Hallo zusammen,
ich versuche gerade das Thema des Einflusses von Lohnersatzleistungen wie ALG1 und Krankengeld auf das Ergebnis der Steuererklärung nachzuvollziehen.
Berichtigt mich, wenn ich es falsch verstehe, aber müsste nicht unter der Bedingung, dass bspw. ALG1/ Krankengeld geringer ausfällt als die Entgeltzahlung trotz der Berücksichtigung der Lohnersatzleistungen eine Steuererstattung rauskommen und ist diese nicht sogar höher, als wenn man in einem Jahr keine Lohnersatzleistungen erhalten hätte?
In welchen Fällen führten Leistungen zu einer Nachzahlung?
Meine Begründung: Für die Festsetzung der Höhe der Lohnsteuer eines jeden monatlichen Gehaltes wird stets angenommen, dass das Einkommen in den anderen 11 Monaten gleich hoch ist.
De facto fällt es mit den Ersatzleistungen geringer aus und im Rahmen der Steuererklärung wird für die gearbeiteten Monate die Lohnsteuer nach unten korrigiert. Korrekt?
Somit muss man vom Krankengeld nichts für eine potenzielle Steuernachzahlung zurücklegen.
Einfach gesagt: Würden Lohnersatzleistungen nicht der Steuerprogression unterliegen, würde man in den Monaten, in denen man Arbeit sogar ein erheblich höheres effektives Nettogehalt nach der Steuererklärung kriegen.
Fiktives Beispiel:
1 Monat Entgelt 11 Monate Krankengeld
Entgelt brutto 4000€ netto 2500€ Lohnsteuer 500€
Krankengeld brutto 3200€
Ohne Progression der Lohnersatzleistungen:
Der Arbeitnehmer kriegt aufgrund des Freibetrags die volle Lohnsteuer in Höhe von 500€ erstattet und hätte netto effektiv 3000€
Mit Progression:
Die zu entrichtende Lohnsteuer verringert sich bspw. auf 400€ und somit 100€ Erstattung, weil durchschnittliches Einkommen monatlich geringer ausfällt als 4000€ brutto.