Immobilie Schenkung

  • Hallo,


    wir sind seit einiger Zeit damit beschäftigt, unser zukünftiges Erbe irgendwie einigermaßen "steueroptimiert" aufzustellen. Allerdings tun wir uns mit einer Entscheidung ziemlich schwer. Auch wenn ich hier natürlich keine Steuerberatung erwarten kann, würde ich mich über einige Einschätzungen und Tipps sehr freuen.


    Folgendes Vermögen bei meinen Eltern (Mitte 60) Stand heute:

    - Immobilie ca. 650.000 Euro

    - Aktien, ETF's, Fonds ca. 250.000 Euro

    - Bargeld 150.000 Euro


    Neben mir würde noch meine Schwester erben.

    Mir ist der Freibetrag von jeweils 400.000 Euro für meine Schwester und mich bekannt.


    Wir stehen nur vor der Frage, ob es ggf. Sinn macht die Immobilie schon vorher an meine Schwester und mich zu übertragen? Das würde vermutlich 5000 - 7000 Euro Notarkosten mit sich ziehen.


    Fällt die Immobilie aus dem Erbvolumen raus, wenn man diese nach seinen Eltern selber beziehen würde?


    Was denkt ihr, müsste man in unserem Fall irgendwie aktiv werden? Über eine kurze Einschätzung würde ich mich sehr freuen.


    Danke und viele Grüße

  • Bei diesen ganzen Fällen ist natürlich auch die Frage, was die lieben Eltern dazu sagen.


    Die gestalterischen Möglichkeiten sind natürlich fast unbegrenzt.

    Allerdings sollten zwei wichtige Dinge sehr beachtet werden:


    Die Eltern sterben im Regelfall nicht gleichzeitig. Es gibt also zwei Erbfälle.


    Wenn irgendjemand das Haus real übernehmen möchte, ist es sinnvoller, wenn nur diese Person im Grundbuch steht.


    Ich höre bei solchen Fällen immer die Beratung durch eine versierte FachanwältIn für Erb- und Familienrecht konsultieren UND die eventuelle Pflegebedürftigkeit der Eltern später berücksichtigen.

  • wir sind seit einiger Zeit damit beschäftigt, unser zukünftiges Erbe irgendwie einigermaßen "steueroptimiert" aufzustellen.

    wer ist denn "wir"?

    Die Erben, oder die Eltern? 😏


    Wenn ich erfahren würde, das meine potentiellen Erben (bin gerade 60) damit beschäftigen, was sie mit meinem Vermögen machen, dann wäre die Stiftung für das Tierheim schneller aufgesetzt als du "Erbschaftssteueroptimierung" sagen kannst.


    Ich fühle mich gerade sooo alt, die letzten Tage werden in den letzten Threads alles ab 60 als alt und bald sterbend kategorisiert, dabei habe ich noch gar nicht angefangen mein Depot richtig zu entsparen. 😨


    Ansonsten hat WerAuchImmer den entscheidenden Hinweis gegeben: je Elternteil 800k! Also besser mal kein Berliner Testament, da sonst der Freibetrag des Erstvertsterbenden nicht zum Tragen kommt. Und die Eltern sollen mal checken, wie das Vermögen heute zwischen ihnen aufgeteilt ist. Sie können ja nur vererben, was auf ihren Namen läuft und es soll noch Familien geben, wo alles auf den Namen des Ehemanns/Vaters eingetragen ist.


    Steuerlich vorteilhaft wäre es also nach dem ersten Todesfall das Vermögen des Erstverstorbenen (also erbschaftssteueridealerweise die Hälfte des Gesamtvermögens) komplett in die Hände der Kinder zu vererben. Damit habt ihr dann eine Eigentümergemeinschaft für das Haus .... und ggf Cashflow Probleme für den Noch-Zu -Versterbenden. Aber Hey, Hauptsache Steuern gespart!

  • Das war mir gar nicht bewusst. Also wenn beiden Elternteile bspw. in einem Jahr sterben würden, hätte meine Schwester einen Freibetrag von 800.000 Euro und ich einen Freibetrag von 800.000 Euro?

    Da geht es weniger darum, dass beide Erbfälle in ein Jahr fallen, als vielmehr darum, dass im ersten Erbfall das Erbe schon so verteilt wird, dass ihr schon mal die ersten 400k + 400k Freibeträge gut nutzen könnt. Im Normalfall ohne Testament würde die Hälfte an den überlebenden Ehegatten gehen. Dadurch wird dann aber die Erbmasse, die er selbst hinterlässt wieder größer und man kommt beim zweiten Erbfall ggf. mit den Freibeträgen nicht mehr hin.


    Eine Schenkung vor Eintreten der Erbfälle wäre auch eine Möglichkeit da etwas gezielter zu steuern.


    Das sollte man natürlich alles mit den Eltern besprechen, ob da eine Optimierung, die nur die Erben betrifft, gewünscht ist.

  • Mit WIR sind natürlich auch unsere Eltern gemeint. :)

    Schonmal vielen Dank für die Antworten. Eine letzte Frage hätte ich allerdings noch.


    Wird Erbschaftssteuer auf das Haus fällig, wenn man selber in das Haus der Eltern einzieht?

  • Wir sind seit einiger Zeit damit beschäftigt, unser zukünftiges Erbe irgendwie einigermaßen "steueroptimiert" aufzustellen. Allerdings tun wir uns mit einer Entscheidung ziemlich schwer.

    Ich täte mich als Mitte-60jähriger auch schwer damit, wenn ich erführe, daß meine 30jährigen Kinder mein Vermögen bereits gedanklich untereinander aufteilen.


    Wenn ein Mitte-60jähriger solche Gedanken über das Vermögen seiner 95jährigen Mutter anstellt, steht das auf einem anderen Blatt.

    Wäre ich an der Stelle Deiner Eltern, wüßtest Du vermutlich überhaupt nicht, was ich an Vermögen hätte.

    Neben mir würde noch meine Schwester erben.

    Mir ist der Freibetrag von jeweils 400.000 Euro für meine Schwester und mich bekannt.

    400 T€ pro Elternteil und pro Kind. Das verbreitete Berliner Testament (Eltern setzen einander zu Alleinerben ein) ist diesbezüglich ungünstig, weil es Freibeträge ungenutzt läßt.

    Wir stehen nur vor der Frage, ob es ggf. Sinn macht die Immobilie schon vorher an meine Schwester und mich zu übertragen? Das würde vermutlich 5000 - 7000 Euro Notarkosten mit sich ziehen.

    Fällt die Immobilie aus dem Erbvolumen raus, wenn man diese nach seinen Eltern selber beziehen würde?


    Was denkt ihr, müsste man in unserem Fall irgendwie aktiv werden? Über eine kurze Einschätzung würde ich mich sehr freuen.

    Würde ich als Neurentner von 65 mit einer durchschnittlichen Restlebenserwartung von 20 Jahren mitbekommen, daß mein 30jähriger Sohn bereits aufs Erbe spekuliert, würde ich ich Mittel und Wege finden, ihn dieser Sorge zu entheben.

  • Also das Thema Erbe geht schon von unseren Eltern aus. Ich finde das auch vollkommen richtig sich darüber früh Gedanken zu machen und nicht einfach nur alles laufen zu lassen. Ich bin auf das Geld meiner Eltern auch gar nicht angewiesen. Also mal bitte wieder runterkommen und sachlich mit diskutieren ;)

  • Ich täte mich als Mitte-60jähriger auch schwer damit, wenn ich erführe, daß meine 30jährigen Kinder mein Vermögen bereits gedanklich untereinander aufteilen.

    Also das Thema Erbe geht schon von unseren Eltern aus. Ich finde das auch vollkommen richtig sich darüber früh Gedanken zu machen und nicht einfach nur alles laufen zu lassen. Ich bin auf das Geld meiner Eltern auch gar nicht angewiesen. Also mal bitte wieder runterkommen und sachlich mitdiskutieren ;)

    Ich halte diese Deine Antwort in mehrerlei Hinsicht für ziemlich unangemessen.


    Wäre das Thema Deiner Eltern, sollten sie sich selber darum kümmern. Ich käme niemals auf den Gedanken, jemand anderen mit der Verwaltung meiner Finanzen zu betrauen, sofern ich selber noch fit im Oberstübchen bin - und nichts anderes würde ich einem Mitte-60jährigen unterstellen (und auch noch beträchtlich älteren Menschen).


    Es ist das Vermögen Deiner Eltern, und es obliegt ausschließlich ihnen, darüber zu befinden. Hätte ich Kinder und wollte ich die Option ziehen, ihnen etwa mit warmen Händen etwas vor der Zeit zukommen zu lassen, dann wäre das allein meine Entscheidung, meine Kinder würde ich dabei nicht zu Rate ziehen.


    Der zweite Aspekt ist die Tatsache, daß Du Dich hier zum Schiedsrichter aufschwingst. Du hast hier eine Frage gestellt und man wird Dir antworten. Es ist aber keinesfalls so, daß Du diesen Thread etwa "besitzt" oder Dir eine irgendwie geartete Moderatorenfunktion zukommt. Es steht Dir schlichtweg nicht zu, Mitforisten zu tadeln, wenn sie Dinge schreiben, die Du nicht lesen willst.

    Wenn ich erfahren würde, dass meine potentiellen Erben (bin gerade 60) damit beschäftigen, was sie mit meinem Vermögen machen, dann wäre die Stiftung für das Tierheim schneller aufgesetzt, als du "Erbschaftssteueroptimierung" sagen kannst.

    Das kann ich nur deutlich unterstreichen.

  • Wird Erbschaftssteuer auf das Haus fällig, wenn man selber in das Haus der Eltern einzieht?

    Nein,

    es sind aber entsprechende Fristen einzuhalten.

    Warum Kinder schnell entscheiden sollten, wenn es um das Elternhaus geht
    Bestimmen Erben die Immobilie erst nach der Sechsmonatsfrist zu ihrem Wohnsitz, ist die Befreiung von der Erbschaftsteuer schwierig.
    www.haufe.de


    PS: Wie es bei einer Erbengemeinschaft aussieht weiß ich aber nicht.

  • Wäre das Thema Deiner Eltern, sollten sie sich selber darum kümmern. Ich käme niemals auf den Gedanken, jemand anderen mit der Verwaltung meiner Finanzen zu betrauen, sofern ich selber noch fit im Oberstübchen bin - und nichts anderes würde ich einem Mitte-60jährigen unterstellen (und auch noch beträchtlich älteren Menschen).


    Es ist das Vermögen Deiner Eltern, und es obliegt ausschließlich ihnen, darüber zu befinden. Hätte ich Kinder und wollte ich die Option ziehen, ihnen etwa mit warmen Händen etwas vor der Zeit zukommen zu lassen, dann wäre das allein meine Entscheidung, meine Kinder würde ich dabei nicht zu Rate ziehen.

    Aus eigener Erfahrung: die Entscheidung wollen sie sich vielleicht nicht abnehmen lassen.

    Sehr wohl aber den Aufwand herauszufinden welche Gestaltungsmöglichkeiten es gibt und wie sich diese auswirken.

  • Aber es macht doch Sinn die Sache mit 60+ Jahren anzugehen, wenn man eine steuerliche Optimierung anstrebt? Immerhin gibts den Freibetrag nur alle 10 Jahre. Gesetzt den Fall die Eltern, mögen sie lange leben, werden 100 und 95 Jahre alt, könnte allein der Wertzuwachs beim Depot schon erheblich sein.


    Weil man auch nie weiß, welche Regelungen später mal gelten, würde ich Vermögen, das ich absehbar nicht benötige, vorab übertragen.


    Mein Elternhaus, das anno dazumal für ein paar laue Notargebühren an mich übertragen wurde, hat mich eine Stange Geld gekostet das an die nächste Generation weiterzureichen. Und das war noch bevor die Immobewertung 2022 geändert wurde.

  • Die Absprache mit meinem Vater war, dass sich jeder auf den Weg macht und Infos sammelt und sich schlau macht. Das mache ich auf diesem Weg. Ich kann echt nicht nachvollziehen, wieso man sich darüber so aufregen kann. Ich will es aber auch jetzt dabei belassen.

  • Die Absprache mit meinem Vater war, dass sich jeder auf den Weg macht und Infos sammelt und sich schlau macht. Das mache ich auf diesem Weg. Ich kann echt nicht nachvollziehen, wieso man sich darüber so aufregen kann. Ich will es aber auch jetzt dabei belassen.

    Hier im Forum, wie auch im echten Leben, tummeln sich verschiedenste Charaktere. Somit wird man, naturgemäß, unterschiedlichen Meinungen ausgesetzt. Man kann dagegen argumentieren oder diese Meinungen ingnorieren. In der Regel sind die meisten hier nicht bissig, wollen nur spielen ...


    Wie bei Hunden auch, kannst du selbst entscheiden, ob du mitspielst - oder lieber die Straßenseite wechselst. ;)

  • Achim geht bei jedem im Forum immer direkt vom schlimmsten aus. Das hat nichts mit dir persönlich zutun.

    Achim hat selber keine Kinder und kann daher nicht nachvollziehen, dass man mit warmen Händen vererben möchte.

    Daher rastet er sofort aus, wenn er sowas liest. Das nennt sich irrational.


    Genauso ist es irrational, wenn man warm vererben möchte. Das soll aber jeder selber entscheiden. Eine Moralpredigt von Achim braucht kein Mensch.


    Aber es ist ja jetzt eindeutig geklärt, dass die Eltern von dieter-franz dies so wünschen und sich jeder mal dazu schlau machen sollte.

  • Aber es macht doch Sinn, die Sache mit 60+ Jahren anzugehen, wenn man eine steuerliche Optimierung anstrebt!

    Stimmt. Elterlicherseits. Nicht kinderseits.

    Weil man auch nie weiß, welche Regelungen später mal gelten, würde ich Vermögen, das ich absehbar nicht benötige, vorab übertragen.

    Ist das im vorliegenden Fall gegeben? Nein. Es liegt ein selbstbewohntes Eigenheim vor und dazu ein Depot mäßiger Größe, das im Erbfall allemal von den Freibeträgen abgedeckt wäre. Ich könnte mir für mich sehr gut vorstellen, daß ich mit 65 Jahren 400 T€ zu meiner Verfügung haben möchte. Bei einem solchen Betrag würde ich nicht an ein vorzeitiges Erbe denken. So wie ich mich kenne, würde ich dieses Geld nicht verbrauchen im Rest meines Lebens, aber davon herunterleben würde ich vermutlich schon. Erbe ist das, was hinterher übrigbleibt. Und einen Anspruch darauf haben die Nachkommen nicht.


    Du hattest Dein Elternhaus übrig, das hast Du weitergegeben. Würdest Du auch Dein aktuelles Wohnhaus überschreiben?

    Wird Erbschaftssteuer auf das Haus fällig, wenn man selber in das Haus der Eltern einzieht?

    Zur Lektüre ist hier § 13 Abs. 1 Nr. 4c ErbStG empfohlen. Keine ganz leichte Kost, aber vielleicht doch hilfreich.

    Man kriegt das hin, wenn das Umfeld paßt. Wenn man umgehend nach dem Eintritt des Erbfalls in ein Familienheim tolerabler Größe einzieht, bleibt dasselbe erbschaftsteuerfrei.