Allianz AktivDepot ... was kann da reingepackt werden?

  • Hallo zusammen,


    ich habe mich heute (Mo 10.02.2025 um 10:00 Uhr 8o ) kurzfristig zu einem Termin meiner Eltern (beide 75 Jahre alt) beim Allianzvertreter vor Ort eingeklinkt. Eigentlich hatte ich mir geschworen, meinen Eltern keine Ratschläge in Sachen Geld zu geben, da da Welten dazwischen liegen.


    Mein Problem. Sie haben ein Allianz AktivDepot mit 350.000 €, demnächst brauchen Sie vermutlich das Geld um nochmals altersgerecht zu Bauen (keine Sorge, es ist auch noch ein zweites Problem-Depot mit Asche bei der UnionInvestment da =O ). Ich wollte vorschlagen, alles in einen Geldmarkt-ETF umzuschichten, um das Geld quasi in risikofreie/sofort abrufbare Geschichten umzuwandeln.

    Geht das bei diesem wunderbaren Allianz AktivDepot überhaupt, in einen guten Geldmarkt-ETF umzuschichten oder gibt es da nur die teuren Allianz-Alternativen?


    Sorry, werde nicht so recht schlau aus googeln und der Allianz-website.

  • By the way.


    Meine Eltern ein vernünftiges Depot zu eröffnen und das dort einfach zu managen, wäre ein aussichtsloser Vorschlag, da der Bub (ich) keine Ahnung von Geld hätte (obwohl weltweite ETF mit Wertsteigerung von 60 % im Depot rumfahren). Dabei sein soll der Bub trotzdem mit um die Eltern vor finanziellem Unheil zu bewahren ... da Mutter schon mal am Telefon für 10.000 € Knock-Out-Zertifikate investiert (also verloren) hat.


    ^^

  • Vorab: als Allianz-Aktionär freue ich mich, dass deine Eltern sich für diese aktiv gemanagte Vermögensverwaltung entschieden haben.

    Das sichert mir im Mai 2025 meine satte, steigende Dividende.


    Eine „Umschichtung“ kannst du nicht veranlassen.

    Geldentnahmen oder kündigen geht aber natürlich.


  • Vorab: als Allianz-Aktionär freue ich mich, dass deine Eltern sich für diese aktiv gemanagte Vermögensverwaltung entschieden haben.

    Das sichert mir im Mai 2025 meine satte, steigende Dividende.

    Ich lass Dir die Adresse meiner Eltern für einen Geschenk-Korb zukommen 8o


    Danke, also sehe ich das richtig, dass nur Allianz-Produkte in das Depot können oder dieses seltsamte Park-Depot der Allianz in Frage kommt?


    Aber vielicht tuen sich ja noch Wunder auf und wir holen die Kohle da raus und feuern das alles in klassisches Tagesgeld über Weltsparen.de (dazu konnte ich meine Eltern schon mal überzeugen).


    Wie kann man nur soviel Geld anhäufen und keine Ahnung von Geldanlage haben?! ||

  • Und, wie ist das Gespräch mit dem Allianz Vertreter gelaufen?

    Das Depot hat ganze 6.4 % in 10 Jahren hingelegt, der Vertreter hat eingestanden, dass das wohl nicht so gut lief und will meine Eltern bequatschen einen Teil im Depot zu belassen, mit dem Argument die Gebühren (Ausgabeaufschläge) wäre ja schon bezahlt. :S


    Er hat verschiedene Vorschläge gemacht - von denen mich nicht so wirklich etwas überzeugt:

    .....

    Kurze Erklärung zu den vorgeschlagenen Möglichkeiten:


    Allianz Mobil-Fonds


    • Anlageschwerpunkt: Investition in Euro-denominierte Anleihen mit kurzer bis mittlerer Laufzeit und Investment-Grade-Rating.


    • Rendite: In den letzten fünf Jahren erzielte der Fonds eine durchschnittliche jährliche Rendite von etwa 2,98 %.


    • Volatilität: Die Volatilität lag in den letzten fünf Jahren bei etwa 1,45 %, was auf moderate Wertschwankungen hindeutet.


    Allianz VarioZins


    • Anlageziel: Langfristiges Kapitalwachstum oberhalb der durchschnittlichen Rendite der europäischen Geldmärkte in Euro durch Investitionen in globale Rentenmärkte mit Fokus auf variabel verzinsliche Anleihen (Floating Rate Notes).


    • Anlageschwerpunkt: Der Fonds investiert hauptsächlich in variabel verzinsliche Anleihen oder Anleihen mit einer Restlaufzeit von maximal drei Jahren.


    • Nachhaltigkeitsansatz: Fördert ökologische und soziale Merkmale und schließt Investitionen in bestimmte Branchen wie Rüstung und Tabak aus.



    Option 1: Klassische Geldmarktstrategie


    - 200.000 € auf das Geldmarktkonto (aktuell 1,0 % Verzinsung, Zinssätze können sich verändern)


    - 228.000 € in den Allianz VarioZins (Geldmarktnaher Fonds mit aktuell 2,5 %, ca 1%-bis 1,5% über Geldmarktniveau, aber anfällig für Zinssenkungen)


    Vorteil: Sehr liquide, geringes Risiko, sofort verfügbar


    Nachteil: Sinkende Zinsen könnten die Erträge weiter reduzieren


    Option 2: Mobilfonds – Höhere Rendite bei moderatem Risiko


    - 200.000 € auf das Geldmarkkonto


    - 228.000 € in den MobilFonds (Euro-Anleihen mit kurzer Restlaufzeit von 1,7 Jahren, Bruttorendite ca. 3,4 %, Gesamtkostenquote nur 0,15 %)


    Vorteil: Deutlich höhere Verzinsung als Geldmarktprodukte, stabil durch Anleihen mit guter Bonität


    Nachteil: Leichte Kursschwankungen möglich, aber aufgrund kurzer Laufzeit sehr überschaubar


    Option 3: Flexible Mischung für optimale Diversifikation


    - 100.000 € auf das Geldmarktkonto


    - 100.000 € in den Allianz VarioZins


    - 100.000 € in den Allianz MobilFonds


    - 128.000 € in das Allianz ParkDepot (Festzinsanlage mit 2,5 % p.a. für jeweils 3 Monate Laufzeit)


    Vorteil: Breite Streuung auf unterschiedliche Anlageformen, teilweise flexibel verfügbar, dennoch attraktive Verzinsung


    Nachteil: Etwas komplexere Struktur, aber sehr gut diversifiziert


    Unsere Empfehlung


    Da Ihre Eltern in 1,5 bis 2 Jahren auf das Geld zugreifen möchten und ein kostenbewusstes Investment gewünscht ist, halten wir Option 2 (Mobilfonds) oder Option 3 (Mischlösung) für besonders sinnvoll. Der Mobilfonds bietet eine sehr attraktive Rendite bei minimalen Kosten und bleibt innerhalb des geplanten Anlagehorizonts stabil.

  • Zu dem ganzen Sche….. kann ich als Aktionär der Allianz nur eines sagen:

    So werden die voraussichtlich 15 € für die Auszahlung im Mai verdient.

    Zudem hat die Allianz zukünftige Dividendensteigerungen von 5 % im Jahr quasi versprochen.


    Noch Fragen?


    Tröstlich für deine Eltern ist immerhin, dass sie nicht bei der Kreissparkasse oder Volksbank genauso dämlich beraten wurden beziehungsweise auch noch in riskante Zertifikate reingetrickst wurden.

  • Und ich Depp hatte Allianz zu 167 Euro gekauft, aber als totaler Aktienneuling nach nur kurzer Zeit bei knapp über 170 wieder verkauft... ;)


    Wenn man sowas wie bei den Eltern von DidiRich liest, weiß man, wie die Dividenden seit Jahren verlässlich erwirtschaftet werden.


    Aber mach dir nichts draus, DidiRich . Viel schlimmer wäre, wenn deine Eltern deinen Ratschlag befolgen und dann der ETF für ein paar Jahre abschmiert.

    Oftmals ist es auch so, je mehr Druck man aufbaut, umso mehr "sperren" sich die Eltern/Verwandten. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass ein möglicher Streit es nicht wert ist.

    Kurz drüber ärgern, drei Mal tief einatmen und sich dann den schönen Dinge im Leben widmen.

  • Wie ist das Gespräch mit dem Allianz-Vertreter gelaufen?

    Das Depot hat ganze 6.4 % in 10 Jahren hingelegt, der Vertreter hat eingestanden, dass das wohl nicht so gut lief, und will meine Eltern bequatschen einen Teil im Depot zu belassen mit dem Argument, die Gebühren (Ausgabeaufschläge) [sei] ja schon bezahlt.


    Er hat verschiedene Vorschläge gemacht - von denen mich nicht so wirklich etwas überzeugt.

    Daß Dich das nicht überzeugt hat, spielt keine Rolle. Er kann sich sicher sein, daß Deine Eltern fest am Haken hängen. Er kann sich sicher sein, daß sie einen seiner Vorschläge umsetzen werden.


    Ich könnte mir jetzt die Mühe machen, die Vorschläge einzeln zu besprechen. Das spare ich mir aus zwei Gründen: Du wärest vermutlich auf meiner Seite, ich erzählte Dir auch nichts Neues, Deine Eltern würde ich nicht erreichen, selbst wenn wir am gleichen Tisch säßen.


    Deine Eltern sind auf den Allianzmann eingerastet, Du hast keinerlei Chance, dort dazwischenzukommen.


    An sich müßten wir an dieser Stelle weiterdiskutieren in dem Thread, in dem es darum geht, ob man Verwandten Anlagevorschläge machen sollte. Der Allianzmann hat bei Deinen Eltern einen derartigen Vertrauensvorschuß, daß Du niemals dagegen ankommst. Wenn Du es versuchen solltest, werden Deine Eltern sich wie die Löwen einsetzen für den Finanzoptimierer, dessen primäres Interesse ist, Deinen Eltern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Sollte Dir es aber gelingen (was ich für völlig unwahrscheinlich halte), Deine Eltern dazu zu bewegen, wenigstens einen kleinen Teil ihres Vermögens nach Deinen Überzeugungen anzulegen, so wird Dir in der Folge ein Argwohn entgegenschlagen, der dem Allianzmann niemals entgegengebracht worden ist. Dein Vater wird mit Argwohn täglich die Börsenkurse verfolgen, Dich umgehend anrufen und Dir Vorwürfe machen, wenn die Kurse um 0,5% "eingebrochen" sind. Sollte aber tatsächlich ein nennenswerter Einbruch kommen (das wird ja irgendwann mal der Fall sein), brauchst Du Dich im Elternhaus nicht mehr blicken zu lassen. Deine Eltern würden ruckartig verkaufen und das gerettete Restgeld zur Allianz tragen. Solltest Du irgendwann Deinen Eltern doch wieder begegnen, wäre diese Geschichte das Gesprächsthema des Tages - und es würde Dir kein Stück helfen, wenn Du sagen könntest, daß die Kurse nun, nur zwei Jahre später, gegenüber dem ursprünglichen Niveau 30% im Plus seien.


    Daher mein eindringlicher Rat: Laß die Finger davon!


    Eine meiner eindrucksvollsten Jugenderinnerungen rankt sich um eine solche Geschichte: Eine Fachfirma hatte unsere Heizung gewartet, die ausführende Person war sogar ein Diploooom-Ingenieur (was meinen obrigkeitsgläubigen Vater zum Strammstehen brachte). Nach der Wartung funktionierte die Heizung nicht mehr, der Diploooom-Ingenieur hatte den Stellmotor verpolt angeschlossen. Ich habe das als Teenager herausbekommen und korrigiert und war stolz auf meine Leistung. Mein Vater aber was außer sich vor Wut, als er davon erfuhr und bewies mir dann, daß die Heizungsregelung tatsächlich nicht mehr richtig funktioniert, wenn man den Stellmotor des Mischerventils falsch anschließt (Denn er hatte sich die Kabelfarben aufgeschrieben).


    Bei realistischer Betrachtung hätte ich für meine damalige Tag Lob und Dank verdient gehabt, bekommen habe ich sie nicht: Undank ist der Welt Lohn.


    Aber ich habe gelernt daraus. Das kommt mir bis heute zugute, gerade hier in diesem Forum, wo man für gute Vorschläge geradezu regelmäßig Undank erntet.


    Deswegen wiederhole ich meinen obigen Ratschlag: Deine Eltern sind auf die Allianz eingerastet, da kommst Du keinesfalls dazwischen. Solange die Anlage dort nicht so schlecht läuft, daß Deine Eltern selbst die Wertentwicklung als katastrophal empfinden, werden sie ihr Geld zu diesem Finanzoptimierer tragen.


    Laß die Finger davon!

  • Auch im hohen Alter ist man noch lernfähig.

    Wenn du deinen Eltern in Geldmarktfonds reinberätst da das Geld ja sowieso angeblich in 2 Jahren gebraucht wird würde ich die Zahlen einfach mal in Zinsen berechnen eingeben und Zahlen sprechen lassen.


    Alleine die 2% Ausgabeaufschlag machen bei der kurzen Anlagedauer ne Menge aus.


    Bei 200000€ für 2 Jahre bei 2,5 % Zinsen kommen nur gute 3000€ bei deinen Eltern an.


    Fondsrechner zum Fondssparen


    In einen günstigen Geldmarktfonds angelegt bleiben nach 2 Jahren 6000€ mehr.


    Fondsrechner zum Fondssparen


    Das werden deine Eltern dann auch erkennen das es sich hier nicht nur um 3Mark füffzig handelt.

    Das Risiko das du deswegen ausgeschimpft wirst halte ich für gering. Der Allianzvertreter sieht das natürlich anders.


    Viel Erfolg.

  • Auch im hohen Alter ist man noch lernfähig.

    Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.

    Wenn du deinen Eltern in Geldmarktfonds reinberätst da das Geld ja sowieso angeblich in 2 Jahren gebraucht wird würde ich die Zahlen einfach mal in Zinsen berechnen eingeben und Zahlen sprechen lassen.


    Alleine die 2% Ausgabeaufschlag machen bei der kurzen Anlagedauer ne Menge aus.

    Es ist etwa der Ertrag eines Jahres. Für den Kauf dieser Fonds gibt man das Geld ein ganzes Jahr ertragslos hin. Das Geld soll zwei Jahre angelegt werden, also ist das erste Jahr ertragslos (weil die Kosten den Ertrag auffressen), nur im zweiten Jahr bleibt für den Anleger etwas übrig.


    Es geht insgesamt um etwa 400 T€; der "Ausgabeaufschlag" beträgt etwa 8000 €. Der tolle Kaffee im Büro des Allianz-Finanzoptimierers schmeckt zwar ausnehmend gut, ist aber enorm teuer.


    Die vermeintlich mehreren Möglichkeiten unterscheiden sich im Detail kaum, verkaufspsychologisch wird den Opfern aber suggeriert, daß sie eine Wahl hätten.


    Im Moment läßt sich mit Renten kaum etwas verdienen, stünde ich vor der Frage, würde ich das ganze Geld in einen Geldmarktfonds stecken. Der bringt im Moment 2,75%, im Verlauf der kommenden zwei Jahre mag es weniger werden. Das ist aber immer noch mehr, als jede Allianz-Lösung bietet.


    Die Eltern des TE werden sich aber nicht drauf einlassen, weil nicht "Allianz" draufsteht.

  • Tröstlich für deine Eltern ist immerhin, dass sie nicht bei der Kreissparkasse oder Volksbank genauso dämlich beraten wurden beziehungsweise auch noch in riskante Zertifikate reingetrickst wurden.

    Doch Doch, bei der VR-Bank ist der nächste Termin schon angesetzt, dort sind tolle Immobilienfonds im Portfolio des UnionInvestment-Depots <X ... verkaufe heute und erfahre den Preis in 6 Monaten ...


    Meine Eltern sind der klassische Fall für den ausgenommenen -ahnungslosen- Sparer. Und es ist eine Gradwanderung für mich, zumindest die gröbsten Fehler zu korrigeren.


    Aber in der VR-Bank-Filiale hat das Potential, dass mir da der Kragen platzt :cursing: