Kündigung Freiwillige Mitgliedschaft Versorgungswerk - übersehe ich was?

  • Hallo zusammen,


    ich (46) bin seit 2014 freiwilliges Mitglied in einem Versorgungswerk und habe seit dem insgesamt 143 T€ eingezahlt. Die jährlichen Beiträge sind dabei im Schnitt um 4 % p.a. gestiegen.


    Die Mitgliedschaft hatte ich bis jetzt nicht in Frage gestellt, die letzt Beitragserhöhung auf nunmehr 1,5 T€ im Monat (+ 8 % ggü. 2024) hat dies aber geändert.


    Ich hab mal überschlagen, dass ich in den nächsten 20 Jahren bis zum Renteneintritt bei gleichbleibenden Beiträgen noch weitere 360 T€ und bei jährlich 4 % steigenden Beiträgen weitere 535 T€ eingezahlt haben werde. Die wahrheit liegt da vermutlich irgendwo in dieser Spanne.


    Die "Gegenleistung" beläuft sich dabei auf eine Rente (aktuell knapn 1.000 €/Monat) und bei Renteneintritt irgendwas bei 3 bis 4 T€.


    Da ich als Wittwer jedoch (Stand jetzt) keine Ehefrau habe, die eine Witwenrente bekommen würde, und beim Renteneintritt auch meine Kinder zu alt für irgendwelche Ansprüche sind, bin nur ich "berechtigt" als Empfänger.


    Heißt auch, wenn ich nicht allzualt werde und vielleicht schon kurz nach Renteneintritt sterben sollte, ist das ganze Geld futsch.

    Das ganze ist also ein Wette auf (m)ein langes Leben, oder übersehe ich was? Eine Wette, die ich bei diesen Beträgen natürlich nicht eingehen möchte.


    Wenn sich das alles so darstellt wie beschrieben, würde ich gern die Mitgliedschaft kündigen und die 1.500 EUR im Monat anders anlegen. Die Kündigung ist aber unumkehrbar, deshalb will ich nichts übersehen.


    Danke für eure Rückmeldungen!

  • Naja, der eigene Tod ist in jeglicher Konstellation ein enteignungsgleicher Eingriff.


    Ohne ein Konstrukt wie ein Versorgungswerk oder die gesetzliche Rentenversicherung ist man natürlich deutlich flexibler. Man ist auch freier das Geld falsch oder gar nicht anzulegen.

    Ich würde einfach schauen, was die gesicherten Ansprüche für Krankheit und Alter aktuell sind und dann eine Entschedung bringen.

  • Hallo zusammen,

    wenn kein Langlebigkeitsschutz gebraucht wird und das frei werdende Geld in einen Welt ETF investiert wird hört sich das gut an.

    Natürlich auf der Basis des 4 Töpfe Prinzips und dem üblichen Rahmen von 15 Jahre usw.

    Die BU Absicherung sollte auch noch geklärt sein, sprich die kostet auch Geld.

    Dieser Schutz sollt unbedingt beachtet werden.

    Ggf. hat er schon jetzt, in Ihrem Versorgungswerk, eine ausreichende Höhe erreicht.

    LG

  • Du hast deine Hühnerleiter vergessen…

  • rueckseil

    Bin nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter mit zudem ein bißchen eigenen Erfahrungen. In einem berufsständigen Versorgungswerk (Stichwort: Verkammerte Berufe) war ich aber nie. Das Presseversorgungswerk (da wäre mit Ende meiner Tätigkeit als fest Angestellter und Eintritt in meine Selbständigkeit eine Mitgliedschaft möglich gewesen) habe ich nach Recherche und damit aus guten Gründen gemieden.



    Wichtig: Versorgungswerk ist aber nicht gleich Versorgungswerk. Oder um einen Kollegen (immerhin Aktuar) zu zitieren: Für den Laien nicht selten im Einzelfall eine Art Black Box ...

    Mitglied in einem Versorgungswerk

    Dazu kann ich selbst wenig bis eher gar nix sagen - und es gibt wohl auch nur einige wenige, die solche Versorgungswerke solide durchleuchten und damit valide Aussagen zur zukünftigen Entwicklung treffen können. Jedenfalls scheint es da nicht ganz unerhebliche Unterschiede in der Führung bzw. der Leistungsfähigkeit derselben zu geben.


    Eventuell wäre da vor Kündigung ein solcher Check eines Experten eine Empfehlung wert ?

    Da ich als Wittwer jedoch (Stand jetzt) keine Ehefrau habe, die eine Witwenrente bekommen würde, und beim Renteneintritt auch meine Kinder zu alt für irgendwelche Ansprüche sind, bin nur ich "berechtigt" als Empfänger.


    Heißt auch, wenn ich nicht allzualt werde und vielleicht schon kurz nach Renteneintritt sterben sollte, ist das ganze Geld futsch.

    Das könnte sich - aus meiner Laien-Sicht - wohl so verhalten.


    Wobei "futsch" in dem Kontext so eine Sache ist, da letztlich im Kern eine Versicherung bezüglich eines biometrischen Risikos (Langlebigkeit).

    Das ganze ist also ein Wette auf (m)ein langes Leben

    Was in diesem Sinne eine gesetzliche Rente, betriebliche Rente, private Rente auch darstellen wird. Desto länger man lebt, desto mehr rechnen sich wohl die eingezahlten Beiträge.


    Eine monatlich fließende lebenslange Rente stellt einen erheblicher Vermögenswert dar (Barwert). Einerseits. Stellt aber - in der Regel - auch "versenktes" sprich dem eigenen Zugriff für immer "entzogenes Vermögen" dar. Dieser erfolgt die eigene Person betreffend nur noch über den homöopathischen monatlichen Zufluss. Andererseits.

    Wenn sich das alles so darstellt wie beschrieben, würde ich gern die Mitgliedschaft kündigen und die 1.500 EUR im Monat anders anlegen. Die Kündigung ist aber unumkehrbar

    Private Finanzplanung setzt immer eine ganzheitliche Betrachtung voraus. Das gilt erst recht für Langfristaufgaben wie Altersvorsorge und Ruhestandsplanung.


    Das Ganze kann also nur in (D)einem Gesamtpaket gesehen werden. Angefangen von der Absicherungs- bzw. Versicherungsseite bis zur Seite des Vermögens bzw. des Vermögensaufbaus (schon bestehende und auch sonstige Altersvorsorgeansprüche, bAV, PRV, KLV, sonstige freies Vermögen, Wohneigentum usw.).

    deshalb will ich nichts übersehen.

    Aus meiner Sicht sollte man nicht übersehen, daß zum einen heute ziemlich viele Menschen ein recht hohes Alter erreichen (90 + ist heute keine Seltenheit mehr), was bei knappem Budget dann eine anspruchsvolle Aufgabe werden kann (von speziellen Themen wie einer ggf. auch längeren Pflegebedürftigkeit ganz abgesehen).


    Zum anderen übersehen nicht ganz wenige, welche Summen erforderlich sind, um 30 Jahre Ruhestand aus eigenen zuvor getätigten Anlagen ganz oder wenigstens teilweise zu finanzieren.


    Im Zweifel sollte da ggf. ein professioneller Ruhestandsplaner (als Teil einer Honorarberatung) bemüht werden. Wenn da nämlich etwas beim Selberbasteln schief geht, scheint mir das ziemlich unangenehm in der Wirkung (wenig Geld als Student ist das eine - wenig Geld im Alter ist etwas ganz anderes).

    ich (46)

    Zudem wäre mit der passenden Strategie in zwei Jahrzehnten (bis zum Ruhestand) noch so einiges bis ziemlich viel möglich.


    Keine Empfehlung nur ein Hinweis (in meinem Umfeld hat es ziemlich viele Freiberufler, Selbständige, (Klein)Unternehmer, Handwerker mit Betrieb usw.): Die meisten haben sich für eine Mischung aus festen sprich kalkulierbaren bzw. "risikoarmen" Renten (in welcher Form auch immer) und anderen Zuflüssen (wie Dividenden und/oder Mieten) entschieden. Sprich einen Teil aus einer Art festem Sockel-, Grund- oder Basiseinkommen und einem Teil aus ggf. etwas schwankenden Zuflüssen. Auch die Mischung aus dann nominalen Werten (Renten) einerseits und Sachwerten im weiteren Sinne andererseits (Aktien und/oder Immobilien) entfaltet für die meisten einen Sinn.



    Dir gute Gedanken, ggf. weitere Recherchen und dann ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Ich (46) bin seit 2014 freiwilliges Mitglied in einem Versorgungswerk und habe seitdem insgesamt 143 T€ eingezahlt. Die jährlichen Beiträge sind dabei im Schnitt um 4 % p.a. gestiegen.

    Typischerweise orientieren sich die Beiträge zu Versorgungswerken an den Eckdaten für die gesetzliche Rentenversicherung. Diese steigen Jahr für Jahr, also steigen die Beiträge zum Versorgungswerk auch Jahr für Jahr.


    Es gibt um die 90 verschiedene Versorgungswerke im Land, die im Detail alle unterschiedlich sind. Insoweit sollte man sie nicht alle unkritisch in die gleiche Schublade werfen. Es wäre daher hilfreich, wenn Du den Namen des das Versorgungswerks nennen würdest.

    Die Mitgliedschaft hatte ich bis jetzt nicht in Frage gestellt, die letzt Beitragserhöhung auf nunmehr 1,5 T€ im Monat (+ 8 % ggü. 2024) hat dies aber geändert.

    Der Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung ist um einen ähnlichen Betrag gestiegen.

    Ich hab mal überschlagen, dass ich in den nächsten 20 Jahren bis zum Renteneintritt bei gleichbleibenden Beiträgen noch weitere 360 T€ und bei jährlich 4 % steigenden Beiträgen weitere 535 T€ eingezahlt haben werde. Die Wahrheit liegt da vermutlich irgendwo in dieser Spanne.


    Die "Gegenleistung" beläuft sich dabei auf eine Rente (aktuell knapp 1.000 €/Monat) und bei Renteneintritt irgendwas bei 3 bis 4 T€.

    ... und damit vermutlich mehr, als Du vom gleichen Beitrag in die gesetzliche Rente bekommen würdest und vermutlich auch mehr, als Du aus einer kommerziellen Rentenversicherung an Rente bekommen würdest.


    Eine Rente von 1000 €/m entspricht einem Kapital von etwa 250 T€, 3 bis 4 T€ Rente somit einem Kapital von 750 T€ bis 1 M€. Davon mag ein Teil Kapitalertrag sein, ein Gutteil besteht aber aus Deinen Einzahlungen. Wenn Du das Versorgungswerk kippst, wirst Du sinnvollerweise ähnliche Beträge in ein anderes System einzahlen müssen, wenn Du dereinst mal eine ordentliche Altersversorgung haben möchtest.


    Viele Selbständige haben diesbezüglich die Größenordnungen nicht im Blick, die glauben irrig, sie hätten mit 300 oder 400 € Monatsbeitrag genug getan.

    Da ich als Witwer jedoch (Stand jetzt) keine Ehefrau habe, die eine Witwenrente bekommen würde, und beim Renteneintritt auch meine Kinder zu alt für irgendwelche Ansprüche sind, bin nur ich "berechtigt" als Empfänger.

    Das ist in der Kalkulation ggf. berücksichtigt. Könnte durchaus sein, daß Du als Lediger für den gleichen Beitrag eine höhere Rente bekommst als ein Ehemann.

    Heißt auch, wenn ich nicht allzualt werde und vielleicht schon kurz nach Renteneintritt sterben sollte, ist das ganze Geld futsch.


    Das ganze ist also ein Wette auf (m)ein langes Leben, oder übersehe ich was? Eine Wette, die ich bei diesen Beträgen natürlich nicht eingehen möchte.

    Das gilt für jedes Rentensystem, das das Langlebigkeitsrisiko abdeckt, sprich: Bis zum Tod bezahlt. Derjenige, der früher stirbt, finanziert das längere Überleben dessen, der später stirbt. Zumindest für eine Grundsicherung wollte ich auf diesen Baustein nicht verzichten wollen.

    Wenn sich das alles so darstellt wie beschrieben, würde ich gern die Mitgliedschaft kündigen und die 1.500 EUR im Monat anders anlegen. Die Kündigung ist aber unumkehrbar, deshalb will ich nichts übersehen.

    Es ist Dein Geld und Deine Sache. Nach dem, was Du schreibst, hast Du meines Erachtens die Sache noch nicht hinreichend durchdacht. Weiterhin lieferst Du keinerlei sonstige Informationen, so daß kein Mitleser Deine Situation vernünftig einschätzen kann.


    Ich sehe Deinen Plan ausgesprochen skeptisch.

  • Hallo zusammen,

    ggf. kann auch geprüft werden ob ein geringerer Beitrag möglich ist.

    LG


    P.S. Die Anlagepolitik der Versorgungswerke sind unterschiedlich. Ggf. zu prüfen wie sie investieren.

    Viele investieren m.E. zu viel in ungünstig Immobilien.

  • Vielen Dank für euer feedback auf das ich versuchen werde, einzugehen.


    Bei meinem Versorgungswerk handelt es sich um die "Bayerische Ingenieurversorgung-Bau mit Psychotherapeutenversorgung".


    Das Versorgungswerk investiert vorrangig in Anleihen, aber auch in Aktien und Immobilien. Wie erfolgreich kann ich tatsächlich nicht sagen. Der jährlichen Standmitteilung und auch den Veröfffentlichungen kann ich hierzu nichts entnehmen (#blackbox).


    Stand heute hab ich folgenden Rentenanspruch aus DRV, Versorungswerk, Private Rentenversicherung und Riester: 2.100 EUR


    Hinzu kommen ca. 700 EUR Miete (nach Abzug 20 % BWK) aus der Vermietung meiner Einliegerwohnung.


    Auf der Vermögensseite stehen neben dem EFH mit ELW aktuell ungefähr:

    ETF Welt: 650 T€

    Krypto: 120 T€

    Cash: 80 T€


    Plan bzgl. Versorgungswerk:

    Kündigen (Vorsorge wird eingefroren)

    1.500 EUR Sparpläne in Vermögenswerte (ETF?), das wären bei 20 Jahren und konservativen 5 % Zins rd. 600 T€

    bei 4 % Entnahme sind das 2.000 € im Monat.


    Es geht mir vermutlich auch ein Stück weit darum, die Vorsorge und Geldanlage noch mehr in die eigenen Hände zu nehmen.

  • Dann stellt sich vorrangig die Frage nach der Risikoabsicherung (Krankheit/Berufsunfähigkeit), steckt das im Versorgungswerk mit drin?


    Die nach Wegfall des Einkommens wieder zahlbare Witwerrente würde im Fall der Fälle eher nicht ausreichen, selbst mit den Mieteinnahmen nicht. (Unterstelle ich einfach einmal.)

  • Hallo rueckseil,


    noch ein m.E. nicht zu unterschätzender Aspekt für Betrachtungen im 50- Jahre- Zeitraum. Gesellschaftliche Änderungen mit enteignungsgleichen Eingriffen in private Kapitalanlagen können Sie über ein halbes Jahrhundert nicht ausschließen. Ich will jetzt gar nicht über die Wahrscheinlichkeit diskutieren, aber die deutsche Geschichte ist voll mit solchen Eingriffen. Demgegenüber sind Rentenversicherungssysteme, auch Versorgungswerke, wesentlich weniger von Eingriffen betroffen gewesen. Ganz einfach, es trifft viel mehr Menschen. Letztes Beispiel, die Sonderversorgungssysteme der DDR wurden mehr oder weniger anspruchserhaltend in die bundesdeutsche GRV überführt. Keines wurde auf Null gesetzt.


    Gruß Pumphut

  • Hallo zusammen,

    die Versorgungswerke müssen angeben wie der Rechnungszins ausgefallen ist bzw. wie sich das Vermögen entwickelt hat.

    Auch wie hoch aktuell Ihre Rente bei BU ausfallen würde.

    Häufig gibt es einen Rechner, dem Sie entnehmen können, welche BU Sie bekommen, wenn Sie nicht weiter einzahlen.

    Wenn nicht, sollte das Versorgungswerk diesbezüglich angeschrieben werden.

    LG

  • Ein halbes Jahrhundert (Altersvorsorge- bzw. Ruhestandsplanung im Alter von 46 Jahren) ist ein sehr (um nicht zu sagen verdammt) langer Zeitraum in dem viel passieren kann ...

    noch ein m.E. nicht zu unterschätzender Aspekt für Betrachtungen im 50- Jahre- Zeitraum. Gesellschaftliche Änderungen mit enteignungsgleichen Eingriffen in private Kapitalanlagen können Sie über ein halbes Jahrhundert nicht ausschließen. Ich will jetzt gar nicht über die Wahrscheinlichkeit diskutieren, aber die deutsche Geschichte ist voll mit solchen Eingriffen.

    Leider wahr. Und leider gilt das nicht nur für die deutsche Geschichte - sondern für die gesamte Geld- und Währungsgeschichte (galoppierende Inflationen, Hyperinflationen, Währungscrashs, Währungsreformen, Hunderte von Staatspleiten, Goldbesitzverbote, Kapitalverkehrskontrollen etc. pp.). Einerseits.


    Eine wie auch immer geartete Planung wird dennoch nicht entbehrlich sein. Andererseits.

    Demgegenüber sind Rentenversicherungssysteme, auch Versorgungswerke, wesentlich weniger von Eingriffen betroffen gewesen. Ganz einfach, es trifft viel mehr Menschen.

    Aus meiner Sicht sind hierzulande Selbständige und Freiberufler nicht nur eine Art "Randgruppe" (in der Meinung der Bevölkerung und teilweise auch der Politik) sondern auch de facto eine Minderheit. Ob im worst case daher ausgerechnet diese Gruppe wirklich weniger von solchen staatlichen Eingriffen (wie von Dir zutreffend beschrieben) betroffen sein wird, scheint mir eher fraglich.


    Die Nomenklatura dürfte dann (wie meist) bevorzugt an sich selbst denken (Beamte bzw. Pensionen) und an das breite Wahlvolk (Wählerstimmen). Freiberufler zählen eher nicht zu dieser Gruppen.

  • Ansprüche aktuell bei BU:

    Versorgungswerk: 1.300 EUR

    private BU (Allianz). 1.750 EUR


    bei Kündigung Versorgungswerk fällt diese BU doch weg, oder?


    Die BU beim Versorgungswerk zahlt auch nur bei 100 % (Stichwort "abstrakte Verweisung").

  • Hmm das steht entweder im Vertrag oder müsste bei dem Anbieter erfragt werden. Ich kenne nur Kündigung der BU, Ende der Ansprüche, allerdings nicht im Mantel eines Versorgungswerkes. Ob es da ein Beitragsfrei stellen gibt, wäre auch noch eine Frage wert.

  • Vorab und ganz generell: Das Folgende finde ich - ganz persönlich - einen guten eigenverantwortlichen und selbst bestimmten Ansatz. Habe ich vor ewigen Zeiten auch so entschieden. Das werden aber andere hier vermutlich anders sehen.

    Es geht mir vermutlich auch ein Stück weit darum, die Vorsorge und Geldanlage noch mehr in die eigenen Hände zu nehmen.

    :thumbup:

    Bei meinem Versorgungswerk handelt es sich um die "Bayerische Ingenieurversorgung-Bau mit Psychotherapeutenversorgung".

    Sagt mir nix. Was kein Wunder ist bei ca. 90 verschiedenen Versorgungswerken in Deutschland und aus meiner Sicht als nicht Betroffener.


    Der jährlichen Standmitteilung und auch den Veröfffentlichungen kann ich hierzu nichts entnehmen (#blackbox).

    Was zu vermuten (bzw. zu befürchten) war - siehe schon Nr. 5. Im Zweifel kann da eventuell ein Profi etwas mehr "Licht ins Dunkel" bringen (siehe ebenfalls schon Nr. 5).

    Stand heute hab ich folgenden Rentenanspruch aus DRV, Versorungswerk, Private Rentenversicherung und Riester: 2.100 EUR

    Immerhin ... Einerseits.


    Andererseits hängt die Einordnung natürlich vom individuellen Lebensstil ab (Bedarf) - sowie weiteren Aspekten (ggf. Partner/Partnerin mit zu versorgen, ggf. eher hoher KV-Beitrag (PKV) auch im Alter usw.).

    Hinzu kommen ca. 700 EUR Miete (nach Abzug 20 % BWK) aus der Vermietung meiner Einliegerwohnung.

    Immerhin ... Zudem sprich die Formulierung für das Vorhandensein eines Hauses. Kein Mensch wohnt kostenfrei - aber wenigstens mietfrei zu wohnen ist schon ein Vorteil (je nach Region ein ziemlich erheblicher). Zudem kann ein Haus irgendwann auch verkauft werden, um den Ruhestand finanziell aufzupeppen.


    Den Aspekt (Nr. 9 von Referat Janders) halte ich für wichtig. Sprich der Check der Thematik. Ansonsten könnte im persönlichen worst case die Bedürftigkeit nur ins Alter verschoben werden.

    Auf der Vermögensseite stehen neben dem EFH mit ELW aktuell ungefähr:

    ETF Welt: 650 T€

    Krypto: 120 T€

    Cash: 80 T€

    Immerhin.

    Plan bzgl. Versorgungswerk:

    Kündigen (Vorsorge wird eingefroren)

    1.500 EUR Sparpläne in Vermögenswerte (ETF?), das wären bei 20 Jahren und konservativen 5 % Zins rd. 600 T€

    Der Plan klingt vom Ansatz her zumindest plausibel (auch wenn ich das en Detail nicht nachgerechnet habe).


    Ein wichtiger (eher entscheidender) Punkt wird der Lebensstil sprich der tatsächliche spätere Bedarf sein (siehe schon oben), um diese Beträge in Relation zu setzen. Das entscheidet letztlich über das erforderliche Zielvermögen.


    Nur am Rande

    bei 4 % Entnahme sind das 2.000 € im Monat.

    Die sog. 4% Regel als sichere dauerhafte Entnahmerate (SWR - Safe Withdrawal Rate/Rule) wird heute in der Einfachheit jedenfalls nicht mehr gehandelt (Grund: SoRR sprich Sequence of Returns Risk). Eingedampft: In der Entnahmephase können die Ergebnisse (Pleitewahrscheinlichkeit) sehr stark von einander abweichen, insbesondere wenn es in den ersten Jahren zu einem Einbruch an den Aktienmärkten kommt. Würde aber hier zu weit führen.



    Dir weiter gute Gedanken und dann ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Hallo zusammen,

    hört sich gut an.

    Der BU Anspruch bei dem Versorgungswerk dürfte bestehen bleiben.

    Definitiv vorab klären. Vielleicht reicht ein minimaler Beitrag um sie zu erhalten.

    Ohne jegliche BU. Bitte nicht.

    1.300 ist im Zweifel zu wenig. Reicht Ihnen das wenn alles zusammenbricht. Alles.

    Finanztip hat einiges zum Thema gemacht. Als Text und Video.

    Geld ist einfach und Sie zeigen, dass Sie es selbst besser können.

    Ohne Welt ETF ist es schwer.

    Der Newsletter hält Sie auf Kurs.

    Respekt wie Sie das machen.

    LG

  • Bei meinem Versorgungswerk handelt es sich um die "Bayerische Ingenieurversorgung-Bau mit Psychotherapeutenversorgung".


    Das Versorgungswerk investiert vorrangig in Anleihen, aber auch in Aktien und Immobilien. Wie erfolgreich kann ich tatsächlich nicht sagen. Der jährlichen Standmitteilung und auch den Veröffentlichungen kann ich hierzu nichts entnehmen (#blackbox).

    Versorgungswerke sind allgemein Blackboxes. Capital schrieb schon 2012 vom "Kartell der Geheimniskrämer".


    Anno 2023 habe Dein Versorgungswerk immerhin eine Nettoverzinsung von 3,42% erwirtschaftet. Das ist für 2023 nicht schlecht.

    Stand heute hab ich folgenden Rentenanspruch aus DRV, Versorgungswerk, Private Rentenversicherung und Riester: 2.100 EUR

    Die Summe hilft nichts. Du müßtest die Zahl aufgliedern. DRV und Versorgungswerk dürften auf einer Ebene sein, die private Rentenversicherung je nach Abschlußjahr, Riester regelmäßig unterirdisch. Bei einer privaten Rentenversicherung, die von 2000 bis 2024 gelaufen ist, dürfte eine Nettorendite von 1,7% oder so realistisch sein. Das zum Vergleich.

    Kein Anlegeranfänger ohne Krypto :)

    Ist Dein Haus abbezahlt?

    Was heißt "BWK"?

    Ich sehe Versorgungswerke generell skeptisch. Sie sind aber alle indivuell. Etliches steht in der Satzung geschrieben, anderes kannst Du anders herausbekommen, beispielsweise inwieweit die Renten in den vergangenen Jahren angehoben wurden (und ob überhaupt). Die gesetzliche Rente (als Parallelsystem) erhält mächtig Staatsgeld (auch aus Deinen Steuern), das wird meines Erachtens immer so sein, vermutlich wir der Staatszuschuß sogar steigen. Die Versorgungswerke bekommen nichts. Insoweit wäre es eine Überlegung, einen Teil des Versorgungswerksgeldes in die gesetzliche Rente zu stecken. Bei der gesetzlichen Rente kann man die Rentensteigerungen der letzten Jahre leicht nachschauen, man kann auch im Vergleich rechnen, was ein freiwilliger Beitrag zur gesetzlichen Rente an Rentensteigerung bringt und was ein freiwilliger Beitrag zu Deinem Versorgungswerk.


    Wenn Du was gegen Versorgungswerke hast, müßtest Du an sich auch etwas gegen private Rentenversicherungen haben. Du schreibst, daß Du eine hast, aber offensichtlich willst Du die weiterzahlen, wie auch Deinen Riester.


    Dem Riester würde ich die gesetzliche Rente unbedingt vorziehen.


    Ansonsten scheinst Du auf einem guten Weg. Vermutlich ist Dein Haus abbezahlt, dazu hast Du ein erhebliches Wertpapiervermögen.


    Hast Du mal gecheckt, ob Du die Beiträge zum Versorgungswerk reduzieren kannst? Wenn ja, wäre das eine Option, dann könntest Du quasi zur Hälfte kündigen und die Mitgliedschaft später eventuell wieder aufleben lassen.

  • Die Summe hilft nichts. Du müßtest die Zahl aufgliedern. DRV und Versorgungswerk dürften auf einer Ebene sein, die private Rentenversicherung je nach Abschlußjahr, Riester regelmäßig unterirdisch. Bei einer privaten Rentenversicherung, die von 2000 bis 2024 gelaufen ist, dürfte eine Nettorendite von 1,7% oder so realistisch sein. Das zum Vergleich.

    Guten Morgen, hier erstmal die etwas detailiertere Auskunft zu meinem aktuellen Rentenanspruch:


    DRV (Einzahlung bis 2013): 575 EUR/Monat

    Versorgungswerk (Einzahlung ab 2014): 979 EUR/Monat

    Allianz (Private Rente): 200 EUR

    Riester: hier ist es etwas komplizierter. Im DWS-Depot liegen aktuell rd. 102 T€ (davon rd. 66 T€ garantiert; Aktienquote aktuell ca. 96 %). Daraus komme ich bei einfacher Entnahme über 30 Jahre (bzw. 360 Monate) ohne Verzinsungsberücksichtigung auf 280 EUR/Monat


    Macht zusammen gut 2.000 EUR. Dazu kommt noch Miete als ELW 730 EUR (975 EUR Miete abzgl. 25 % Bewirtschaftungskosten: Mietausfall, Instandhaltung, Verwaltung)


    In Summe 2.750 EUR


    EFH mit ELW ist noch nicht abbezahlt. Wert des Hauses mindestens 500 T€ (eher mehr), Restschuld 168 T€, davon 117 T€ aus steuerlichen Gründen direkt der ELW zugordnet. Darlehensrate wird mittlerweile zu 90 % aus der Miete der ELW gedeckt.


    Wenn Du was gegen Versorgungswerke hast, müßtest Du an sich auch etwas gegen private Rentenversicherungen haben. Du schreibst, daß Du eine hast, aber offensichtlich willst Du die weiterzahlen, wie auch Deinen Riester.

    Riester ist beitragsfrei. Private RV wird dann als nächstes überprüft.


    Ich habe grundsätzlich nichts gegen mein Versorgungswerk. Mich nervt halt nur der Gedanke umd die oben beschriebene "Wette" auf mein Leben. Diese Wette will ich bei diesen Summen (500 T€ aufwärts) einfach nicht eingehen.

    Dem Riester würde ich die gesetzliche Rente unbedingt vorziehen.

    Beiden kommt für mich nicht mehr in Frage.

    Hast Du mal gecheckt, ob Du die Beiträge zum Versorgungswerk reduzieren kannst? Wenn ja, wäre das eine Option, dann könntest Du quasi zur Hälfte kündigen und die Mitgliedschaft später eventuell wieder aufleben lassen.

    Das geht wohl nicht. Kokrete Antwort vom Versorgungswerk hierzu steht noch aus.


    Ansprüche auf Leistungen aus der BU bleiben auch nach Beendigung der Mitgliedschaft grundsätzlich bestehen. Die Höhe der BU-Rente dürfte sic haber mit den Jahren, in denen ich zukünftig dann nicht mehr einzahle reduzieren. Genaueres ist in Klärung (sehr schwierig zu verstehen, was dazu in den Statuten steht).

  • Hallo zusammen,

    bei den Versorgungswerken gibt es häufig auf deren Internetseiten einen Rechner der es ausrechnet.

    Entscheidend ist: Sie können Geld offensichtlich selbst in einen Welt ETF investieren.

    Siehe Finanztip Beitrag zur richtigen Haltung dazu.

    LG