ETF-Depot teilweise verkaufen

Hast Du richtig verstanden. Was Du machen könntest wäre z.B. die Depotauszüge studieren um zu wissen, wie der Einstandskurs deiner ersten 5 Anteile war.

Wenn Du das nicht kannst oder willst, könntest Du ein zweites Depot eröffnen (z.B. bei Trade Republic, wo dich der Verkauft nur 1 € kostet) und dort einen Depotübertrag veranlassen von z.B. den 5 Anteilen ... läuft da alles korrekt, wird der Einstandskurs mit übertragen und du kannst genau sehen, welcher Kapitalertrag dabei rauskommt.

Der Depotübertrag müsste meines Wissens nach kostenlos sein, ob es dabei aber andere Anforderungen gibt, wenn Du nur wenige Anteile übertragen willst, weiß ich adhoc nicht.

Ich stell mal die Frage: ist das überhaupt relevant?

So ein Anteilswert an einem ETF kann ja 5 Euro sein aber auch 600.

In ersterem Fall lohnt sich die Mühe nicht und im zweiten Fall könnte ein großteil des Freibetrags schon für die Vorabpauschale draufgegangen sein. Wenn man dann noch andere Wertpapiere hat oder noch Zinsen erwartet, ist doch sogit wie eh nichts mehr übrig.

Zitat von FelixW1993

Könnt ihr mir helfen die Logik zu verstehen oder was ich noch beachten muss und habe ich etwas nicht richtig verstanden?

corsa .... es ging ja um das Grundverständnis, da ist die Frage schon relevant, wenn es mal an das entsparen des Depots gehen sollte. Aber Kosten/Nutzen gilt es natürlich abzuwägen, da gebe ich Dir recht.

FelixW1993 .... zu beachten wäre, dass Du in einer gewissen Regelmäßigkeit (alle 5 oder 10 Jahre Sparplan, oder in Geldschritten zu XX.000 €) den ETF wechseln kannst. Gibt ja genug ETFs auf den MSCI World / ACWI .... von unterschiedlichen Anbietern. Vorteil daran ist, dass Du dann quasi immer die neueste Position verkaufen könntest und die alten (hoffentlich im Kurs gestiegenen) Anteile im Depot behalten kannst.

So funktioniert die Finanztip 3×10-Strategie mit nur einem ETF

Du steckst schon seit weit über zehn Jahren Geld in einen Aktien-ETF? Dann kannst Du beim Verkauf mächtig Steuern sparen – und zwar mit einem kleinen Kniff.

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Zitat von FelixW1993

Ich habe einen ETF per Sparplan bespart und nun etwa 120 Anteile darin. Wenn ich über ING davon bspw. 5 verkaufen möchte, dann wird mir angezeigt, was es kostet und wie viel ich auf mein Konto ausgezahlt bekomme.

Ich habe gelesen, dass immer die ältesten Anteile verkauft werden. Ich kann vorab nicht sehen, wie groß der Anteil der Rendite an diesem Verkaufserlös ist. Das ist für mich interessant, um evtl. Kapitalertragssteuer abschätzen zu können. Ich möchte nur so viel verkaufen, um unter dem Sparerpauschbetrag zu bleiben.

Könnt ihr mir helfen die Logik zu verstehen oder was ich noch beachten muss und habe ich etwas nicht richtig verstanden?

Du bist spät dran oder früh, je nachdem, wie man es sieht. Roll-Aktionen zum Nutzen des Sparerfreibetrags finden typischerweise im Dezember statt. Dieser ist entweder gerade vorbei oder kommt erst in zehn Monaten.

Ob die ING eine Steuersimulation bietet, weiß ich nicht. Die comdirect bietet eine solche. Wieviel Gewinn in den Anteilen steckt, die Du gerade zu verkaufen beabsichtigst, kannst Du aber aus Deinen eigenen Aufzeichnungen ersehen und somit ausrechnen, was Du verkaufen mußt, um den Sparerfreibetrag optimal auszunutzen. Mit jedem Tabellenkalkulationsprogramm ist das ein Kinderspiel.

Zitat von Achim Weiss

Ob die ING eine Steuersimulation bietet, weiß ich nicht. Die comdirect bietet eine solche.

Meines Wissens bietet die ING das (leider) nicht an.

Für genau diesen Fall erstellt man sich eine Excel-Liste mit allen Käufen. Wann wurden wieviele Anteile zu welchem Preis gekauft. Dann kann mit dem ungefähren Verkaufspreis vorher relativ einfach den Gewinn-Anteil bei einem Verkauf berechnen.

Zitat von Den12345

Für genau diesen Fall erstellt man sich eine Excel-Liste mit allen Käufen. Wann wurden wieviele Anteile zu welchem Preis gekauft. Dann kann mit dem ungefähren Verkaufspreis vorher relativ einfach den Gewinn-Anteil bei einem Verkauf berechnen.

Da steckt eben dann Aufwand dahinter, wer mag, gerne ... aber ich wäre zu faul und nachlässig dazu dann lieber doch der Wechsel zur comdirect

Zitat von DidiRich

Da steckt eben dann Aufwand dahinter, wer mag, gerne ... aber ich wäre zu faul und nachlässig dazu dann lieber doch der Wechsel zur comdirect

Hmm,

im einfachsten Fall ist es bei einem ETF-Sparplan ein Eintrag in eine Excel-Datei pro Monat.

Den Aufwand erachte ich als sehr überschaubar, vor allem, wenn ich den Nutzen sehe.

Ich hatte in den letzten Jahren keine Probleme in wenigen Minuten zu berechnen, wie viele ETF-Anteile ich verkaufen kann/muss um meinen Freibetrag optimal ausnutzen zu können.

PS: Nach 5 Jahren ETF-Depot hat meine Excel noch nicht mal 100 Zeilen (Käufe).

Zitat von monstermania

im einfachsten Fall ist es bei einem ETF-Sparplan ein Eintrag in eine Excel-Datei pro Monat.

Wenn man ganz faul ist, setzt man sich nur einmal im Jahr dran und macht 12 Einträge. Also ja, der Aufwand hält sich echt in Grenzen.

Dann schein ich einfach ein ganz besonders fauler Mensch zu sein ... ich werde es als Denkanstoß annehmen.

Zitat von DidiRich

Dann schein ich einfach ein ganz besonders fauler Mensch zu sein ... ich werde es als Denkanstoß annehmen.

Nimm es lieber als Tu-Anstoß. Der Erkenntnisgewinn ist erheblich.

Zitat von 12345

Wenn man ganz faul ist, setzt man sich nur einmal im Jahr dran und macht 12 Einträge. Also ja, der Aufwand hält sich echt in Grenzen.

Außer man bespart 14 ETFs gleichzeitig, was neulich hier einer geschrieben hat. Der macht dann am Jahresende 14 * 12 = 168 Einträge, die ihn vielleicht einen paar Stunden beschäftigen werden.

Zitat von FelixW1993

Könnte ich nicht auch mehrere Depots eröffnen und immer den gleichen ETF besparen? Habe ich deine Taktik richtig verstanden?

Ja, auch das könnte man machen.

Man kann auch 2 Depots eröffnen und die ETF Anteile zwischen den beiden Depots hin- und her schieben und damit sicherstellen, dass man immer die ETF Anteile verkauft, die den niedrigsten Gewinnanteil haben.

Beispiel: Du hast 1. ETF in Depot 1 mit insgesamt 2.400 Anteilen. Und nun willst Du die letzten (jüngsten) 100 Anteile von diesem ETF verkaufen.

Dann beantragst Du einen Übertrag von 2.300 Anteilen zu Deinem Depot Nr. 2. Der Übertrag findet nach FIFO-Regel statt und nach dem Übertrag verbleiben die jüngsten gekauften 100 ETF-Anteile in Depot Nr.1

Anschließend erteilst Du einen Verkaufsauftrag über die 100 Anteile an Depotbroker 1.

Ob so etwas dann in 20-30 Jahren auch noch so möglich sein wird, weiß heute natürlich niemand.

Zitat von Den12345

Für genau diesen Fall erstellt man sich eine Excel-Liste mit allen Käufen.

Die kann man sich auch rückwirkend mit dem programm

erstellen und das sogar noch deutlich einfacher da man dort einfach seinen sparplan reinhauen ab zeitpunkt X und nur noch verkäufe/gebühren/ abgaben/steuern/ dividende aus den jeweiligen jahresendrechnungen nachtragen müsste..

Zitat von Hinata

Die kann man sich auch rückwirkend mit dem programm

https://www.portfolio-performance.info/

erstellen und das sogar noch deutlich einfacher da ...

Ich habe mir PP vor einigen Jahren mal angesehen. Wirklich einfach war da nichts...

Auf jedem Fall m.E. deutlich zu kompliziert für ein paar ETF-Sparpläne.

Zitat von Den12345

Für genau diesen Fall erstellt man sich eine Excel-Liste mit allen Käufen. Wann wurden wieviele Anteile zu welchem Preis gekauft. Dann kann mit dem ungefähren Verkaufspreis vorher relativ einfach den Gewinn-Anteil bei einem Verkauf berechnen.

Man könnte auch einen Broker nehmen der die Einstandskurse anzeigt. Ob das bei der Diba so ist weiß ich nicht.

Zitat von DancingWombat

Man könnte auch einen Broker nehmen der die Einstandskurse anzeigt. Ob das bei der Diba so ist weiß ich nicht.

Und das pro gekaufter Tranche

Und die Kaufnebenkosten

Und dann auch noch die Vorabpauachale pro Tranche

Und ...

Und ...

Und ...

Welcher Broker soll das bitte sein, der all das kann? Am besten natürlich auch noch die ursprünglichen Daten, wenn das Depot dorthin übertragen wurde.

Da ist die Anlage einer Excel-Datei echt am einfachsten. 6 Spalten (wovon lediglich 4 manuell gefüllt werden, die anderen beiden sind verformelt) plus eine Spalte für jedes Jahr, in dem die Vorabpauschale fällig war. Die letzte Spalte zeigt dann den aktuellen Gewinn je Tranche an. Ist kein Hexenwerk und in nicht mal 10 Minuten fertig gebaut (inkl. schöner Formatierung).