Rezession in Deutschland - Target2?

  • Deutsche Wirtschaft 2024 erneut geschrumpft
    Die deutsche Wirtschaft ist 2024 das zweite Jahr in Folge geschrumpft. Neben hohen Energiekosten und einem erhöhten Zinsniveau hat auch die zunehmende…
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    Wenn die Deutsche Wirtschaft seit längerem in einer Rezession steckt und insbesondere die Exportstärke stark nachgelassen hat, müsste sich dann nicht das Target2 Saldo kontinuierlich weiter abbauen?


    ¦ Deutsche Bundesbank
    Aktuelle statistische Daten der Deutschen Bundesbank in Form von Zeitreihen zur Anzeige und für den Download als CSV- oder SDMX-ML- Datei.
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  • Ich hab's ein bisschen darüber nachgedacht, dass Trump ein Ausssenhandelsungleichgewicht mit der EU nicht weiter hinnehmen will. Irgendwer in der EU hatte schon entgegnet, dass man dann ja mehr von dem teuren LNG Gas aus den USA importieren könnte, um das auszugleichen. Das klang so ein bisschen nach einem Motto: Wenn wir mehr in die USA exportieren, als wir von da importieren, dann müssen wir nur im Gegenzug "die Kohle" rüberschieben (haha). Um die Zahlungsströme macht sich Trump wohl mehr Gedanken, als um den Austausch von Gütern.


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    Zitat

    ...dass Trump ein Ausssenhandelsungleichgewicht mit der EU nicht weiter hinnehmen will

    Das ist nicht kompatibel mit dem lange hochgehalten Titel eines Deutschen Exportweltmeisters. Warnungen darüber, dass diese Auszeichnung nicht nur positiv gesehen werden kann gab's genug. Der Handelsüberschusss des einen ist das Handelsdefizit des anderen.


    Und dann fiel mir plötzlich ein: was macht eigentlich das Target2 Saldo des Deutschen Exportweltmeisters? Das repräsentiert doch irgendwie entweder a) die nur temporär vorhandenen noch offenen Zahlungen des Exports oder b) eine dauerhaften Eintausch von Waren gegen Schulden - wie manche gemunkelt haben.


    Wenn Deutschland nun der Titel des Exportweltmeisters abhanden kommt, dann müsste sich das Target2 Saldo gemäß a) doch abbauen - oder?

  • b) eine dauerhaften Eintausch von Waren gegen Schulden - wie manche gemunkelt haben.

    Man muss nicht munkeln, das ist der Fall. Ein dauerhaftes Ungleichgewicht zwischen 2 Partnern führt zwingend dazu, dass der Exporteur nicht nur Waren exportiert, sondern auch Kapital in Form von Schulden des Importeurs. Das ergibt sich daraus, dass Geld- und Warenströme im Gleichgewicht sind.

    Die einzige mathematisch mögliche Ausnahme sind Dreiecksbeziehungen, in denen zwar jeder gegenüber einem Partner einen Überschuss, aber gleichzeitig gegenüber einem anderen Partner ein äquivalentes Defizit hat und in der Gesamtbilanz auf Null rauskommt.

  • Hallo,


    soweit ich es verstehe, ist der Aufbau der Salden auf den nicht funktionierenden Interbankenmarkt im Umfeld der Finanzkrise 2007/2008 und im speziellen auf die Anleihenkaufprogramme zurückzuführen.


    Aus diesem Verständnis heraus, hätte die reine Außenhandelsstatistik wohl keinen nennenswerten Einfluss auf diesen Saldo.

  • Hallo,


    soweit ich es verstehe, ist der Aufbau der Salden auf den nicht funktionierenden Interbankenmarkt im Umfeld der Finanzkrise 2007/2008 und im speziellen auf die Anleihenkaufprogramme zurückzuführen.


    Aus diesem Verständnis heraus, hätte die reine Außenhandelsstatistik wohl keinen nennenswerten Einfluss auf diesen Saldo.

    Hast Du da eine Quelle für?

  • Zum Beispiel die Stellungnahme der Bundesbank im Oktober 2018


    Anleihekäufe haben maßgeblichen Einfluss auf den TARGET2-Saldo ¦ Deutsche Bundesbank

    Ich kannte nur den Mechanismus, der im Kapitel "Zahlungssystem der Notenbanken" beschrieben ist. Der Teil im Kapitel "Höhere Salden durch Liquiditätsbereitstellung" war mir neu. Aber hier habe ich Verständnisprobleme:

    Zitat

    Bis zum Ausbruch der Finanzkrise glichen sich die TARGET2-Salden der nationalen Zentralbanken jeweils relativ rasch aus. Banken stellten einander auf dem Interbankenmarkt in ausreichendem Maß Liquidität in Form von Zentralbankgeld zur Verfügung, unabhängig davon, in welchem Land sie angesiedelt waren. Eine Bank mit einem Liquiditätsdefizit fand also meist eine andere Bank, die ihr Zentralbankgeld lieh, und auch diese Art von Transaktion wurde im TARGET2-System abgebildet.

    Welche Bank kann Zentralbankgeld zur Verfügung stellen? Nur eine Zentralbank? Oder auch eine Geschäftsbank? Oder können sich Geschäftsbanken untereinander indirekt Zentralbankgeld zur Verfügung stellen, weil auch das Leihen von Geld unter den Geschäftsbanken über Target2 abgewickelt wird und daher am Ende das Saldo wegen Target2 gegenüber der Zentralbank besteht?

  • Geschäftsbanken sind an den jeweiligen nationalen Zentralbanken angeschlossen und besitzen dort ein Zentralbankkonto. Sie verfügen also über Zentralbankguthaben.

    Ja.

    Aber wenn eine Geschäftsbank X einer Landes A der Geschäftbank Y eines anderen Landes B Geld leiht und wenn das dann über Target2 abgewickelt wird, dann hat die Geschäftsbank Y Forderungen gegenüber der Zentralbank des Landes B. Diese Forderung wird dann ziemlich flott erfüllt. Das ist ja der Zweck von Target2: Dass der Empfänger des Geldes schnell sein Geld bekommt.

    Und die Zentralbank des Landes A hat eine Förderung gegenüber der Geschäftsbank X, die sie in diesem Fall auch flott abwickeln kann.

    Das es sich hier aber nicht um die Bezahlung für eine Warenlieferung handelt, sondern um eine Kredit, ist die gesamte Transaktion noch mit einer zweiten Transaktion für die Rückzahlungsverpflichtung verknüpft.


    Werden da dann nicht Risiken des Ausfall vom Handel der Geschäftsbanken untereinander auf die Zentralbanken übertragen?

  • Wenn die Rückzahlung nicht erfolgt, dann hat die Geschäftsbank X einen Forderungsausfall auf ihrer eigenen Bilanz, da ihr Konto bei der nationalen Zentralbank ja kein Guthaben erhalten hat.


    Wenn Du Deinen Privatkredit bei einer Bank Y nicht bedienst, hat Deine kontoführende Bank X ja auch kein Ausfallrisiko obwohl Du ja ursprünglich das Geld von Bank Y erhalten hast.

  • Die Geschäftsbanken bekommen den Betrag auf ihren Zentralbankkonten (DCA) belastet bzw gutgeschrieben. Die Forderungen und Verbindlichkeiten bestehen zwischen den Notenbanken und fließen damit in die T2-Salden.

    D. h. aktuell gibt die BuBa (die am Ende den Bürgern gehört) sehr viel unbesicherten Kredit an andere Zentralbanken im T2-System.

  • Kommen wir zu dem Kapitel "Neuerlicher Anstieg durch Anleihekäufe" in dem Artikel #7


    Zitat

    Während der TARGET2-Saldo der Bundesbank seit dem Höhepunkt der Krise im Euroraum im Jahr 2012 zunächst relativ kontinuierlich abnahm, ist er seit Beginn des Jahres 2015 wieder gestiegen. Dieser Anstieg erklärt sich in erster Linie durch die Anleiheankäufe des Eurosystems im Rahmen des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (APP): Die Zentralbanken des Eurosystems kaufen einen wesentlichen Teil der Wertpapiere bei Kreditinstituten, die außerhalb des Euroraums beheimatet sind. Viele dieser Kreditinstitute nehmen über ein Konto bei der Bundesbank an TARGET2 teil. Kauft beispielsweise die niederländische oder spanische Zentralbank Wertpapiere von einer Geschäftsbank mit Sitz in London an und unterhält diese Geschäftsbank ein TARGET2-Konto bei der Bundesbank, so erfolgt dort die Gutschrift des Gegenwertes. Sollte die ankaufende Notenbank über TARGET2-Forderungen verfügen (wie zum Beispiel aktuell die niederländische Zentralbank), verringern sich diese im entsprechenden Umfang. Hat die ankaufende Notenbank dagegen TARGET2-Verbindlichkeiten (wie zum Beispiel aktuell die spanische Zentralbank), weiten sich diese aus. Die TARGET2-Forderung der Bundesbank erhöht sich in beiden Fällen. Der jüngste Anstieg des TARGET2-Saldos der Bundesbank hängt also vor allem mit den umfangreichen Anleihekäufen der Zentralbanken des Eurosystems zusammen, die bis Ende August 2018 bereits ein Volumen von mehr als 2,5 Billionen Euro erreicht haben.

    Das ist eine weitere Überraschung für mich: im TARGET2 landen Aktivitäten von Teilnehmern, die nicht dem Euroraum angehören, wenn diese Teilnehmer ein Konto bei einer der Zentralbanken haben. Beispiel oben: eine Geschäftbank mit Sitz in London hat ein Konto bei der Bundesbank.

    Was ist denn, wenn die Geschäftbank mit Sitz in London Konten bei mehreren Zentralbanken des Euroraums hat? Welche dieser Zentralbanken bindet denn dann die Transaktion - nach welchen Kriterien - in das TARGET2 System ein?

  • Wenn die Rückzahlung nicht erfolgt, dann hat die Geschäftsbank X einen Forderungsausfall auf ihrer eigenen Bilanz, da ihr Konto bei der nationalen Zentralbank ja kein Guthaben erhalten hat.


    Wenn Du Deinen Privatkredit bei einer Bank Y nicht bedienst, hat Deine kontoführende Bank X ja auch kein Ausfallrisiko obwohl Du ja ursprünglich das Geld von Bank Y erhalten hast.

    Wozu wird dass dann überhaupt an Target2 angebunden? Warum machen das nicht die Geschäftsbanken direkt untereinander aus?


    Oder geht das Risiko doch an die Zentralbanken über? :


    Die Geschäftsbanken bekommen den Betrag auf ihren Zentralbankkonten (DCA) belastet bzw gutgeschrieben. Die Forderungen und Verbindlichkeiten bestehen zwischen den Notenbanken und fließen damit in die T2-Salden.

    D. h. aktuell gibt die BuBa (die am Ende den Bürgern gehört) sehr viel unbesicherten Kredit an andere Zentralbanken im T2-System.

    Und wieso werden bei den Anleihekäufen sogar Geschäftsbanken ausserhalb des Euroraums da mit eingebunden? :

    Kommen wir zu dem Kapitel "Neuerlicher Anstieg durch Anleihekäufe" in dem Artikel #7


    Das ist eine weitere Überraschung für mich: im TARGET2 landen Aktivitäten von Teilnehmern, die nicht dem Euroraum angehören, wenn diese Teilnehmer ein Konto bei einer der Zentralbanken haben. Beispiel oben: eine Geschäftbank mit Sitz in London hat ein Konto bei der Bundesbank.

    Was ist denn, wenn die Geschäftbank mit Sitz in London Konten bei mehreren Zentralbanken des Euroraums hat? Welche dieser Zentralbanken bindet denn dann die Transaktion - nach welchen Kriterien - in das TARGET2 System ein?

    Was passiert denn z.B. konkret bei einem Schuldenschnitt von Anleihen? Wer würde da auf dem Verlust sitzen bleiben?

  • D. h. aktuell gibt die BuBa (die am Ende den Bürgern gehört) sehr viel unbesicherten Kredit an andere Zentralbanken im T2-System.

    Das ist in diesem Zusammenhang (Overnightkredite) falsch. Im Zusammenspiel mit den verschiedenen Anleihenkaufprogrammen ist die Darstellung zu stark verkürzt und damit aus meiner Sicht ebenfalls nicht richtig.

  • Da es zwischen den nationalen Zentralbanken keinen Ausgleichsmechanismus gibt, gibt es meiner Meinung nach sehr wohl Forderungen der Bundesbank ggü dem System der europäischen Zentralbanken und ist in meinen Augen auch losgelöst vom Anleihekaufprogramm zu sehen, da jede nationale Zentralbank nur nationale Anleihen gekauft hat und dies vornehmlich über den Heimatmarkt. (Lediglich die EZB selbst hat noch ein paar Südländer-Anleihen zusätzlich gekauft, da die nationalen Notenbanken ihre Limite erreicht hatten.)


    Die über die Jahre aufgelaufenen Forderungen können auf der EZB-Website auch nachgeschaut werden. Link


    Jeder Zahlungszufluss aus den anderen europäischen Ländern erhöht die Forderung der Bundesbank an das EZB-System und jeder Zahlungsabfluss reduziert diesen wieder. Gleiches gilt auch für die anderen nationalen Zentralbanken. Die Zahlungsverpflichtung der italienischen Notenbank ggü. dem EZB-System erhöht deren Verbindlichkeit z.B. weil eine italienische Firma in Deutschland eine Maschine gekauft hat, und reduziert sich wieder, wenn Deutsche das Geld für ihren Italienurlaub dahin überweisen.


    Exportweltmeister in die EU funktioniert nur dann ohne Auswirkungen auf die T2-Salden, wenn man auch Urlaubsweltmeister in der EU ist.

  • Kommen wir zu dem Kapitel "Neuerlicher Anstieg durch Anleihekäufe" in dem Artikel #7


    Das ist eine weitere Überraschung für mich: im TARGET2 landen Aktivitäten von Teilnehmern, die nicht dem Euroraum angehören, wenn diese Teilnehmer ein Konto bei einer der Zentralbanken haben. Beispiel oben: eine Geschäftbank mit Sitz in London hat ein Konto bei der Bundesbank.

    Was ist denn, wenn die Geschäftbank mit Sitz in London Konten bei mehreren Zentralbanken des Euroraums hat? Welche dieser Zentralbanken bindet denn dann die Transaktion - nach welchen Kriterien - in das TARGET2 System ein?

    Ausländische Banken brauchen doch nur an einer Zentralbank angebunden zu sein, da dies nur benötigt wird, um am Target2-System teilzunehmen.

  • Wozu wird dass dann überhaupt an Target2 angebunden? Warum machen das nicht die Geschäftsbanken direkt untereinander aus?

    Es ist in der EU als zweistufiges System geregelt. Und wer in der EU Bankgeschäfte abwickeln möchte, muss sich in diesem System befinden oder Banken finden, welche sich in diesem System bewegen.

    Da es zwischen den nationalen Zentralbanken keinen Ausgleichsmechanismus gibt, gibt es meiner Meinung nach sehr wohl Forderungen der Bundesbank ggü dem System der europäischen Zentralbanken

    Das ist richtig. Ganz korrekterweise muss man sagen es gab auch schon Target2 -Verbindlichkeiten.

    und ist in meinen Augen auch losgelöst vom Anleihekaufprogramm zu sehen,

    Das ist eben nicht richtig. Du kannst Dir die Target2-Salden gern bis zur Finanzkrise anschauen. Du wirst feststellen, dass erst danach ein Aufbau stattfand.

    Vorher hat der Markt wie von mir beschrieben funktioniert.


    weil eine italienische Firma in Deutschland eine Maschine gekauft hat, und reduziert sich wieder, wenn Deutsche das Geld für ihren Italienurlaub dahin überweisen.


    Exportweltmeister in die EU funktioniert nur dann ohne Auswirkungen auf die T2-Salden, wenn man auch Urlaubsweltmeister in der EU ist.

    Wenn die italienische Bank aus Deinem Beispiel nur Mittelabflüsse hatte, fehlte ihr Liquidität. Diese holt sie sich durch Overnightkredite. Diesen Kredit hat ihnen die deutsche Bank aus Deinem Beispiel zur Verfügung gestellt. Die eine hat buchhalterisch Liquidität bekommen und damit einen Betrag zur Anlage frei, der anderen fehlt Liquidität.


    Die deutsche Bank verlangt dafür natürlich Zinsen, diese werden sich i.d.R. unterhalb des Spitzenrefinanzierungssatzes aber oberhalb der Einlagenfazilität der EZB befinden.

    Durch die Zurverfügungstellung des Kredites sinkt die Liquidität der deutschen Bank und die der italienischen Bank steigt.


    Beide Banken haben somit am Ende des Tages einen ausgeglichenen Saldo und damit entsteht eben auch im Saldo keine Target2-Verbindlichkeit oder Forderung.


    Dein Urlaubsbeispiel funktioniert identisch. Die Zahlung des Urlaubs an eine italienische Bank reduziert dann aus dem Einkauf der Maschine entstandene Verbindlichkeit dieser Bank ggü. der deutschen Bundesbank. Hat sie danach immer noch eine Verbindlichkeit kommen wieder die Overnightkredite zum Einsatz.

  • Ich frage mal anders:


    Wenn die niederländische Zentralbank von der englischen Geschäftsbank über die deutsche Zentralbank französische Staatsanleihen kauft:

    Dann ist doch der Transfer der französischen Staatsanleihen - d.h. der Ankauf durch die niederländische Zentralbank - abgeschlossen.


    Wieso sollte das einen offenen Posten im Target2 System hinterlassen?


    Die niederländische Zentralbank hat dann eine Art Schuldschein des französischen Staats.

    Der französische Staat wird im Normalfall der niederländische Bank bei Fälligkeit das Geld zurückgeben + Rendite.


    Oder läuft auch die Rücknahme der Staatanleihe über Target2 und hält deswegen bis dahin einen Posten im Target2 System offen?


    Und falls dem so wäre:

    Muss die Rücknahme der französichen Staatsanleihe dann ebenfalls über die deutsche Zentralbank abgewickelt werden, damit der Posten im Target2 System endlich erlischt?

    Und falls der französische Staat nun die Staatsanleihe nicht oder nicht vollständig zurückzahlt: Wer muss die Verluste verbuchen? Die niederländische Zentralbank oder die deutsche Zentralbank?

  • Abgesehen davon, dass die niederländische Zentralbank keine französischen Staatsanleihen erwerben darf, die deutsche Zentralbank keine Depots führt und das Vorhandensein eines Kontos bei der deutschen Zentralbank seit der Umstellung auf das EZB-System fraglich ist ... wir gehen einfach mal davon aus, dass das alles so wäre und sagen einfach, dass die französische Zentralbank eine Kundenverbindung über eine deutsche Geschäftsbank hat, damit sie überhaupt die deutsche Zentralbank zahlen kann.


    Französischen Staatsanleihen werden immer beim lokalen (französischen) CSD verwahrt. Die englische Geschäftsbank hat nun entweder eine direkte Depot- und Kontoverbindung mit dem französischen CSD wenn sie ein DCM (direct clearing member) ist, oder eine indirekte Depot- und Kontoverbindung über eine französische Geschäftsbank (Custody Agent). Auch die deutsche Geschäftsbank, deren Kunde die niederländische Zentralbank ist, muss in Frankreich entweder direkt am CSD angeschlossen sein oder über einen lokalen Custody Agent regulieren.


    Die Kette ist nun für die Zahlung des Wertpapiergeschäfts:

    Englische Geschäftsbank

    französischer Custody Agent

    französischer CSD

    französischer Custody Agent

    französische Zentralbank

    >> T2-System <<

    deutsche Zentralbank

    deutsche Geschäftsbank

    Niederländische Zentralbank


    Die niederländische Zentralbank muss nun ihr Konto funden, hier wäre die Kette


    Niederländische Zentralbank

    >> T2-System <<

    Deutsche Zentralbank

    deutsche Geschäftsbank

    Niederländische Zentralbank


    Am Ende wird verbucht ...


    ... für das Funding, auf der ...

    auf der NL T2-Seite/ZB eine Verbindlichkeit gegen die DE T2-Seite/ZB

    auf der DE T2-Seite/ZB eine Forderung gegen die NL T2-Seite/ZB


    ... für das Wertpapiergeschäft ...

    auf der DE T2-Seite/ZB eine Verbindlichkeit gegen die FR T2-Seite/ZB

    auf der FR T2-Seite/ZB eine Forderung gegen die DE T2-Seite/ZB




    Bei Fälligkeit läuft es so ...


    Französischer Staat

    französischer CSD

    französischer Custody Agent

    französische Zentralbank

    >> T2-System <<

    deutsche Zentralbank

    deutsche Geschäftsbank

    Niederländische Zentralbank


    also am Ende

    auf der FR T2-Seite/ZB eine Verbindlichkeit gegen die DE T2-Seite/ZB

    auf der DE T2-Seite/ZB eine Forderung gegen die FR T2-Seite/ZB


    Durch das Rückbuchen des Rückzahlungsbetrages

    auf der DE T2-Seite/ZB eine Verbindlichkeit gegen die NL T2-Seite/ZB

    auf der NL T2-Seite/ZB eine Forderung gegen die DE T2-Seite/ZB