Konsumverzicht

  • Hallo zusammen,


    ich habe die Theorie, dass Konsumverzicht glücklicher macht. Zumindest erlebe ich das privat so. Daher habe ich mich für meine Masterarbeit entschlossen, zu diesem Thema zu forschen. Ich würde mich freuen, wenn ihr mich dabei unterstützen könntet und ein paar Fragen zu eurer Konsumeinstellung, Lebenszufriedenheit und Motivation beantworten könntet. Dauert nur 5 min und gibt gutes Karma.


    Fragebogen | Seite 1


    Schreibt mir auch gerne eure Gedanken dazu. Ich würde mich über Austausch zu sehr freuen.

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Habe den Fragebogen ausgefüllt, spüre schon das gute Karma 😇


    bin aber nicht sicher, wie ich feststellen kann, ob ich tatsächlich Konsumverzicht betreiben würde. Als einziges Beispiel fällt mir die Flugreise ein, aus ökologischen Gründen fliege ich seltener, aber ich verzichte nicht vollständig auf jede Reise.


    Ich verzichte auf ein Segelboot (könnte es mir leisten), aber habe auch gar kein Interesse an einem Boot ... der Verzicht ist dann doch keiner?


    Ich habe einen hohe Lebenszufriedenheit, weil ich genug Geld habe für alles was ich brauche und unser Lebensstandard ist sicherlich höher als der Bundesdurchschnitt. Gegenüber dem Durchschnitt verzichte ich also auf nichts, aber ich konsumiere längst nicht soviel , wie ich mir finanziel leisten könnte, ist das dann schon Konsumverzicht?



    Was wäre die richtige Antwort auf die Frage "Ich war in meinem Leben immer schon sehr zufrieden, darum habe ich kein Bedürfnis zu konsumieren"?

    Die Antwort auf den ersten Teil lautet JA, ich war schon immer mit meinem Leben zufrieden.

    Die Antwort auf den zweiten Teil müsste aber lauten, egal ob zufrieden oder nicht, ich konsumiere täglich (kaufe mir ein Brot, eine Fahrkarte, Schuhe oder ein Eis im Kino).

    Ich habe hier also TEILS/TEILS angekreuzt.


    Viel Erfolg mit der Masterarbeit!

  • Ich empfinde den Begriff Konsumverzicht eher als negativ behaftet - bewußter Konsum dürfte das sein, was ich als befriedigend empfinde.


    Irgendwas kauft ja doch jeder... ;)


    Wünsche viel Erfolg mit der Masterarbeit!

  • Viel Erfolg bei der Masterarbeit.


    In der Abfrage ist leider ein Fehler enthalten, die Angabe "Bachelor/Diplom" oder "Master, Magister" ist falsch. Das Diplom ist mit dem Master gleich zu setzen, das ehemalige Vordiplom (heute ist das erweitert der Bachelor) war in den allermeisten Fällen früher Wertlos (außer als Eingangs-Wisch für den Diplom-Studiengang).


    Ansonsten fehlt für mich jegliche Betrachtung von vorsteuerfähigen Rücklage-/Sparmöglchkeiten, für die ich quasi auf Nettogehalt, und damit potentiellen Konsum verzichte.


    Einege Arbeitgeber bieten z.B. ein Langzeitkonten an. Das wird aus dem Brutto bespart, und kann zur Langzeitfreistellung unter Beibehaltung des Angestelltenverhältnisses gentuzt werden.


    Genauso könnte man es als Konsumverzicht ansehen, wenn Leute in ihre BaV sparen und damit weniger Netto zum Konsum haben.


    Dazu dann noch ein paar Anmerkungen zu einzelnen Fragen:

    "Ich war in meinem Leben immer schon sehr zufrieden, darum habe ich kein Bedürfnis zu konsumieren "

    U.U. bin ich ja zufrieden, weil ich (an gewissen Stellen ganz bewusst) Konsumiere?


    "Ich vermeide den Kauf von Einwegprodukten (z. B. Windeln, Rasierapparate)."

    Das könnte ich entweder mit "ja" oder "nein" beantworten :)

    Die genannten Produkte (und vergleichbares): Ja

    Einweg-Pfandflaschen: ganz bewusst nein

    Ich bin froh, seit Jahren keine Glasflaschen mehr schleppen zu müssen.


    ich habe die Theorie, dass Konsumverzicht glücklicher macht

    Das kann ich für mich so nicht behaupten. Es hat aber viele Jahre gedauert, bis ich für mich herausgefunden hatte, welcher Konsum mir nichts bringt. Aber genauso habe ich gelernt, wo Konsumverzicht zu unglücklichen Momanten oder vermeidbarem Mehraufwand in der Zukunft führen wird. Da hat der Konsumverzicht dann am Ende nicht zu zu vermeidbaren (da finanziell nicht nötigem) Frust geführt, sondern über die Jahre auch zu erheblich höhren Ausgaben in diesem Bereich.

  • Ich verzichte auf ein Segelboot (könnte es mir leisten), aber habe auch gar kein Interesse an einem Boot ... der Verzicht ist dann doch keiner?

    Das sehe ich auch so.

    Verzicht ist es ja nur, wenn ich etwas zuvor hatte und nun bewusst darauf verzichte. :/

    Und auch da sind die Grenzen fließend. Ist es wirklich ein Verzicht, wenn ich zuvor ein 1.000€ Premium Smartphone hatte und zukünftig nur noch Geräte für max. 400€ kaufe? :/

    Für mich geht es eher in Richtung bewusstem Konsum.

  • Was genau bedeutet denn "Verzicht"? Dass wir das Geld verbrennen, anlegen, verschenken? Um den den Konsum dann in die Zukunft oder auf anderen Menschen abwälzen?


    Wenn ich einfach nichts tue, dann entziehe ich der Wirtschaft Kapital, sodass Unternehmen wie VW oder Thyssen Krupp noch mehr Menschen entlassen müssen?

  • Was genau bedeutet denn "Verzicht"?

    Für mich bedeutet Verzicht, dass ich bewusst auf etwas verzichte was ich zuvor auch genutzt habe. Sonst wäre es ja gar kein Verzicht.

    Um den den Konsum dann in die Zukunft oder auf anderen Menschen abwälzen?

    Genau, wir versuchen unseren Konsum über das ganze Leben zu verteilen. Sozusagen 'bewusster Konsum' um jetzt Geld zurück zu legen, dass dann später in den Konsum fließt.

    Ich gebe aber zu, dass unser Lebensmodell nur funktionieren kann, weil es Menschen gibt, die viel 'Neues' konsumieren.

    Ich kann mir ja nur ein 2 Jahre altes gebrachtes iPhone kaufen, weil jemand nach nur 2 Jahren Nutzung ein Neues iPhone kauft.

    Gleiches gilt für einen PKW, Laptop, usw. Wobei es häufig Firmengeräte sind (Leasingrückläufer). Also Firmen, die nach 3 Jahren Ihr Equipment 'durchtauschen'.

  • Für mich bedeutet Verzicht, dass ich bewusst auf etwas verzichte was ich zuvor auch genutzt habe. Sonst wäre es ja gar kein Verzicht.

    Ja, vielleicht schließt es zusätzlich aber auch Dinge ein, die gesellschaftlich in den jeweiligen Kreisen als „normal“ gelten und ein Stück weit erwartet werden. Wenn z.B. alle um einen herum 2 mal im Jahr in den Urlaub fliegen und man selbst immer zuhause bleibt, dann ist das vielleicht auch Konsumverzicht (selbst wenn man das schon sein ganzes Leben schon so gehalten hat)

  • Für mich bedeutet Verzicht, dass ich bewusst auf etwas verzichte was ich zuvor auch genutzt habe. Sonst wäre es ja gar kein Verzicht.

    Ich würde den Begriff ein kleines bisschen weiter fassen. Für mich ist auch Verzicht, wenn ich den Wunsch oder den Drang habe, etwas zu konsumieren, es aber trotzdem nicht mache. Dafür muss ich es vorher nicht besessen haben.

  • Für mich bedeutet Verzicht, dass ich bewusst auf etwas verzichte was ich zuvor auch genutzt habe. Sonst wäre es ja gar kein Verzicht.

    Dann verzichte ich eigentlich auf nichts, was mit Konsum zusammenhängt. Ich lebe und shoppe moderat, aber im gehobenen Preissektor. Was ich will, kaufe ich mir und dann meist im höheren Preissegment, weil es dort einfach die besseren Features gibt (z.B Wischroboter).


    Verzichten kenne ich nur in Hinblick auf Ernährung, weil viele liebgewonnene Gewohnheiten leider nicht die gesündesten sind. :rolleyes:

  • Ich würde den Begriff ein kleines bisschen weiter fassen. Für mich ist auch Verzicht, wenn ich den Wunsch oder den Drang habe, etwas zu konsumieren, es aber trotzdem nicht mache. Dafür muss ich es vorher nicht besessen haben.

    So sehe ich das auch.

    Ich verzichte auch auf ein hochwertigeres (teureres) Auto, obwohl ich nie eins besessen habe.

    Aber ich finde auch, dass bewusster Konsum recht ähnlich ist. Bei bewusstem Konsum verzichtet man ebenfalls auf Dinge, die man nicht als notwendig erachtet, obwohl man sie eigentlich schon gern hätte.


    Mich juckt es auch immer wieder bei Angeboten für einen OLED TV. Aber die "alten" LCD Geräte im Haus laufen noch und sind dank Streaming Stick sogar smart.


    Vielleicht liegt der Unterschied von Konsumverzicht und bewusstem Konsum darin, dass man beim Verzicht tatsächlich auf den Kauf bestimmter Dinge verzichtet, die man eigentlich bräuchte und bei bewusstem Konsum das Produkt dann doch kauft, aber man sich genau darüber Gedanken macht wie hochwertig dieses sein muss (nur notwendige Features bzw. nur Features, die man unebdingt gern haben möchte).

    Nur ein Gedankengang.

  • Ist das auch Konsumverzicht, wenn ich sage "Och nö, den überhole ich jetzt nicht." und hinter dem LKW bleibe?

    Konsum ist Überholen eher nicht, außer du konsumierst Auto und Leben dabei ;)

    Als Verzicht kann man es aber durchaus einstufen, wenn du den Wunsch hast, den LKW zu überholen. Wie Mittvierziger schreibt, ein Verzicht ist dann relevant, wenn man etwas gerne tun würde. Ich finde aber, das Kriterium macht es auch so schwer, über Verzicht zu reden. Wenn man keinen Wunsch hat, verzichtet man subjektiv nicht wirklich. Objektiv unter Umständen aber schon (z.B. Verzicht auf Flugreisen).

  • Japp. Sehr individuell. Meine Frau und ich leben im Prinzip ähnlich sparsam.

    Sie beschwert sich allerdings durchaus hier und da mal, dass sie ja des Hauses wegen so viel verzichten würde.

    Ich selbst habe dieses Gefühl (dass ich groß auf irgendwas verzichte) überhaupt nicht.

  • Bin da bei einigen Vorrednern: Es gibt (vermutlich) einen Unterschied zwischen Verzicht und bewusstem Konsumieren. Ich versuche zum Beispiel Spontankäufe zu vermeiden und kaufe meist nur nach reiflicher Überlegung. Insbesondere hat sich über die Zeitachse das alte Sprichwort "Wer billig kauft, kauft zweimal" bei mir als valide erwiesen.


    So besitze ich mittlerweile viel weniger, dafür hochwertigere, (Marken-)Kleidungsstücke als früher. Es gibt etliche Menschen - gerade die, die es sich eigentlich nicht leisten können - bei denen zählt Masse statt Klasse. Eine Bekannte meiner Frau besitzt mindestens 30 Sonnenbrillen, keine davon dürfte mehr als 20 Euro gekostet haben (was man auch sieht). Andere können ohne 50 Paar Sneakers nicht leben. Ich finde das völlig absurd.

  • ich habe die Theorie, dass Konsumverzicht glücklicher macht.

    Möglich ist das - sicherlich aber generell eine sehr individuelle Angelegenheit.


    Aus meiner Sicht wird es aber in dem Kontext einen signifikanten Unterschied ausmachen, ob der Konsumverzicht ein freiwilliger sprich selbst gewählter ist (man könnte konsumieren, will aber nicht konsumieren) oder ein erzwungener ist sprich mangels finanzieller Möglichkeiten erfolgt (man kann nicht konsumieren, selbst wenn man es wollte).


    Gutes Gelingen und viel Erfolg für Deiner Masterarbeit !

  • Aus meiner Sicht wird es aber in dem Kontext einen signifikanten Unterschied ausmachen, ob der Konsumverzicht ein freiwilliger sprich selbst gewählter ist (man könnte konsumieren, will aber nicht konsumieren) oder ein erzwungener ist sprich mangels finanzieller Möglichkeiten erfolgt

    Dann ist es für mich kein Verzicht mehr. Verzicht setzt für mich eine Freiwilligkeit voraus.