Eure Erfahrung mit der Castell'schen Bank oder: Festgeld statt Immobilienfonds als Sicherheitsbaustein?

  • Liebes Forum,

    mir wurden nach der zwölfmonatigen Kündigungsfrist endlich meine Anteile an offenen Immobilienfonds ausgezahlt - Gott sei Dank ohne dass es während der Wartezeit zu den befürchteten Kursstürzen gekommen wäre (puuuh).


    Weil der Anteil an MSCI-World-ETF in meinem Portfolio m.M.n hoch genug ist, sollen die nun verfügbaren Anteile von einigen 10.000 € als Sicherheitsbaustein dienen (so waren die Immobilienfonds bisher eigentlich auch gedacht; dass die so sicher nicht sind wie es mir früher angetragen wurde, weiß ich inzwischen - daher ja auch die Kündigung).

    Ich würde den Betrag gerne als Festgeld anlegen. Derzeit bietet die Fürstlich Castell'sche Bank 3% bei einer Anlagedauer von 4 Jahren.

    Diese Rendite Anlage wäre weitaus besser als die der Immobilienfonds bisher. Mir ist klar, dass ich nach 4 Jahren wieder nach einer neuen Anlage suchen muss, was okay wäre ...

    Habt Ihr Erfahrung mit der Bank gemacht?


    Oder habt ihr alternative Vorschläge für den Sicherheitsbaustein?

    Wieder einmal bedanke ich mich im Voraus für Eure geteilten Erfahrungen und Anregungen!

  • Die Frage ist, wogegen soll Dich der „Sicherheitsbaustein“ absichern? Welchen Anteil am Gesamtvermögen macht das Geld aus, kann es sein, dass Du darauf zugreifen musst?


    Problem bei Festgeld auf 4 Jahre ist eben, dass es fest ist und Du in dem Zeitraum dann auch nicht drankommst. Gleichzeitig gibt es auf Festgeld derzeit kaum mehr Zinsen als auf kurzfristige Anlagen.


    Flexiblere Alternativen könnten Tagesgeld, ein Geldmarktfonds oder länger laufende Staatsanleihen sein.

  • Hallo zusammen,

    die geprüft Banken für Festgeld sind immer aktuell im Newsletter zu finden.

    Die Castell Bank ist nicht dabei. Warum nicht, kann ich leider nicht sagen.

    Der Name der Bank ist mir bekannt und habe nie etwas negatives von ihr gehört. Es ist eine aristokratische Bank. Die Zinsen sind gut.

    Bei den empfohlenen Institutionen bekommen Sie die Zinsen auch. Vielleicht 0,05 Prozent weniger.

    Hier noch eine Alternative:

    Wie sinnvoll sind Geldmarkt-ETFs als Sicherheitsbaustein?
    Geldmarkt-ETFs sind günstig, flexibel und relativ sicher. Aber sind sie deshalb auch für Deinen Sicherheitsbaustein geeignet?
    www.finanztip.de

    Ggf. auch noch interessant:

    Wie viel sollte man sparen? Die 50-30-20-Regel
    Mit dieser einfachen Regel weißt Du immer genau, ob Du gerade ausreichend Geld sparst.
    www.finanztip.de

    LG

  • Oder habt ihr alternative Vorschläge für den Sicherheitsbaustein?


    Du hast schon ein Deport, also warum dann extra wieder auf Konten von Finanzinstituten gehen, dessen Namen man erstmal googeln muss?


    Ich habe aktuell 15% des Portfolios im Fixed-Income-One liegen und denke nicht weiter drüber nach. Wenn du einen fixen Zeitraum bereits weißt, dann kannst du auch die Staatsanleihen direkt kaufen.


    Das Angebot der Bank ist ein typisches Rattenfängerprodukt, da sie im aktuellen Zinsumfeld nicht wirklich Geld mit dir verdienen, sondern dich als Kunden werben wollen.

  • Das Angebot der Bank ist ein typisches Rattenfängerprodukt, da sie im aktuellen Zinsumfeld nicht wirklich Geld mit dir verdienen, sondern dich als Kunden werben wollen.

    Das wäre egal, die typischen Kurzzeit-Tagesgeldangebote dürften dann ja auch Rattenfängerprodukte sein, was mich nicht hindern würde, sie anzunehmen.


    Wenn ich richtig gegoogelt habe, hat der Fixed-Income-One im letzten Jahr sehr erfreuliche 5% gebracht. Das läßt sich sehen!

  • Das wäre egal, die typischen Kurzzeit-Tagesgeldangebote dürften dann ja auch Rattenfängerprodukte sein, was mich nicht hindern würde, sie anzunehmen.


    Wenn ich richtig gegoogelt habe, hat der Fixed-Income-One im letzten Jahr sehr erfreuliche 5% gebracht. Das läßt sich sehen!


    Ja da das ist richtig. Wobei man die etwas höhere Verwaltungsgebühr nicht vergessen darf. Dafür kann man aber jederzeit Anteile verkaufen. Auch wenn der Fonds minimal schwankt.


    Die meisten Anleger verstehen halt nicht, dass bei diesen minimalen Unterschieden im Zins die eigentliche Kosten die "Such und Findung" sind, sind in der das Geld nicht angelegt ist.

    Jedes supadupa Angebot wird obsolet, wenn man ein paar Monate 0.X Prozentpunkte mehr bekommt und danach wieder wochen- und monatelang sucht und abwägt, um den nächsten Schnappa zu machen.

    Noch dazu reden wir von maximal mittelfristigen Anlagen. Langfristig rechnet sich das eh null.

  • Wenn ich richtig gegoogelt habe, hat der Fixed-Income-One im letzten Jahr sehr erfreuliche 5% gebracht. Das läßt sich sehen!

    Ja da das ist richtig. Wobei man die etwas höhere Verwaltungsgebühr nicht vergessen darf.

    Wir diese etwa separat berechnet? Steckt die nicht im Kurs mit drin?

    Die meisten Anleger verstehen halt nicht, dass bei diesen minimalen Unterschieden im Zins die eigentliche Kosten die [Opportunitäskosten der] "Such und Find[ephase]" sind, sind in der das Geld nicht angelegt ist.


    Jedes supadupa Angebot wird obsolet, wenn man ein paar Monate 0.X Prozentpunkte mehr bekommt und danach wieder wochen- und monatelang sucht und abwägt, um den nächsten Schnappa zu machen.


    Noch dazu reden wir von maximal mittelfristigen Anlagen. Langfristig rechnet sich das eh null.

    Solange das Geld angelegt bleibt und man nur passend hoppt, ist das weniger relevant. Aber ich stimme Dir schon zu: Angenommen, man hat ein gemischtes Portfolio, so sollte die Rendite vom Aktienteil kommen. Ob der Sicherheitsteil, also die Renten, jetzt 0,2% mehr oder weniger Zins bringen, reißt es nicht heraus.

  • Jedes supadupa Angebot wird obsolet, wenn man ein paar Monate 0.X Prozentpunkte mehr bekommt und danach wieder wochen- und monatelang sucht und abwägt, um den nächsten Schnappa zu machen.

    Idealerweise sucht man vorher, damit man das Geld direkt anlegen kann, wenn es frei wird.


    Ich gebe Dir aber recht, dass man die absoluten Beträge nicht aus den Augen verlieren sollte. Bei einem Unterschied zwischen zwei Angeboten von (z.B.) einem ganzen Prozentpunkt beim Zins sind das auf 10.000 EUR gesehen im Jahr insgesamt 100 EUR (vor Steuer), im Monat also 8,33 EUR (vor Steuer), nach Steuer 6,14 EUR im Monat. Ja, das ist Geld, aber wäre für mich wahrscheinlich kein Anreiz, bei irgendeiner windigen Bank auf Malta über Weltsparen ein neues Konto zu eröffnen, was dann 2,8% Zinsen bringt statt der 1,8% bei einer renommierten Bank, bei der ich schon ein Konto habe.


    Beim Tagesgeld muss man noch genauer hinschauen als beim Festgeld - da wird der attraktive Zinssatz ja meist nur für einige Monate gewährt, der Vorteil in absolutem Geld relativiert sich also noch mehr.


    Ich habe noch bis Juli ein Tagesgeldkonto bei der Wüstenrot - die hat letzten Sommer, als die Zinsen schon wieder deutlich am Sinken waren, mit 3,75% geworben, und zwar garantiert für ein ganzes Jahr. Dafür fand ich den Aufwand der Eröffnung eines neuen Kontos dann schon vertretbar. Auch da werde ich mich aber rechtzeitig vor dem Ablauf des Angebotszeitraums umschauen, was bis dahin für Konditionen auf dem Markt angeboten werden.

  • Oder habt ihr alternative Vorschläge für den Sicherheitsbaustein?

    Erstmal ein anders Wort für deine möglichst schwankungsarme Geldanlage wählen.


    Sicherheitsbausteine mag es von Lego geben aber nicht in der Geldanlage.


    Die Inflation zerfrisst dir jeden Renditelosen Sicherheitsbaustein. Dein Immobilienfonds hat doch auch nicht funktioniert.


    Die langfristigen Zinsen sind zur Zeit nicht wesentlich höher als die Kurzfristigen.


    Für mich ist Flexibilität wichtiger als sein Geld irgendwo wegzupacken damit man ja nicht mehr dran kommt. Was ist in 4 Jahren? Bist du dir wirklich so sicher das du niemals in den vier Jahren dieses Geld gebrauchst? Warum dann nicht chancenreicher anlegen?


    Was passiert wenn die Inflation wieder auf 4 oder 5% hoch geht? Dann liegt dein Geld festgelegt bei 3% und verliert an Kaufkraft und du kannst nichts dagegen tun. Das ist dann also Sicherheit für dich?


    Musst du wissen was du mit deinem Geld machen.

  • Hallo zusammen,

    gute Frage.

    Ohne Welt ETF ist es schwer ein Vermögen zu erhalten.

    Wenn Festgeld dann jetzt, die Zinsen dürften eher am kommenden Donnerstag fallen.

    Die 50 - 30 - 20 Regel ist sehr hilfreich.

    Geld kann man(n) selbst.

    Viel Erfolg.

    LG

  • Modern banking schreibt: "Die Fürstlich Castell'sche Bank meldet sich am 14.3.25 mit einem dreiprozentigen Angebot zurück, nun bei 5 Jahren. [...] Zudem erhöhte [sie] bei 3 Jahren auf 2,75% (vorher 2,00%)"

    Und weil neulich die Frage aufkam, warum mich, die "sicheren Anlagen" interessieren: Ich brauche das Geld auf absehbare Zeit nicht (5 Jahre wären für mich so eine Zeit); ich folge aber den Empfehlungen von Finanztip, dass das Geld, das man in ETF steckt für 15 Jahre darin stecken können sollte. Für diesen Zeitraum möchte ich nicht sicher sagen, ob ich es nicht doch brauchen könnte.


    Ein Bankenrating finde ich zur Bank nicht. (Ihr schon?)
    Was ich finde, ist ein Artikel der Börsenzeitung, den man googlen kann mit den Begriffen "Fürstlich Castell'sche Bank wagt Neustart".
    ("Wenn du dir nicht sicher bist, dann lass es.", könnte Deine Antwort sein. Ich würde den Abschluss machen und frage dennoch nach der Meinung derer, die vielleicht mehr wissen als ich oder die Gefahren erkennen, die ich als Novize nicht sehe.)

  • ..."Wenn du dir nicht sicher bist, dann lass es.", könnte Deine Antwort sein....

    "Gier frisst Hirn" könnte auch eine Antwort sein, aber natürlich nicht meine.


    Für eine 5jährige Bundesanleihe bekommt man z.Z. 2,4-2,5%. Für 0,2% an so etwas zu denken ist in einen Augen irre (Verzeihung).

  • Modern banking schreibt: "Die Fürstlich Castell'sche Bank meldet sich am 14.3.25 mit einem dreiprozentigen Angebot zurück, nun bei 5 Jahren. [...] Zudem erhöhte [sie] bei 3 Jahren auf 2,75% (vorher 2,00%)"

    Seit 4 Wochen stehst Du an der Seitenlinie und überlegst, ob Du das Angebot wahrnehmen sollst oder nicht.Das hat Dich seither 0,25% Opportunitätskosten (nicht erhaltene Zinsen) gekostet.


    Hier im Forum hast Du keinen gefunden, der bei genau mit dieser Bank Erfahrung hat (Wobei ohnehin zu fragen ist, was es wert ist, wenn hier ein Forist bestätigt, daß er bei dieser Bank eine Anlage hat). Es ist nach meinem Dafürhalten wenig wahrscheinlich, daß sich das ändert.


    So oder so ist es vermutlich besser, das Geld anzulegen, als es auf dem Girokonto versauern zu lassen.


    Aber ok: Es ist Dein Geld.

  • Kauf dir einfach eine Anleihe eines Topschuldners, die noch 5 Jahre läuft.


    Ist einfacher wie diese ewige Festgelddödelei ..,


    Z.B. E.on

    XS2895631567


    oder Mercedes


    DE000A2YNZX6


    Die rentieren mit 3,1 bis 3,3 Prozent.

  • Es greift hier die Sicherung von 100k€. So, what? Ob die in den nächsten 5 Jahren in Anspruch genommen wird, kann Dir hier niemand vorhersagen. Die Bank existiert aber immerhin schon seit dem 18. Jahrhundert. Ferdinand Fürst zu Castell ist Mitinhaber und taucht zum allherbstlichen Weinfest in Castell auch schon mal in Gummistiefeln auf, da er zusätzlich das Weingut verwaltet. Schlimmstenfalls bekommst Du die Entschädigung in Form von Silvaner in Bocksbeuteln ausbezahlt. Also dann: Prost!