Kinder verlassen das Nest = mehr Kohle zum Investieren?

  • Hallo,

    meine Frage richtet sich eher an die Älteren unter Euch.

    Ich will wissen wenn meine Kinder in paar Jahren ausziehen und selbständig sind.

    Wieviel Geld spart mir das ein, welches ich in mein Depot stecken kann?

    Klar fällt auch irgendwann das Kindergeld weg aber es sollte trotzdem ein positiven Effekt auf die Finanzen haben?

    Immerhin kostet ein Kind ja mehrere Tausend Euro im Jahr!

    Wer kann aus eigener Erfahrung sagen wieviel % man im Monat einspart ohne Kind?

    Danke vorab.


    mfg

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich würde dir empfehlen einfach Haushaltsbuch zu führen.

    Du hast fixe Ausgaben, flexible Ausgaben.

    Ausgaben für die Kinder markierst du dir konsequent.


    Dann kannst du selbst sofort abschätzen, wie sich der Auszug von Kindern auswirken würde.

  • Finanzplanung muß immer ganzheitlich sein. Versuchs doch mal mit einem Grundlagenbuch, etwa diesem hier: Hartmut Walz - Ihre Finanzen fest im Griff: Vermögen aufbauen, statt Geld verschenken.


    Das mit dem Entsparen kommt hinterher. Es gibt mächtig viele Bücher zum Vermögensaufbau, Texte zum Vermögensabbau hingegen muß man mit der Lupe suchen. Dennoch: Es kann kein Schaden sein, sich in die Grundlagen einzulesen, dann versteht man speziellere Literatur leichter.

  • Hallo Nackter_ohne_Taschen,


    Sie stellen die Frage etwas pauschal. M.E. kommt es immer auf den Vergleichszeitpunkt an. Wenn Sie ein Kind mit 15 und die Situation beim 30jährigen ausgeflogenen Kind vergleichen wollen, werden Sie kaum auf eine exakte Zahl kommen. Da ändert sich zu viel

    • Änderungen beim eigenen Einkommen
    • Inflation,
    • Änderung der eigenen Wünsche und damit Verbrauchskostenstruktur,
    • ggf. schon Zuwendungen an Enkel

    So ein Langfristvergleich ist m.E. müßig.


    Wenn Sie natürlich das Kind beim Studium mit x Euro p.M. unterstützen, fallen genau x weg, wenn das Kind fertig ist.


    Gruß Pumphut

  • Ich will wissen wenn meine Kinder in paar Jahren ausziehen und selbständig sind.

    Wieviel Geld spart mir das ein, welches ich in mein Depot stecken kann?

    Meine recht selbständigen Kinder sind vor 2-3 Jahren ausgezogen.


    Dadurch ist es richtig teuer für mich geworden. Selbst ein einfaches WG-Zimmer in einer Uni-Stadt ist sehr teuer. Da mal ein neues Tablet, dort ein Auslandssemester, ...

    Sparen wird da eher zum Fremdwort.

  • ...wenn meine Kinder in paar Jahren ausziehen und selbständig sind.

    Wieviel Geld spart mir das ein, welches ich in mein Depot stecken kann?

    Eine interessante Fragestellung. Mit dem Wegzug der Kinder (wieviele sind es?) kommen ggf. erstmal Zusatzausgaben auf dich / euch zu, z.B. Unterstützung beim Umzug oder bei der Wohnungseinrichtung. Eventuell gibt es weitere mehrjährige finanzielle Unterstützung z.B. für eine Studien WG. Das kann sich einmalig bis mehrjährig im vierstelligen Bereich pro Jahr bewegen.


    Die mögliche Ersparnis bemisst sich an den bisherigen kinderbasierten Ausgaben abzüglich der folgenden (oder eben nicht mehr existierenden) Ausgaben.


    Zum Beispiel wirst du voraussichtlich weniger Lebensmittel kaufen, Wasser- und Stromverbrauch geht etwas zurück, Versicherungen, Handykosten, Aufwendungen für gemeinsame Urlaube oder Taschengeld können entfallen.


    Daraus errechnet sich die Ersparnis.


    Spaßmodus an: Falls du eine konkrete Zahl brauchst - es sind pro Kind genau 228€ (+/- 1.000 €) pro Monat, die danach entweder mehr oder eben nicht mehr für dein Depot verfügbar sind.

  • Mit dem Auszug endet ja nicht die Unterstützung für das Kind. Vielleicht möchte es studieren? WG-Zimmer sind ganz schön teuer. Und essen und heizen muss es dort auch.

    Und dazu kommt noch, dass sich z.B. an den Nebenkosten ja gar nicht so viel verändert. Deiner Heizung ist es egal, ob 4 oder 2 Leute im warmen Wohnzimmer sitzen. Kostet das Selbe.

    Und auch wenn das Kind eigenes Geld verdient, heißt das ja nicht, dass es von heute auf morgen auf eigenen Beinen steht. Meine Tochter verdient auch eigenes Geld, ich unterstütze sie aber trotzdem noch finanziell, auch wenn ich das rechtlich vielleicht nicht müsste.


    Und ein Faktor, den man vielleicht vergisst: Als Eltern ändert sich mit dem Flüggewerden der Kinder auch das eigene Leben. Plötzlich hat man wieder Zeit für Hobbies, für die man in der Elternphase von jungen Kindern keine Zeit hatte. Oder man hat wieder Zeit und Möglichkeit zum Reisen, weil die Kinder nicht mehr 24/7 betreut sein müssen. Der eigene Lifestyle verändert sich wieder. Kostet meistens auch Geld.

  • Ich kenne da Eltern, die Ihren erwachsenen Kindern immer noch nicht unerhebliche Geldmittel 'rüberschieben'.

    Einfach weil die 'lieben Kleinen' nie gelernt haben, dass man auch mal sparen muss. Da sollte dann eigentlich auch mit 30 noch der Aufkleber 'Sponsored by Mami' am Auto pappen. ;)

  • Hallo,

    danke für die zahlreichen Antworten.

    Meiner Ansicht nach ist es so wie bei uns früher.

    Wenn man auszieht muss man alles selbst bestreiten können!

    Wenn man studieren will muss man auch nen Job nebenher machen, das bringt Geld und schonmal Berufserfahrung. Klar unterstützt man mit Mahlzeiten oder kleine Zuwendungen aber sorry Miete zahlen und Ähnliches geht gar nicht.

    Selbst ist der Mensch wir haben doch keine Vollpfosten groß gezogen oder nicht!?

    Haben Eure Eltern Euch wirklich das Studium bezahlt und Ihr hattet bezahltes Chillerleben?


    Grüße aus der unbarmhartzigen Welt.

  • Mach dich mal mit deiner Unterhaltspflicht als Elternteil vertraut.

    Tatsache! Danke für den Hinweis.

    Bisher dachte ich bei Unterhalt immer nur an Scheidung u.ä. aber ja man muss bis Ende Studium bzw. Ausbildung blechen :| . War das schon immer so? Dann hab ich meine Eltern ganz schön entlastet, ich hab sogar noch Geld dazu gegeben :/ . Naja Andere Zeiten!


    mfg

  • Haben Eure Eltern Euch wirklich das Studium bezahlt

    Ja.

    und Ihr hattet bezahltes Chillerleben?

    Nein. Ich habe mich auf das Studium inkl. Auslandserfahrung und relevanten Praktika konzentriert und in der Regelzeit mit sehr guten Noten abgeschlossen. Schon vor dem Uni-Abschluss hatte ich den Arbeitsvertrag unterschrieben und habe seit dem immer interessante Sachen gemacht und gut verdient.


    Das ist natürlich privilegiert und ich weiß, dass ich es viel leichter hatte als jemand, der sein Studium weitgehend selbst finanzieren musste. Ich schreibe das hier um zu zeigen, dass „die Kinder im Studium finanziell unterstützen“ nicht unbedingt bedeutet, Faulenzen zu fördern. Wenn der Charakter der Kinder entsprechend ist, unterstützt du damit ein zügiges Studium (was dann auch dazu führt, dass die Kids schneller komplett von der Gehaltsliste kommen) und hilfst, erfolgreich ins Berufsleben zu kommen.


    Das bedeutet natürlich nicht, dass es jemand der sich selbst finanzieren muss, es zu nichts bringen kann. Ganz im Gegenteil, auch da gibt es Beispiele von sehr erfolgreichen Menschen. Da habe ich höchsten Respekt.

  • Dann hab ich meine Eltern ganz schön entlastet, ich hab sogar noch Geld dazu gegeben :/ . Naja Andere Zeiten!

    Ja, waren andere Zeiten. Heute können Kinder direkt googeln was Ihnen 'zusteht'. :D


    PS: Hab meinen Eltern in meiner Ausbildung auch 'Kostgeld' abgegeben. War für mich auch völlig selbstverständlich. Billiger als im 'Hotel Mama' hätte ich ohnehin nirgends leben können.

  • Ich will wissen wenn meine Kinder in paar Jahren ausziehen und selbständig sind.

    zwischen "ausziehen" und "selbstständig sein" können aber noch mehrere Jahre vergehen.


    Wieviel Geld spart mir das ein, welches ich in mein Depot stecken kann?

    dazu rechnest du wie folgt:

    "ein paar Jahre" und multiplizierst damit den aktuell an die Kinder gezahlten Betrag, ggf erhöht um die Inflationsrate



    aber im Ernst: dein erster Post im Forum lautet "wieviel Geld spare ich wenn die Kinder irgendwann mal ausziehen", dein zweiter Post weniger Minuten später lautet "ich werde Privatier, wie stelle ich mein Depot auf 0 Risiko", und in deinem Profil nennst du "Finanzen" als dein Hobby


    für mich passt das alles nicht wirklich zusammen.


    Falls das aber tatsächlich deine Situation beschreibt solltest du in den nächsten Wochen sehr viel Zeit in das Hobby "Finanzen" investieren und dir umfassendes Wissen zum Thema aneignen. Immerhin scheinst du unterhaltspflichtige Kinder zu versorgen haben, hast aber kein Arbeitseinkommen mehr und noch keinen Plan (waren deine Worte) wie du deinen Ruhestand finanzierst. Klingt aufregend.

  • Haben Eure Eltern Euch wirklich das Studium bezahlt

    Miete und Zuschuss zum Lebensunterhalt: Ja.


    Unabhängig von der gesetzlichen Unterhaltspflicht halte ich es für sehr wichtig, dafür zu sorgen, dass meine Kinder eine gute Ausbildung erhalten.


    Beide Kinder jobben auch (wie ich seinerzeit auch). Das Sammeln von Lebenserfahrung ist mir dabei wichtiger, als das Geldverdienen. Eher bremse ich dort, wenn nicht genug Zeit zum Studieren bleibt.

  • Dann hab ich meine Eltern ganz schön entlastet, ich hab sogar noch Geld dazu gegeben :/

    Ja, waren andere Zeiten. Heute können Kinder direkt googeln was Ihnen 'zusteht'. :D


    PS: Hab meinen Eltern in meiner Ausbildung auch 'Kostgeld' abgegeben. War für mich auch völlig selbstverständlich. Billiger als im 'Hotel Mama' hätte ich ohnehin nirgends leben können.

    Ich schließe mich an. Habe auch während der Ausbildung im Hotel Mama einen Teil an Kost und Logis übernommen und finde es immer etwas befremdlich, wenn ich Kommentare lese wo "Kindern", die ausgezogen sind, "Unsummen" an Unterhaltskosten gezahlt wird.