltern überhaupt technik-affin sind und Online-Banking machen können oder wollen (Thema: Direktbanken mit ggf. etwas besseren aber Online-Banking).


    Aufgrund der dünnen Datenlage wäre es eher nicht seriös sich da an konkreten Ratschläge zu versuchen.


    Gut finde ich immerhin schon mal

    Von den 150k€ fließen ca. 25 k€ in das Abbezahlen von 2 offenen Darlehn.

    In nicht wenigen bis den meisten Fällen ist das nämlich (Schuldentilgung) die beste und risikoärmste Vorgehensweise bevor man an Anlagen für das darüber hinausgehende Geld denkt (was oft nur auf negative Zinsdifferenzgeschäfte hinausläuft; nach Steuer).


    Vielleicht könntest Du Dich auch selbst ein wenig mehr einlesen. Eine Raketen - oder Geheimwissenschaft ist das in so (vermutlich) eher einfach gestrickten Fällen nicht.



    Gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen wünsche Dir bzw. Deinen Eltern !

  • Ich kann mal ein paar Punkte aus meiner Erfahrung mit dem Thema hinzufügen. Das sind alles keine Anlageberatungen.

    Wichtig ist, dass sich alle mit der Lösung abgeholt und versorgt fühlen.

    Als Kassenwart der Eltern sollte man auch in Betracht ziehen, dass man selbst ungewollt verhindert sein kann: Beruf, Krankheit, Beziehungsstress etc.

    Einen kleinen Notgroschen für beide würde ich deshalb möglichst verfügbar halten. Da wäre ein klassisches Tagesgeld bei der lokalen Volksbank durchaus praktisch. Würde vermutlich weniger Ertrag bringen, aber deine Eltern kommen im Notfall ran. Intuitiv würde ich ca. 3 Monatsausgaben einkalkulieren.

    Denn Rest könnte man dann weiter unterteilen:
    - zur Schuldentilgung verwenden. Ausser der Kredit kostet nichts -> Dann normalen Tilgungsplan beibehalten.

    Den Rest aufteilen in:

    - Festgeld/Tagesgeld
    - einen (thesaurierenden) Aktien-ETF (MSCI World - siehe Finanztip Artikel)

    ETFs sind manchmal für ältere Menschen schwer greifbar. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein kleines zusätzliches Investment in Gold viel emotionale Beruhigung verschafft.

    Somit würde ich in Erwägung ziehen noch ca 5-10% des Rests in Goldmünzen zu investieren und bei der Volksbank lagern lassen. Kaufen würde ich diese jedoch Online und eher nicht bei der Bank (Siehe Finanztip Artikel hierzu).


    Bislang läuft das seit Jahren gut.

  • Ältere Menschen? Mit Anfang 60 ist man älter als mit Ende 50, soweit ist das klar, aber wir reden hier über Menschen, die in den 1960ern geboren wurden, nicht in den 1890ern.

  • Ich habe es doch geschrieben, Du hast das gesnippt. Der TE macht mir nicht den Eindruck, in Finanzen fit zu sein. Die Eltern scheinen überhaupt keine Ahnung zu haben. Da unterrichtet dann der Einäugige die Blinden. Wenns gut geht, bringt es dem Sohn keinen Vorteil. Wenn es schief geht, bekommt der Sohn das bis zum Ende des Lebens der Eltern aufs Butterbrot geschmiert.

    Ich hatte es so verstanden, als würdest du generell davon abraten, innerhalb der Familie über Geld zu sprechen oder jemanden nach bestem Wissen zu beraten.

    Wenn man natürlich selbst kaum Ahnung hat, würde ich natürlich davon abraten. Das gilt aber auf jedem Gebiet.

  • Leute aus den 1960ern haben auch nicht mehr finanzielle Bildung erfahren als Leute aus den 1890ern.

    Unser (vermutlich) nächster Bundeskanzler war 61 als er damals den Aufsichtsrat bei Blackrock übernahm ...


    aber noch wichtiger: ich bin auch schon 60 und habe vor meine Ersparnisse zumindest zum Teil selber zu verjubeln und nicht alles den Erben zu hinterlassen.


    Und zu guter letzt: ich habe zwei Damen Ü80 im engsten Familienkreis, die noch regelmässig ihr Onlinebanking machen.



    Ist alles keine Garantie für irgendwas, ausser dass sich Situationen unterscheiden können.

    Und da hat Achim Weiss ja schon auf vieles hingewiesen: wichtig ist die besondere Verantwortung zu erkennen, die du übernimmst, wenn du jemanden Tipps in Finanzangelegenheiten geben willst.


    Wichtig ist auch eventuelle Geschwistern mitzudenken, denn wenn was nicht klappt, darf das nicht verheimlicht werden und in Schuldzuweisungen enden. Und ganz schlimm wird es, wenn dann der Verdacht im Raum steht, jemand habe in seine eigene Tasche gewirtschaftet.


    Die von marco121990 skizzierte Anlage in Tages- und Festgeld ist ja eher unproblematisch und kann leicht zwischen der örtlichen Filialbank und einer Onlinebank aufgeteilt werden. Und wenn das Online Banking ein wenig vertrauter geworden ist, dann hättet ihr nach entsprechender Einarbeitung ins Thema zumindest schon mal die Platform um Geldmarkt-ETF zu kaufen.


    Ich finde mit 60 ist man/frau noch nicht zu alt ein paar neue Sachen zu lernen, ist aber typabhängig. 🧐

  • Ich hatte es so verstanden, als würdest du generell davon abraten, innerhalb der Familie über Geld zu sprechen oder jemanden nach bestem Wissen zu beraten.

    Wenn man natürlich selbst kaum Ahnung hat, würde ich natürlich davon abraten. Das gilt aber auf jedem Gebiet.

    Es ist beides.


    Erstmal sollte nicht der Einäugige dem Blinden raten, sondern einer, der sich auskennt. Das scheint mir beim TE nur bedingt gegeben.


    Das muß Finanzplanung halt ganzheitlich sein, und das heißt: finanziell die Hosen herunterlassen. Wolltest Du Deinem Bruder im Detail Einblick in Deine Finanzen geben? Vermutlich wären nur wenige dazu bereit - und isolierte Antworten auf isolierte Fragen sind halt oftmals falsch. Das erleben wir im Forum immer wieder.


    Das letzte Moment ist die eigene Fehleinschätzung oder halt auch der ungünstige Zufall. Ich habe hier im Forum oftmals geschrieben, daß ich hoch in Aktien investiert bin. Man kann mir also nicht vorhalten, daß ich etwas gegen Aktien hätte. Dennoch bin in diesem Forum ich derjenige, der speziell Sicherheitsanlegern zur Zurückhaltung rät, auch wenn viele andere in meinen Augen blauäuigig schreiben: Einen ETF auf den MSCI World kaufen und gut!


    Mich hat letztlich jemand aus der Familie dazu gebracht, in Aktien zu investieren. Er hat aber andersherum immer von sich selbst erzählt hat und nach welchen Kriterien er anlege. Er hat mir gesagt, daß er von Aktien als Anlageinstrument überzeugt sei und sein Engagement nicht bereut habe. Konkrete Vorschläge hat er mir nicht gemacht, und meine Nachfragen abgeblockt: Ich habe Dir gesagt, wie ich das handhabe, was Du machst, ist Deine Sache! Es war meine Entscheidung einzusteigen, und als es nach einiger Zeit erheblich nach unten ging, habe ich mich an der Nase gepackt und nicht ihn.


    Das muß klar sein.


    Im gleichen Sinne bemühe ich mich in diesem Forum, meine Ratschläge als Vorschläge zu formulieren, nicht als allgültige Weisheit oder konkrete Handlungsmaxime. Wer meine Texte liest, kann meinen Anregungen folgen. Ich gebe sie nach bestem Wissen und Gewissen. Aber mein Wissen mag begrenzt sein und die Märkte mögen sich nicht nach meinem Gewissen richten. Außerdem bin ich kein Hellseher. Wer meinen Ausführungen folgt, tut das auf eigene Gefahr.


    Stell Dir einfach in der Familie die Situation vor, in der beispielsweise ein Sohn seine Eltern nachhaltig dazu drängt, doch endlich die Festgelder aufzulösen und in Aktien-ETFs einzusteigen. Das tun die Eltern, und zwei Jahre später halbiert sich das Vermögen: Du hast gesagt ... hätte ich nur nicht auf Dich gehört! Der Sicherheitsanleger steigt in Panik auf dem Tiefpunkt aus und realisiert die Verluste. Die Erholung bekommt er nicht mehr mit. Das wird dem Sohn doch von jetzt an bei jedem Familientreffen aufs Butterbrot geschmiert!


    Finanzratschläge in der Familie halte ich für ungut.

  • Zitat

    Meine Idee wäre daher einen Teil von ca. 25 - 30 k€ auf einem Tageskonto als kurzfristig verfügbare Reserve zu parken.

    Den Restbetrag würde ich (auf den Namen meiner Eltern) in Festgeldkonten in etwa gedrittelt mit je 1,2 und 3 Jahren Laufzeit anlegen, um so auch mehr oder weniger flexibel auf die Änderungen am Kapitalmarkt reagieren zu zu können.

    Der Threadstarter hat ja einen Plan. Dieser ist ja relativ risikoarm. Tagesgeldkonto, Festgeldkonto -> Da könnte er zum Beispiel von der Einlagensicherung profitieren etc. (Siehe Finanztip Artikel zu dem Thema).

    Von ETFs wollen seine Eltern ja nichts wissen.
    Ich hab ja nur mal geschildert wie das Leute in meinem Bekanntenkreis/Familienumfeld so handhaben.

    Ein Szenario, in dem eine Familienkrise ausgelöst wird, weil der Bub das Geld auf ein Festgeldkonto überwiesen hat, wohlgemerkt im Namen und im Einverständnis der Eltern, ist doch etwas abwegig.

  • Das muß Finanzplanung halt ganzheitlich sein, und das heißt: finanziell die Hosen herunterlassen. Wolltest Du Deinem Bruder im Detail Einblick in Deine Finanzen geben?

    Warum nicht, wenn ich ihn um einen finanziellen Rat in der Höhe, wie hier im Ausgang genannt, bitten würde.


    Zwischen dem offen legen und Zugriff gewähren (Vollmacht) ist für mich ein großer Unterschied.

    Da könnte er zum Beispiel von der Einlagensicherung profitieren

    Wie soll das bei der genannten Aufteilung funktionieren (30k Tagesgeld, 120k Festgeld)? Außer, man geht für die drei Festgelder auch noch zu mind. zwei weiteren Banken.

    Wie ist euer Meinung hierzu bzw. was würdet ihr Empfehlen?

    Was sollen wir da groß zu sagen? Die Eltern, und auch Du, müssen sich damit wohl fühlen, nicht wir. Ich würde bei Deinen Aussagen noch nicht einmal das Geld auf Online-Banken verteilen. Und das erst recht nicht in ihrem Namen, das müssen sie selber machen. Aber ggf. sind die Eltern ja Internet-Affin und haben nichts dagegen.


    Dass ich ggf. (aber nur bei Kenntnis vieler weiterer Fakten) das Geld teils anders anlegen würde, tut nichts zur Sache. Alles, außer festverzinslichen Anlagen (bitte die 100k€ Einlagensicheurng beachten) birgt höhere Risiken, welches Deine Eltern nicht eingehen möchten.

  • ETFs sind manchmal für ältere Menschen schwer greifbar.

    Ich rufe jetzt mal direkt nach dem/der Gleichstellungsbeauftragten!

    Das grenzt ja an Diskriminierung.

    Meines Wissens nach tun sich ca.70% der deutschen Bevölkerung quer durch alle Altersklassen schwer bis sehr schwer mit ETF, oder kennen sowas überhaupt nicht.


    Wie ist euer Meinung hierzu bzw. was würdet ihr Empfehlen?

    - Kredite abzahlen

    - Tagesgeld einrichten

    - wenn Festgeld für ordentliche Zinsen verfügbar ist, dann Festgeldtreppe. Bis dahin auch diesen Anteil wenn möglich im Tagesgeld.

    ==> das hört sich alles gut an.

    Quellen zum Finden der richtigen Bank: Finanztip.de, kritische-Anleger.de, etc.

    oder ganz aktuell:

    https://www.focus.de/finanzen/news/tages-und-festgeld-absturz-bei-zinsen-grafiken-zeigen-entwicklung_d11b2dbd-bc9f-4563-bf56-8568511ba6ae.html

  • Meines Wissens nach tun sich ca.70% der deutschen Bevölkerung quer durch alle Altersklassen schwer bis sehr schwer mit ETF, oder kennen sowas überhaupt nicht.

    Das DAI (Deutsches-Aktien-Institut) hatte erst jüngst Zahlen zum Aktienbesitz in Deutschland genannt: Demnach (aus der Erinnerung) besaßen (aus meiner Sicht lediglich bzw. nur) 12,1 Mio. Menschen im Jahr 2024 Aktien. Dies entspräche laut DAI zwar einem Rückgang von 180.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr aber zum fünfte Mal in Folge sei die Zahl über der Marke von 12 Millionen Menschen gelegen.


    Das dürfte einer Prozentzahl von lediglich rund 17% der Bürger entsprechen. Wobei davon dann noch die Aktienbesitzer (Aktien als Direktanlage) sowie die aktiven Investmentfonds (bzw. diese Fondssparer) abzuziehen sind, um auf die Zahl der "ETF-Sparbüchsen" zu kommen.


    Wobei es auch Menschen geben wird (sehe ich in meinem Umfeld), die das eine machen (ETFs) ohne das andere zu lassen (Einzelwerte) und umgekehrt.


    Dazu kommt noch, daß oftmals mit der Terminologie ETFs nur die Aktien-ETFs gemeint sind. Meines Wissens (halte keine ETFs) gibt es dieses passive Instrument aber als Vehikel für alles Mögliche von Aktien über Bonds und Real Estate bis zu Rohstoffen. Die dann ebenfalls noch abzuziehen wären, wenn man auf die Zahl der Menschen kommen will, die "Aktien-ETFs" halten.


    Diese Zahl dürfte jedenfalls auf die Gesamtbevölkerung bezogen eine sehr kleine bzw. überschaubare sein.


  • Hallo Marco,

    ich kann mit persönlichen Erfahrungen bei einem ähnlichen Fall dienen.


    Ich skizziere mal kurz den Fall.

    Mutter, Anfang 70, hat eine Erhöhung einer Versicherung ins Haus bekommen.

    Meldet sich vor ein paar Monaten bei mir (Sohn) und fragt, wie sie das bezahlen soll.

    Sie hat jedoch noch Geld "rumliegen", ähnlich viel wie deine Eltern jetzt erhlaten haben.


    Wichtig finde ich dabei, dass man aktiv um Rat gebeten wurde und sich nicht selber aufgedrängt hat.


    Was ich dann gemacht habe:

    - hier im Forum um Hilfe gefragt und dazu viele hervorragende Tipps erhalten. Ok, gratis dazu von einigen Besserwissern hier auch ungefragt supertolle Lebenstipps und übergriffige+anmaßende Antworten erhalten.

    - durch die konstruktiven Tipps habe ich mich in einen regen Austausch mit meiner Mutter begeben. Denn es ist klar, es ist ihr Geld, sie muss sich damit wohlfühlen, sie muss damit gut schlafen können.

    - ich habe dabei festgestellt, dass meine vielleicht etwas zu ambitionierte Anlage nicht zu meiner Mutter passt. Diese "Erleuchtung" war aber etwas, was mir im Dialog mit ihr ungemein geholfen hat und immer noch hilft.


    Meine Vorgehensweise war:

    - Einnahmen/Ausgaben meiner Mutter gegenübergestellt. Fazit: sie kommt mit ihrer Rente gut klar und kann die Versicherung auch in Zukunft zahlen.

    - dann sind wir verschiedene Szenarien ihrer Zukunft durchgegangen: Hilfsbedürftigt, Pflegefall, Altenheim etc und haben dabei ihren zusätzlichen Finanzbedarf für die jeweiligen Szenarien berechnet. Wir sind auch von wirklich äußerst schlechten und wenig realistischen Szenarien ausgegangen, z.B. Mutter wird morgen Pflegegrad 3, muss ins Altenheim und hat dadurch für eine gewisse Zeit Mehrausgaben. Wird aufgrund ihres aktuellen, guten Gesundheitszustandes wohl eher nicht eintreten, aber wir sind es trotzdem durchgegangen.

    Nicht schön sowas durchzukalkulieren, aber muss sein.

    - diesen Wert werden wir als Tagesgeld anlegen. Dann kann alles passieren und trotzdem hat sie dieses Geld sofort verfügbar.

    - jetzt stehen wir an dem Punkt, wie das restliche Geld investiert werden soll. Ich habe meiner Mutter vorgeschlagen, dass sie das Geld erstmal auch in Tagesgeld anlegen soll. Sie ist eine Sicherheitsanlegerin und das habe ich ganz zu Anfang ausgeblendet.

    - meine Mutter ist jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sie selbst festgestellt hat, dass ein gewisser Anteil auch in ETFs angelegt werden könnte. Sie hat bereits ein bisschen Geld in Fonds angelegt und Aussage von ihr war jetzt "so schlecht sind die ja nicht gelaufen, ein bissche Geld könnte man ja in ETFs anlegen".

    - der aktuelle Stand ist, dass zunächst einmal alles in Tagesgeld angelegt wird und zunächst nur die erhaltenen Zinsen in globale ETFs angelegt werden. Natürlich bringt das keine horrende Rendite mehr. Aber in ihrem Fall geht es einfach um Geldwerterhaltung und nciht mehr um einen Aufbau des Vermögens.


    Und das kann im Vergleich zu deinen Eltern ein Unterschied sein. Die sind ja noch ein paar Jahre jünger als meine Mutter.

    Und ich weiß nicht, ob die Rente deiner Eltern auch im Alter ausreichen wird. Das müsstest du mit ihnen durchgehen. Aber natürlich nur, wenn du das Gefühl hast, dass sie das wollen.


    Mein Tipp an dich wäre:

    Geh in einen Dialog mit deinen Eltern und versuche zunächst herauszufinden, wofür sie das Geld einsetzen/investieren wollen.

    Wollen sie es einfach ausgeben, für Reisen, ein schickes Auto, was auch immer?

    Wollen sie mit dir zusammen ausrechnen, ob sie noch etwas für ihre Rente zurücklegen sollten?

    Und erst dann überlegt ihr, in was das Geld angelegt werden soll. Risikoreich/risikoarm etc.


    Und gib ihnen Zeit, dass sie alles "sacken lassen können". Bei meiner Mutter hat es einfach Zeit gebraucht, dass sie das alles im Kopf verarbeiten konnte. Und ich kann sagen, dass ab diesem Punkt die Gespräche deutlich leichter fallen.

  • ich kann mit persönlichen Erfahrungen bei einem ähnlichen Fall dienen.

    Der hier vor etwa 4 Wochen gelaufen ist.

    Was ich dann gemacht habe:

    - hier im Forum um Hilfe gefragt und dazu viele hervorragende Tipps erhalten. Ok, gratis dazu von einigen Besserwissern hier auch ungefragt supertolle Lebenstipps und übergriffige+anmaßende Antworten erhalten.

    [...]
    Meine Vorgehensweise war: [...]

    ... konsequent einzugreifen und die Mutter zu überreden.

    Und gib ihnen Zeit, dass sie alles "sacken lassen können". Bei meiner Mutter hat es einfach Zeit gebraucht, dass sie das alles im Kopf verarbeiten konnte. Und ich kann sagen, dass ab diesem Punkt die Gespräche deutlich leichter fallen.

    Die ganze Geschichte ist gerade mal 4 Wochen her. Meiner Erfahrung nach braucht es erheblich länger, bis ein Sicherheitsanleger erkennt und glaubt, daß seine bisherige Sicherheitsstrategie nicht das einzig Wahre ist. Auch ich selbst habe damals als sehr viel jüngerer Mensch sehr viel länger für diesen Mentalitätswechsel gebraucht.


    Es ist in der Hausse ziemlich leicht, in Aktien zu investieren. Wenn das Depot nach einem halben Jahr auch nur 5% höher steht, kommt leicht der Irrglaube auf, das sei gesetzmäßig so und müßte immer so weitergehen. Die Spreu vom Weizen scheidet sich in der Baisse, in der es Durchhalten! heißt.


    Ich selbst bin sehr hoch in Aktien investiert, und doch bin ich hier im Forum derjenige, der zur Zurückhaltung mahnt. Speziell bei alten Leuten, speziell bei den eigenen Eltern, speziell dann, wenn man selbst mit Investitionen keine großen Erfahrungen hat.