Lebensversicherung Debeka dynamisch - was tun?

  • Hallo zusammen,


    Ich durchforste meine "Altbestände" und dazu gehört ganz oben eine Lebensversicherung der Debeka, welche mir vor 25 Jahren als Beamtenanwärter vom freundlichen Debeka-Vertreter vermittelt wurde ;) Der Tarif nennt sich jetzt L2, Versicherungsbeginn war der 01.07.2000, Versicherungsende ist der 01.07.2045. Garantierte einmalige Zahlung bei Versicherungsablauf sind 89.900 Euro, Beitrag aktuell monatlich 130 Euro mit Dynamik alle 2 Jahre. Bei Beitragsfreistellung würde sich zum Abruftermin 01.07.2040 ein Betrag von 38.000 Euro ergeben, garantierter Rückkaufswert sind aktuell 22.000 Euro (Werte incl. Überschussbeteiligung und Schlussüberschuss). Die Mindestleistung zum ersten Abruftermin 01.07.2040 ist 68.000 Euro, zum Versicherungsablauf 01.07.2045 89.000 Euro.


    Soweit die Daten. Ich überlege nun, was hier am Sinnvollsten ist: Die LV beitragsfrei stellen, zumindest der Dynamik widersprechen in Zukunft, weiterlaufen lassen oder kündigen? Inkludierte Versicherungsleistungen im Todesfall können unberücksichtigt bleiben, es geht um die Rendite, bzw als Sicherheitsbaustein wäre es ja akzeptabel, wenn diese zumindest vertretbar ist. Ich habe versucht, mich einzulesen, es ist aber wirklich komplex. Ich wäre für Denkanstöße wirklich dankbar...

  • Matthias P

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich durchforste meine "Altbestände" und dazu gehört ganz oben eine Lebensversicherung der Debeka, welche mir vor 25 Jahren als Beamtenanwärter vom freundlichen Debeka-Vertreter vermittelt wurde ;) Der Tarif nennt sich jetzt L2, Versicherungsbeginn war der 01.07.2000, Versicherungsende ist der 01.07.2045.

    Steuerfreier Altbestand, läuft noch 20 Jahre.

    Garantierte einmalige Zahlung bei Versicherungsablauf sind 89.900 Euro, Beitrag aktuell monatlich 130 Euro mit Dynamik alle 2 Jahre. Bei Beitragsfreistellung würde sich zum Abruftermin 01.07.2040 ein Betrag von 38.000 Euro ergeben, garantierter Rückkaufswert sind aktuell 22.000 Euro (Werte incl. Überschussbeteiligung und Schlussüberschuss). Die Mindestleistung zum ersten Abruftermin 01.07.2040 ist 68.000 Euro, zum Versicherungsablauf 01.07.2045 89.000 Euro.

    Soweit die Daten. Ich überlege nun, was hier am sinnvollsten ist: Die LV beitragsfrei stellen, zumindest der Dynamik widersprechen in Zukunft, weiterlaufen lassen oder kündigen? Inkludierte Versicherungsleistungen im Todesfall können unberücksichtigt bleiben, es geht um die Rendite, bzw als Sicherheitsbaustein wäre es ja akzeptabel, wenn diese zumindest vertretbar ist. Ich habe versucht, mich einzulesen, es ist aber wirklich komplex. Ich wäre für Denkanstöße wirklich dankbar ...

    Egal, was sonst dabei herauskommt, würde ich die Dynamik herausnehmen. Die freut Deinen Finanzprodukteverkäufer alle 2 Jahre wieder, denn daraus bekommt er alle 2 Jahre wieder eine kleine Abschlußprovision.


    Wirf mal Excel an und rechne einen Sparplan mit Deinen Einzahlungen. Laß die Werte der Standmitteilungen einfließen (zumindest die letzte). Aus den Zinstagen errechnest Du Dir dann die Rendite. Ich schätze mal, Du kommst dabei bei etwa 1,8% heraus.


    Jetzt kommt es darauf an, was Du sonst gespart hast, wie Dein Anlagemix ist, ob die Versicherung in Dein Portfolio paßt, ob Du es also für sinnvoll hältst, 1600 €/a in diese sichere, aber vermutlich schlecht rentierliche Anlage zu stecken. Ich kann Dir diese Frage nicht beantworten, das mußt Du selber wissen. :)

  • Ich habe anhand Deiner Daten mal den Rechner gefüttert:

    Rendite einer Kapitallebensversicherung



    Du solltest m.E. ernsthaft darüber nachdenken, ob Du die Police nicht als 'sicheren' Vermögensteil weiter behältst. Anhand Deiner Daten scheint es sich um eine Police mit einem Garantiezins von 4% auf den Sparanteil zu handeln.

    Eine solche Rendite auf den 'sicheren' Vermögensteil wirst Du aktuell nirgends finden. Auch immer bedenken, dass die Auszahlung später steuerfrei ist!

    Und die Zinsen sinken ja seit geraumer Zeit schon wieder.


    Und ja, Dynamik kündigen würde ich auch. Lohnt sich einfach irgendwann nicht mehr. Ggf. lässt sich die Police noch etwas optimieren in dem Du die Zahlung von monatlich auf jährlich änderst. Bei meiner alten KLV gab das einen Rabatt von 5% bei jährlicher Zahlung.


    Ich habe meine alte KLV kostenoptimiert behalten. Sozusagen als gut verzinste Festgeldanlage.

  • Und ja, Dynamik kündigen würde ich auch. Lohnt sich einfach irgendwann nicht mehr. Ggf. lässt sich die Police noch etwas optimieren in dem Du die Zahlung von monatlich auf jährlich änderst. Bei meiner alten KLV gab das einen Rabatt von 5% bei jährlicher Zahlung.

    Dazu:

    Sowas haben wir für meine Frau auch einmal angefragt (auch Debeka). Antwort: Kein Rabatt bei jährlicher Zahlung.


    Wenn es hier anders laufen sollte, dann bitte Rückmeldung. In dem Fall hätte ich einen (rein metaphorischen) Tritt vors Schienbein an einen Aussendienstmitarbeiter zu vergeben.

  • Dynamik auf jeden Fall beenden. Die zählt nämlich versicherungstechnisch, immer wieder als kleiner Neuabschluss. Und da du inzwischen wesentlich älter bist, steigt Versicherung intern der überflüssige Risikoanteil für die Kalkulation der Versicherung immer mehr an gegenüber dem Sparanteil.


    Wenn du die Dynamik beendet hast, kannst du dir nach dem Schema des Bundes der Versicherten alle Daten für eine Stilllegung bis zum Laufzeit Ende beziehungsweise eine Verkürzung der Laufzeit mit Einstellung der Beitragszahlung in allen Kombinationen nennen lassen. Oder eventuell Laufzeit verkürzen und weiter bezahlen.

    Alles kann man dann in Ruhe berechnen.

    Oder eben weiter arbeiten bis zum Schluss aber ohne die Dynamik.

  • Ggf. lässt sich die Police noch etwas optimieren, indem Du die Zahlung von monatlich auf jährlich änderst. Bei meiner alten KLV gab das einen Rabatt von 5% bei jährlicher Zahlung.

    Ich habe meine alte KLV kostenoptimiert behalten. Sozusagen als gut verzinste Festgeldanlage.

    Eine jährliche Zahlung (vorschüssig?) hat rechnerisch mehr Konsequenzen als einen eventuellen Prämienrabatt. Wird der Beitrag früher bezahlt, wird er früher verzinst. Und wenn der Versicherungsnehmer Sicherheitssparer ist und die Lebensversicherung für ihn ein steuerfreier Sparvertrag ist mit beispielsweise 3% Zins, dann lohnt sich die frühere Zahlung auch ohne Prämienrabatt (wenn der Sparer das Geld hat ...).

  • Eine jährliche Zahlung (vorschüssig?) hat rechnerisch mehr Konsequenzen als einen eventuellen Prämienrabatt. Wird der Beitrag früher bezahlt, wird er früher verzinst.

    Der große Vorteil an dieser Versicherung ist die Steuerfreiheit bei Auszahlung.

    Das kann noch richtig wichtig werden.

    Frage konkret bei deiner Versicherung nach, ob du den Beitrag auch im Voraus zum Beispiel Anfang des Jahres zahlen kannst.

    Hierbei solltest du aber genau in die Versicherungsbedingungen schauen, welche Zahlungsweisen vorgesehen sind.


    Ganz wichtig: wenn du das überlegst, lass dir eine Prognoserechnung der Versicherung für beide Varianten der Zahlung geben.

    Dazu ist sie verpflichtet, und du erkennst daran, ob du kalkulatorisch einen Mehrwert hast.

  • Soweit die Daten. Ich überlege nun, was hier am Sinnvollsten ist: Die LV beitragsfrei stellen, zumindest der Dynamik widersprechen in Zukunft, weiterlaufen lassen oder kündigen?

    Zwischenfrage: Bist du ganz sicher, dass an dem Vertrag nicht noch eine BU/DU-Versicherung dranhängt?


    Das hatten wir hier zuletzt öfter und das würde die Strategien nochmal in Frage stellen…

  • Zwischenfrage: Bist du ganz sicher, dass an dem Vertrag nicht noch eine BU/DU-Versicherung dranhängt?


    Das hatten wir hier zuletzt öfter und würde die Strategien nochmal in Frage stellen…

    Tja, genau das war sie tatsächlich. Ist aber nach einer Laufzeit von 20 Jahren "weggefallen", was ich 20 Jahre nach Vertragsabschluss nicht mehr im Geringsten auf dem Schirm hatte. Das ärgert mich immer noch, da nun 25 Jahre später der Abschluss einer DU hinsichtlich Alter (Beitrag) und Gesundheitsfragen natürlich eine ganz andere Hausnummer ist...

  • Zwischenfrage: Bist du ganz sicher, dass an dem Vertrag nicht noch eine BU/DU-Versicherung dranhängt?


    Das hatten wir hier zuletzt öfter und das würde die Strategien nochmal in Frage stellen…

    Falls das der Fall sein sollte, ließe sich unter Umständen der "Baustein" BU/DU kündigen, falls die Lebensversicherung die "Hauptversicherung" ist. Es kommt aber auf das Gesamtkonstrukt an.

  • Zwischenfrage: Bist du ganz sicher, dass an dem Vertrag nicht noch eine BU/DU-Versicherung dranhängt?


    Das hatten wir hier zuletzt öfter und das würde die Strategien nochmal in Frage stellen…

    Tja, genau das war sie tatsächlich. Ist aber nach einer Laufzeit von 20 Jahren "weggefallen", was ich 20 Jahre nach Vertragsabschluss nicht mehr im Geringsten auf dem Schirm hatte. Das ärgert mich immer noch, da nun 25 Jahre später der Abschluss einer DU hinsichtlich Alter (Beitrag) und Gesundheitsfragen natürlich eine ganz andere Hausnummer ist...

  • Zwischenfrage: Bist du ganz sicher, dass an dem Vertrag nicht noch eine BU/DU-Versicherung dranhängt?


    Das hatten wir hier zuletzt öfter und das würde die Strategien nochmal in Frage stellen.

    Tja, genau das war sie tatsächlich. Ist aber nach einer Laufzeit von 20 Jahren "weggefallen", was ich 20 Jahre nach Vertragsabschluss nicht mehr im Geringsten auf dem Schirm hatte. Das ärgert mich immer noch, da nun 25 Jahre später der Abschluss einer DU hinsichtlich Alter (Beitrag) und Gesundheitsfragen natürlich eine ganz andere Hausnummer ist.

    Ich habe nochmal nachgelesen und dabei festgestellt, daß ich es falsch im Hinterkopf hatte.


    Wir haben uns nicht über die Kombination einer Lebensversicherung mit einer BU unterhalten, sondern über die Kombination einer Rürup-Rente mit einer BU. Das liegt hier nicht vor, ich komme aber unten darauf nochmal zurück


    DU heißt Beamter, und Beamte sind typischerweise recht gut versorgt. Man müßte sich im Einzelfall ausrechnen, was eine DU jetzt in höherem Alter a) kostet und b) bringt. Ins Nichts würdest Du im Fall der Dienstunfähigkeit jetzt ja nicht mehr fallen. Das war am Anfang Deiner Berufstätigkeit noch anders.


    Eine Rürup-Rente bringt es wie eine Riester-Rente im allgemeinen nicht. Wenn man allerdings eine BU haben möchte (was man eigentlich sollte), kann diese die Rendite einer Rürup-Rente erheblich boostern, und zwar deswegen, weil man ein Kombiprodukt Rürup-BU bei eingehaltenen Bedingungen als Altersvorsorge von der Steuer absetzen kann, eine Solo-BU aber nicht. Somit könnte man durchaus die Steuerersparnis durch die BU der Rendite der Rürup-Rente hinzurechnen.

  • DU heißt Beamter, und Beamte sind typischerweise recht gut versorgt. Man müßte sich im Einzelfall ausrechnen, was eine DU jetzt in höherem Alter a) kostet und b) bringt. Ins Nichts würdest Du im Fall der Dienstunfähigkeit jetzt ja nicht mehr fallen. Das war am Anfang Deiner Berufstätigkeit noch anders.

    Eine klassische DU-Versicherung ist /war eine BU-Versicherung, die in einem entscheidenden Detail besonders wichtig ist.


    Der Eintritt des Versicherungsfalls und der Zustand während des Zahlungzeitraums der Leistung ist komplett an die Entscheidung des Dienstherren gebunden, den betreffenden Menschen dienstunfähig, in den Ruhestand zu versetzen bzw. diesen theoretisch wieder zu reaktivieren.


    Auf gut Deutsch gesagt: die Versicherung zahlt, wenn der Mensch in Ruhestand ist, da wird nichts mehr überprüft und darf es auch nicht.


    Allerdings wird diese Versicherung in dieser Form aktuell fast nicht mehr angeboten (Versicherungsvermittler-Profis wissen mehr…)


    Ein Grund dafür war der massive Anstieg von Leistungsfällen durch die Politik eines berühmten ehemaligen Staatsunternehmens….

  • Ein Grund dafür war der massive Anstieg von Leistungsfällen durch die Politik eines berühmten ehemaligen Staatsunternehmens…

    War das die Politik des gelben Unternehmens, bei dem heute weder Briefe noch Päckchen pünktlich ankommen, die Leistung immer schlechter und immer teurer wird? Und das obwohl die Zusteller heute kaufkraftbereinigt deutlich weniger verdienen als in den 1980er und 1990er Jahren?


    Oder das Unternehmen mit dem roten Logo, bei dem kaum noch ein Zug pünktlich kommt und die Infrastruktur völlig runtergewirtschaftet wurde? Und wegen dem bei der letzten EM ganz Europa über uns und den Zustand unseres Landes gelacht hat?


    Anderes Thema, aber wer hatte in den 90ern nochmal die glorreiche Idee, diese Unternehmen zu privatisieren? :/

  • Wir sprechen hier von der Deutschen Telekom AG unter der Deutschen Post AG.


    Die Nürnberger Versicherung, die in Zusammenarbeit mit der DT Assekuranz sehr viele Dienstunfähigkeitsversicherungen verkauft hat, kann ein Lied davon singen.

  • Wir sprechen hier von der Deutschen Telekom AG unter der Deutschen Post AG.


    Die Nürnberger Versicherung, die in Zusammenarbeit mit der DT Assekuranz sehr viele Dienstunfähigkeitsversicherungen verkauft hat, kann ein Lied davon singen.

    Keine Frage, dass das für die betreffenden Versicherungsgesellschaften suboptimal gelaufen ist… ;)